ich kenne beide Techniken unter dem Namen "Mune Gatame". Ich weiß aus jahrelanger Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen, dass beide Techniken in einer Prüfung gelten und anerkannt werden.
Als Trainer lehre ich beide Varianten und sage meinen Prüflingen, dass sie sich die heraussuchen sollen, die ihnen besser gefällt oder liegt.
Die Variante, in der unter dem Kopf durchgegriffen wird, ist natürlich im Wettkampf erfolgreicher, da der Partner besser kontrolliert bzw. fixiert wird.
Sollte ein Prüfling trotzdem mal eine Variante einer Technik in der Prüfung zeigen, die der oder die Prüfer nicht kennen, so ist es meiner Meinung nach Sache des Trainers, den Prüfer auf diese Variante hinzuweisen - nicht die des Prüflings (hatte mal so einen Fall: mein Prüfling hatte Ko-Tsuri-Goshi (Griff um Hüfte in den Gürtel) als Tsuri-Goshi gezeigt, der Prüfer kannte aber nur die O-Tsuri-Goshi-Variante (Griff über Oberarm in den Gürtel)... kurzer Gedankenaustausch mit dem Prüfer meinerseits (20 Sekunden), dann war die Sache klar, dass beide Techniken gehen.


Im Judo gibt es wenig Falsches - bestes Beispiel ist die Vorwärtsrolle: Bei uns im Verein gibt es 5 Trainer und jeder zeigt die Vorwärtsrolle etwas anders, obwohl alle auf den selben Ur-Trainer zurückgehen. Und alle haben recht. Es gibt nur anders, nicht falsch. Ein guter Trainer weiß das und ein guter Prüfer eh. Ausnahme ist natürlich, wenn ein Prüfling einem Prüfer ein X (O-Goshi) für einen U (Koshi-Guruma) vormachen will.