Kumamoto hat geschrieben:Für mich stellt sich die Judo-SV-Kyu-Prüfung - frei nach Clausewitz - folgendermaßen dar:
"SV ist die Fortsetzung des Judo mit anderen Mitteln."

Genau das ist der Denkfehler: Diese Trennung in den Köpfen zwischen
Judo/Karate und SV. Das zieht sich dann bis zu den Referenten in SV-Lehrgängen: Sie reden von
Judotechniken und Schlägen/Tritten.
Besser wäre m.E. eine sprachliche Trennung zwischen Sport und SV.
Und da sollte eine SV-Ausbildung ansetzen (und sich letztendlich auch in der PO sich widerspiegeln):
Im ersten Schritt die Techniken, welche "sportlich" nicht genutzt werden (dürfen)
und die harte Ausführung der Sport- bzw. Randoritechniken zu lehren und im zweiten Schritt
die Anwendung dieser Techniken in SV-Situationen...
Wie ist es denn in der doch eher wettkampforientierten PO?: Erst werden den Leuten Techniken beigebracht, in
den unteren Kyu letztendlich in der Grundform (die "Anwendungsaufgabe" in den unteren Kyu ist ja auch
mehr oder weniger nur das Zeigen einer Grundform - halt "aus der Bewegung", aber ein Wurf ohne Bewegung
ist de facto sowieso nicht gut möglich...) , später kommen dann immer mehr "echte" Anwendungsaufgaben
dazu (Randori, offene Aufgabenstellungen wie Konter, Kombinationen), wo durchaus auch auf das vorher gelernte
"Handwerkszeug" zugegriffen werden sollte.
Also ich hätte mir gewünscht, wenn in den Kyu-Graden: Atemi mit den entsprechende Ziel-Punkten,
Bein-/ Handgelenkhebel, Genickhebel, Nicht-Randoriformen von Würfen (da gern auch mit Weichbodenmatte

)
_benannt_ und abgeprüft werden und in den Dan-Graden dann halt "freie Anwendungen" (und Abwehren)
dieser Sachen zu zeigen sind.