Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
Lin Chung
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Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von Lin Chung »

Christian: Ich habe diese Diskussion aus diesem Faden (http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... =25&t=3600) herausgetrennt.
Bitte zu diesem Thema hier weiterdiskutieren. Danke


Ich hätte da mal eine allgemeine Frage.

Dürfen DDK-Mitglieder gleichzeitig in der gleichen Sportart in einem anderen Verband sein?
Denke da an den KBVD (Kodokan Budo Verband Deutschland)?
Wie verhält sich das mit den Satzungen des DDK?

Wenn das erlaubt ist, wäre das auch mit dem DJB möglich. Meine Meinung.
Mit dieser Frage möchte ich jetzt niemandem auf die Füße treten.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Außerordentlicher Dan-Tag des DDK am 1. November

Beitrag von blackbelt »

Hallo Ling Chung,
ja es ist möglich Mitglied in mehreren Verbänden zu sein. Allerdings sind nicht unbedingt die Graduierungen anerkannt. Aber das weisst du ja sicher schon.

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Re: Außerordentlicher Dan-Tag des DDK am 1. November

Beitrag von BudoSportler »

Hallo Ling Chung,
ja es ist möglich Mitglied in mehreren Verbänden zu sein. Allerdings sind nicht unbedingt die Graduierungen anerkannt. Aber das weisst du ja sicher schon.
Doch beim DDK schon, sie erkennen die Graduierungen z.B. des DJB an, so weit ich das weiß!!!

Kenne viele, die im DJB und zu gleich im DDK sind ;)

Gruß
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Re: Außerordentlicher Dan-Tag des DDK am 1. November

Beitrag von blackbelt »

Aber andersrum sieht es anders aus Budosportler.
Auch wenn man in der DAKO ist oder DJJR muss man sich erst die Graduierungen anerkennen lassen. Es ist immer eine "Kann-Bestimmung". Auch der DJB könnte...wenn er wollte.

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Re: Außerordentlicher Dan-Tag des DDK am 1. November

Beitrag von BudoSportler »

Aber andersrum sieht es anders aus Budosportler.
Auch wenn man in der DAKO ist oder DJJR muss man sich erst die Graduierungen anerkennen lassen. Es ist immer eine "Kann-Bestimmung". Auch der DJB könnte...wenn er wollte.

blackbelt
Ja das ist traurig, aber was will man machen, wenn der DJB so rumzickt?
Sportler die Jahrelang z.B. Judo im DDK und damaligem vom DDK gegründetem DJB trainiert haben und beim DDK
geblieben sind, bekommen heute ihre hart erarbeiteten Dangrade beim (DJB) nicht anerkannt :?
Traurig aber wahr :|

Gruß
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Re: Außerordentlicher Dan-Tag des DDK am 1. November

Beitrag von blackbelt »

Man muss für sich das beste draus machen.
Man muss wissen was man will. Ich hab nicht mehr vor an Wettkämpfen teilzunehmen. Die Kinder und Jugendlichen, die bei mir trainieren, wissen, daß es Probleme geben könnte mit der Anerkennung ihres Gürtels, wenn sie zu einem DJB-Verein wechseln. Wir prüfen nach DDK.

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Beitrag von Lin Chung »

Hallo ihr beiden
danke für die Infos. :danke

Mal ehrlich, wenn man das auf persönlicher Ebene machen kann, weil erlaubt, warum dann nicht auch auf Verbandsebene. Ich denke mal, dass Klaus Glahn auch so gedacht hat.
Ein Kooperationsvertrag hätte dann beiden Verbänden die Tür geöffnet.
Aber leider ist es nicht soweit gekommen.
Schade.
Zuletzt geändert von Lin Chung am 09.11.2008, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Budostar »

Lin Chung hat geschrieben:Ich hätte da mal eine allgemeine Frage.

Dürfen DDK-Mitglieder gleichzeitig in der gleichen Sportart in einem anderen Verband sein?
Denke da an den KBVD (Kodokan Budo Verband Deutschland)?
Wie verhält sich das mit den Satzungen des DDK?

Wenn das erlaubt ist, wäre das auch mit dem DJB möglich. Meine Meinung.
Mit dieser Frage möchte ich jetzt niemandem auf die Füße treten.
Dazu kann ich nur sagen (weil ich selbst mal im KBVD gewesen bin ):
Vom DDK her, gibt es keine Probleme!
Nur vom KBVD gibt es Probleme, da der Boss (Möwius) mal früher im DDK war!
Also der KBVD sieht es nicht gern, wenn man im DDK zugleich ist und auch da Prüfung ablegt!
Wenn man vorher im DDK schon war und noch ist (Einzelmitglied), ist das kein Problem!
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von tutor! »

Man kann Mitglied in beliebig vielen Vereinen und Verbänden sein, so lange man
a) aufgenommen wird (die Aufnahmeentscheidung trifft immer der aufnehmende Verein, der das auch ablehnen kann)
b) man seine satzungsmäßigen Pflichten einhält, wozu auch das Einhalten von Beschlüssen gehört.

Ist man Mitglied in mehreren Vereinen, die sich als Konkurrenz betrachten - merkwürdiger Gedanke bei gemeinnützigen Vereinen, die dafür Steuervorteile genießen - dann gibt es u.U. eine Einschränkung bei einem Verein eine Funktion in einem anderen Verein auszuüben. Man kann also z.B. nicht gleichzeitig Vorsitzender von zwei "Konkurrenzvereinen" sein, oder genauer: ein Verein "A" kann beschließen, dass ein Funktionsträger eines anderen Vereins ("B") kein Amt in "A" ausüben darf.
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von Hofi »

Wobei man es meist so regeln wird, dass man als Verein A beschließt, dass die eigenen A-Funktionäre kein Amt bei Verein B annehmen dürfen. Sonst würde man sich ja die eigenen potentiellen Funktionäre vertreiben.
Bis dann
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von tutor! »

Hofi hat geschrieben:Wobei man es meist so regeln wird, dass man als Verein A beschließt, dass die eigenen A-Funktionäre kein Amt bei Verein B annehmen dürfen. Sonst würde man sich ja die eigenen potentiellen Funktionäre vertreiben.
Bis dann
Hofi
Ähh..... so hatte ich es auch gemeint... :oops:
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von Mifune »

Der DJB hat ein Angebot gemacht, das DDK hat die Tür zugeschlagen!!!
Nicht der DJB. Der DJB hätte es doch gar nicht nötig gehabt, mit Teige zu reden.

Hier muss kann man dem DJB keinen Vorwurf machen!!!

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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden-tutor im nest

Beitrag von kanou65m »

Moin tutor,
du schreibst:
Auf genau diesem "Verhalten" gründet sich das Geschäftsmodell des DDK: die Vereine/Schulen sollen möglichst nur Ihre Wettkämpfer an den DJB bzw. dessen Landesverbände melden (und auch nur für diese Beitrag zahlen) und mit dem Rest der Mitglieder als Gruppenmitglied mit Pauschalbeitrag zum DDK gehen.

Während der Verein weiterhin alles das vom DJB bekommt, was Geld kostet (ÜL-/Trainerausbildung, Sportförderung für Talente, Wettkämpfe, Trainingslager usw.), bezahlt er aber nur noch einen Bruchteil der Beiträge. Dem DJB bzw. seinen Landesverbänden gehen Beiträge verloren, woraufhin die Beitragshöhe (= Kosten für die Sichtmarken) höher kalkuliert werden müssen. Andere bezahlen dann die Zeche.

Ein solches Meldeverhalten nach dem DDK-Modell ist nichts als unsolidarisch und daher inakzeptabel, aber es ist auf der anderen Seite kein Wunder, dass sich genau die (finanziellen) Profiteure einer Änderung widersetzen.

Besonders anrüchig wird es, wenn man sich dann lauthals darüber beklagt, dass dieses Einsparmodell vom (geschädigten) DJB nicht akzeptiert wird und dieser sich wehrt.
Das Ganze ist natürlich sehr ärgerlich für den DJB - schließlich geht dadurch viel Geld verloren.
Bedenke aber bitte, dass viele kleine Mehrsparten-Vereine heute sehr genau kalkulieren müssen und das Preis-Leistungs-Verhältnis, welches Du hier aufstellst, rechnet sich oft nicht.
kleine Vereine werden nie Olympiateilnehmer stellen können, es wird schon schwierig, am Stützpunkttraining teilzunehmen, geschweige im Landes-Kader.
Eine Übungsleiter-C-Lizenz kann man auch beim Kreissportverband erwerben für einen Bruchteil der Kosten, was der Fachübungsleiter beim DJB kostet, plus Fahrkosten, plus Verlängerung überregional alle zwei Jahre, plus Mindestgraduierung 1.Kyu usw., usw.
Abrechnungstechnisch macht es auch keinen Unterschied.

Wie gesagt, deine Verärgerung kann ich verstehen - nur bedenke bitte, was die Basis so beschäftigt... Das scheint beim DJB verloren zu gehen und das ist u.a. ein Grund, warum viele bei kleineren, günstigeren Verbänden landen - ganz einfach.
Du solltest mal darüber nachdenken, dass 75% des DJB Kinder zwischen 4-14 sind, mit einer Halbwertzeit von ca. zwei Jahren - doch was fließt zurück?
Sichtmarke, Pässe, Prüfungen, Lehrgänge, Turniere alles muss bezahlt werden sogar das Sch***-Magazin muss ich x-tra bezahlen. (abbestellt)

Also-es ist kein reines DDK-Problem, sondern ein Problem, welches hpts. den DJB betrifft.
Weiter so - die Mitgliederzahlen schmelzen seit Jahren dahin - aber es passiert nix in dieser Richtung - zumindest nimmt die Basis das nicht wahr.
Der Verweis auf Olympia reicht auf Dauer nicht!!
Den Hinflug von Ole habe ich schon locker bezahlt...

So - tutor!: nicht gleich an die Decke gehen, sondern mal darüber nachdenken und überlegen, wie man gemeinsam die Kuh vom Eis kriegt - was meinst Du?

Da ich nicht genau wußte, wo ich die Antwort erstellen sollte, habe ich sie hier gepostet - hoffe, das ist ok?
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von tutor! »

Hi, dieser Faden ist schon der Richtige für Deine Antwort und ich gehe auch nicht an die Decke.

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, betrifft die Kritik am DJB, nach der zu wenig an der nicht-leistungssportlich aktiven Basis ankommt, gar nicht den DJB, sondern eher die Landesverbände. Aber man kann beide durchaus im Paket betrachten.

Hier kommt insgesamt in der Tat zu wenig an der Basis an.

Wogegen ich mich aber gewendet habe, ist die Splittung eines Vereins auf zwei Verbände um Geld zu sparen. Und zwar genau mit dem Ziel alle Vorteile des aktiveren Verbandes mitzunehmen und trotzdem andere dafür bezahlen zu lassen. Wie soll man ein solches Verhalten nennen, wenn nicht inakzeptabel?

Ein Verband ist, wie jeder Verein, nach meinem Selbstverständnis eine Solidargemeinschaft. Wenn nun jemand genau berechnet, was er individuell unter dem Strich herausbekommt und das gegen das rechnet, was er einzahlt, ist das denken kein solidarisches mehr, sondern ein egoistisches.
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden-tutor im nest

Beitrag von Lippe »

kanou65m hat geschrieben:das Ganze ist natürlich sehr ärgerlich für den DJB - schließlich geht dadurch viel Geld verloren.
Bedenke aber bitte, dass viele kleine Mehrsparten-Vereine heute sehr genau kalkulieren müssen und das Preis-Listungs-Verhältnis, welches Du hier aufstellst, rechnet sich oft nicht.
Naja, aber wenn der DJB weniger einnimmt (weil nur ein Teil der Sportler gemeldet wird), aber dennoch seine Leistungen erbringen soll, werden die zwangsläufig teurer. Die weniger aktiven Mitglieder finanzieren oft die aktiveren. So haben wir viele Mitglieder, die nicht kämpfen. Dafür können wir den Kämpfern das Startgeld bezahlen und auch noch mal ein Sommerfest feiern. Der DJB kann eine Übungsleiter-Ausbildung anbieten oder Sportler zu den Olympischen Spielen schicken. (Auch wenn da natürlich noch weitere Gelder fließen.)
kanou65m hat geschrieben:kleine Vereine werden nie Olympiateilnehmer stellen können, es wird schon schwierig am Stützpunkttraining teilzunehmen, geschweige im Landes-Kader.
Stimmt. Insbesondere, wer wie wir in der Provinz hockt, hat es schwer ,ein Talent am Stützpunkt unterzubringen. Da braucht es schon extrem motivierte Eltern und/oder Trainer, die zweimal die Woche mind. eine Stunde hin und eine Stunde zurück fahren, um das Kind/den Jugendlichen (ab Führerschein wird's ja einfacher) in einem Stützpunkt unterzubringen. Aber wenn wir versuchen, weniger Beiträge zu bezahlen, wird bestimmt ein weiterer und näher liegender Stützpunkt eröffnet... :?
kanou65m hat geschrieben:Eine Übungsleiter-C-Lizenz kann man auch beim Kreissportverband erwerben für einen Bruchteil der Kosten, was der Fachübungsleiter beim DJB kostet, plus Fahrkosten, plus Verlängerung überregional alle zwei Jahre, plus Mindestgraduierung 1.Kyu usw., usw. Abrechnungstechnisch macht es auch keinen Unterschied.
Ich (bzw. mein Verein) habe 2004 für meinen Fachübungsleiter-C (Judo) beim WJV 100 Euro bezahlen müssen. Da die Ausbildung innerhalb eines Jahres erfolgreich abgeschlossen wurde, gab's 50 Euro zurück. Für eine dreiwöchige gute Ausbildung mit Unterkunft und Verpflegung finde ich nicht teuer. Aber wenn's beim Kreissportverband für einen Bruchteil der Kosten geht, dann wohl wirklich "für 'n Appel und 'n Ei".
Und die C-Lizenz muss nur alle vier Jahre verlängert werden...
kanou65 hat geschrieben:Wie gesagt, deine Verärgerung kann ich verstehen - nur bedenke bitte, was die Basis so beschäftigt... Das scheint beim DJB verloren zu gehen und das ist u.a. ein Grund, warum viele bei kleineren, günstigern Verbänden landen - ganz einfach.
Ich zähle mich auch zur "Basis", denn bei einem kleinen Verein im dunklen Schwarzwald - das ist nicht unbedingt der Nabel der Judowelt. ;) Dennoch kann ich mich Deinem Beitrag so zu weiten Teilen nicht anschließen.
kanou65 hat geschrieben:[...]Weiter so -die Mitgliederzahlen schmelzen seit Jahren dahin - aber es passiert nix in dieser Richtung - zumindest nimmt die Basis das nicht wahr.
Der Verweis auf Olympia reicht auf Dauer nicht!!
Naja, zumindest ich finde in der Landschaft des DJB (mitsamt seinen Landesverbänden, hier v.a. der Süden mit Württemberg, Bayern und Baden) Beschäftigung und Fortbildungsmöglichkeiten, die mich locker über's Jahr bringen. Dazu auch noch einige Wettkämpfe und Freizeiten etc. Ich finde, insbesondere in den letzten Jahren hat sich (zumindest bei uns im Süden) einiges getan. Noch ist nicht alles pures Gold, aber meiner Meinung nach gibt es viele engagierte Leute, die neue Impulse und Ideen liefern - und einige etablierte Veranstaltungen, die ich auch gerne mitnehme.
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von kanou65m »

Wir unterhalten und hier schon eine ganze Weile eigentlich nicht über Judo, über DJB oder DDK oder andere Judo-Verbände - auch nicht über die Mitgliedschaft im DOSB oder im Landessportbund: wir unterhalten uns hier über KOHLE.
Man kann sich an dieser Stelle natürlich über unsolidarisches Verhalten u.ä. ereifern - nur an den grundlegenden, gesellschaftlichen Veränderungen wird man damit nicht lange vorbeikommen. Fakt ist, dass es in den vergangen Jahren immer schwieriger wird, sich als Judoverein am Markt zu behaupten und es obliegt der Kreativität der Vereine, neue Judokas zu generieren. Dazu muß sich ein Verein u.a. über das Preis-Leistungsverhältnis definieren und DJB-Treue ist ein teurer Spaß, wenn ein Kind für ein, zwei Jahre Judo machen möchte.
Auf diesem Gebiet sollten sich die Spitzenfunkionäre langsam mal Gedanken machen, denn es kommen noch viel schwerwiegendere Probleme auf uns zu - ich nenne nur "Hallennutzungsgebühren" oder "Ganztagsschule" als Beispiel.
Unterstützung auf Landes- u. Bundesebene ist hier sehr spärlich (Kim Possible war ein richtiger Impuls - aber der ist leider schon verhallt).
Hellhörig werden Landes- u. Bundesebene im nur Wettkampf- u. Kaderbereich.

Ich bleibe dabei: im Breitensport-Segment hat der DJB über Jahre gepennt und nun kommt die Quittung.

Die Fehlentwicklung auf die Landesverbände abwälzen zu wollen, finde ich übrigens auch unsolidarisch ;)
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von tutor! »

kanou65m hat geschrieben: Ich bleibe dabei: im Breitensport-Segment hat der DJB über Jahre gepennt und nun kommt die Quittung.

Die Fehlentwicklung auf die Landesverbände abwälzen zu wollen,finde ich übrigens auch unsolidarisch ;)
In der Tat gibt es im Breitensportbereich deutlichen Nachholbedarf - da habe ich nie etwas anderes behauptet.

Aber - und das ist kein Abwälzen - in der internen Verteilung der Zuständigkeiten zwischen DJB und den Landesverbänden sind die Landesverbände eben die primär für den Breitensport verantwortlich.

Wir sprechen übrigens über etwa einen Euro pro Monat pro Mitglied.....
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von Hofi »

hi!
Ein Verband kann Konzepte erarbeiten, Material anbieten und was weiß ich noch alles anstellen. Wenn es die Vereine an der Basis nicht umsetzen, hilft das alles nichts.
Ja, es ist schwierig die Mitglieder zu halten, aber die Vereine, die aktiv sind haben in der Regel auch volle Hallen. Diese Vereine haben dann sowohl Wettkämpfer, die auch mal erfolgreich sein können (spüre das gerade am eigenen Leib, dass mir deshalb zwischen Sommerferien u. Weihnachten gerade mal drei rausgequetschte frei Wochenenden bleiben, eins davon war der Geburtstag meines Sohnes anstatt der Bayerischen U14, an den anderen könnte ich mit Leichtigkeit mindestens einen Judo-Termin unterbringen), als auch Jugendliche die sich für eine "Mitarbeiter-Laufbahn" interessieren oder wegen schlechter Erfahrung mit Wettkämpfen sich für die Kata-Schiene interessieren.
Es wird inzwischen recht viel angeboten, ich bin nicht mal in der Lage meinen Kids alles was vom Landesverband möglich ist, anzubieten, weil ich nicht mehr genug Betreuer hab.
Und wenn man dann sieht, dass andere Vereine nur einen Teil der Mitglieder an den LV melden und den Rest an die "Konkurrenz", um Kosten zu sparen, da kann einem schon die Galle hochkommen.
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von Reaktivator »

Zum Thema Geld:

Ich habe mir gerade einmal einige Vereinshomepages angesehen - und Interessantes festgestellt:

Die Vereine von einigen, die hier in diesem Forum so vehement Partei für das DDK ergriffen haben, nehmen zum Teil deutlich mehr Mitgliedsbeitrag (auch schon im Kinder- und Jugendbereich!) als so mancher Verein, der über den zuständigen Landesverband dem DJB angehört.

Nun könnte man sich einmal Gedanken machen, was mit diesem Geld passiert, da ja offensichtlich Verbandsbeiträge gespart werden....
Ein Forenmitglied ohne Signatur ist wie ein Forenmitglied ohne Namen.
(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
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Fritz
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Re: Zugehörigkeit in zwei verschiedenen Verbänden

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:Wogegen ich mich aber gewendet habe, ist die Splittung eines Vereins auf zwei Verbände um Geld zu sparen. Und zwar genau mit dem Ziel alle Vorteile des aktiveren Verbandes mitzunehmen und trotzdem andere dafür bezahlen zu lassen. Wie soll man ein solches Verhalten nennen, wenn nicht inakzeptabel?
Manche nennen es auch Marktwirtschaft...

In Berlin ist es so, daß es viele Sportschulen gibt, die seit eh her Judo anbieten.
Diese nehmen in der Regel recht happige Beiträge: Miete muß bezahlt werden, der Trainer muß
bezahlt werden, Steuern müssen gezahlt werden und ein Gewinn für den Betreiber sollte letztendlich auch noch übrig bleiben.
Allerdings gibt es da noch die Konkurrenz: Andere Schulen und gemeinnützige Vereine.
Und da werden Gebühren für Paß, Sichtmarke, Prüfungsmarke usw. schnell ein Kostenfaktor,
der sich bemerkbar macht, insbesondere, wenn man die mittlere Verweildauer des Üblings (der
ja nur Judo machen soll, weils so gut fürs Kind ist ;-) ) ansieht.

Letztendlich tritt ja auch nicht jeder, der einen Jahresvertrag unterschrieben hat und sich auf die Hantelbank
legt, in den Gewichtheberverband ein oder so...
Für die, die "offiziell" kämpfen möchten, werden in der Regel dann beim LV gemeldete Vereine gegründet,
die in der jeweiligen Sportschule trainieren, diese melden dann auch ihre Mitglieder an den LV.
Wie das jeweilige Innenverhältnis Schule <-> Verein aussieht, dazu kann ich nichts sagen, ich denke, da
gibt es jede Menge Gestaltungsspielraum... Aber daneben trainieren halt oft die "Nicht-Vereinsmitglieder",
die "nur" einen Vertrag mit der Schule haben...

Und ich wage sogar zu behaupten, daß dem DJB gar nicht mal nennenswert viele "Mitglieder" entgehen:
die, die "unverbindlich" an einer Sportschule Judo trainieren, würden höchst wahrscheinlich auch jeden
anderen Kampfsport, so er denn angeboten wird, dort trainieren, falls die Schule aus wirtschaftlichen
Gründen halt kein Judo anbietet...

Wir Mitglieder gemeinnütziger Vereine, sollten nicht erwarten, daß unsere Werte-Weltanschauung
(Stichwort "solidarisch"), nun unbedingt im wirtschaftlichen Umfeld (Stichwort: Sportschule) gültig ist...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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