Neues Regelwerk (DJB)
Neues Regelwerk (DJB)
Nachdem von der IJF - nach vielfach verschobenen Ankündigungen - in nächster Zeit noch immer kein neues Regelwerk zu erwarten ist, hat sich die DJB-Kampfrichterkomission entschlossen für Deutschland selbst eine überarbeitete aktualisierte Fassung des Regelwerks heraus zu geben.
Es wurde gestern fertig gestellt und wird in den nächsten Tagen auf der DJB-Seite veröffentlicht und per Mail an die Kampfrichter verteilt.
Ich denke, darauf haben viele lange gewartet und es wir vor allem für neue Kampfrichterkollegen den Einstieg erheblich erleichtern.
Es wurde gestern fertig gestellt und wird in den nächsten Tagen auf der DJB-Seite veröffentlicht und per Mail an die Kampfrichter verteilt.
Ich denke, darauf haben viele lange gewartet und es wir vor allem für neue Kampfrichterkollegen den Einstieg erheblich erleichtern.
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Re: Neues Regelwerk (DJB)
Es war gestern schon mal online, wurde aber wieder von der DJB Seite genommen 

Re: Neues Regelwerk (DJB)
Gilt das dann DJB-weit einheitlich oder können die Landesverbände weiter Sonderregeln erlassen?
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Stimmt. Ich weiß nicht woran es lag.MrK hat geschrieben:Es war gestern schon mal online, wurde aber wieder von der DJB Seite genommen
Jetzt ist es aber schon auf der NWJV-Homepage online.
http://www.nwjv.de/download/kampfregeln.pdf
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Habs mir gerade durchgelesen und die folgenden Fragen
kommen mir in den Sinn:
Anhang zu Art 25. - Osae Komi:
- "Ura-Gatame" und "Yoko-Sankaku" : Welcher Nomenklatur folgen diese Bezeichnungen?
Die "Ura-Gatame", die ich kenne (siehe H.Wolf, Judo für Fortgeschrittene) ist bereits durch Art. 25 c)
kein Haltegriffe im Sinne der Regeln...
Art. 26: a) Shido
- Punkt 4 u. 14: Wie soll von den Karis unterschieden werden, ob jemand sich abbeugt oder abgebeugt wird.
Immer wenn ich Videos von Kämpfen sehe, sehe ich nur Bestrafungen für den Abgebeugten....
- Was soll ein "Cross Guard Grip" sein?
Art. 26 - Punkt 38 plus Kommentar:
- So wie es da formuliert ist, dürften sogar Fußwürfe als direkter Angriff nicht erlaubt sein...
- "Cross Guard Grip" ?
kommen mir in den Sinn:
Anhang zu Art 25. - Osae Komi:
- "Ura-Gatame" und "Yoko-Sankaku" : Welcher Nomenklatur folgen diese Bezeichnungen?
Die "Ura-Gatame", die ich kenne (siehe H.Wolf, Judo für Fortgeschrittene) ist bereits durch Art. 25 c)
kein Haltegriffe im Sinne der Regeln...
Art. 26: a) Shido
- Punkt 4 u. 14: Wie soll von den Karis unterschieden werden, ob jemand sich abbeugt oder abgebeugt wird.
Immer wenn ich Videos von Kämpfen sehe, sehe ich nur Bestrafungen für den Abgebeugten....
- Was soll ein "Cross Guard Grip" sein?
Art. 26 - Punkt 38 plus Kommentar:
- So wie es da formuliert ist, dürften sogar Fußwürfe als direkter Angriff nicht erlaubt sein...
- "Cross Guard Grip" ?
Mit freundlichem Gruß
Fritz
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Re: Neues Regelwerk (DJB)
ich denke eine Angabe der Nomenklatur würde hier zu weit führen, dafür gibt es ja dann Kampfrichterfortbildungen, um eine einheitliche Handhabung zu erreichen.Fritz hat geschrieben:Anhang zu Art 25. - Osae Komi:
- "Ura-Gatame" und "Yoko-Sankaku" : Welcher Nomenklatur folgen diese Bezeichnungen?
Die "Ura-Gatame", die ich kenne (siehe H.Wolf, Judo für Fortgeschrittene) ist bereits durch Art. 25 c)
kein Haltegriffe im Sinne der Regeln...
zu der Ura-gatame: doppelt hält besser
Das mag sein, dass du es noch nicht anders gesehen hast, aber es ist durchaus unterscheidbar. Was zum Beispiel tun, wenn sich beide abbeugen... du kannst zwar einmal beide bestrafen, aber das macht im Kampfverlauf nur wenig Sinn, da ja dann keiner einen Vorteil/Nachteil hat. Also achtet man mal drauf, wer evtl. mehr nach unten zieht oder immer zuerst mit dem Kopf unten ist... und auch warum das so ist... es passiert nämlich gar nicht zu selten, dass man da heruntergedrückt wird, ohne eine Wurfabsicht.Fritz hat geschrieben: Art. 26: a) Shido
- Punkt 4 u. 14: Wie soll von den Karis unterschieden werden, ob jemand sich abbeugt oder abgebeugt wird.
Immer wenn ich Videos von Kämpfen sehe, sehe ich nur Bestrafungen für den Abgebeugten....
Ich denke gemeint ist der "cross grip" (http://www.judobund.de/aktuelles/details/1142) --> Kreuz-Griff und das ist genau die Faßart, die schon seit einem Weilchen zur Debatte steht, wegen der Beingreifer. D.h. linke Hand an Ukes Ärmel und rechte Hand über Ukes rechte Schulter/Oberarm.Fritz hat geschrieben: - Was soll ein "Cross Guard Grip" sein?
Du könntest hier wieder argumentieren, dass dieser Griff ohne Wurfansatz ja schon durch das Verbot des einseitigen Greifens abgedeckt ist, aber
doppelt hält besser

Ich weiß leider nicht was du da meinst, ich finde in Artikel 25 kein Punkt 38...oder steh ich auf dem Schlauch?Fritz hat geschrieben: Art. 25 - Punkt 38 plus Kommentar:
- So wie es da formuliert ist, dürften sogar Fußwürfe als direkter Angriff nicht erlaubt sein...
Ansonsten finde ich es sehr schön, dass wieder eine aktuelle Wettkampfregel existiert. (Auch wenn sie vielleicht nicht bis ins kleinste Detail perfekt ist) So ist es doch leichter etwas nachzuschlagen/zu lernen, wenn man ein solches Dokument hat.
Ich errinner' mich da nur an meine letzte KaRi-Prüfung, wo ich vorher versucht hab, mit der IJF-Regel von 2003 zu lernen.. .das war nahezu unmöglich...
Gruß
Lino
Kompetenzen kann man nur weitergeben, wenn man sie hat. (tutor! am 29.10.2008)
Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
Lino
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Re: Neues Regelwerk (DJB)
Tja, die Regeln sind ja nicht nur für Karis, sondern auch für Trainer und die, welche danach kämpfen möchten.Linowitsch hat geschrieben:ich denke eine Angabe der Nomenklatur würde hier zu weit führen, dafür gibt es ja dann Kampfrichterfortbildungen, um eine einheitliche Handhabung zu erreichen.
zu der Ura-gatame: doppelt hält besser
Dann sollte so etwas auch in den Regeln drin stehen...Ich denke gemeint ist der "cross grip" (http://www.judobund.de/aktuelles/details/1142) --> Kreuz-Griff und das ist genau die Faßart, die schon seit einem Weilchen zur Debatte steht, wegen der Beingreifer. D.h. linke Hand an Ukes Ärmel und rechte Hand über Ukes rechte Schulter/Oberarm.
Nur ein englischsprachiges Schlagwort reicht halt nicht, m.M.n.
Ich meinte Art. 26, habs grad in meinem Beitrag korrigiert.Ich weiß leider nicht was du da meinst, ich finde in Artikel 25 kein Punkt 38...oder steh ich auf dem Schlauch?
Mit freundlichem Gruß
Fritz
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- Linowitsch
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Re: Neues Regelwerk (DJB)
Soweit ich weiß, ist ein Kampfrichterlehrgang auch in einigen Ländern schon für die Trainerausbildung Pflicht. Außerdem steht es ja jedem offen, an entsprechenden Lehrgängen teilzunehmen. Und die Kampfrichter in den Vereinen sollten auch dazu gehalten sein, ebenda als Multiplikatoren zu fungieren. Man kann nicht _alles_ in eine Wettkampfregel schreiben, insbesondere Technikausführungen. Dafür gibt es ja dann die sog. "Interpretationen"Fritz hat geschrieben:Tja, die Regeln sind ja nicht nur für Karis, sondern auch für Trainer und die, welche danach kämpfen möchten.
OK, da geb ich dir Recht, ist mir bestimmt nur nicht aufgefallen, weil ich spontan etwas damit anzufangen wusste.Fritz hat geschrieben:Dann sollte so etwas auch in den Regeln drin stehen...
Nur ein englischsprachiges Schlagwort reicht halt nicht, m.M.n.
Fritz hat geschrieben:Ich meinte Art. 26, habs grad in meinem Beitrag korrigiert.
Ja, beim nochmaligen lesen: du hast Recht. Ich könnte jetzt zwar noch die dialektisch bedingte Ausprägung des Wortes "angreifen" (i.S.v. attackieren bzw. jemanden mit der Hand greifen) anbringen, aber das wäre Wortklauberei und Quatsch.Kampfregeln DJB 2011 hat geschrieben: Art 25.
38. Direkt unterhalb des Gürtels anzugreifen oder zu blockieren,
unabhängig ob wirklich angegriffen wird. (siehe Ausnahmen).
[...]
Anhang
38) Unterhalb des Gürtels kann angegriffen werden:
a.) als Konterung auf eine Wurftechnik
b.) wenn dem Angriff eine starke, ernsthafte Technik(body contact) vorangegangen ist
(Kombination).
c.) wenn der Gegner einen „Cross Guard Grip“ eingenommen hat.
Es darf nicht unterhalb des Gürtels angegriffen werden, wenn der „Cross Guard Grip
durch Untertauchen des Angreifers entstanden ist.
Da sollte man vielleicht mal die KaRi-Kommission drauf hinweisen, dass es sich in der Tat nur um Angriffe mit der Hand handelt.
Gruß
Lino
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Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
Lino
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Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Meiner Meinung nach sollten Kampfregeln so geschrieben sein, daß sie selbsterklärend sind,Linowitsch hat geschrieben:Soweit ich weiß, ist ein Kampfrichterlehrgang auch in einigen Ländern schon für die Trainerausbildung Pflicht. Außerdem steht es ja jedem offen, an entsprechenden Lehrgängen teilzunehmen. Und die Kampfrichter in den Vereinen sollten auch dazu gehalten sein, ebenda als Multiplikatoren zu fungieren. Man kann nicht _alles_ in eine Wettkampfregel schreiben, insbesondere Technikausführungen. Dafür gibt es ja dann die sog. "Interpretationen"
_ohne_ daß über zusätzliche Lehrgänge eine aktuell gültige Interpretation vermittelt werden muß.
Und anstelle einen Begriff wie "Ura-Gatame" zu verwenden - der nirgends offiziell (also laut Kodokan) definiert ist, würde
es reichen, lapidar in die Regel zuschreiben: "Haltegriffe, bei denen Tori Uke den Rücken zuwendet, werden nicht
als "Osae-Komi" im Sinne der Regel angesehen." - Denn ich _vermute_, genau das meinen sie mit Ura-Gatame und
nicht die Technik aus dem Wolfschen Buch.
Genauso könnte man schreiben: "Das Halten mittels "Sankaku-Gatame" von
der Seite, d.h. ohne daß Tori auf Uke sitzt (Kami/Tate-Shiho-Position) zählt nicht als Osae-Komi im Sinne der Regel.
Es sei denn, Tori kontrolliert zusätzlich mindestens ein Bein von Uke."
Nur so als Vorschlag.
Eben. Und Regeln sollten immer für jemanden ohne spezifische HintergrundwissenOK, da geb ich dir Recht, ist mir bestimmt nur nicht aufgefallen, weil ich spontan etwas damit anzufangen wusste.
verständlich sein. Wobei ein Minimum an "Fachbegriffen" durchaus erlaubt u. sinnvoll ist, allerdings sollte es
eine verläßliche Referenz dazu geben, entweder in der Regel selbst oder als als Verweis auf z.B.
die Nomenklatur des Kodokan usw...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Ich muss Dir da Recht geben, dass die genannten Formulierungen nicht selbsterklärend genug sind, diese Sachen sollten dann vermutlich zur nächsten Überarbeitung korrigiert werden.
Es ist geplant, dass ab jetzt jedes Jahr eine Überarbeitung des DJB-Regelwerks erfolgen soll, um zwischenzeitliche Änderungen zu erfassen und Fehler zu korrigieren.
Ich muss aber andererseits auch sagen, dass das Regelwerk niemals alle Interpretationen aller Regeln erfassen kann, dann wäre es mindestens drei mal so dick.
Und außerdem ändern sich Interpretationen oft auch recht schnell (wie bei der WM in Tokio gesehen).
Da kommt man dann ohne entsprechende Lehrgänge und Unterweisungen nicht weiter.
Ich konnte mich auch noch nicht dazu durchringen, etwas zu den aktuellen Interpretations-Änderungen zu schreiben, weil es missverständlich sein könnte, und so zu ungewollten Reaktionen bei Trainern und Athleten führen könnte.
Es ist diese mal nichts dramatisches, ich überlege noch an Formulierungen...
Es ist geplant, dass ab jetzt jedes Jahr eine Überarbeitung des DJB-Regelwerks erfolgen soll, um zwischenzeitliche Änderungen zu erfassen und Fehler zu korrigieren.
Ich muss aber andererseits auch sagen, dass das Regelwerk niemals alle Interpretationen aller Regeln erfassen kann, dann wäre es mindestens drei mal so dick.
Und außerdem ändern sich Interpretationen oft auch recht schnell (wie bei der WM in Tokio gesehen).
Da kommt man dann ohne entsprechende Lehrgänge und Unterweisungen nicht weiter.
Ich konnte mich auch noch nicht dazu durchringen, etwas zu den aktuellen Interpretations-Änderungen zu schreiben, weil es missverständlich sein könnte, und so zu ungewollten Reaktionen bei Trainern und Athleten führen könnte.
Es ist diese mal nichts dramatisches, ich überlege noch an Formulierungen...
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Meine Beispiele wollte ich durchaus als Anregung zur Überarbeitung verstanden wissen
geben kann, der sich durch offene Fragen beim Gebrauch in der Praxis auftut.
Dann gehören diese Interpretationen als Ergänzung zum Regelsatz niedergeschrieben und gegebenenfalls
in größeren zeitlichen Abständen dort eingearbeitet.
Aber: Vielleicht sollte man einfach mal die Regel wieder verschlanken - anstelle immer mehr Verbote
und Ausnahmen von den Verboten und Ausnahmen von den Ausnahmen usw. hineinzubasteln?
Und wieso "ändern sich Interpretationen" sehr schnell? Wer ändert Interpretationen, mit welcher Berechtigung?
Wodurch fühlt sich die "Gemeinschaft der Karis" berechtigt, einseitig Festlegungen der Interpretation von Regeln
vorzunehmen?
Sind letztendlich die gleichen Fragen nach Einflußnahme u. Berechtigung hinsichtlich der Regeln an sich...
Ein guter Regelsatz ist einfach und hat wenig Interpretationsspielraum.

So, ich gebe ja zu, daß es nach "Verabschiedung" eines Regelwerkes durchaus Interpretations-SpielraumIppon hat geschrieben:Ich muss aber andererseits auch sagen, dass das Regelwerk niemals alle Interpretationen aller Regeln erfassen kann, dann wäre es mindestens drei mal so dick.
Und außerdem ändern sich Interpretationen oft auch recht schnell (wie bei der WM in Tokio gesehen).
Da kommt man dann ohne entsprechende Lehrgänge und Unterweisungen nicht weiter.
geben kann, der sich durch offene Fragen beim Gebrauch in der Praxis auftut.
Dann gehören diese Interpretationen als Ergänzung zum Regelsatz niedergeschrieben und gegebenenfalls
in größeren zeitlichen Abständen dort eingearbeitet.
Aber: Vielleicht sollte man einfach mal die Regel wieder verschlanken - anstelle immer mehr Verbote
und Ausnahmen von den Verboten und Ausnahmen von den Ausnahmen usw. hineinzubasteln?
Und wieso "ändern sich Interpretationen" sehr schnell? Wer ändert Interpretationen, mit welcher Berechtigung?
Wo ist die Möglichkeit für Trainer und Athleten, Einfluß auf die aktuellen "Interpretationen" zu nehmen?Ich konnte mich auch noch nicht dazu durchringen, etwas zu den aktuellen Interpretations-Änderungen zu schreiben, weil es missverständlich sein könnte, und so zu ungewollten Reaktionen bei Trainern und Athleten führen könnte.
Wodurch fühlt sich die "Gemeinschaft der Karis" berechtigt, einseitig Festlegungen der Interpretation von Regeln
vorzunehmen?
Sind letztendlich die gleichen Fragen nach Einflußnahme u. Berechtigung hinsichtlich der Regeln an sich...
Ein guter Regelsatz ist einfach und hat wenig Interpretationsspielraum.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Aber ich kann eben sagen, der größte Teil dieser Interpretationen kommt aus den obersten Reihen der IJF, also wenig Möglichkeit zur Einflussnahme von "unten". (Guck Dir Videos von der WM an. Nur so als Einblick.)
Ich weiß nicht, ob Du selbst Kampfrichter bist, aber es gibt so viele Feinheiten bei vielen Bereichen, die lassen sich nicht mit allen Wenns und Abers in ein Regelwerk packen.
Die aktuellen Änderungen betreffen den Bereich Inaktivität / Passivität, einen sehr schwierigen Bereich (vermutlich der schwierigste) des Regelwerks mit viel Interpretationsspielraum.
Ich weiß nicht, ob Du selbst Kampfrichter bist, aber es gibt so viele Feinheiten bei vielen Bereichen, die lassen sich nicht mit allen Wenns und Abers in ein Regelwerk packen.
Die aktuellen Änderungen betreffen den Bereich Inaktivität / Passivität, einen sehr schwierigen Bereich (vermutlich der schwierigste) des Regelwerks mit viel Interpretationsspielraum.
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Ich würde vorschlagen einen staatlich geprüften "Diplomkampfrichter" einzuführen.
Und
zudem die Kampfrichteranzahl auf 6 pro Matte zu erhöhen.
Wie sollen auch gerade mal 3 arme Kampfrichter mit sage und schreibe 2 Kämpfern zurechtkommen.
Es sollten auf jeden Fall noch mindestens 3 Diplompsychopathen assistieren, mit den
3 Aufgabenbereichen:
Aktuellste Regeländerung,
Interpretation der aktuellsten Regeländerung,... und natürlich
Aktuelle Änderungen der aktuellsten Interpretation der Regeländerungen.
Sag mal, Gehts noch ????
KK
Und
zudem die Kampfrichteranzahl auf 6 pro Matte zu erhöhen.
Wie sollen auch gerade mal 3 arme Kampfrichter mit sage und schreibe 2 Kämpfern zurechtkommen.
Es sollten auf jeden Fall noch mindestens 3 Diplompsychopathen assistieren, mit den
3 Aufgabenbereichen:
Aktuellste Regeländerung,
Interpretation der aktuellsten Regeländerung,... und natürlich
Aktuelle Änderungen der aktuellsten Interpretation der Regeländerungen.


KK
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Das ist mir schon klar...Aber ich kann eben sagen, der größte Teil dieser Interpretationen kommt aus den obersten Reihen der IJF, also wenig Möglichkeit zur Einflussnahme von "unten". (Guck Dir Videos von der WM an. Nur so als Einblick.)
Nö, ich hatte vor vielen Jahren mal ne Lizenz, hab auch ein paarmal bei dem Turnier, welches mein Verein ausrichtet vor vielen JahrenIch weiß nicht, ob Du selbst Kampfrichter bist, aber es gibt so viele Feinheiten bei vielen Bereichen, die lassen sich nicht mit allen Wenns und Abers in ein Regelwerk packen.
notgedrungenerweise Kari gespielt. Damals war es noch so, daß man nach mehrmaligem Lesen und Verstehen
der Regeln als Judoka halbwegs vernünftig 'nen Kampf leiten konnte.
Dann kamen die Jugendsonderregeln, dann kamen die Erwachsenen-Sonderregeln... Eben diese "Feinheiten"...

_Meine_ Interpretation wäre da ganz einfach. Solange sie kämpfen, sind sie nicht inaktiv.Die aktuellen Änderungen betreffen den Bereich Inaktivität / Passivität, einen sehr schwierigen Bereich (vermutlich der schwierigste) des Regelwerks mit viel Interpretationsspielraum.

Aber hier ist meiner Meinung nach das gesamte System falsch, wenn Leute bestraft werden müssen, damit sie im Wettstreit "aktiv" sind.
Der Wettstreit selber sollte die Bestrafung für "Passivität" sozusagen in sich tragen, durch ein entsprechend gestaltetes Belohnungssystem.
Und nicht durch Strafen...
Wodurch kommt "Passivität"?
a) Weil der mit einer Unterwertung "vorne" liegende Kämpfer denkt, daß er durch Verhindern der gegnerischen Aktionen seinen "Vorsprung" über die Zeit retten kann.
b) Weil er auf einen Angriff des Gegners "wartet", um diesen zu kontern...
c) Weil er technisch extrem unterlegen ist und Konter fürchtet.
Also c) ist kein Problem, in der Regel fallen die Leute dann sowieso irgendwann um.
b) ist egal, entweder der Konter klappt oder ein Angriff kommt halt durch.
a) ist das Haupt-Problem und genau da sollte angesetzt werden. - hab ich anderswo schon mal geschrieben - Nur ein Ippon zählt als Sieg, fertig.
In Falle vom fehlenden Ippon, hat man verschiedene Möglichkeiten (je nach System): Beide Kämpfer als Verlierer werten (raus aus der Liste oder Null Punkte beim
Poolsystem) oder halt den Gewinner auslosen (wie früher durchaus in Japan üblich). Ein bissel davon hat man ja bei dieser "Golden Score"-Verlängerung...
Dann wäre der Anreiz, bis zur letzten Sekunde für die volle Wertung zu kämpfen, implizit gegeben, der Kari müßte auch nicht mehr so häufig unterbrechen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Ich glaube Fritz, daß die Worte leider wie Schall und Rauch verpuffen werden.
Die Kampfrichterei hat sich bereits längst vom "Judo" und den Akteuren abgesetzt,
und ist zu einer eigenständigen Karriereinstitution geworden.
Wer sollte dies ändern?
Die Kampfrichterei? Wozu denn, da würden sie sich ja selbst abschaffen !
Die Judoka? Wie denn, die hören doch in der Masse mit 17 Jahren wieder auf.
Welche Erwachsenenstruktur, die was zu sagen hat existiert denn bei uns noch, außer der Kampfrichterei?
Da bleiben nur noch die wenigen Hochleistungssportler, und die müssen spuren
sonst...keine Qualifikation !
Also wer bitte soll etwas ändern ?
KK
Die Kampfrichterei hat sich bereits längst vom "Judo" und den Akteuren abgesetzt,
und ist zu einer eigenständigen Karriereinstitution geworden.
Wer sollte dies ändern?
Die Kampfrichterei? Wozu denn, da würden sie sich ja selbst abschaffen !
Die Judoka? Wie denn, die hören doch in der Masse mit 17 Jahren wieder auf.
Welche Erwachsenenstruktur, die was zu sagen hat existiert denn bei uns noch, außer der Kampfrichterei?
Da bleiben nur noch die wenigen Hochleistungssportler, und die müssen spuren
sonst...keine Qualifikation !
Also wer bitte soll etwas ändern ?

Re: Neues Regelwerk (DJB)
Ich weiß nicht, wo wir währen, wenn der Kampfrichterbereich im DJB nicht so gut organisiert wäre. Ein großer Teil der Funktionäre rekrutiert sich aus diesem Bereich. Er ist der Einstiegsbereich für junge Funktionäre.katana hat geschrieben:Ich glaube Fritz, daß die Worte leider wie Schall und Rauch verpuffen werden.
Die Kampfrichterei hat sich bereits längst vom "Judo" und den Akteuren abgesetzt,
und ist zu einer eigenständigen Karriereinstitution geworden.
Wer sollte dies ändern?
Die Kampfrichterei? Wozu denn, da würden sie sich ja selbst abschaffen !
Ich weiß nicht, woher sie sonst kommen sollten. Leistungs-Sportler haben in ihrer aktiven Zeit keine Zeit für solche Tätigkeiten, danach hören sie meist ganz mit Judo auf, oder sind als Trainer wertvoller.
Eine gewisse Distanz zu den Aktiven finde ich auch durchaus wichtig, um eine Neutralität zu gewährleisten. Natürlich muss man aber zusammen arbeiten, denn die Ziele sollten ja die gleichen sein.
Wie hier auch schon raus gekommen ist, ist die Kampfrichterarbeit auch immer anspruchsvoller geworden und lässt sich, allein schon aus Zeitgründen, im Spitzenbereich, nicht mit einer Karriere als Sportler oder Trainer vereinbaren.
Bei den Kampfrichtern ist es nicht anders, ich würde sogar sagen, die Strukturen sind noch um einiges hierarchischer aufgebaut. Es ist - zumindest international - so dass eine falsche Äußerung schon das Karriereaus bedeuten kann. Auch national setzt sich eine solche Struktur - wenn auch leicht abgeschwächt - fort.katana hat geschrieben:Da bleiben nur noch die wenigen Hochleistungssportler, und die müssen spuren
sonst...keine Qualifikation !
Man muss auch sehen, es ist in der IJF nicht nur der Kampfrichterbereich, der die Regeln macht. Es gibt auch aus anderen Bereichen massive Einflussnahmen auf die Wettkampfregeln und deren Auslegungen.
Das ganze läuft eben dort in einem elitären Kreis, wo viel Geld und Politik mitspielt, wo Basisdemokratie nicht ankommt.
Ich weiß auch nicht genau, wie so etwas demokratisch entschieden werden könnte, bei wieviel Millionen ??? Judoka weltweit.
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Tja, wenn es nicht demokratisch zu entscheiden geht, dann sollte die entscheiden, welcheUwe 23 hat geschrieben:Das ganze läuft eben dort in einem elitären Kreis, wo viel Geld und Politik mitspielt, wo Basisdemokratie nicht ankommt.
Ich weiß auch nicht genau, wie so etwas demokratisch entschieden werden könnte, bei wieviel Millionen ??? Judoka weltweit.
an der Spitze der "Judo-Hierarchie" stehen. Also Leute mit 10. Dan. Meinethalben noch ein paar Olympia-Sieger / Weltmeister dazu.
Ansonsten könnte man schon halbwegs demokratisch entscheiden. Die Kari-Kommission einer bestimmten Ebene
könnte Vorschläge unterbreiten, ein paar Testturniere organisieren,
dann könnten die Mitglieder der jeweiligen Ebene drüber abstimmen nach dem sie die Weisung ihrer
Mitglieder eingeholt haben... usw. usf
Das würde natürlich etwas Zeit benötigen, aber hey - das
brächte etwas Ruhe und Planungssicherheit für die Athleten

Durch Internet ist es ja jetzt recht gut möglich, solcherart Vorschläge in Echtzeit zu verteilen und entsprechend auf
den Mitgliederversammlungen der LVs, des DJB, EJU, IJF abzustimmen...
Man muß es nur wollen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Im Prinzip läuft es ja genau so ab, wie Du es beschreibst. Außer vielleicht, dass nicht alle Entscheidungen zuvor von den Mitgliedern der Basis diskutiert werden.
Darum warten wir ja auch schon so lange auf ein neues Regelwerk.
Die Gründe sind sicher auch verschieden....
- In den IJF-Gremien sind so viele Nationen vertreten, mit so vielen unterschiedlichen Interessen, kulturellen Hintergründen und auch unterschiedlich demokratischen, oder weniger demokratischen Strukturen (im Moment konzentriert sich z.B. viel im ehemaligen Ostblock, vor allem finanziell). Da sieht es für uns im DJB vergleichsweise noch richtig toll aus mit unseren Mitsprachemöglichkeiten.
- Die andere Sache ist, dass der Kampfrichter- aber auch der Bereich der Sportdirektion auf Entwicklungen von Techniken und Taktiken der Athleten und Trainer schnell reagieren muss. Da ansonsten Regellücken gesucht und ausgenutzt werden, was in einigen Fällen für den Judosport nicht förderlich ist (war). Auch wenn es bei jeder Sache sicher verschiedene Ansichten gibt.
Als aktuelles Beispiel eben das extrem abgebeugte Kämpfen, mit vielen Beingrabschern in den niedrigen Gewichtsklassen. Oder die hautengen Judoanzüge...
Darum warten wir ja auch schon so lange auf ein neues Regelwerk.
Die Gründe sind sicher auch verschieden....
- In den IJF-Gremien sind so viele Nationen vertreten, mit so vielen unterschiedlichen Interessen, kulturellen Hintergründen und auch unterschiedlich demokratischen, oder weniger demokratischen Strukturen (im Moment konzentriert sich z.B. viel im ehemaligen Ostblock, vor allem finanziell). Da sieht es für uns im DJB vergleichsweise noch richtig toll aus mit unseren Mitsprachemöglichkeiten.
- Die andere Sache ist, dass der Kampfrichter- aber auch der Bereich der Sportdirektion auf Entwicklungen von Techniken und Taktiken der Athleten und Trainer schnell reagieren muss. Da ansonsten Regellücken gesucht und ausgenutzt werden, was in einigen Fällen für den Judosport nicht förderlich ist (war). Auch wenn es bei jeder Sache sicher verschiedene Ansichten gibt.
Als aktuelles Beispiel eben das extrem abgebeugte Kämpfen, mit vielen Beingrabschern in den niedrigen Gewichtsklassen. Oder die hautengen Judoanzüge...
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Hab ich noch nicht gehört,Im Prinzip läuft es ja genau so ab, wie Du es beschreibst. Außer vielleicht, dass nicht alle Entscheidungen zuvor von den Mitgliedern der Basis diskutiert werden.
Darum warten wir ja auch schon so lange auf ein neues Regelwerk.
daß unsere Vereinsvertreter auf irgendeiner LV-Versammlung jemals über Wettkampfregeln abgestimmt haben,
es sei denn, es ging um irgendwelche Regeln für Kinder...
Bleiben wir beim Beispiel. Abgebeugt kämpfen sie immer noch.Die andere Sache ist, dass der Kampfrichter- aber auch der Bereich der Sportdirektion auf Entwicklungen von Techniken und Taktiken der Athleten und Trainer schnell reagieren muss. Da ansonsten Regellücken gesucht und ausgenutzt werden, was in einigen Fällen für den Judosport nicht förderlich ist (war). Auch wenn es bei jeder Sache sicher verschiedene Ansichten gibt.
Als aktuelles Beispiel eben das extrem abgebeugte Kämpfen, mit vielen Beingrabschern in den niedrigen Gewichtsklassen. Oder die hautengen Judoanzüge...
Für Judoanzüge gab es schon seit vielen Jahren brauchbare Vorschriften für die Größe.
Und je komplizierter die Regeln werden, um so erfinderischer wird man beim Finden von Lücken sein...
Gegen "Beingrapscher" hätte sicher auch geholfen, die Kriterien für Ippon u. Waza-Ari u. Yuko
eher strikter auszulegen... Wozu solch ein Verbot mit komplizierten Ausnahmen?
Mit freundlichem Gruß
Fritz
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- Registriert: 13.02.2009, 00:36
Re: Neues Regelwerk (DJB)
Technikverbote: Sollten nur bei besonderer Verletzungsgefährlichkeit in den Regeln festgelegt werden. Pauschal die Angriffe auf die Beine verbieten (von wenigen Ausnahmen abgesehen) widerspricht der Judo-Tradition, da selbst klassische Standard-Techniken aus der Gokyo verboten wurden.
Enge Anzüge: Hat der Pech gehabt, der diese trägt, ein guter Judoka greift dann konsequent durch den Anzug durch, weil der Griff dann in einer Hautfalte landet. lediglich die zu steifen "Panzerjacken" sind unfair, denn die schränken Techniken zu sehr ein.
Passivität/Boden: Hier sollten die Regeln nicht zu eng gefaßt werden. Wer passiv ist, bietet seinem Gegner die Möglichkeit zum Angriff. Selbst gegen gängige Unarten (abbeugen, stemmen) gibt es gute Techniken. Nur die "aktive Passivität" (reines Wegschlagen des generischen Griffs, wiederholtes Grifflösen ohne Folgeaktion) sollte zeitlich eingeschränkt werden.
Enge Anzüge: Hat der Pech gehabt, der diese trägt, ein guter Judoka greift dann konsequent durch den Anzug durch, weil der Griff dann in einer Hautfalte landet. lediglich die zu steifen "Panzerjacken" sind unfair, denn die schränken Techniken zu sehr ein.
Passivität/Boden: Hier sollten die Regeln nicht zu eng gefaßt werden. Wer passiv ist, bietet seinem Gegner die Möglichkeit zum Angriff. Selbst gegen gängige Unarten (abbeugen, stemmen) gibt es gute Techniken. Nur die "aktive Passivität" (reines Wegschlagen des generischen Griffs, wiederholtes Grifflösen ohne Folgeaktion) sollte zeitlich eingeschränkt werden.