Kinder: Ippon Seoi Nage oder Morote?

[Milano]

Hallo,

welchen Seoi Nage wuerdet Ihr als erstes 7-9 jaehrigen Gelbguertlern lehren: den Ippon oder den Morote Seoi Nage? Ich bevorzuge eigentlich Morote, weiss aber nicht, ob die Verletzungsgefahr (z.B. wegen falschem Griff) des Ellenbogen und/oder des Handgelenks fuer Kinder diesen Alters zu gross sein koennte.

Gruss

[Fritz]

Ippon-Seoi-Nage als Weiterführung des O-Goshi.

Anschließend gleich Morote-Seoi-Nage - in der Form, wo Ellbogen u. Handgelenk nicht verdreht werden...

[Gast]

Ippon-Seoi-Nage als Weiterführung des O-Goshi.

Anschließend gleich Morote-Seoi-Nage - in der Form, wo Ellbogen u. Handgelenk nicht verdreht werden...

Sorry, war bis jetzt nur stiller Mitleser hier. Habe aber jetzt mal einige Fragen.
Ippon-Seoi-Nage als Weiterführung des O-Goshi....kannst du das mal erklären?

Anschließend gleich Morote-Seoi-Nage - in der Form, wo Ellbogen u. Handgelenk nicht verdreht werden...
Was ist das denn für eine Technik, in der Ellbogen oder Handgelenke verdreht werden?
Öhhhh, wir schreiben über Seoi-nage oder?

[HBt.]

Lieber Gast,
möglicherweise kann ich aushelfen: 'Fritz' Kommentar kann man nur verstehen, wenn man die 'methodischen Reihen der Gokyo (nach Frank Thiele & Thomas Herold)' sowie den Ura-Eingang kennt.

Möchtest Du hierzu mehr erfahren, empfehle ich Dir den Besuch eines Tokio Hirano Gedenklehrgang, kurz THGL, in Urberach oder auch eines beliebigen anderen Seminars mit Tom. Siehe unter Ausschreibungen...

Beste Grüße
HBt.

PS Ich würde so kleinen Steppkes überhaupt keinen Seoinage zeigen.

[Linowitsch]

würde ich mir sehr einfach machen:

einmal in die aktuelle Prüfungsordnung geschaut: 6.Kyu: Ippon-Seoi-Nage und im 5. dann Morote-Seoi-Nage.

Wenn ich jetzt noch annehme, dass sich bei der Ausarbeitung der PO jemand Gedanken darüber gemacht hat, hat man hier eine sinnvolle Grundlage.

just my 2 cents.

[Gast]

Wenn ich jetzt noch annehme, dass sich bei der Ausarbeitung der PO jemand Gedanken darüber gemacht hat, hat man hier eine sinnvolle Grundlage.

just my 2 cents.

Joh, so ist es......

[Kumamoto]

Ich bringe immer zuerst Morote- Seoi- Nage bei, dann Ippon- Seoi- Nage.
Grund: Beim Morote hat man mehr Zug.
Tips: Revers etwas lockern, dann geht das Eindrehen leichter.
Beim Ippon- Seoi- Nage besteht immer die Gefahr, dass die Kinder den Arm einklemmen und nicht die Schulter (sieht dann aus, wie der Nikolaus, der einen Sack trägt )
Bei Morote haben sie schneller ein Erfolgserlebnis. Verdrehte Handgelenke gab es bei mir noch nie.

[HBt.]

Hallo Milano,
lies doch einmal was Masahiko Kimura zu deiner Frage schreibt, ich möchte es jetzt einfach nicht abschreiben, sinngemäß schreibt er:

Seoinage (Morote) ist eine gute Basis und auch als allgemeine Grundlage zu den Hüfttechniken anzusehen etc. pp., birgt aber im Kampf (also bei uns schon im falsch verstandenen Randori) ein hohes Verletzungsrisiko für den vermeidlichen Werfer (Tori). Ist diese Grundlage erst gelegt, sollte man so schnell wie möglich zum Ippon- Seoinage übergehen.

Siehe S. 22 bis S. 23, Kimura, Judo (für Anfänger und Kämpfer), BLV Verlag 1974

Mahito Ohgo hat dazu auch einmal etwas geschrieben, ich glaube er empfahl ebenso erst Morote SN und im folgenden Ausbildungsabschnitt Ippon SN, begründete dieses aber anders.
Hierzu müßte sein ehemaliger Schüler 'Jupp' aber detaillierter etwas schreiben können.

[HBt.]

Hallo Milano,
(..)
Mahito Ohgo hat dazu auch einmal etwas geschrieben, ich glaube er empfahl ebenso erst Morote SN und im folgenden Ausbildungsabschnitt Ippon SN, begründete dieses aber anders.
Hierzu müßte sein ehemaliger Schüler 'Jupp' aber detaillierter etwas schreiben können.

Mist, ich habe die Quelle zu meiner obigen Aussage gefunden: Judo, 40 Gokyo-Kampftechniken, ISBN 3-923473-22-2, von M. Ohgo
Ohgo begründet sinngemäß und irgendwie typisch für die 1970er Jahre, "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr" ... stimmt.

Beim schnellen Durchblättern ist mir etwas aufgefallen: auf den Seiten 132 bis 133 sehen wir unter der Überschrift "5. Stufe - Osotoguruma" einen perfekten Ashiguruma und auf den Seiten 94 bis 95 unter der Überschrift "3. Stufe - Ashiguruma" einen nicht so ganz perfekten Ashiguruma, möglicherweise sogar mit 'anlupfen/ausheben' (zweites Bild). Als Uke glaube ich jeweils 'Jupp' zu erkennen.

@Milano,
geh doch einmal in die Bücherei, leihe Dir ein paar gute Judobücher aus und finde selbst heraus, warum Morote SN vor dem Ippon SN unterrichtet werden sollte, je nach eingenommener Perspektive.

[Fritz]

Sorry, war bis jetzt nur stiller Mitleser hier. Habe aber jetzt mal einige Fragen.
Ippon-Seoi-Nage als Weiterführung des O-Goshi....kannst du das mal erklären?

Eigentlich hat HBt. dazu schon alles gesagt. Mit "Weiterführung" meine ich tatsächlich
ne methodische Reihe. Also keine Kombination.
Also Uke wird in ein Vorwärtsbewegung gebracht, Tori geht rückwärts, dreht ein, Hand hinten um Ukes Taille -> O-Goshi.
Schritte und Eindrehbewegungen bleiben gleich, Tori "vergißt" die Hand um Ukes Leib zu nehmen und nimmt anstelle dessen den Arm unter Ukes
Arm hoch -> Ippon-Seoi-Nage.
Weiter: Schritte und Eindrehbewegungen bleiben wie vor, Tori "vergißt", seine sehr tief greifende Kragenhand zu lösen und nimmt beide Hände
zu Beginn der Drehung vor seinem Körper sehr hoch und läßt sie dort während der Drehung. D.h. Tori kann die ganze Zeit seine Hände sehen --> Moroto-Seoi-Nage

Was ist das denn für eine Technik, in der Ellbogen oder Handgelenke verdreht werden?
Öhhhh, wir schreiben über Seoi-nage oder?

Ich bezog mich dabei auf den Fadenersteller, der vom Verletzungsrisiko für Ellbogen und/oder Handgelenk für 7-9jährige Gelbgurtler sprach.
Solange Tori seine Hände vor seinem Körper hat, gibt es kein erhöhtes Verletzungsrisiko, das kommt erst dann, wenn Tori versuchen sollte, seinen
Kragenarm merkwürdig zu verdrehen und den Unterarm in die Achselhöhle von Uke zu klemmen... Dann ist es sozusagen eine selbst-verschuldeter Armbeugehebel,
mit etwas Pech...

[Gast]

Danke für deine Erklärung.