Vielleicht sollten wir insoweit mal von dem Begriff aus dem Stand weggehen - es heißt "Grundform" und das bedeutet einfach mit der für die Technik erforderliche Bewegung - nicht aber aus einem großen, bzw. willkürlichen Bewegungsablauf. Hoffe es ist nun deutlicher - auch für ........
Also doch Bewegung... Du hast vorhin von Stand geredet. Sind wir uns also einig:
Grundform heißt damit auch immer zwingend Bewegung von Tori und Uke, so wie für den jeweiligen Wurf nötig ist...
Damit fällt also die Anwendungsaufgabe (so sie auf Bewegungen wie ziehen und schieben abzielt) zwangsläufig
mit der Grundform zusammen.
Das kann mal ein von Tori herbeigeführter Schritt von Uke sein, mal auch einer mehr, oder halt auch ein oder zwei Schritte von Tori selber...) aber sie sollen das Grundprinzip verdeutlichen, was u.u. aus einer einfachen Bewegungsfolge nicht zu ersehen ist, wohl aber aus situationsbedingten Bewegungen. Dies ist allerdings in dem Bereich Grundprinzip halt nicht gefordert. Demnach auch nicht zu viele Bewegungen.
Verstehe ich nicht so ganz: Die Schritte sollen das Grundprinzip verdeutlichen,
welches aber aus einer einfachen Bewegungsfolge nicht ersichtlich ist? Dann lieber aber situationsbedingte Bewegungen?
Und ich dachte Du meinst - Grundform = Grundprinzip mit möglichst einfachen Bewegungen,
Anwendungsaufgabe = Anpassung des Wurfes an "Situationen" mit entsprechend situationsbedingte Bewegungen?
Die von Dir aufgeführten Ogoshi Beispiele gehören doch wohl schon seit Jahren der Vergangenheit an - oder gibt es tatsächlich bei euch so etwas noch.
Wenn überhaupt, waren sie Auswüchse schlechter ÜL, bzw. die die PO oder besser die damit verbundenen Ausbildungskriterien nicht verstanden haben. Oder dienen hier im Forum hin und wieder mal zur Stimmungmache gegen die Vorgaben oder auch Ausbildung im DJB.
Nö, erst kürzlich erlebt, unsere Landestrainer war zu Gast, um mal ein Kindertraining zu leiten,
von wegen die Vereine sollen ihn kennenlernen und er die Vereine usw. Hat clevererweise O-Goshi üben lassen.
Und fing genauso statisch an. Zu seiner "Ehrenrettung" muß ich aber gestehen, daß er sehr schnell gemerkt hat, daß unsere
Leute sich mitsamt Uke bewegen und hat sofort "Werfen aus der Bewegung angeordnet" und schien nicht unfroh drüber
zu sein...
mcdüse hat unlängst hier im Forum auch "bestätigt", daß dieses unsägliche "Tori turnt vor stehenden Uke herum, um einen O-Goshi zu basteln" doch noch praktiziert wird...
Da gehören schon mal Situationen dazu, welchen Wurf man anwendet, wenn man in die Mattenecke gedrängt wird.
Nun, das ist mittlerweile nach den aktuellen Mattenrandregeln so ziemlich egal geworden...
Aber die aktuelle Regelauslegung hat meiner Meinung nach (von den gesundheitlichen Verboten mal abgesehen) nichts
in einer Kyu-Prüfung (und eigentlich auch nichts in 'ner Dan-Prüfung) zu suchen...
Dort sollen sie Judo zeigen und nicht "IJF-Sport"
Es hat insoweit schon einen gewissen Hintergrund - Grundtechnik oder Anwendungsaufgabe zu schulen. In wie weit man dann alles "prüfen" muss, das hängt allerdings mehr vom Können des Prüfer ab.
Wenn Grundtechnik nicht gerade mit der Anwendungsaufgabe zusammenfällt (s.o.), dann hat es schon einen Sinn, sich
neben der situationsbezogenen Anwendung mal zeigen und erklären zu lassen, was denn die Technik nun genau ausmacht, gerade bei den dunkleren Gürteln...
Vielleicht sollten wir und auch ich die alten Begriffe Stand oder Bewegung insofern mal vergessen, dann kommen solche sprachlichen Missverständnisse auch nicht zustande.
Das ist ein guter Vorschlag.