teiwaz hat geschrieben:Es geht nicht darum, dass wir unseren Prüfern nicht vertrauen. Außerdem sind auch unsere Prüfer (s.o.) gut ausgebildet.
Allerdings kannst du doch nicht leugnen, dass 4 Augen immer mehr sehen als 2. Beispiel Kata: Beobachte ich grade die richtige Fußstellung von Tori, kann ich kaum sehen, ob Uke richtig läuft.
DAS ist der Grund für dieses Prinzip.
Das Kata-Beispiel ist aber m.M.n. jetzt schon extrem unglücklich gewählt
Ich wage die Behauptung: So grobe Schnitzer, die zum Nichtbestehen einer Kyu-Prüfung im Kata-Fach
führen würden, sollten auch einem einzigen Prüfer auffallen
Feinheiten bei der Fußstellung und
bei Ukes Schritten sind für eine Kyu-Prüfung noch völlig unerheblich.
mcdüse hat geschrieben:+ 2 Prüfer signalisieren eine größere Ernsthaftigkeit der Prüfung
Da erschließt sich mir der Zusammenhang nicht so ganz. Warum soll ein Prüfung ernsthafter sein,
nur weil da zwei oder drei Leute sitzen?
+ der Sprung von Kyu auf Dan ist nicht so hart und die Situation ist schon gewohnter.
Das ist auch eigentlich unerheblich... Prüfung ist Prüfung...
+ 2 sehen mehr als einer
Ja und?
+ 2 Prüfer, 2 Meinungen und auch 2 (verschiedene) Schwerpunkte bei den Prüfern
Im Extremfall zoffen sich dann die Prüfer über Techniken auf Kosten der Prüflinge?
(Selbst mal "live" gesehen, im Kata-Fach... )
+ Willkür- und Sympathiefaktoren rücken noch mehr in den Hintergrund.
Das ist genau die Frage des Menschenbildes
Wobei der Fremdprüfer immer in der blöden Lage ist: Er darf eigentlich nur die Minimalanforderungen der PO bewerten,
soll aber möglichst (aus seiner Sicht) systematische Fehler nicht zu Ungunsten des Prüflings wirksam werden lassen.
Wer hat dann den Ar* in der Hose, im Fall des Falles die Prüfung knallhart abzubrechen, mit dem Gastgeber
Fragen zum Technikverständnis zu klären usw... - und damit den festlichen Höhepunkt "Prüfung"
im gastgebenden Verein zu einem unschönen Ende zu verhelfen...
Das macht ein Fremdprüfer - und wenn er noch so Recht hat - exakt einmal im jeweiligen Verein...
+ letztendlich wird auch die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen gestärkt, wenn man externe Prüfer braucht.
Na toll, für den Fremdprüfer ist es zeitlicher Mehrbedarf, für den ausrichtenden Verein eine höherer
Organisationsaufwand...
War damals im Osten so toll (merke: es gab keine Handys, Telephon hatte auch nicht
jeder und Autos gingen gern spontan kaputt): Fast alle Sportgemeinschaften waren zwangsläufig auf einen
Fremdprüfer angewiesen (Prüfer waren Mangelware, wie fast alles andere auch). Und es war zum Prüfungstermin
für uns potentielle Prüflinge immer ein banges Warten: Kommt der Prüfer, kommt er zu spät, oder gar nicht... Kam er nicht,
ging der Stress mit Terminorganisation von vorn los...
Meine Erfahrung ist - wenn ich allein prüfen kann, dann fällt es leichter, Prüfungen mit wenigen Prüflingen abzuhalten.
Diese kann ich dann recht ausführlich prüfen. Meiner Meinung nach sollte ein Prüfling schon das Recht haben - immerhin
hat er sich ja intensiv auf seine Prüfung vorbereitet - sein Können ohne Zeitdruck darzulegen.
Muß mit zusätzlichem Fremd-Prüfer (oder gar in Zentralprüfungen) geprüft werden, dann werden in der Regel oft die
Prüflingsgruppen größer, und das Programm entsprechend "gestrafft" abgefragt werden - wie gesagt,
es läuft dann in der Regel auf das Abspulen der Minimal-Anforderungen hinaus...
Und das merken die potentiellen Prüflinge recht schnell und optimieren entsprechend ihre Vorbereitung
Tutor! hat geschrieben:Qualität kann man nicht herbei prüfen, man kann sie nur vermitteln und mir persönlich wird in den Prüfungsbereich viel zu viel Zeit und Geld (Prüferlizenzerwerbs- und -verlängerungslehrgänge) und zu wenig in die Unterstützung der technischen Ausbildung der Vereinstrainer gesteckt.
Ich würde da keine künstliche Trennung ziehen wollen. In der Regel ist ein Prüfer auch ein Trainer/Übungsleiter.
"Bedarf" für Prüfer, die keine Trainer sind, gibt es eigentlich nur dort, wo Prüfungen mit Zweit- und/oder Fremdprüfer
gefordert sind und/oder hinreichend viele Vereine keine prüfberechtigten Trainer haben.
Damit wäre eine gute Prüferweiterbildung immer auch eine Trainerweiterbildung (und andersrum
und im Grunde
ein "Trick", um Übungsleiter ohne Trainer-Lizenz zu Weiterbildungen zu locken
Letztendlich ist der Trainer/Lehrer/Übungsleiter verantwortlich was er seinen Leuten zeigt.
Und wie überall gibt es da qualifizierte und unqualifizierte Leute...
Ein "Qualitätsmanagement" über die Prüfungen der jeweiligen Üblinge halte ich genauso wie
tutor! für
einen eher ungünstigen bis untauglichen Weg - vom Aufwand Nutzen her.
Dann doch lieber direkt an den Anforderungen für die betreffenden Trainer/Lehrer/Übungsleiter drehen:
Also Dan-Prüfungen u. Trainer-/Prüflizenz-Erlangung und danach den Leuten einfach mal vertrauen...
(Ich gehe hierbei mal von der sehr idealisierten Annahme aus, daß die entsprechenden Lizenz- u. Dangrad-Vergeber
selbst hinreichend "Qualität" besitzen
)