Gruppen-Einteilung im Verein

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kastow
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von kastow »

:D Es ist http://www.judosundsvall.com. Die Seite ist tlws. sogar Englisch verfügbar.
@BadenIkkyu: fettes :danke
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
BadenIkkyu

Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von BadenIkkyu »

bitte gern kastow , nzd (&sry für einzeiler, mods )
Jupp
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Jupp »

Das Sundsvall-Modell wurde von Wolfgang Biedron in der Stadt Sundsvall entwickelt. Wolfgang ist der einzige hauptamtliche Trainer in einem Verein von 680 Judoka. Es wird dort aussschließlich Judo gemacht. Ihm stehen im Verein allerdings weitere ca. 20 Trainer von 14 Jahren und dem organge-grünen Gürtel bis zum 50-jährigen hohen Danträger zur Verfügung.
Sie alle arbeiten vollkommen ehrenamtlich, erhalten also kein Geld.
Der Unterricht findet im eigenen Dojo zwischen 16.00 und 22.00 Uhr statt. das Dojo kann in drei kleinere Dojos unterteilt werden, so dass drei Gruppen parallell laufen können, die jeweils eigene Trainertteams haben (einen Haupttrainer und mehrere (Hilfs-)Trainer.
Wolfgang bietet sehr viele unterschiedliche Gruppen an und orientiert sich sehr an den Interessen seiner Judoka. Er hat sehr viele fortgeschrittetene Judoka in seinem Verein, auch in den Altersstufen von 14-25 Jahren, wo in den meisten deutschen Vereinen Mangel herrscht.

Wer mehr darüber wissen will, kann im Born-Verlag (http://www.dieter-born.de) das Judo-Sport Journal Nr. 29 und 30 bestellen. Dort gibt es sehr intensiv Auskunft über das Sundsvall-Modell.

In meinem Heimatverein, dem 1. Godesberger JC haben wir seit einer Veränderung unseres Angebotes im Sinne des Sundsvall-Modells in 4 Jahren die Mitgliederzahl um fast 50 % steigern können.

Ulrich Klocke
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Ronin
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Ronin »

Ich habe mich nun lange gedanklich mit dem Sundsvall-Modell auseinander gesetzt. Ein paar Fragen dazu sind mir schon in den Sinn gekommen...

Wie steigen Anfänger (insbesonder Kinder) dort ein? Wir haben immer einen separaten Anfängerkurs, einmal im Jahr, und die Gruppe bleibt dann homogen zusammen, so lange sich das aufrecht erhalten lässt.

Wie werden dort Prüfungen vorbereitet? Wir können dies in homogenen Gruppen natürlich sehr gut machen, aber im Sundsvall-Modell hat man ja zwangsläufig heterogene Gruppen (was die Graduierung angeht), es ist schwierig, das dann so aufzubereiten, das jeder regelmäßig die Möglichkeit zur Prüfung hat.

Das sind mal die zwei Hauptpunkte, die sich mir immer wieder aufdrängen und die ich für mich gedanklich nicht lösen kann. Vielleicht stehe ich mir da auch nur selbst im Weg, weil wir es hier schon immer anders gemacht haben (und nichts ist heiliger als die Gewohnheit).

Für jeden Input bin ich dankbar, dann ich möchte den Verein wirklich daran anpassen. So wie es jetzt läuft, will ich nicht weitermachen.
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kastow
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von kastow »

Nach meinem Verständnis sind die Technikgruppen zur Prüfungsvorbereitung gedacht.
Herzliche Grüße,

kastow

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Ronin
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Ronin »

ein Trainer und zig Gürtelfarben?
Wie machen die dann ihre Prüfungen, mit festen Termin oder nach Bedarf (erhöhte Bürokratie!)?

Gehen die Kinder dann in verschiedene Gruppen?
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kastow
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von kastow »

Ronin hat geschrieben:ein Trainer und zig Gürtelfarben?
Ja. Wo ist das Problem? Das sollte einer guten Trainingsleitung gelingen. Stichwort innere Differenzierung. ;)
Ronin hat geschrieben:Wie machen die dann ihre Prüfungen, mit festen Termin oder nach Bedarf (erhöhte Bürokratie!)?
Wie es der Verein je nach Struktur besser handhaben kann/möchte.
Ronin hat geschrieben:Gehen die Kinder dann in verschiedene Gruppen?
Kommt auf die Anzahl und die Beitragsstruktur an. Bei uns ist die Faustregel einer Gruppenstärke von 15 Kindern. Ab 30 könntest du dann zwei Gruppen bilden, usw. Genügend Matten vorausgesetzt, können diese Gruppen auch zeitgleich trainieren. Freut auch die Stadt, wenn eine Halle optimiert genutzt wird.

Ein kleiner Tipp: Der Gewinner sucht Lösungen zu Problemen, ein Verlierer Probleme zu Lösungen. Also ruhig das Sundsvall-Modell mit Verstand dem eigenen Verein anpassen. Eine Standard-Lösung gibt es so wenig wie einen Standard-Verein ;)
Herzliche Grüße,

kastow

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Ronin
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Ronin »

Dummerweise kann ich mit gut gemeinten Sprüchen und Schlagwörtern leider keinen Verein führen.
Die Frage zielte mehr auf Erfahrungswerte.

Und nach unseren Erfahrungen funktionieren Prüfungsvorbereitungen in gemischten Gruppen nicht bzw die Ergebnisse entsprechen nicht unserem Niveau. Da kann ich dann differenzieren wie ich will, wenn die Teilnehmer sich nicht auf ihr Programm konzentrieren, wird es bestenfalls mittelmäßig.

Wenn das die Lösung wäre, würde ich es lassen.

Mattenfläche stellt in dem Zusammenhang kein Problem dar und Trainer auch nicht gerade zu wenig, aber man muss den Leuten eine vernünftige Struktur geben, in der sie arbeiten können. Die Allrundtausendsasse Trainer, die alles alleine machen, bekomme ich auf die Schnelle nicht ausgebildet und habe so wie wohl auch nicht lange im Ehrenamt. Es geht da also um die Effizienz in der Ablauforganisation.

@kastow
Möglicherweise hast du nicht ganz verstanden, was ich gerade vorhabe. Ich habe ein Problem und die Lösung ist das Sundsvall-Modell und jetzt klopfe ich das Ding vor der Implementierung auf Schwachstellen ab,
damit es hinterher auch läuft.
Das macht man in gut strukturierten Projekten so, sonst bleibt es ein Papiertiger. So gesehen war der letzte Kommentar eigentlich unnötig und überflüssig, oder?
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kastow
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von kastow »

Vielleicht hast du meine Aussage auch nicht richtig verstanden. Du willst ein Sundsvall-Modell installieren und fragst dich, wie in diesem Modell effektiv Gürtelprüfungen vorbereitet werden könnten. Eigentlich habe ich dir eine klare Antwort gegeben. Aber ich versuche es noch einmal deutlicher: Sollte dein Verein nicht stärker als 540 Mitglieder sein, wirst du zwangsweise inhomogene Gruppen bilden müssen. Ja, innerhalb dieser Gruppen musst du differenzieren. Verfügst du über keine dazu fähigen Übungsleitungen, klappt es langfristig natürlich nicht - ob mit oder ohne Sundsvall.

Genau genommen stellen sich die von dir aufgeworfenen Fragen nicht nur im Sundsvall-Modell, sondern in jeder Gruppeneinteilung. Darum mein Hinweis, es eurem Verein anzupassen. Wie macht ihr es denn bisher? Trainieren erwachsene Anfänger bei den Weißgurten der Kindergruppen oder trainieren sie bei den Erwachsenen separat ihr Programm? Letzteres wäre eine innere Differenzierung, ersteres eine Äußere. Das alles sind Grundlagen einer ÜL-Ausbildung (zumindest in NRW). Diese habe ich bei dir vorausgesetzt, und dir deshalb die entsprechenden Schlagworte in Erinnerung gerufen. Solltest du damit wirklich nichts anfangen können, empfehle ich dir - ernstgemeint und ohne Häme - eine Wiederauffrischung dieser Grundlagen.

Beispiel aus unserem Verein: jedes Techniktraining bearbeitet ein bestimmtes Thema innerhalb einer Reihe zu mehreren Einheiten. Dieses Thema wird von den einzelnen TN individuell je nach Graduierung oder Zielsetzung (z.B. Wettkampfprofil oder Prüfung) umgesetzt. Das bedeutet im Klartext, dass ich bei den Erwachsenen z.B. Eindrehtechniken gegen Kenka-yotsu erarbeite. Unsere Weiß- und Weißgelbgurte üben dann Ô-goshi, die Orangegurte Tsurikomi-goshi, die Blaugurte Soto-maki-komi, die Wettkämpfenden die entsprechende Technik ihres Profils, usw. Im Kindertraining wird ebenfalls diese Reihe - nur eben kindgerecht verpackt - von unseren dortigen ÜL umgesetzt. Alle unsere ÜL arbeiten in einem Team sehr eng zusammen.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Kumamoto »

Ich setze mich auch gerade mit dem Sunsvall- Modell auseinander, daher interessiert mich der Faden sehr.
Was mich besonders interessieren würde ist:
1. Setzt ihr das Modell 1:1 bei Euch um oder gibt es Abwandlungen?
2. Wesentlicher Bestandteil des Modells ist ja, das es keine traditionelle ÜL- Vergütung mehr gibt sondern eine Art Urlaubsvergütung. Praktiziert ihr das genauso? Und wenn ja, wie sieht das mit den Kosten aus, gibt es Mehrkosten? Bevor ich das Modell unserem Kassenwart vorstelle, würde ich gerne diese Frage gerne bereits beantwortet haben.

P.S.: Hier ein weiterer Link zum Thema: http://www.judo-club-ford-saarlouis.de/NewsBlog/?p=957
tutor!
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von tutor! »

Kumamoto hat geschrieben:2. Wesentlicher Bestandteil des Modells ist ja, das es keine traditionelle ÜL- Vergütung mehr gibt sondern eine Art Urlaubsvergütung.
Sorry, aber das ist nun wirklich zwar ein interessantes Detail aber nicht wesentlich für das Konzept.

Das Konzept beruht auf der Angebotsstruktur:
- "Ippon-Judo"
- "Technik-Judo"
- "Fun-Judo"

Jedes Mitglied sucht sich aus diesen drei unterschiedlichen Angeboten "2 aus 3" heraus, wobei "Technik-Judo" für alle verbindlich ist. Also die Wahl schränkt sich schon etwas ein.

Jedes der drei Angebote hat klare Schwerpunkte - aber mir reicht die Zeit jetzt nicht, das ausfürhlicher zu beschreiben.

Wenn Du also etwas vorstellen möchtest, dann die Angebotskonzepte....
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Kumamoto
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Kumamoto »

tutor!, unseren Kassenwart interessieren nur drei Dinge:
1. Was kostet es?
2. Was bringt es?
3. Bedeutet das Mehrarbeit für mich? ;)
Ich war mir auch nicht ganz sicher, ob das Vergütungsmodell wesentlich ist, habe aber angenommen, dass es sich um ein Projekt handelt, um die Übungsleiter besser an den Verein zu binden... Naja, ich habe ja Gelegenheit mir das Modell im Januar vorstellen zu lassen ;)
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Ronin
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Ronin »

also ich versuche ein Traningskonzept umzusetzen. Kein Trainerbezahlkonzept... ich halte das auch für die völlig falsche und kontraproduktive Herangehensweise, aber das ist meine Meinung.

Unsere Trainer arbeiten umsonst, freiwillig, für Umme. Sie tun das, was sie tun, weil sie es gerne machen.
Das wird bei uns in jedem Traningskonzet so bleiben.

Die Frage ist eigentlich nicht, wie ich Ihnen jetzt einen Motivationsschub in Form von.... geben kann, sondern ihnen eine Struktur zu geben, in der sie den tollen Einsatz, den sie bisher gebracht haben, noch besser bringen können und alle an einem Strang ziehen können, ohne sich dabei völlig verbiegen zu müssen (denn dann hätten sie keine Lust mehr... und die würde auch mit Geld oder was auch immer nicht wieder kommen).
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Judo_HoHan
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Re: Gruppen-Einteilung im Verein

Beitrag von Judo_HoHan »

Hallo Arashi,
da wir fast 250 Mitglieder in der Abteilung sind. Mußten wir an drei Trainingtagen die nochmals unterteilen in verschiedene Altersgruppen siehe: http://www.judo-hagen.de/trainingszeiten.htm. Das hat sich eigentlich auch mit den Schulen so bis her gut geklappt.
Dazu haben wir eine Wettkampfgruppe, wo nur Ausgewählte Wettkämpfer eingeladen werden.
Gruß
Holger
Um kämpfen zu können, brauchen wir nicht nur starke Arme und einen schnellen Geist; wir brauchen den Glauben

http://www.judo-hagen.de
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