DJB-SV-Prüfungsprogramm

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peacemaker

Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von peacemaker »

@Fritz: Das zählt schon als persönlicher Angriff? Okay nehme ich zur Kenntnis und entschuldige mich hiermit. Mich erheitert der Mann eben (politisch korrekt ausgedrückt?) Auch bin ich nicht in diesem Forum angemeldet, darum nutze ich den Gastzugang.

Vielen Dank für die Infos euch beiden und gleich die Frage:
Wer kann das alles? Wer von denjenigen, die das demnächst abprüfen müssen, übt das alles regelmäßig?

Die Seiryoko-Zenyo-Kokumin-Taiiku ist meinen Trainern bekannt. Allerdings können sie trotzdem keine Atemi. Ich boxe noch gelegentlich und sage dir ganz ehrlich: Ich kenne keinen Judoka, der Atemi kann.
califax
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

peacemaker hat geschrieben:Dieses Programm ist ein Witz. Ich habe es jetzt komplett gelesen und bereue es meine Zeit damit verschwendet zu haben.
Ich war erst entsetzt über die vielen Selbstmordideen, die er da aufgeschrieben hat. Dann hab ich über den Gaudi mit der Bitte-Tritt-Mein-Knie-Kaputt-"Kampfstellung" und der "360°-Verteidigung" nur noch schallend gelacht. :D
Als Humorist ist der Autor ein begnadetes Talent. In Sachen Kampfsport und Nahkampf... Man lese sein Werk.
peacemaker hat geschrieben:
Dies dürfte das gemeinte Video sein. Bei 3:40 sieht man genau was Herr Staller kann.
Er blockt dem anderen mit seiner Nase die Faust kaputt.
Vorher (ab 0:30) hat er ihm auf dieselbe Weise schon den Fuß zertrümmert.
peacemaker hat geschrieben:Was mich aber mal wirklich brennend interessieren würde: Wie heißen die Judo Atemi eigentlich? Keiner meiner Trainer kennt die. Die müssten doch auch Namen haben. Im Tae Kwon Do gibt es den Bahro Chirugi, im Karate den Oi Tsuki im Boxen die Gerade. Wie sagt man im Judo? Und vor allem wie wird geschlagen? Wo ist Judo anzusiedeln? Tae Kwon Do und Boxen unterscheiden sich z. B. enorm in der Schlagausführung.
Judo ist im Dunstkreis von Karate, japanischen Koryu, Bujinkan Budo Taijutsu, etc. anzusiedeln.
Der Grundschlag ist der Tsuki.
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Makikomi Kid
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Ich fasse zusammen: Auf einem sportlichen Wettkampf getroffen zu werden, insbesondere auf einem internationalen Wettkampf im Endkampf, ist eine sofortige Disqualifikation und zeigt ganz klar, dass diese Person keine Ahnung von irgendwas hat.

Ist das so in etwa korrekt?

Da sind zB. diese Klitschkos. Gut, sie gewinnen ihre Kämpfe, aber sie werden dabei getroffen, haben also keine Ahnung.
Oder dieser GSP. Tststs. Meint, er hat Ahnung von MMA, aber soll ich euch was verraten? Ich habs genau gesehen - der wurde getroffen.

Als nächstes müsste hier eigentlich der Einwand kommen, dass Sport ja keine SV ist und die Leute ja keine Ahnung haben. Polizisten ja schon gleich 3mal nicht, weil die haben ja Waffen und Kollegen.
Die einzigen Personen, die in der Lage sind, SV zu unterrichten, sind Hooligans, weil die ja die Erfahrung haben. Ne, doch nicht. Die nutzen ja auch Waffen und Kollegen.
Dann Rausschmeißer. Ne, lieber doch nicht, weil die sind ja auch manchmal zu zweit oder können die Polizei rufen.

Ich habe den Eindruck, dass das hier ein No-Win-Szenario ist. Ganz gleich wer da was unterrichtet, die Experten (deren Trainer nicht mal die Namen der Atemi-Techniken kennen) wissen es besser.
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califax
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

Die Klitschkos gewinnen ihre Kämpfe nicht, indem sie in eine Faust reinrennen, sondern indem sie den anderen treffen.
Staller lag aber haushoch zurück und hat gewonnen, weil er sich nach vollkommen harmlosen Streiftreffern fallen ließ und krümmte, als hätte man ihn schwer mißhandelt. Das ist Leichtkontakt mit absurden Faß-mich-nicht-an-Regeln. Die Klitschkos kämpfen VK nach richtigen Boxregeln.
Das mit einander zu vergleichen, ist haarsträubend.

Die Disqualifikation Stallers als SV-Experte kommt auch nicht aus diesem absurden Theater namens JJ-Fighting, sondern aus dem groben Unfug, den er in das Atemiprogramm geschrieben hat.
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Fritz
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Fritz »

peacemaker hat geschrieben:Ich boxe noch gelegentlich und sage dir ganz ehrlich: Ich kenne keinen Judoka, der Atemi kann.
Hmm, Du boxt also; Du bist aber auch Judoka,
hmm, du kennst also keinen Judoka der Atemi kann.
Folglich Du kannst auch Du keine Atemi...
Wozu gehst Du jetzt eigentlich zum Boxen, wenn Du nicht mal da schlagen lernst? ;-)
Tut mir leid, aber das hat mich auch jetzt doch etwas "erheitert" ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Makikomi Kid
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Oder er kann schlagen, kennt sich aber selbst nicht.

Judo ein Weg der Selbstfindung?
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Fritz
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Fritz »

califax hat geschrieben:Staller lag aber haushoch zurück und hat gewonnen, weil er sich nach vollkommen harmlosen Streiftreffern fallen ließ und krümmte, als hätte man ihn schwer mißhandelt. Das ist Leichtkontakt mit absurden Faß-mich-nicht-an-Regeln. Die Klitschkos kämpfen VK nach richtigen Boxregeln.
Na und? Fußballer fallen auch um, wenn der Gegenspieler nur an ihnen vorbeiläuft? Das ist Ausnutzen eine Reglements
und sagt eher nichts aus. Aussagekräftiger wären sicherlich Erfahrungsberichte
von Leuten, die M.Staller bei der Polizei ausgebildet hat, hinsichtlich der Anwendbarkeit in der Praxis...

Sicherlich kann man aus dem auf dem Server hinterlegten Material
viel Unsinn herauslesen, wenn man will, man kann es auch sicherlich gutwilliger interpretieren.

Sicherlich sollte man da auch über die einen oder anderen Punkte sehr kritisch diskutieren,
ich sehe das Skript als eher unfertig an und auch eher als Ausgangspunkt, der einiger Überarbeitung bedarf...

Ironischerweise findet man da sogar einige Kernaussagen wieder, die Tom u. Kollegen hier im Forum gelegentlich
zum Besten gaben und dafür von einigen Nutzer doch "befremdliche/ablehnende" Reaktionen geerntet haben.

Nur und das ist, was mich sehr an der PO stört: In M.Stallers Aufsatz ist ein gewisser logischer Aufbau
enthalten, den sehe ich nicht in der PO.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
califax
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben: Na und? Fußballer fallen auch um, wenn der Gegenspieler nur an ihnen vorbeiläuft? Das ist Ausnutzen eine Reglements
und sagt eher nichts aus.
Dieser Sieg wird gern als Nachweis seiner Kampferfahrung gebracht. Daß er die Regeln nutzt, wie sie sind, werfe ich ihm nicht vor. Aber wenn das sein Kampfstil ist - absichtlich ohne Deckung in Jabs reinlaufen und dann umfallen - dann bin ich mir nicht sicher, ob er ein SV-Experte ist... ;)
Fritz hat geschrieben:Sicherlich kann man aus dem auf dem Server hinterlegten Material
viel Unsinn herauslesen, wenn man will, man kann es auch sicherlich gutwilliger interpretieren.
Bei den technischen Geschichten kann es keinen Goodwill geben. Er empfiehlt, den Würfen hinterherzufallen. Seine "Kampfstellung" ist schwere Selbstgefährdung des Kämpfers und grob verantwortungslos denen gegenüber, die das lernen sollen. Seine 360°-Verteidigung dito. Seine Idee vom Bodenkampf in SV-Situationen ist schlicht lebensmüde. Seine Anleitung zum Schlagen und Treten macht den einfachsten und dümmsten Anfängerfehler der Welt: Ausstrecken der Gliedmaßen. Jeder Teenager weiß, daß man so keine Kraft im Treffer hat und sich schon beim Schattenboxen die eigenen Gelenke zerstört.
Sein "Educational Block" liefert den Verteidiger dem einfachsten Handhebel aus, den man in der SV lernt.

Grob verantwortungslos beim Lehrer und selbstzerstörerisch beim Kämpfer ist das alles!

Egal, ich hätte mich gar nicht wieder einmischen sollen.
Tschüß. ;)
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Makikomi Kid
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Der Kampf ist echt nicht gut.
Aber trotzdem - das ist ein Finalkampf auf einem internationalem Turnier. Dazu muss man erstmal in den Kader kommen, auf den Turnieren die Leute bis zum Finale besiegen, etc.

Evtl. gibt es bessere Leute für den Job. Aber so wie es aussieht, haben die den Job entweder nicht gewollt (oder wurden nicht gefragt).
Die Personalfrage stellt sich aber derzeit nicht - vor allem auch nicht hier :)

Und die PO steht jetzt erstmal. Und so wie es aussieht, soll sich auch an der eigentlichen PO nichts ändern und die SV nur "dazu" gemacht werden und das ist IMO eine sehr starke Einschränkung und IMO auch das eigentliche Problem.
Es dürfte schwer werden, mit dieser Einschränkung ein besseres SV-Programm auf die Beine zu stellen. Evtl. nicht unmöglich, aber sicher nicht einfach.
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fa-str
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von fa-str »

Ehrlich gesagt, ich bin auch enttäuscht von dieser Änderung. Das ganze hat meiner Meinung nach son bissl den Beigeschmack von: "ey, ihr habt jetzt Atemi und SV in der PO, jetzt lasst uns auch mal in Ruhe und seit zufrieden."
Grüße
Fabian

Die Wirklichkeit ist etwas, dass sehr von unserem persönlichen Standpunkt abhängig ist.
katana
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von katana »

Na ja, nur weil jetzt Atemi und SV in der PO stehen, hat wohl niemand
ernsthaft erwartet, daß dies dadurch auch alle Judoka plötzlich können.
Es ist zumindest ein Anfang.
Und was Staller betrifft,... bevor man nicht seine angekündigten Lehrgänge besucht hat, kann
man nur spekulieren.
Was da vor Ort dann präsentiert wird, weiß doch noch niemand,
oder hat schon jemand persönliche Erfahrungen mit ihm gesammelt ?

Daß er in einem Sport-Wettkampf eine abgekriegt hat, ist doch wohl keine Qualitätsaussage.
Oder meinen Einige hier, daß die Situation und die Ernsthaftigkeit mit einer SV-Situation
vergleichbar sind ?..., dann habe ich da ernsthafte Zweifel am Urteilsvermögen. :irre

KK
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Fritz
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Fritz »

califax hat geschrieben:Bei den technischen Geschichten kann es keinen Goodwill geben. Er empfiehlt, den Würfen hinterherzufallen. Seine "Kampfstellung" ist schwere Selbstgefährdung des Kämpfers und grob verantwortungslos denen gegenüber, die das lernen sollen. Seine 360°-Verteidigung dito. Seine Idee vom Bodenkampf in SV-Situationen ist schlicht lebensmüde. Seine Anleitung zum Schlagen und Treten macht den einfachsten und dümmsten Anfängerfehler der Welt: Ausstrecken der Gliedmaßen. Jeder Teenager weiß, daß man so keine Kraft im Treffer hat und sich schon beim Schattenboxen die eigenen Gelenke zerstört.
Sein "Educational Block" liefert den Verteidiger dem einfachsten Handhebel aus, den man in der SV lernt.
Ich habs mir jetzt noch mal in Ruhe nachgelesen. Die Nachfallerei bei Würfen ist tatsächlich Mist, zwar ist es richtig, daß die Wirkung
des Wurfes sich verstärken läßt, daß allerdings nur, wenn man "sportlich" wirft, also den Gegner auf den Rücken packen möchte.
Wirft man ihn auf Kopf/Schulter, ist da eigentlich nichts, wie wo man noch drauffallen könnte. Gehen wir davon aus, daß wir Sportjudoka die
Randori-Form der Würfe eingeschliffen haben und bis auf Ausnahmen die Koryu-Form nicht mal kennen, mag der Hinweis berechtigt erscheinen,
allerdings behaupte ich mal, daß die Nachteile (Verteidiger am Boden, Eigenverletzungsgefahr (Knie, Ellbogen o.ä.), ...) den Vorteil
der Effekt-Verstärkung übersteigen.

Zur Kampfstellung - sie scheint darauf zu beruhen, daß er sich schnell in jede Richtung bewegen können möchte, deshalb sein Gewicht auf beiden Beinen
gleichmäßig verteilt. Liest sich wie ein verkürzter Hangetsu-Dachi, um mal Karate-Terminologie zu verwenden...
Irgendwo (keine Ahnung ob Du das hier oder in nem anderen Forum geschrieben hattest) hast Du gemeint, daß die Stellung deswegen ungünstig wäre, weil sie gegen "Low-Kicks" anfällig ist.
Das mag sein. Aber das gilt für jede Stellung, wo ein Bein vorn ist. Und wenn kein Bein vorn ist, dann ist die Stellung wieder für andere Dinge anfällig.
Ich denke das Konzept "einer Kampf-Stellung" ist an sich falsch. Es impliziert ein "Stehen und Abwarten", bringt den Verteidiger in Reaktionszwang.
Besser wäre es wohl i.a. den Verteidiger auf "Angriff ist die beste Verteidigung" (sofern Flucht als Option ausschiedet).

Bzgl. der Anleitung zum Schlagen und Treten sehe ich nicht, wo er was von Ausstrecken der Gliedmaßen schreibt. Abgesehen davon strecke ich beim
Tsuki und beim Tritt durchaus meine Gliedmaßen. Das man beim Schattenboxen dann irgendwann den Arm "arretiert", damit das Gelenk sich nicht zerstört, ist
eine andere Geschichte, beim Schlagen und Treten in ein Ziel, übernimmt diese Aufgabe logischerweise das Ziel...
Wo er von ausgestreckten Gliedmaßen schreibt, ist bei der Beschreibung der Distanzen. Diese sollte man mit etwas gesunden Menschenverstand als
"offenen Intervalle" betrachten. Abgesehen davon, wenn es heißt, "mit ausgestrecktem Arm kann der Gegner getroffen werden" ist noch die Frage, was unter
Treffer zu verstehen ist. Sicherlich nicht ein Antippen, wie beim Leichtkontakt...

Zu der 360°-Grad-Geschichte: Genau weiß ich immer noch nicht, was damit gemeint ist, aber bei der Beschreibung die drunter steht, kann ich mich an
den Lehrgang mit M.Staller auf der Sommerschule (2008?) in Lindow erinnern, da hat er die Sachen in Zusammenhang mit Messerabwehren erläutert.
Eine wesentliche Sache dabei beschreibt er allerdings im Skript nicht: Es wurde Wert draufgelegt, den Kontakt beim Waffenarm in Form von
konsequentem Druck aufrechtzuhalten, um Zurückziehen und Nachstechen des Gegners zu erschweren.
Kam mit recht plausibel vor. Wir haben es im Training dann ausprobiert, mit Übungsmessern und Farbe dran. Interessanterweise rutschten unsere Karateka
gelegentlich in ihre "üblichen" Bewegungsmuster und zack waren sie bunt. Interessanterweise gab es einen einen auf Karate umgeschulten Judo-Blaugurt
(Gruß an Sebastian aus Cottbus ;-) ) der war tatsächlich nicht zu treffen. Hauptprobleme beim Rest (mir eingeschlossen) waren die Gleichzeitigkeit
des "Blockdruckes" und des gleichzeitigen "Zerprügelns des Angreifer-Gesicht" - ok wir haben auch nur ersatzweise auf den oberen Brustkorb gehämmert) und
die "übliche Schlaghemmung" bei Sportjudokas... Da behaupte ich mal dreist, sowas läßt sich mit hartem Training beheben...

Was haben wir noch? Ach so "Eductional Block":
Den Punkt zwischen den Schlüsselbein gibt es, da rein zu drücken oder zu stechen,
ist in der Tat recht unangenehm, löst durchaus ernsthafte Beklemmungsgefühle aus. Das als Wegschubsen "zu tarnen" ist, denke ich, als Antwort auf
die üblichen, eigentlich eher als harmlos, aber doch für den Betreffenden unangenehmen, einzustufenden Belästigungen gedacht.
So lese ich auch das aus dem Skript ("nice to know") mal heraus.
Und einer, der grade mit "Fummeln" beschäftigt ist, wird wohl kaum blitzschnell nen Handhebel da ansetzen.
(Nebenbei, diese "üblichen" Handhebel gegen Schubsen, Kragen greifen usw. - so schön einfach wie im Training, gehen die unter Stress sowieso nicht...)
Was ein ernsthafter Nukite-Stich an der Stelle anzurichten vermag, hab ich allerdings noch nicht ausprobiert, vermutlich aber nichts schönes...

Ach ja die Bodenarbeit: Da weiß ich nicht, was Du mit "seiner Idee vom Bodenkampf" meinst. Ich hab hier im Faden eine BJJ-Video-Serie bzgl. Straßenkampf
angeführt. Da erkenne ich Dinge durchaus wieder (auch wenn mir da etwas viel mit den Knie auf dem Boden rumgerutscht wird). Fakt ist jedenfalls,
Bodenkampf selbst zu suchen, ist im SV-Fall sicherlich dumm. Allerdings finden viele (Versuche von) Vergewaltigungen merkwürdigerweise genau da statt.

Gut - mir gefallen auch einige weitere Dinge am Skript nicht:
Bei den Tritten / Kniestößen beschreibt er den Einsatz der Hüfte nicht,
Bei den "Würgen" nicht die erste Verteidigung: Hals einziehen, Kinn runter.
Beim den Armbefreiungen geht er nicht auf Tai-Sabaki ein,
Bei Fauststößen könnte man auch noch ein paar Hinweise mehr geben...
Das Konzept des Kampfschreis taucht auch nicht auf...

Das Skript macht, wie gesagt, auf mich einen unfertigen Eindruck, als ob es ein erster Entwurf ist, es ist vom März 2009...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
califax
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben: Zur Kampfstellung - sie scheint darauf zu beruhen, daß er sich schnell in jede Richtung bewegen können möchte, deshalb sein Gewicht auf beiden Beinen
gleichmäßig verteilt.
Neee, sie beruht darauf, daß man im Sammeljutsu unverstandene Elemente anderer Kampfausbildungen nachahmt und dabei gravierende Fehler einbaut.
Die beschriebene Grundstellung kommt ursprünglich aus dem modernen Boxsport, wo man eben keine Tritte zu erwarten hat und hat sich im Leichtkontakt-JJ bewährt, weil man dort disqualifiziert wird, wenn man diese Stellung ausnutzt.
Fritz hat geschrieben:Irgendwo (keine Ahnung ob Du das hier oder in nem anderen Forum geschrieben hattest) hast Du gemeint, daß die Stellung deswegen ungünstig wäre, weil sie gegen "Low-Kicks" anfällig ist.
Das mag sein. Aber das gilt für jede Stellung, wo ein Bein vorn ist.
Hmmmpf. Nunja, man kann mit oder ohne Fallschirm aus dem Flugzeig hüpfen. Beide Versuche sind für tödliche Unfälle anfällig. Zum einen steht er mit dem Bein in der Reichweite des Gegners, ohne selbst agieren zu können. Er liefert seinem Gegner damit sein Gleichgewicht und die Kontrolle über sein Zentrum aus.
1) Er dreht seinen Wurfvektor in die Richtung, in die ein seitlicher Kick wirkt. Ein simpler Feger, schon ein leichtes Antippen des Beines, und er liegt am Boden.
2) Und das ist katastrophal, liefert er mit der Kniebeuge einen Wurfvektor senkrecht nach unten. Sein Gegner kann sich ganz bequem auf den Unterschenkel draufstellen und hebelt ihn dann mit seinem ganzen Körpergewicht in seine Faustschläge rein. Wobei das Kniegelenk mit hoher Sicherheit irreparabel zerstört wird.
3) Ein kräftiger Frontkick des Gegners geht genau gegen die besonders anfällige Knieflanke und zerstört das Kniegelenk irreparabel.

Diese Kampfstellung macht zwei absolute Anfängerfehler, die in jeder seriösen KK-Schule in den ersten 30 Minuten nach Aufwärmtraining korrigiert werden: Er steht auf dem exponierten Bein und blockiert es damit. Er steht nicht in Linie und maximiert damit die Chancen des Gegners.

Wenn Ihr schon zu eitel seid, um mal ein richtiges Training mitzumachen, dann schaut Euch wenigstens an, wie die Grundstellung in VK-Kämpfen mit voll durchgezogenen Tritten aussieht. Es ist eigentlich immer dieselbe Kamae.
Fritz hat geschrieben:Und wenn kein Bein vorn ist, dann ist die Stellung wieder für andere Dinge anfällig.
Und deswegen ist auch immer ein Bein nebst der zugehörigen Schulter vorn. Braucht man auch, um die Wucht für ordentliche Schläge und Tritte zu generieren und Abstand fürs Ausweichen zu bekommen.
Sich darin effektiv und natürlich zu bewegen, wurde im Judo übrigens mal exzessiv in jeder Kata geübt. Nennt sich Passgang und ist heute zum Zombiewatscheln verkommen.
Anschauliche Videos der richtigen Kamae und didaktisch übertriebener "tiefer" Varianten wurden auch hier schon gepostet. Das sind die Videos mit diesen seltsamen Japanern mit den komischen Klamotten, den Stirntüchern und dem Waffengefuchtel...
Fritz hat geschrieben:Ich denke das Konzept "einer Kampf-Stellung" ist an sich falsch. Es impliziert ein "Stehen und Abwarten", bringt den Verteidiger in Reaktionszwang.
Nicht ganz. Man kann nicht pausenlos in Bewegung bleiben. Es gibt immer das Gelauer, die eigentliche Kampfhandlung ist in der Regel sehr kurz. Da ist meist mit ein, zwei Schlägen oft schon alles vorbei. Seit es überall MT gibt, ist die einzige Aktion eines Kampfes auch immer öfter ein überraschend angebrachter Tritt ins Kniegelenk.
Fritz hat geschrieben:Zu der 360°-Grad-Geschichte:
Meinst Du ernsthaft, das funktioniert, wenn der Angreifer wirklich motiviert ist, beide Arme und die Beine nutzt und locker schneidet, statt wild zu schwingen?
Arm zum harten Block raus, druckvolle Vorwärtsbewegung und Entenpopo - das ist ein Wurf! Wer sich so wehrt, liefert sich einem Wurf auf die Schädeldecke aus. Ergebnis der Verteidigung bei echten und möglicherweise trainiertem Feind:
Fraktur der Schädelbasis
Fraktur der Schädeldecke
Wahrscheinlich schwere Schnitt- und Hebelverletzungen des Blockarms.
Daß man da mit dem üblichen Karate keine Chance hat, glaube ich Dir übrigens aufs Wort.
Die haben den Focus ihrer Katainterpretationen ganz woanders.
Fritz hat geschrieben:Was haben wir noch? Ach so "Eductional Block":
Den Punkt zwischen den Schlüsselbein gibt es, da rein zu drücken oder zu stechen,
ist in der Tat recht unangenehm, löst durchaus ernsthafte Beklemmungsgefühle aus. Das als Wegschubsen "zu tarnen" ist, denke ich, als Antwort auf
die üblichen, eigentlich eher als harmlos, aber doch für den Betreffenden unangenehmen, einzustufenden Belästigungen gedacht.
Ich kenne den Punkt. Wir schlagen da rein. Die ganze Umgebung ist ein Festessen. Ist aber eine Sache, die man im Training sehr gezielt und vorsichtig angehen muß. Aber diese Faßart ist eine von Ukes Standardrollen beim Grundlagentraining. Wenn irgendetwas sitzt und funktioniert, dann dieser Handhebel.

Wenn Du damit (Drücken statt Schlagen) jemanden stoppen willst, der Ärger sucht und Dich nicht einfach nur harmlos anspricht, kriegst Du gleich mehrere Probleme:
1) Du hast ihn zwar nicht gestoppt, ihn durch den Schmerz und die Panikwelle aber von Null auf Hundert richtig wütend und aggressiv gemacht.
2) Schubser dieser Art zu hebeln, ist Grundrüstzeug fast jeder Nahkampfausbildung, lernt man in den ersten Wochen, können entsprechend viele Leute. Ist auch kinderleicht, wenn man drauf pfeift, was mit dem Gehebelten passiert.
Und was dabei passiert ist: Fraktur des Handgelenks, eventuell schwungvoller Wurf auf den Hinterkopf oder aufs Gesicht mit entsprechenden Verletzungen durch stumpfe Gewalt. Ja, das ist wirklich so einfach. Besonders wenn man ein 100Kg-Sadist ist und einem 50-Kg-Teenager diesen Educational Block heimzahlen will.
3) Du bist dabei in Boxdistanz. Wenn der Gegner sich rausdreht, haut er Dir dabei fast reflexartig die Backenzähne raus. Eventuell bricht er Dir den Unterkiefer. Typische Kirmesverletzung durch typischen Kirmeskampffehler.
Fritz hat geschrieben:Und einer, der grade mit "Fummeln" beschäftigt ist, wird wohl kaum blitzschnell nen Handhebel da ansetzen.
Nö. In der üblichen Fummeldistanz tritt er vielleicht auch kräftig zu und schlägt nach. Und dann kann er in Ruhe weiterfummeln.
Übrigens: Nicht blitzschnell. Nicht beim Fummeln. Die Hand wird einfach da festgehalten, und dann dreht man langsam und genüßlich den ganzen Körper in Linie. Dann tritt man vielleicht in das wunderschön exponierte Kniegelenk.
Alternativ gibt's 'ne Erziehungsmaßnahme mit Ellenbogen. Oder 'nen schönen Schlag auf das Ellbogengelenk des drückendem Arms des Opfers. Oder doch den Wurf. Oder: Bei größerem Täter muß der sich nur vorbeugen und hat das Opfer direkt am Boden.
Die ganze Idee ist einfach nur dämlich. Man gewinnt eine Konfrontation nicht, indem man sie langsam eskaliert und sich dabei gleichzeitig der Gewalt des Gegners ausliefert. Man gewinnt, wenn man sie beendet.
Fritz hat geschrieben:(Nebenbei, diese "üblichen" Handhebel gegen Schubsen, Kragen greifen usw. - so schön einfach wie im Training, gehen die unter Stress sowieso nicht...)
Wenn man sie sucht, gehen sie nicht. Aber wenn einem einer das Patschehänden an die Brust legt, wird der Hebel ja Freihaus geliefert. Zumal das ja eine bis dahin noch niedrigschwellige Konfrontationssituation sein soll, in der sich der Täter noch Gedanken machen kann, wie er Dominanz ausübt. Du verwechselst, wer in dieser Situation Angst hat und wer nicht.
Fritz hat geschrieben:Was ein ernsthafter Nukite-Stich an der Stelle anzurichten vermag, hab ich allerdings noch nicht ausprobiert, vermutlich aber nichts schönes...
Kann sehr leicht tödlich sein, wenn man den falschen Punkt erwischt. Dauert aber Stunden bis zur Wirkung. Der Atemweg wird dann durch Schwellung der Trefferstelle abgeschnürt. Mannstopwirkung in der Gefahrensituation: Null.
Fritz hat geschrieben: Allerdings finden viele (Versuche von) Vergewaltigungen merkwürdigerweise genau da statt.
Da kommt so ein Mädel aber nicht mit Festhaltegriffen und ein bißchen Atemi raus. Da braucht man richtige Ne Waza, bis der Aggressor bewußtlos abgewürgt ist. Und wirksame Atemi am Boden ist übrigens auch nicht so einfach.
Wer könnte die lehren? Dem Autor traue ich das ehrlich gesagt nicht zu.

Der einzige brauchbare Inhalt des Skripts sind die Binsenweisheiten, die auf den ersten 10 Seiten immer wieder wiederholt werden. Aber daraus kann man kein Training machen.

Neee, Leute. Das war eine Blamage und mehr nicht.

Und damit bin ich hier wieder raus. Ich bin kein Lehrer, und ich habe auch keine Lust, anderer Leute Fehler zu korrigieren und herumzudiskutieren, warum es verantwortungslos ist, Leuten Snakepoil zu verkaufen.
Und, ehrlich, ich habe auch keine Lust, hier in ellenlangen Texten schriftlich zu erläutern, was man bei jedem seriösen Kampfkunstverein und bei jedem seriösen Kampfsporttrainer* in den allerersten Trainingseinheiten eingebläut bekommt.
Bitte macht es wie jeder andere auch: Sucht Euch eine seriöse Ryu, einen MMA-Anbieter oder einen MT-Club und macht ein Grundlagentraining.
Es bringt nichts, Sachen abzutippen, die man selber ausprobieren und sehen muß.

* OK. Es gibt sicherlich auch noch Boxer, die ausschließlich fürs Boxen trainieren. Aber die schielen auch immer mehr zu den MMA rüber.
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Speedy
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Speedy »

Ich finde es total spannend, wieviele Gurus der Kampfkunst und der Selbstverteidigung bei diesem Thema aus der Versenkung auftauchen, schnell mal einen 500 Wörter Beitrag (in 2 Minuten) schreiben und in den letzten 10 Zeilen noch mal kurz anmerken müssen, dass sie ja gar keine Trainer sind und auch gar keine sein wollen.

Aber sie können wie jedes Kleinkind dieser Welt sofort erkennen, dass eine völlig ahnungslose Person, ein Skript zum Thema Selbstverteidigung für den DJB geschrieben haben muss. Und weil er so ahnungslos ist, hat er doch glatt ne Stelle beim BKA als Ausbilder, weil da ja noch mehr Ahnungslose sind, die zu keinem Zeitpunkt in ihrem Beruf in brenzlige Situationen kommen, sondern nur am Schreibtisch sitzen.

Achso, beinahe hätte ich vergessen, dass der (noch?!) amtierende Ju-Jutsu Weltmeister so viele Anfänger-Fehler in seinem Kampfstil hat, dass jedes 12 jährige Kind bei den Bezirksmeisterschaften ihn sofort ausschalten könnte.

Oh man, bleibt in euren was auch immer, aber Personen, die wirklich seriös sind, schreiben nicht einen solchen Stil über Personen und/oder ziehen über diese her. Und ja ich weiß, einem Großteil der Gastschreiber wurde der Posten des Selbstverteidigungsbeauftragten angeboten, aber ihr habt ihn in eurer großen Güte dankend abgelehnt,.... es langweilt einfach nur und ich hoffe, dass die Moderatoren es schaffen, dieses Thema auf ein wirklich interessantes Niveau zu heben, wovon alle profitieren.

Edit 28. November: Hr. Staller hat vor 2 Stunden die WM im Ju-Jutsu Fighting bis 77 Kg gewonnen.
Zuletzt geändert von Speedy am 28.11.2010, 17:32, insgesamt 2-mal geändert.
Grüßle
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von kastow »

@Speedy: :eusa_clap Schön zusammen gefasst und wichtige Aufforderung an die Mods.

Übrigens läst sich, so wie ich das lese, durchaus ein roter Faden in der SV-PO finden >> gleichzeitiger Unterricht mit den wettkampforientierten Anwendungen.
So muss die SV nicht in eine extra Gruppe ausgegrenzt werden, sondern kann Bestandteil des normalen Trainings sein - eine Forderung, die hier auch immer wieder laut wurde und die auch mit den üblichen Aussagen innerhalb einer ÜL-Ausbildung übereinstimmen.
Bsp. Blaugurt:
  • Würgetechniken und deren Abwehr, kommen auch in der normalen PO vor, werden hier auf SV-Situationen erweitert. Im Boden wird diese Abwehr auf Haltegriffe erweitert, die bisher in der PO nicht SV-mäßig erarbeitet wurde.
  • Die Griffabwehren am Handgelenk / Arm haben Bezug zu den Extrem-Auslagen des Randori im gleichen Kyu
  • Atemi sind die einzig wirklich 'neuen' Inhalte der SV-PO, da sie im Wettkampf eben verboten sind und deshalb bisher vernachlässigt wurden. Interessanterweise werden sie eingeführt, nachdem der Griffkampf bereits Prüfungsthema im Randori war - dieser Ansatz bietet eine methodische Möglichkeit zu ihrer Einführung
Ob's wirklich von den Machern so gedacht ist, weiß ich natürlich nicht, aber dieser Ansatz bietet eine Möglichkeit, die SV-PO in den Unterricht zu integrieren.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
tutor!
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von tutor! »

Speedy hat geschrieben:..... ich hoffe, dass die Moderatoren es schaffen, dieses Thema auf ein wirklich interessantes Niveau zu heben, wovon alle profitieren.
Das ist schwierig, denn das Niveau wird ja von den Verfassern der Beiträge bestimmt und nicht von den Moderatoren. Wir können nur dann eingreifen, wenn die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten worden sind.

Ich persönlich vertraue sehr auf das Urteilsvermögen der Leserinnen und Leser, was die Qualität diverser Beiträge betrifft.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
lucas

Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von lucas »

Aber sie können wie jedes Kleinkind dieser Welt sofort erkennen, dass eine völlig ahnungslose Person, ein Skript zum Thema Selbstverteidigung für den DJB geschrieben haben muss. Und weil er so ahnungslos ist, hat er doch glatt ne Stelle beim BKA, weil da ja noch mehr Ahnungslose sind, die zu keinem Zeitpunkt in ihrem Beruf in brenzlige Situationen kommen, sondern nur am Schreibtisch sitzen.
Du hast den Unterschied zwischen Polizisten, die jemanden festnehmen und Verstärkung holen können und bewaffnet sind und einem Zivilisten, der sich anders verhalten muß, nicht begriffen, stimmts?
Aber redet euch das nur schön. Wir hier in unserem Verein machen den Quatsch nicht mit.
Wir haben hier Trainer, die auch BJJ machen und zwei machen noch MT (ich bin einer davon).
Was Staller da geschrieben hat, ist alles Quatsch.
Weil er ahnungslos ist.
Achso, beinahe hätte ich vergessen, dass der (noch?! heute wird es sich entscheiden) amtierende Ju-Jutsu Weltmeister so viele Anfänger-Fehler in seinem Kampfstil hat, dass jedes 12 jährige Kind bei den Bezirksmeisterschaften ihn sofort ausschalten könnte
Hast du nicht grade Sachlichkeit verlangt?
Wo hat denn einer außer dir von 12jährigen Kindern was geschrieben?
Weltmeister ist Staller übrigens nicht im Vollkontakt. Im Vollkontakt kriegt er mit seinem Kampfstil auf die Nuss.
Was er euch beibringen will, ist keine funktionierende SV sondern irgendwelcher Kram, den er sich so vorstellt.
Ich finde es total spannend, wieviele Gurus der Kampfkunst und der Selbstverteidigung bei diesem Thema aus der Versenkung auftauchen, schnell mal einen 500 Wörter Beitrag (in 2 Minuten) schreiben
Ihr wollt also keine begründete Kritik an dem Mist, den ihr euch da zurechtgebastelt habt.
Dann sagt das auch so.
Ich hab das gelesen und Califax hat haarklein erklärt, was da Mist ist und warum.
Ihr wollt das nicht hören.
Typisch.
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Speedy »

Hallo Lucas,

du hast da etwas deutlichst missverstanden. Kritik ist erwünscht! Eine Weiterentwicklung und Verbesserung einer Grundlage ist erwünscht!

Diffamierende, unproduktive und herablassende Beiträge (und selbst wenn sie von jemanden mit mehr Ahnung wären) sind nicht erwünscht!

Ich kann Kritik üben, in dem ich sage:
Die Schlagvarianten sind in der dargestellten Form nicht effektiv, weil ..... und man müsste aus meiner Sicht ändern,....

oder ich kann sagen:
Der Typ hat überhaupt keine Ahnung und was er macht, ist alles Schwachsinn...

Was ist jetzt wohl produktiv und was diffamierend? Und jetzt wäre es schön, wenns wieder zurück zum Thema ginge.
Grüßle
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Fritz
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Fritz »

Califax hat geschrieben:Meinst Du ernsthaft, das funktioniert, wenn der Angreifer wirklich motiviert ist, beide Arme und die Beine nutzt und locker schneidet, statt wild zu schwingen?
Was glaubst Du, was wir da gemacht haben mit unseren Farbmessern? ;-) Ziel war schon, den ohne Messer hübsch rot zu verzieren...
Arm zum harten Block raus, druckvolle Vorwärtsbewegung und Entenpopo - das ist ein Wurf!
Nun ja, ich hatte nicht den Drang zu werfen als Angreifer mit 'nem Messer in der Hand, der sich selbst um sein Gleichgewicht kümmern mußte...
Wahrscheinlich schwere Schnitt- und Hebelverletzungen des Blockarms.
Ja, aber wer im Fall "waffenlos" gegen Messer was anderes erzählt, ist sowieso eh als unseriös einzustufen.
Das war u.a. auch Ziel unserer Trainingseinheit, ein entsprechende Desillusionierung zu erreichen.
Um so erstaunlicher fand ich eben, daß der eine Kamerad so ziemlich "unerrötet" aus dem Übungskämpfen raus kam.
kastow hat geschrieben:Ob's wirklich von den Machern so gedacht ist, weiß ich natürlich nicht, aber dieser Ansatz bietet eine Möglichkeit, die SV-PO in den Unterricht zu integrieren.
Hier sprichst Du etwas aus, wo ein richtig guter Gedanke enthalten ist. Allerdings würde ich SV-PO durch "SV" ersetzen. ;-)
Wer hindert uns eigentlich daran, beim Erklären von z.B. Bodentechniken auf freie Arme des Uke und deren "Angriffspotential" hinzuweisen?
Wer hindert uns daran, den Üblingen "Toms Text über den Sinn und Unsinn von Festhaltetechniken" zu zitieren ;-)
Genauso wie die entsprechenden Aussagen über die Gefährlichkeit der Bank-Position?
Kurzum wer hindert uns, ihnen zu erklären, was regelbedingte Verhaltensweisen sind und welche Freiheitsgrade ein durch keinerlei Regeln gehemmter Uke hat?
Auch das Kano-Zitat mit der aufrechten Kampfhaltung wegen der anderweitig guten Angreifbarkeit mit Tritten und Schläge ist wert,
regelmäßig zitiert zu werden... :-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
lucas

Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von lucas »

Wer hindert uns daran, den Üblingen "Toms Text über den Sinn und Unsinn von Festhaltetechniken" zu zitieren ;-)
Genauso wie die entsprechenden Aussagen über die Gefährlichkeit der Bank-Position?
Kurzum wer hindert uns, ihnen zu erklären, was regelbedingte Verhaltensweisen sind und welche Freiheitsgrade ein durch keinerlei Regeln gehemmter Uke hat?
Auch das Kano-Zitat mit der aufrechten Kampfhaltung wegen der anderweitig guten Angreifbarkeit mit Tritten und Schläge ist wert,
regelmäßig zitiert zu werden...
Um das alles zu machen, brauchen wir jetzt eine SV-PO ja?
Warum haben wir sowas bis jetzt nicht gemacht? Dauernd hat man uns gesagt, wer SV machen will, der soll woanders hingehen.
Wenn jetzt einer im Verein so eine SV-Prüfung machen will. Aber eben nur einer. Wie macht der das dann? Wenn sein Trainer keine Atemi kann und keine SV? Da gibt es dann sicher Lehrgänge, wo Leute, die das an einem Wochenende gelernt haben oder an zwei, das zeigen.
Was ist eigentlich, wenn bei so einem Lehrgang ein Judoka da ist, der richtig MT macht oder KM oder Alpha System oder PFS oder MMA und der den Referenten einfach zerlegt, wenn der Blödsinn zeigt?
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