Kind mit schmutzigem Anzug

[Trini]

Mein Großer hat sich im letzten Jahr aus purer Faulheit NACH dem Training in der Judohose auf's Fahrrad gesetzt.
Mit dem absolut waschechten Schmierfleck trainiert jetzt der Kleine. Für Prüfungen und Turniere gibt es aber eine ganz weiße Hose.
Bin ich jetzt auch ein Fall für's Jugendamt??

Trini

[derLichtschalter]

Ich bin dafür, dass wir uns mit Spekulationen, Meinungen und Ratschlägen jetzt mal zurückhalten und abwarten, was franzü uns an Fortschritten berichten kann. Bevor wir uns hier wegen reinen Vermutungen die Köpfe einschlagen, wäre es doch das sinnvollste, lieber auf die Fakten zu warten, oder

[franzü]

Ich glaube, es war nicht ganz klar, was ich unter "Schmutz" verstehe:
In dem Anzug sind keine einfachen Dreckflecken, sondern u.A. auch Urinflecken im Schritt, und sowas finde ich einfach nicht in Ordnung, zum Beispiel, wenn man einen Umdreher macht oder ähnliches.
Wahrscheinlich war es mein Fehler, ich hätte vorher sagen müssen, was ich genau meine. Aber ich finde, sowas ist nicht einfach abzutun.
Mir geht es einfach darum, dass ich es nicht schön finde, wenn die anderen Kinder nicht mehr mit dem Kind trainieren wollen, eben wegen dieser Flecken. Auch ich persönlich finde es nicht schön, wenn man mit dreckigem Anzug auf die Matte kommt. Und damit meine ich nicht ein paar kleine FleckCHEN, sondern wirklich soetwas, wie ich eben schon aufgeführt habe.
Ich wollte von euch auch eigentlich nur wissen, was ihr an meiner Stelle als Trainerin machen würdet, weil wir das Kind auch nicht komplett ausschließen wollen, aber es so einfach nicht mehr tragbar ist.

[yamamoto]

Ich erinnere mich an einen älteren Trainingskameraden in Tôkyô... der trainierte immer mit Fahrradschläuchen. Er trainierte auch ein wenig Grappling. Entsprechend schwarz und zerissen sah sein Gi aus.

Ich ruf mal in Tôkyô an, der muss ins Heim

Wie geil...


Edit: Das mit dem Urin kann schon mal passieren, siehe auch hier:

[Fritz]

Edit: Das mit dem Urin kann schon mal passieren, siehe auch hier

Ja, ein Malheur kann immer mal passieren, ist auch an sich nichts schlimmes...

Nur danach mit dem Anzug weitermachen zu wollen, ist schon irgendwie blöd und
beim nächsten Training immer noch die passenden gelben oder braunen Flecken drin zu haben auch.

Und wenn es bei 'nem Kind ist, dann muß ihm mitsamt seiner Eltern halt erklärt werden, daß es so eben
nicht geht. Entweder sie raffen es oder das Kind kommt halt nicht auf die Matte...

Und ganz dreist gesagt, wenn wir beim Training schon mit entsprechenden Unannehmlichkeiten/Ekeligkeiten
konfrontiert werden, dann können sich die Betreffenden schon ruhig ein paar unangenehme Fragen
gefallen lassen...

@yamamoto: Dein Beispiel ist auch eher unrelevant, hier im Faden geht es nicht um die normalen
Anzugs-Abnutzungserscheinungen, welche so beim Training anfallen, sondern um mangelnde Hygiene.

Ich denke Toms Standpunkt hinsichtlich der (unterschwelligen) Rufe nach dem Jugendamt ist durch Tom selbst
recht deutlich dargelegt worden, so daß wir diesen Teil der Diskussion ruhig als beendet ansehen können.

Bitte gehe in Dich, ob es Dir um hier um eine ernsthafte Diskussion geht,
wenn nein, dann gibt es sicherlich bessere Orte, um dem Drang nach Sarkasmus nachzugeben...
Wenn ja, dann schildere ruhig, wie ihr bei Euch im Dojo mit entsprechenden Fällen
umgeht...

[tutor!]

... hinsichtlich der (unterschwelligen) Rufe nach dem Jugendamt

Nur dass es keinen noch so unterschwelligen Rufe nach dem Jugendamt gibt! Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe und nicht, was andere da gerne herauslesen wollen!

Es gibt die klare Aussage, dass mangelnde Hygiene - wenn sie denn massiv, permanent und trotz Hinweise an Eltern auftritt im Extremfall ein Anzeichen für eine bedrohliche Verwahrlosung des Kindes sein kann. Und in einem solchen Fall ist selbstverständlich sorgfältig zu überlegen, ob man das Jugendamt einschaltet oder nicht.

Die Welt ist nebenbei bemerkt voll von Kindern, denen über Jahre nicht geholfen wurde, weil niemand die überdeutlichen Zeichen sehen wollte. Auch zum Judo finden sich ab und zu Kinder, denen übel mitgespielt wird. Mir sind persönlich mehrere "mittlere" Falle, aber auch zwei Extremfälle bekannt. Einen davon habe ich erkannt und mit der betroffenen Person so weit aufarbeiten können, dass eine mittlerweile erfolgreiche Therapie aufgenommen wurde.

Mit schöner Regelmäßigkeit - z.B. auch ganz aktuell - erfährt die Öffentlichkeit von Missbrauchs- oder Verwahrlosungsfällen. Und jedesmal ist die Öffentlichkeit fassungslos, dass es niemand gemerkt hat oder gemerkt haben will.

Und genau deshalb ist es ein schwieriges Thema: man weiß nicht, was man anrichtet, wenn man überreagiert, man weiß aber auch nicht, was man anrichtet, wenn man nicht reagiert oder gar wenn man das Kind ausschließt - klar, das wäre die einfachste "Lösung", weil dann hat man das Problem ja nicht mehr.