Nach einer Neuzusammenstellung der Trainingsgruppen muss mein Patenkind (weiblich,14 Jahre) jetzt mit 40-bis 50-jährigen Männern trainieren.
Sie empfindet das als extrem unangenehm, da sie bis jetzt nur mit Gleichaltrigen (+/-2 Jahre) beider Geschlechts gekämpft hat. Noch dazu ist sie körperlich und was die Trainingserfahrungen angeht, wohl mehr als nur etwas unterlegen, was wohl ein "Partner" extrem ausnutzt.
Ein Gespräch mit dem Trainer brachte gar nichts. Aussage: jeder muss mit jedem, das ist so beim Judo. Inzwischen hat sie regelrecht Angst vor dem Training. Um eine Aussprache haben ihre Eltern jetzt gebeten, fand aber noch nicht statt.
Wie soll sie sich da jetzt verhalten ?
Sie will am liebsten alles hinschmeißen, hängt aber sehr an ihren gleichaltrigen Freunden in der Gruppe.
Was ist beim Judotraining "üblich", wird da wirklich keine Rücksicht auf empfindliche Teenager genommen ?
Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgruppen
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Nein! Derartig unsensibles Verhalten mag zwar hier und da "gängig" sein, aber es ist kein Charakteristikum des Judo! Wenn es Empfindlichkeiten gibt, dann sollte man dies ansprechen können und ich erwarte von jedem Verein/ÜL Abhilfe.neuling hat geschrieben:Was ist beim Judotraining "üblich", wird da wirklich keine Rücksicht auf empfindliche Teenager genommen ?
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Anstatt mit den alten Herren zu trainieren, könnte sie doch mit "ihren gleichaltrigen Freunden in der Gruppe" trainieren, oder sehe ich da was falsch?neuling hat geschrieben:Nach einer Neuzusammenstellung der Trainingsgruppen muss mein Patenkind (weiblich,14 Jahre) jetzt mit 40-bis 50-jährigen Männern trainieren.
[...]
Wie soll sie sich da jetzt verhalten ?
Sie will am liebsten alles hinschmeißen, hängt aber sehr an ihren gleichaltrigen Freunden in der Gruppe.
Was ist beim Judotraining "üblich", wird da wirklich keine Rücksicht auf empfindliche Teenager genommen ?
Generell finde ich es aber nicht als schlimm, wenn man älteren oder überlegenen Partnern gegenübersteht, denn nur durch solch ein Training verbessert man sich. Es nützt einem nichts, wenn man z.B. aus Bequemlichkeit nur mit Partnern trainiert, die man ohne Weiteres besiegen kann. Einzig das extreme Ausnutzen von körperlichen Vorteilen (Gewicht) aber auch im Bezug auf Erfahrung finde ich verwerflich. Ansonsten sehe ich persönlich kein Problem darin, dass ein 14-jähriges Mädchen mit erwachsenen Männern trainieren muss. (Unter der Voraussetzung, dass keine unsittlichen Berührungen oder anderes geschehen.)
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Danke für die schnellen Antworten.
Unsittlich ist da wohl nichts, aber sie fühlt sich halt nicht wohl dabei.
Die Trainingspartner teilt der Trainer ein, da hat sie kein Mitspracherecht.
Sicher kann man beim Judo durchaus auch mit stärkeren und schwereren Partner fertig werden, auch davon profitieren. Aber sie hat Angst, weil sie das Gefühl nicht los wird, dass ein spezieller Herr extra hart kämpft und es wohl dann auch ziemlich weh tut.
Wenn sie das beim Trainer anspricht, dann wird sie hingestellt, als sei sie unsozial und überempfindlich.
Wir setzen jetzt sehr auf das erbetene Elterngespräch, ansonsten muss sie sich wohl einen anderen Verein suchen und ihre Freunde/-innen außerhalb des Sports treffen.
Unsittlich ist da wohl nichts, aber sie fühlt sich halt nicht wohl dabei.
Die Trainingspartner teilt der Trainer ein, da hat sie kein Mitspracherecht.
Sicher kann man beim Judo durchaus auch mit stärkeren und schwereren Partner fertig werden, auch davon profitieren. Aber sie hat Angst, weil sie das Gefühl nicht los wird, dass ein spezieller Herr extra hart kämpft und es wohl dann auch ziemlich weh tut.
Wenn sie das beim Trainer anspricht, dann wird sie hingestellt, als sei sie unsozial und überempfindlich.
Wir setzen jetzt sehr auf das erbetene Elterngespräch, ansonsten muss sie sich wohl einen anderen Verein suchen und ihre Freunde/-innen außerhalb des Sports treffen.
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Wie sind denn die Trainingsgruppen in dem Verein, von dem Du sprichst genau eingeteilt?
Gibt es u.U. Überschneidungen in Alter oder Zielsetzung der Gruppen?
Ist sie die Einzige ihres Alters, die in der Gruppe mit den älteren Herren mittrainieren muss?
Ist die Möglichkeit gegeben (räumlich und personell) die von Dir beschriebene Gruppe zu teilen?
Das wären, glaube ich, wichtige Fragen, die zur Beantwortung Deiner Frage wichtig wären. Meine Vorredner haben das ja auch schon angesprochen.
Grundsätzlich sollte jeder Judoka mit jedem in etwa vergleichbaren Judoka üben, um seine Fertigkeiten vielseitig zu schulen. Natürlich gibt es immer welche, mit denen man nicht so gerne übt und wo der Übungsleiter mal ein Machtwort sprechen muss damit bei einer ungeraden Anzahl beim Randori nicht immer derselbe übrigbleibt.
Ich kenne das Problem aus meiner Gruppe auch, bin aber mittlerweile dazu übergegangen, statt paarweise zu üben in Gruppen zu 3 oder 4 üben zu lassen, wobei jeder jeden werfen muss. So habe ich verhindert, dass immer dieselben miteinander üben - die Gruppen teile aber ich nach meinen Maßstäben (Größe, Gewicht, Geschlecht, Gürtelfarbe) ein. Mittlerweile ist es aber so, dass sich die Gruppen alleine zusammenfinden (natürliche Gruppenbildung), sobald ich ankündige, dass wir jetzt ins Techniktraining einsteigen und ich nur noch ab und zu einen Einsamen oder eine Einsame einer bestehenden Gruppe zuteilen muss.
Gibt es u.U. Überschneidungen in Alter oder Zielsetzung der Gruppen?
Ist sie die Einzige ihres Alters, die in der Gruppe mit den älteren Herren mittrainieren muss?
Ist die Möglichkeit gegeben (räumlich und personell) die von Dir beschriebene Gruppe zu teilen?
Das wären, glaube ich, wichtige Fragen, die zur Beantwortung Deiner Frage wichtig wären. Meine Vorredner haben das ja auch schon angesprochen.
Grundsätzlich sollte jeder Judoka mit jedem in etwa vergleichbaren Judoka üben, um seine Fertigkeiten vielseitig zu schulen. Natürlich gibt es immer welche, mit denen man nicht so gerne übt und wo der Übungsleiter mal ein Machtwort sprechen muss damit bei einer ungeraden Anzahl beim Randori nicht immer derselbe übrigbleibt.
Ich kenne das Problem aus meiner Gruppe auch, bin aber mittlerweile dazu übergegangen, statt paarweise zu üben in Gruppen zu 3 oder 4 üben zu lassen, wobei jeder jeden werfen muss. So habe ich verhindert, dass immer dieselben miteinander üben - die Gruppen teile aber ich nach meinen Maßstäben (Größe, Gewicht, Geschlecht, Gürtelfarbe) ein. Mittlerweile ist es aber so, dass sich die Gruppen alleine zusammenfinden (natürliche Gruppenbildung), sobald ich ankündige, dass wir jetzt ins Techniktraining einsteigen und ich nur noch ab und zu einen Einsamen oder eine Einsame einer bestehenden Gruppe zuteilen muss.
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Hallo.
Naja, gemischte Gruppe, wo die 14-jährigen mit den Erwachsenen trainieren sind besonderst ein kleinen Vereinen nicht so unüblich. Prinzipiell spricht ja auch nichts dagegen, auch das Festlegen der Partner durch den Trainer kann Sinn machen. Wenn er z.B. jedem Jugendlichen einen "erfahrenen" Judoka zuteilt, der ihn verbessern kann (und auch der Quatschfaktor sinkt dadurch ziemlich ).
Grüße
Fabian
PS: Wie lange macht dein Patenkind eig. schon Judo?
Naja, gemischte Gruppe, wo die 14-jährigen mit den Erwachsenen trainieren sind besonderst ein kleinen Vereinen nicht so unüblich. Prinzipiell spricht ja auch nichts dagegen, auch das Festlegen der Partner durch den Trainer kann Sinn machen. Wenn er z.B. jedem Jugendlichen einen "erfahrenen" Judoka zuteilt, der ihn verbessern kann (und auch der Quatschfaktor sinkt dadurch ziemlich ).
Wie alt ist denn der spezielle Mann denn und hat sie diesen Mann schon mal gebeten, bissl runterzufahren beim Kämpfen? Ich würd in dem Fall nicht unbedingt Absicht unterstellen. Es kann schon mal vorkommen, dass er, wenn er noch nicht so lange dabei ist, einen sehr kraftbetonten und harten Kampfstil entwickelt hat und - noch - nicht gelernt hat, entsprechend runterzufahren. Das und dieses Ich-muss-mir-was-beweisen-beim-Randori erleb ich im Jugendbereich bis so 20 Jahre öfter mal.Sicher kann man beim Judo durchaus auch mit stärkeren und schwereren Partner fertig werden, auch davon profitieren. Aber sie hat Angst, weil sie das Gefühl nicht los wird, dass ein spezieller Herr extra hart kämpft und es wohl dann auch ziemlich weh tut.
Grüße
Fabian
PS: Wie lange macht dein Patenkind eig. schon Judo?
Grüße
Fabian
Die Wirklichkeit ist etwas, dass sehr von unserem persönlichen Standpunkt abhängig ist.
Fabian
Die Wirklichkeit ist etwas, dass sehr von unserem persönlichen Standpunkt abhängig ist.
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Wenn das Patenkind unkorrekt behandelt wird, z.B. durch tatsächliche übergroße Härte, dann sollte man durchaus als Trainer
den Betreffenden zur Rücksicht mahnen usw. und ihn evt. nicht unbedingt auf die Schwächeren "loslassen".
Wie gesagt, wenn es sich tatsächlich darum handelt.
Sind es allerdings vorgeschobene Befindlichkeiten der 14jährigen Dame, dann: hey - wer will denn eigentlich wo Judo lernen?
Sicherlich ist für jemanden in dem Alter ein Gruppenwechsel (in die Erwachsenengruppe) etwas schwierig, immerhin sind
da andere, die man nicht kennt, die älter, besser, unbekannter sind, als die Trainingskumpels (die ja offensichtlich
mit gewechselt sind). Und leider tendieren instinktiv einige dieser "Wechsler" dazu, "unter sich" bleiben zu wollen.
Im Sinn der Gruppe kann so etwas natürlich nicht geduldet werden, da sonst die "Alten" langsam aber sicher "isoliert" werden und
sich irgendwann fehl am Platz fühlen und das Training verlassen werden... Deshalb verstehe ich den Trainer schon, wenn
er konsequent denn Grundsatz: "Jeder mit Jedem" vertritt.
Also es ist unbedingt zu klären, ob tatsächlich einer der Älteren zu ihr härter ist als üblich
(also im Vergleich zu den anderen Gruppenmitgliedern), oder sie es nur "vorschiebt", weil es ihr einfach der
Gruppenwechsel "ungelegen" kommt.
den Betreffenden zur Rücksicht mahnen usw. und ihn evt. nicht unbedingt auf die Schwächeren "loslassen".
Wie gesagt, wenn es sich tatsächlich darum handelt.
Sind es allerdings vorgeschobene Befindlichkeiten der 14jährigen Dame, dann: hey - wer will denn eigentlich wo Judo lernen?
Sicherlich ist für jemanden in dem Alter ein Gruppenwechsel (in die Erwachsenengruppe) etwas schwierig, immerhin sind
da andere, die man nicht kennt, die älter, besser, unbekannter sind, als die Trainingskumpels (die ja offensichtlich
mit gewechselt sind). Und leider tendieren instinktiv einige dieser "Wechsler" dazu, "unter sich" bleiben zu wollen.
Im Sinn der Gruppe kann so etwas natürlich nicht geduldet werden, da sonst die "Alten" langsam aber sicher "isoliert" werden und
sich irgendwann fehl am Platz fühlen und das Training verlassen werden... Deshalb verstehe ich den Trainer schon, wenn
er konsequent denn Grundsatz: "Jeder mit Jedem" vertritt.
Also es ist unbedingt zu klären, ob tatsächlich einer der Älteren zu ihr härter ist als üblich
(also im Vergleich zu den anderen Gruppenmitgliedern), oder sie es nur "vorschiebt", weil es ihr einfach der
Gruppenwechsel "ungelegen" kommt.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Frage zur Alters-/Geschlechtsstruktur von Trainingsgrupp
Danke an alle, die geantwortet haben.
Es handelt sich um eine eher kleine Judoabteilung, die jetzt scheinbar von 4 auf 2 Gruppen verkleinert werden soll. Die Gründe dafür kenne ich nicht.
Mein Patenkind trainiert seit ca. 4 Jahren, ging bisher immer sehr regelmäßig und gern ins Training. Warum die Erwachsenengruppe so geschrumpft ist, daß jetzt zusammengelegt wird, entzieht sich unserer Kenntnis.
Nochmals danke an Euch, ich bleibe dran !!
Es handelt sich um eine eher kleine Judoabteilung, die jetzt scheinbar von 4 auf 2 Gruppen verkleinert werden soll. Die Gründe dafür kenne ich nicht.
Mein Patenkind trainiert seit ca. 4 Jahren, ging bisher immer sehr regelmäßig und gern ins Training. Warum die Erwachsenengruppe so geschrumpft ist, daß jetzt zusammengelegt wird, entzieht sich unserer Kenntnis.
Nochmals danke an Euch, ich bleibe dran !!