Popularitätssteigerung des Judo
Re: Popularitätssteigerung des Judo
ich will einfach nicht, dass das Judo der Lächerlichkeit und der Willkürlichkeit preisgegeben wird.
Judos großer Vorteil einer "Vollkontaktkampfsportart" wird vernichtet, wenn man sich auf das sog. traditionelle Judo "zurückbesinnt". Die Konkurrenz ist diesbez. einfach besser und wird es bleiben. Die haben nämlich auch andere Schwerpunkte.
Die ganzen Kano-Siege mit Kodokan-Judo sagen heute einfach nichts mehr aus. Die Zeiten haben sich derartig geändert...
Ich habe manchmal das Gefühl, dass einige Leute einfach gerne ihr eigenes Süppchen kochen und sich dann als alleinige Gesamtversteher aufspielen. Incl. Daninflation. Am Ende kommen noch so Sprüche wie "wir machen keinen Wettkampf, denn unsere Techniken sind tödlich!" Spätestens dann zeige ich den Vogel und suche mir Leute, die nicht meinen die Kampfweisheit mit Löffeln gefressen zu haben, in Wirklichkeit SV-mässig aber hinter dem Mond leben.
Und das Würgen bis zur Bewusstlosigkeit KANN und DARF nur in vorheriger Absprache passieren. Heisst auch, wenn trotzdem abgeklopft wird, dann passiert das einfach mal nicht ohne Grund!
Solche SV-Argumente dafür sind ehrlich gesagt schon etwas peinlich. Wir trainieren auch nicht das Treten in die Weichteile, damit man im Fall der Fälle besser gerüstet ist...
Judos großer Vorteil einer "Vollkontaktkampfsportart" wird vernichtet, wenn man sich auf das sog. traditionelle Judo "zurückbesinnt". Die Konkurrenz ist diesbez. einfach besser und wird es bleiben. Die haben nämlich auch andere Schwerpunkte.
Die ganzen Kano-Siege mit Kodokan-Judo sagen heute einfach nichts mehr aus. Die Zeiten haben sich derartig geändert...
Ich habe manchmal das Gefühl, dass einige Leute einfach gerne ihr eigenes Süppchen kochen und sich dann als alleinige Gesamtversteher aufspielen. Incl. Daninflation. Am Ende kommen noch so Sprüche wie "wir machen keinen Wettkampf, denn unsere Techniken sind tödlich!" Spätestens dann zeige ich den Vogel und suche mir Leute, die nicht meinen die Kampfweisheit mit Löffeln gefressen zu haben, in Wirklichkeit SV-mässig aber hinter dem Mond leben.
Und das Würgen bis zur Bewusstlosigkeit KANN und DARF nur in vorheriger Absprache passieren. Heisst auch, wenn trotzdem abgeklopft wird, dann passiert das einfach mal nicht ohne Grund!
Solche SV-Argumente dafür sind ehrlich gesagt schon etwas peinlich. Wir trainieren auch nicht das Treten in die Weichteile, damit man im Fall der Fälle besser gerüstet ist...
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Hi!Lin Chung hat geschrieben:Ein anderer Aspekt dazu: sollte euch auf der Straße ein Profi im Würgegriff haben, vertraut nicht darauf, dass da ein Kampfrichter steht und den Kampf abbricht.
Da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Auf der Straße hab ich einen von Anfang an rechtswidrigen Angriff, natürlich steht da kein Kampfrichter.
Im anderen Fall hab ich eine Trainingsituation, in der eigentlich das Abklopfen als klares Zeichen für die Aufgabe steht. Wird hier weitergewürgt, entfällt die rechtfertigende Einwilligung in die Körperverletzung, die das Würgen darstellt, und wird das in dem Moment zu einer rechtswidrigen und damit strafbaren Körperverletzung. Es zwingt den gewürgten ja niemanden abzuklopfen, wenn er das nicht will. Tut er es aber, ist das das eindeutige, unmissverständliche Zeichen, dass die Aktion abzubrechen ist. Wer dies ignoriert macht sich strafbar, verstößt damit gegen das Prinzip des Gegenseitigen Helfens und disqaulifiziert sich in meinen Augen als Judoka absolut.
Bis dann
Hofi
P.S.: Auch dies hat nicht mehr mit dem Thema des Fadens zu tun.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.
Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Bevor die Diskussion sich hier in einen Zustand hineinsteigern wird, daß ich den Faden schließenedit: P.S.: Man sollte sich die Dinge doch immer erst in Ruhe durchüberlegen: Weiterzuwürgen wenn abgeklopft wird, ist nicht an der Grenze zur Strafbarkeit, es ist in meinen Augen strafbar. Würde das jemand bei mir im Verein machen, macht er das genau einmal und dann ist es einen Fall für die Staatsanwaltschaft. Das genaue juristische Prüfungsschema einschließlich strafrechtlicher Definitionen spar ich mir hier.
muß :
Tom spricht in seinem Beitrag davon, daß Randori so ausgeführt werden kann, daß es als
Ersatz für den Wettkampf dienen kann. Und da nennt er als Beispiele:
(Hervorhebungen sind von mir)Aber wir trainieren eben auch so, daß wir sehr sehr viel Randori ohne Gi-Jacke und ohne Gürtel praktizieren (und eben dort müssen die Techniken gemäß den Prinzipien ebenfalls funktionieren). Wir trennen kaum zwischen Boden und Stand beim Randori. Und wir haben (außer bei Kindern unter 14) die Regel, daß bei Würgegriffen das Abklopfen prinzipiell nicht akzeptiert wird. Entweder man kommt raus aus dem Würgegriff oder man wird schlafen geschickt. Basta!
Da ich davon ausgehe, daß niemand zu solcherart Randori gezwungen wird und alle die Verfahrensweise
schon vorher kennen, sehe ich nicht, wo so etwas strafbar sein könnte...
Etwas anderes wäre es, wenn in einem "normalen" Randori (mit Abschlagen bei Würgegriffen) ein Randoripartner
sich einfach nicht dran halten würde, den Uke dann freizugeben...
Ob (solcherart) Randori als Ersatz für Wettkämpfe dienen kann oder nicht, kann natürlich diskutiert
werden, wäre aber in diesem Faden aber dann doch etwas themenfremd...
Ich bitte nicht zu vergessen, das Tom fürs traditionelle Judo spricht,
d.h. für Judo mit ganz eindeutigem SV-Charakter...
Für Diskussionen darüber gibt es bereits Fäden, wenn diesbzgl. noch Klärungsbedarf besteht, sollte
dieser dort diskutiert werden...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Popularitätssteigerung des Judo
Beim Nachlesen aller Beiträge frage ich mich: Was ist nun eigentlich gemeint? Popularitätssteigerung oder Qualitätssteigerung.
Im ersten Fall sollte man alles tun, was die Leute gerne machen und sehen. Sportlich, interessant für Fernsehen und Zuschauer. Und bequem für diejenigen, die Judo als Sport machen, mit schönen Gürtelfarben, Wettkämpfen, alles total spannend. Dass es trotzdem nicht gelungen ist, Judo zu einem Breitensport für das Volk zu machen - ähnlich wie beim Fussball - darüber sollte sich keiner staunen, weil bei uns (in Europa) kein einziger Kampfsport diesen Status hat.
Da stellt sich aber die Frage: Ist das Judo? Tom und manche Mitglieder sagen darauf: "Nein, das ist kein Judo (mehr)." Nein, da hat man Recht, kein Judo im eigentlichen Sinne, wie es Jigoro Kano damals gemeint hat, und wie die Traditionalisten es heute noch üben. Aber damit haben wir eine ganz andere Frage, nämlich, die der Qualität, des Inhaltes, die Frage was Judo eigentlich ist. Aber auch, grundlegender die Frage: Sollte das Judo in alles auf einer ursprünglichen Weise geübt werden, oder gibt es auch 'modernere' Variante? Wobei die beide Judo-Arten selbstverständlich mit Argumente versehen werden können, warum der klassische Judo-Art besser wäre als die moderne 'Sport-Variante', oder umgekehrt, aber das ist - wie gesagt - eine Frage der Qualität, und eigentlich auch die unauflösbare Frage: wer hat Recht, welcher Sensei oder welche Traditionslinie hat Kano richtig verstanden, oder wer hat sogar bewusst eine neue Linie 'erfunden', welche vielleicht nicht mehr in Sinne Kanos sei, aber trotzdem Judo sein will. Wer kann verbieten, dass es Varianten gibt, die Judo heissen, aber in den Augen anderer Judokas es nicht (mehr) sind?
Die Diskussion über die Würgegriffe bis zum Bewusstseinsverlust wie bei Tom im Verein, macht schon klar, dass es total auseinanderliegende Standpunkte gibt: Tom c.s. behaupten, Judo ohne Atemi und mit weichen Sachen wie Abklopfen, ist kein Judo. Hofi und viele andere sagen dagegen, gerade dieses sog. 'traditionelles Judo' wäre kein Judo mehr, sondern Körperverletzung. Wer hat Recht? Sollte der Staatsanwalt sowas beurteilen? Oder sollte Kano aus seinem Grab auferstehen und Qualitäts-Kampfrichter sein?
Meinetwegen entfaltet sich ein neuer Faden, mit der Frage: Sollte das Judo unbedingt und prinzipiell nur auf einer einzigen Weise geübt werden, oder wäre es prinzipiell auch möglich, verschiedene Varianten qualitativ Judo zu nennen, und welches sind die Kriterien - ja oder nein? Qualitätsfragen also.
Zurück zu der Popularitätsfrage. Ich bin überzeugt, es wäre besser, Judo nicht zu populär zu machen, und das auch nicht zu wollen. Ich weiss, Jigoro Kano wollte damals schon, das Judo wäre eine Art körperliche Erziehung für alle Japaner. Wir kennen (hoffentlich) die Geschichte wie beschrieben von Andreas Niehaus. Aber wir leben in Europa und in einer anderen Zeit. Es wäre schön, mit dem Judo die Welt zu verbessern, im Sinne des Jita Kyoei, aber bei uns ist es gerade so, dass alles was stark popularisiert, nicht prinzipiell richtig bleibt, sondern kommerzialisiert und damit korrumpiert wird. Wenn wir das Judo sauber halten wollen, und auch die schöne Prinzipien wieder beleben wollen, sollte man sowas erreichen ohne Medienaufwand und sich zufrieden geben mit einem guten Dojo, wo die Judokas Spass haben, und anständige Mitbürger sind. Ich meine, wäre Judo so populär wie Fussball, würde es ähnliches geben wie beim WM-Fussball: Mehr Leute mit Bier und Gruppen auf der Strasse als im Spiel. Dazu sage ich: Nein danke, das bringt die Ideale des Judo auch nicht weiter. Judo sollte man üben, nicht nur anschauen, und damit ist es definitiv kein Volkssport - wenn überhaupt ein Sport - oder ein Weg des Volkes. Weil die Mehrheit der Leute immer amüsiert werden sollte (passiv), und sich nicht amüsieren will (aktiv). Schade, aber es ist nun einmal so.
Im ersten Fall sollte man alles tun, was die Leute gerne machen und sehen. Sportlich, interessant für Fernsehen und Zuschauer. Und bequem für diejenigen, die Judo als Sport machen, mit schönen Gürtelfarben, Wettkämpfen, alles total spannend. Dass es trotzdem nicht gelungen ist, Judo zu einem Breitensport für das Volk zu machen - ähnlich wie beim Fussball - darüber sollte sich keiner staunen, weil bei uns (in Europa) kein einziger Kampfsport diesen Status hat.
Da stellt sich aber die Frage: Ist das Judo? Tom und manche Mitglieder sagen darauf: "Nein, das ist kein Judo (mehr)." Nein, da hat man Recht, kein Judo im eigentlichen Sinne, wie es Jigoro Kano damals gemeint hat, und wie die Traditionalisten es heute noch üben. Aber damit haben wir eine ganz andere Frage, nämlich, die der Qualität, des Inhaltes, die Frage was Judo eigentlich ist. Aber auch, grundlegender die Frage: Sollte das Judo in alles auf einer ursprünglichen Weise geübt werden, oder gibt es auch 'modernere' Variante? Wobei die beide Judo-Arten selbstverständlich mit Argumente versehen werden können, warum der klassische Judo-Art besser wäre als die moderne 'Sport-Variante', oder umgekehrt, aber das ist - wie gesagt - eine Frage der Qualität, und eigentlich auch die unauflösbare Frage: wer hat Recht, welcher Sensei oder welche Traditionslinie hat Kano richtig verstanden, oder wer hat sogar bewusst eine neue Linie 'erfunden', welche vielleicht nicht mehr in Sinne Kanos sei, aber trotzdem Judo sein will. Wer kann verbieten, dass es Varianten gibt, die Judo heissen, aber in den Augen anderer Judokas es nicht (mehr) sind?
Die Diskussion über die Würgegriffe bis zum Bewusstseinsverlust wie bei Tom im Verein, macht schon klar, dass es total auseinanderliegende Standpunkte gibt: Tom c.s. behaupten, Judo ohne Atemi und mit weichen Sachen wie Abklopfen, ist kein Judo. Hofi und viele andere sagen dagegen, gerade dieses sog. 'traditionelles Judo' wäre kein Judo mehr, sondern Körperverletzung. Wer hat Recht? Sollte der Staatsanwalt sowas beurteilen? Oder sollte Kano aus seinem Grab auferstehen und Qualitäts-Kampfrichter sein?
Meinetwegen entfaltet sich ein neuer Faden, mit der Frage: Sollte das Judo unbedingt und prinzipiell nur auf einer einzigen Weise geübt werden, oder wäre es prinzipiell auch möglich, verschiedene Varianten qualitativ Judo zu nennen, und welches sind die Kriterien - ja oder nein? Qualitätsfragen also.
Zurück zu der Popularitätsfrage. Ich bin überzeugt, es wäre besser, Judo nicht zu populär zu machen, und das auch nicht zu wollen. Ich weiss, Jigoro Kano wollte damals schon, das Judo wäre eine Art körperliche Erziehung für alle Japaner. Wir kennen (hoffentlich) die Geschichte wie beschrieben von Andreas Niehaus. Aber wir leben in Europa und in einer anderen Zeit. Es wäre schön, mit dem Judo die Welt zu verbessern, im Sinne des Jita Kyoei, aber bei uns ist es gerade so, dass alles was stark popularisiert, nicht prinzipiell richtig bleibt, sondern kommerzialisiert und damit korrumpiert wird. Wenn wir das Judo sauber halten wollen, und auch die schöne Prinzipien wieder beleben wollen, sollte man sowas erreichen ohne Medienaufwand und sich zufrieden geben mit einem guten Dojo, wo die Judokas Spass haben, und anständige Mitbürger sind. Ich meine, wäre Judo so populär wie Fussball, würde es ähnliches geben wie beim WM-Fussball: Mehr Leute mit Bier und Gruppen auf der Strasse als im Spiel. Dazu sage ich: Nein danke, das bringt die Ideale des Judo auch nicht weiter. Judo sollte man üben, nicht nur anschauen, und damit ist es definitiv kein Volkssport - wenn überhaupt ein Sport - oder ein Weg des Volkes. Weil die Mehrheit der Leute immer amüsiert werden sollte (passiv), und sich nicht amüsieren will (aktiv). Schade, aber es ist nun einmal so.
礼
Mitesco (http://www.mitesco.nl)
"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Ein sehr schöner Beitrag.Mitesco hat geschrieben:Beim Nachlesen aller Beiträge frage ich mich : Was ist nun eigentlich gemeint? Popularitätssteigerung oder Qualitätssteigerung.
[...]
Schade, aber es ist nun einmal so.
Um die Kurve zum Fred zu kriegen: Ich halte das Sportjudo für eine wirkliche Nische im Kampfsport. "Vollkontakt" ohne (meistens) Spuren zu hinterlassen. In welchem Kampfsport (oder KK) kann man schon sonst alles geben und am nächsten Morgen dennoch in der Bank hinter dem Schalter stehen (ohne geschwollenes Gesicht)? Da fällt mir nur noch das Ringen ein.
Traditionelles Judo begibt sich auf eine Stufe, die extrem voll besetzt ist und auch sehr spezialisiert ist auf SV. Und das schon seit langer Zeit. Judo zur eierlegenden Wollmilchsau machen zu wollen, kann das Gesamtergebnis nur verwässern. Es gibt Leute, die sagen, dass ein Ju-Jutsuka alles ein wenig kann, aber nichts richtig. Ich will nicht, dass dies auch irgendwann vom Judo behauptet werden kann. Wie Kano heute denken würde, weiß keiner. Die blauen Anzüge hätte er bestimmt gehasst. )
Mein "Back to the roots" geht zurück bis zur ersten Olympiateilnahme, nicht weiter. Techniken über "Sportjudo" hinaus, sind für mich Jiu-Jitsu Stile. Halte ich auch für legitim, denn die waren ja der Ursprung für Kanos Jiu-Jitsu, welches er zwar Judo nannte (was für mich irreführend ist) und dann das entschärfte Sportjudo nicht umbenannte. Nun haben wir den Begriffsalat im Judo.
Ich frage mich, worin der Sinn liegt, ein Jiu-Jitsu unbedingt Judo nennen zu wollen.
Ich halte diesen Weg dem Judo für abträglich. Das SV-System ist massiv veraltet und damit von mir nicht ernst zu nehmen.
Die Gracies waren auch nahezu unbesiegbar, weil sie andere Schwerpunkte im Kampf hatten, die den meisten Gegnern unbekannt waren. Auch das hat sich verändert und die Gracies sind nicht mehr "unbesiegbar" wie es auch die alte Kano-Truppe heute nicht mehr wäre.
Judo ist und bleibt für mich ein Kampfsport ohne Schläge und ohne Tritte. Sollte sich das global ändern, gehe ich lieber zu jemanden trainieren, der sich damit auch wirklich auskennt. Das wird dann sicher kein (ausschliesslicher) Judoka sein.
Zuletzt geändert von Fritz am 02.04.2008, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
@ Fritz u. Mitesco:
Es geht mir nicht darum, dass man kein Randori als Wettkampfersatz machen könnte oder ein Randori ohne Abklopfen stets inapzeptabel ist.
Wenn beide Seiten vereinbaren, wir klopfen nicht ab und es auch nicht tun ist das eine Sache. Das kann jeder halten wie er will. In dem Moment, wo aber die Situation eintritt, dass einer der Partner doch abklopft, also aufgibt und den anderen damit auffordert die Technik zu beenden, hat sich der andere Partner daran zu halten, denn damit zieht er seine Einwilligung in die Körperverletzung zurück und das darf er jederzeit, egal was sein Trainer sagt. Damit wird sie rechtswidrig und strafbar. Nur mal angenommen, der Würger stoppt nicht nur die Blutzufuhr/-abfluss beim Gehirn, sondern geht aus Versehen auf den Kehlkopf und einer ignoriert das Klopfen, welche Folgen sowas dann haben kann. So etwas bitte ich immer zu beachten. Einzig darum ging es mir.
Bis dann
Hofi
Es geht mir nicht darum, dass man kein Randori als Wettkampfersatz machen könnte oder ein Randori ohne Abklopfen stets inapzeptabel ist.
Wenn beide Seiten vereinbaren, wir klopfen nicht ab und es auch nicht tun ist das eine Sache. Das kann jeder halten wie er will. In dem Moment, wo aber die Situation eintritt, dass einer der Partner doch abklopft, also aufgibt und den anderen damit auffordert die Technik zu beenden, hat sich der andere Partner daran zu halten, denn damit zieht er seine Einwilligung in die Körperverletzung zurück und das darf er jederzeit, egal was sein Trainer sagt. Damit wird sie rechtswidrig und strafbar. Nur mal angenommen, der Würger stoppt nicht nur die Blutzufuhr/-abfluss beim Gehirn, sondern geht aus Versehen auf den Kehlkopf und einer ignoriert das Klopfen, welche Folgen sowas dann haben kann. So etwas bitte ich immer zu beachten. Einzig darum ging es mir.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
@Hofi: Danke für die Klarstellung, so liest es sich sehr vernünftig.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Popularitätssteigerung des Judo
Eine andere Sache, die einige wohl auch etwas übertrieben sehen: Wenn wir von Popularität sprechen, meint damit doch bestimmt auch keiner eine Popularität, die mit Fußball vergleichbar wäre. Zumindest gehe ich davon mal aus.
Ansonsten möchte ich jedoch auch diese Aussage mit einer gewissen Vorsicht betrachten. Denn um zu sehen, dass Judo in Europa sehr wohl einen anderen Status haben kann als derzeit in Deutschland, dazu reicht schon ein kleiner Blick in unsere Nachbarländer Frankreich oder die Niederlande.
Das ist im Übrigen auch eine Frage, die ich schon seit längerem gerne mal in den Raum werfen wollte: Was machen denn eigentlich die Franzosen bzw. Holländer, dass Judo dort um so viel beliebter ist? Könnte man sich da nicht was abgucken?
Das halte ich so nicht für hundertprozentig richtig. Judo ist sehr wohl ein Breitensport, der größte Teil der Judoka sind schließlich Breitensportler. Richtig wäre in meinen Augen zu sagen, dass es nicht gelungen ist, Judo als Möglichkeit Breitensport zu betreiben, ausreichend bekannt zu machen. Und das ist ja im Grunde genommen auch das, worum es hier die ganze Zeit geht.Mitesco hat geschrieben:Dass es trotzdem nicht gelungen ist, Judo zu einem Breitensport für das Volk zu machen -
Das ist sicher richtig, aber wie schon erwähnt, will ja auch gar keiner Judo auf dem Status von Fußball oder Profi-Boxen sehen.Mitesco hat geschrieben:- ähnlich wie beim Fussball - darüber sollte sich keiner staunen, weil bei uns (in Europa) kein einziger Kampfsport diesen Status hat.
Ansonsten möchte ich jedoch auch diese Aussage mit einer gewissen Vorsicht betrachten. Denn um zu sehen, dass Judo in Europa sehr wohl einen anderen Status haben kann als derzeit in Deutschland, dazu reicht schon ein kleiner Blick in unsere Nachbarländer Frankreich oder die Niederlande.
Das ist im Übrigen auch eine Frage, die ich schon seit längerem gerne mal in den Raum werfen wollte: Was machen denn eigentlich die Franzosen bzw. Holländer, dass Judo dort um so viel beliebter ist? Könnte man sich da nicht was abgucken?
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Dazu hätte ich dann folgende Fragen:Abelaze hat geschrieben:Solche SV-Argumente dafür sind ehrlich gesagt schon etwas peinlich. Wir trainieren auch nicht das Treten in die Weichteile, damit man im Fall der Fälle besser gerüstet ist...
1. Warum sprecht ihr immer vom "Kampf"sport, wenn ihr doch viel lieber gestreichelt werden wollt?
2. Warum gibt es hier immer wieder Leute, die da meinen, mit dem Sportjudo wären sie SV-mäßig gerüstet?
Einen Angriff kann ich mit gerade diesem Tritt schon zuvorkommen. Übrigens gibt es Schutzpolster für so ein Training.
Antwort: Den Begriff Judo gab es schon vorher und das war ein Jujutsu Stil.Ich frage mich, worin der Sinn liegt, ein Jiu-Jitsu unbedingt Judo nennen zu wollen.
kann man hier nachlesen:1879 Kano meets Tsunetoshi Iikubo, a master of Kito Ryu. (An earlier master of Kito Ryu had changed the name of Kito-kumiuchi to Kito-ryu Judo in 1714. Over time, Kito-ryu Judo was commonly referred to as Kito-ryu ju jitsu, but this is likely the origins of the term kodokan judo
http://www.cumbriaandtheborders.co.uk/p ... story.html
Kano hat nur das Kodokan davorgestellt.
...komisch, Leute, die Karate, Taekwondo, Hapkido, Kickboxen machen haben damit auch keine Probleme."Vollkontakt" ohne (meistens) Spuren zu hinterlassen. In welchem Kampfsport (oder KK) kann man schon sonst alles geben und am nächsten Morgen dennoch in der Bank hinter dem Schalter stehen (ohne geschwollenes Gesicht)?
Es gibt "Schutzpolster", wie Faustschutz, Kopfschutz....
Ohne diese Dinge lässt dich der Trainer garnicht kämpfen und wenn doch, dann nur im Leichtkontakt.
...was für ein SV-System? Das Sportjudo hat keins. Das meiste wird ohnehin von den anderen Kampfkünsten übernommen, wobei man die Frage stellen kann, ob die Leute, die das im Judo vermitteln überhaupt die Prinzipien verstanden haben. Ich spreche hier von den Sportjudokas, wobei ich Ausnahmen zulasse.Das SV-System ist massiv veraltet und damit von mir nicht ernst zu nehmen.
...ich auch nicht.Das ist sicher richtig, aber wie schon erwähnt, will ja auch gar keiner Judo auf dem Status von Fußball oder Profi-Boxen sehen.
...woran lag es wohl, dass Kanos Truppe unbesiegbar war? Ganz einfach, er entwickelte das Judo weiter und passte es der neuen Zeit an. Auch andere Kampfkünste und Kampfsportarten müssen sich weiterentwickeln, um zu überleben.Die Gracies waren auch nahezu unbesiegbar, weil sie andere Schwerpunkte im Kampf hatten, die den meisten Gegnern unbekannt waren. Auch das hat sich verändert und die Gracies sind nicht mehr "unbesiegbar" wie es auch die alte Kano-Truppe heute nicht mehr wäre.
Dies sind nun meine 2 Cent zu eurer Stellungnahme.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Tom's Traditionsjudo in allen Ehren aber das wäre die 2. Stufe des Judo. Also für diejenigen die Judo bereits verstanden haben. Anfänger, und das sind in den Judovereinen fast überwiegend Kinder unter 10 Jahre - absolut nein.
Judo war in den 60er Jahren ein interessanter Sport und ist es auch heute noch. Woher kommen aber die Kinder mit 5 -6 Jahren, aus eigenem Interesse oder weil Kinderarzt, Therapeut oder Mama und Papa es möchten. Ziel ist entweder zu aktive Kinder zu beruhigen, Motorik zu schulen oder wie die Eltern meinen, etwas Sicherheit auf der Straße zu haben.
Das alles bietet Judo bis zum Alter von ca. 12 Jahren. Dann sind allerdings die ersten auch schon wieder weg. Mein Ziel ist es, bis dahin das Interesse "am Sport" zu wecken. Die Entscheidung was für den einen oder anderen richtig ist, fällt meist erst etwas später - frei vom Einfluß derjenigen die sie zum Judo geschickt haben.
Wo soll man dann und bei wem mit der Werbung beginnen.
Der Wettkampf zumindest scheint in letzter Zeit bei den Kleinen auch nicht mehr das Ziel zu sein, denn das zeigen die rückläufigen Teilnehmerzahlen. Für mich ist dies allerdings kein
Problem des Judo, sondern einfach ein Gesellschaftsproblem, die Kinder sind heutzutage einfach zu faul sich zu quälen...... und das gehört halt dazu. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Kinder zu früh und zu oft zu Turnieren geschickt wurden.....ansonsten gibt es auch in dieser Richtung zig "Für und Wider". Aber zu ändern ist am Judo als solches nichts. Auch wenn früher SV in der Prüfungsordnung war, würde dies heute keine Mitglieder mehr bringen. Auch die Änderungen in der Prüfungsordnung, die ich auch nicht alle teile, bringen keine Mitglieder mehr.
Judo kann man halt einfach nicht ändern.............
Daher ist auch alles andere, was man in der Vergangenheit an Atraktivität, insbesondere in Richtung SV usw. nur für kurze Zeit interessant gewesen.
Ich kann nur sagen, das Interesse am Judo ist heute genau so groß wie früher.
Leider gibt es aber heutzutage eine Vielzahl mehr an Sportangeboten und Freizeitangeboten, die nicht anstrengend sind. Das Schlimme daran ist nur, dass die Eltern nicht durchschauen, wenn ich es auf "Judo" beziehe, wohin sie ihre Kinder schicken.
Hauptsache es ist teuer und hört sich gut an. Verspricht der Trainer dann auch noch wirksame Selbstverteidigung für eine 10jähriges Mädel auf dem Nachhauseweg - na denn, koste es, was es wollen.
Seltsam ist oft nur, dass viele Kungfutaiboxjujutsunijajiutkartehapkidoschulen die ganz Kleinen mit Judo Techniken beschäftigen, weil sie in dem Alter nichts anderes als "Ringen und Raufen" wollen.
Und ich glaube mehr sollten wir ihnen auch bis zum 10 Lebensjahr nicht geben, auch wenn im Sommer mal eine Übungsstunde kein Judo, sondern einfach nur "gespielt" wird. Wo kann man das sonst schon.
Vorführungen bei Veranstaltungen, Messen, in Einkaufszentren usw. haben bei uns keinen besonderen Erfolg gehabt. Ebenso wenig auch Artikel in der Zeitung, wenn sie denn überhaupt neben den Ballsport Artikeln Platz hatten.
Zum Glück sehen aber,wie schon erwähnt viele Kinderärzte, Therapeuten, Motopäden usw. im Judo eine Bereicherung im Bewegungsangebot der Kinder. Vielleicht wären dort ein paar gute Flyer Erfolgsversprechend.
Ansonsten hilft es auch, den Kindern eine Berechtigungskarte für einen Freund/Freundin mitzugeben. Denkt aber daran, dass sie selber vorher zumindest einen kleinen gelben Streifen am Gürtel brauchen, denn sie sind ja schon erfahren und keine Anfännger.
Sonst bleibt für mich als Werbung das Wichtigste: kompetente junge ÜL mit Gefühl für Kinder, denen nach Möglichkeit ein erfahrener älterer Judoka zur Seite steht, welcher den Eltern Ratschläge geben und Fragen beantworten kann. Insbesondere denke ich da auch an eine vernünftige Aufklärung über Judo und das passende Alter und Zielsetzung für Judo als Selbstverteidigung. Wenn so auf beiden Seiten, Eltern und Kindern Zufriedenheit vorhanden ist, spricht sich das in deren Umfeld schnell herum.
Judo war in den 60er Jahren ein interessanter Sport und ist es auch heute noch. Woher kommen aber die Kinder mit 5 -6 Jahren, aus eigenem Interesse oder weil Kinderarzt, Therapeut oder Mama und Papa es möchten. Ziel ist entweder zu aktive Kinder zu beruhigen, Motorik zu schulen oder wie die Eltern meinen, etwas Sicherheit auf der Straße zu haben.
Das alles bietet Judo bis zum Alter von ca. 12 Jahren. Dann sind allerdings die ersten auch schon wieder weg. Mein Ziel ist es, bis dahin das Interesse "am Sport" zu wecken. Die Entscheidung was für den einen oder anderen richtig ist, fällt meist erst etwas später - frei vom Einfluß derjenigen die sie zum Judo geschickt haben.
Wo soll man dann und bei wem mit der Werbung beginnen.
Der Wettkampf zumindest scheint in letzter Zeit bei den Kleinen auch nicht mehr das Ziel zu sein, denn das zeigen die rückläufigen Teilnehmerzahlen. Für mich ist dies allerdings kein
Problem des Judo, sondern einfach ein Gesellschaftsproblem, die Kinder sind heutzutage einfach zu faul sich zu quälen...... und das gehört halt dazu. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Kinder zu früh und zu oft zu Turnieren geschickt wurden.....ansonsten gibt es auch in dieser Richtung zig "Für und Wider". Aber zu ändern ist am Judo als solches nichts. Auch wenn früher SV in der Prüfungsordnung war, würde dies heute keine Mitglieder mehr bringen. Auch die Änderungen in der Prüfungsordnung, die ich auch nicht alle teile, bringen keine Mitglieder mehr.
Judo kann man halt einfach nicht ändern.............
Daher ist auch alles andere, was man in der Vergangenheit an Atraktivität, insbesondere in Richtung SV usw. nur für kurze Zeit interessant gewesen.
Ich kann nur sagen, das Interesse am Judo ist heute genau so groß wie früher.
Leider gibt es aber heutzutage eine Vielzahl mehr an Sportangeboten und Freizeitangeboten, die nicht anstrengend sind. Das Schlimme daran ist nur, dass die Eltern nicht durchschauen, wenn ich es auf "Judo" beziehe, wohin sie ihre Kinder schicken.
Hauptsache es ist teuer und hört sich gut an. Verspricht der Trainer dann auch noch wirksame Selbstverteidigung für eine 10jähriges Mädel auf dem Nachhauseweg - na denn, koste es, was es wollen.
Seltsam ist oft nur, dass viele Kungfutaiboxjujutsunijajiutkartehapkidoschulen die ganz Kleinen mit Judo Techniken beschäftigen, weil sie in dem Alter nichts anderes als "Ringen und Raufen" wollen.
Und ich glaube mehr sollten wir ihnen auch bis zum 10 Lebensjahr nicht geben, auch wenn im Sommer mal eine Übungsstunde kein Judo, sondern einfach nur "gespielt" wird. Wo kann man das sonst schon.
Vorführungen bei Veranstaltungen, Messen, in Einkaufszentren usw. haben bei uns keinen besonderen Erfolg gehabt. Ebenso wenig auch Artikel in der Zeitung, wenn sie denn überhaupt neben den Ballsport Artikeln Platz hatten.
Zum Glück sehen aber,wie schon erwähnt viele Kinderärzte, Therapeuten, Motopäden usw. im Judo eine Bereicherung im Bewegungsangebot der Kinder. Vielleicht wären dort ein paar gute Flyer Erfolgsversprechend.
Ansonsten hilft es auch, den Kindern eine Berechtigungskarte für einen Freund/Freundin mitzugeben. Denkt aber daran, dass sie selber vorher zumindest einen kleinen gelben Streifen am Gürtel brauchen, denn sie sind ja schon erfahren und keine Anfännger.
Sonst bleibt für mich als Werbung das Wichtigste: kompetente junge ÜL mit Gefühl für Kinder, denen nach Möglichkeit ein erfahrener älterer Judoka zur Seite steht, welcher den Eltern Ratschläge geben und Fragen beantworten kann. Insbesondere denke ich da auch an eine vernünftige Aufklärung über Judo und das passende Alter und Zielsetzung für Judo als Selbstverteidigung. Wenn so auf beiden Seiten, Eltern und Kindern Zufriedenheit vorhanden ist, spricht sich das in deren Umfeld schnell herum.
Viele Grüße
U d o
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Hallo Udo
muss dir Lob zollen. Du hast es richtig erkannt und auf den Punkt gebracht.
Kinder bis 12 Jahre brauch noch den spielerischen Effekt. Danach sind sich die meisten zu alt und suchen andere Herausforderungen. Diese könnte man dann durch das Heranführen an Tom´s 2te Stufe vielleicht wieder oder noch fürs Judo begeistern.
muss dir Lob zollen. Du hast es richtig erkannt und auf den Punkt gebracht.
Kinder bis 12 Jahre brauch noch den spielerischen Effekt. Danach sind sich die meisten zu alt und suchen andere Herausforderungen. Diese könnte man dann durch das Heranführen an Tom´s 2te Stufe vielleicht wieder oder noch fürs Judo begeistern.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
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Norbert Bosse
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Ich kann die Kritik anderer an Tom's Vorschlägen insofern nachvollziehen.
Es ist auch für mich kein Judo für Anfänger, sondern ein Weg für fortgeschrittene Judoka.
Ich glaube auch, er wollte dies so deutlich machen. Ich glaube auch nicht, dass er daran denkt, seinen Kleinen Schläge und Tritte beizubringen.
Andererseits habe ich auch noch einen Punkt vergessen, den Ehrgeiz einiger ÜL, die die Kleinen unter 10 Jahren, zu zu viel Turnieren schicken und ihnen dadurch u.U. durch das Beibringen einiger "effektiver" Techniken den Weg zum vielseitigen Judo zu früh versperren.
Das wird dann halt irgendwann langweilig, insbesondere dann wenn plötzlich Erfolge Ausbleiben, weil sie,bzw. ihre paar Techniken zu sehr durchschaubar sind.
Dann fehlt nämlich die Geduld eine neue erfolgreiche Technik hinzu zu lernen, dauert das dann doch auch wieder ein paar Wochen.
Da ist eine vielseitige Ausbildung und das Erlernen aller Würfe gleichmäßig sinnvoller. Auch wenn man mit der einen oder anderen Technik mal einen Fehlschlag erleidet, aber beim nächsten Gegner passt sie dann vielleicht....oder man überrascht halt den Anderen mit der Vielseitigkeit.
Es ist auch für mich kein Judo für Anfänger, sondern ein Weg für fortgeschrittene Judoka.
Ich glaube auch, er wollte dies so deutlich machen. Ich glaube auch nicht, dass er daran denkt, seinen Kleinen Schläge und Tritte beizubringen.
Andererseits habe ich auch noch einen Punkt vergessen, den Ehrgeiz einiger ÜL, die die Kleinen unter 10 Jahren, zu zu viel Turnieren schicken und ihnen dadurch u.U. durch das Beibringen einiger "effektiver" Techniken den Weg zum vielseitigen Judo zu früh versperren.
Das wird dann halt irgendwann langweilig, insbesondere dann wenn plötzlich Erfolge Ausbleiben, weil sie,bzw. ihre paar Techniken zu sehr durchschaubar sind.
Dann fehlt nämlich die Geduld eine neue erfolgreiche Technik hinzu zu lernen, dauert das dann doch auch wieder ein paar Wochen.
Da ist eine vielseitige Ausbildung und das Erlernen aller Würfe gleichmäßig sinnvoller. Auch wenn man mit der einen oder anderen Technik mal einen Fehlschlag erleidet, aber beim nächsten Gegner passt sie dann vielleicht....oder man überrascht halt den Anderen mit der Vielseitigkeit.
Viele Grüße
U d o
U d o
Re: Popularitätssteigerung des Judo
@ Jano: Du schreibst: "Das halte ich so nicht für hundertprozentig richtig. Judo ist sehr wohl ein Breitensport, der größte Teil der Judoka sind schließlich Breitensportler."
Da habe ich als Niederländer etwas falsch verstanden. Ich habe noch mal nachgeschaut. Breitensport habe ich nicht verstanden im primären, üblichen Sinne als 'Freitzeitsport' (also als Nicht-Wettkampfsport) aber als Volks- und Massensport (im Sinne: in der Breite der Bevölkerung). Entschuldige mich...
Aber trotzdem kann ich vielleicht etwas äussern zur zweiten, eigentlich wichtigeren Frage in diesem Kontext: "Was machen denn eigentlich die Franzosen bzw. Holländer, dass Judo dort um so viel beliebter ist? Könnte man sich da nicht was abgucken?"
Als Niederländer könnte ich darüber etwas erzählen.
Bei uns ist Judo beliebt. Kein Volkssport, aber es gibt schon viele Leute die Judo machen oder früher mal auf der Matte gestanden haben. Viel beliebter als Boxen (hat keinen guten Ruf), Karate, oder sonstige Kampfsportarten. Aber nichts im Vergleich zu Fussball, Hockey und Tennis.
Dafür braucht man übrigens nicht so viel zu werben, die Kinder und Jugendliche kommen schon ohne sich dafür Mühe zu geben, spontan. Bei mir in der Stadt/Gegend könnte ein Kind in einem Kreis von 3 Kilometer um meinem Haus in 3 verschiedenen Judovereinen, Dojos oder Turnhallen trainieren. Mein Sensei ist in unserer Stadt (85.000 Einwohner) so bekannt und beliebt, das sein Bildnis auf einem Plakat hängt, in einer Gasse mitten im Fussgängerzone der Stadtmitte wo die (etwa) 20 bekannteste Sportler der Stadt einen Ehrenplatz haben.
Die meiste Niederländer betrachten Judo wie einen harmlosen und friedlichen Sport, ein schönes Spiel, gut für das Selbstvertrauen und die Wehrhaftigkeit. Ein Teil einer wertvollen Erziehung, ähnlich wie sie auch ein paar Jahre Klavier spielen oder so etwas. Judo hat einen guten Ruf, Judokas sind freundliche Sportler, und viele Eltern mit Kindern auf Judo, haben selber früher auch Judo betrieben. Total akzeptiert, sympatisch und beliebt also. Für Kinder. So war es bei uns bereits in den 70. Jahren, als ich selber jung war. In meiner Schulklasse war ich nicht der einzige Judoka! Meine Kameraden vom Dojo damals, haben heute vielleicht auch Kinder, und es ist deswegen ziemlich selbstverständlich, dass die auch Judo üben. Mehr Jungen als Mädchen, übrigens.
Etwas ganz anderes ist, ob die Kinder ausharren oder ob es auch noch Erwachsene auf der Tatami gibt. Leider ist Judo nur kurzfristig so populär, und das ist in Deutschland nicht anders, wie es auch Udo schon sagte. Gruppen für Erwachsene sind bei uns relativ klein und selten (meistens nur eine kleine Gruppe in jedem Verein). Die meiste Kinder betreiben nur eins oder zwei Jahre Judo, und hören wieder auf, mit den gleichen Anlässen, die Udo auch erwähnte. Positiv ist aber, dass es deswegen viele Leute gibt, die mit dem Judo bekannt sind, und es auch pädagogisch wertvoll finden, wenn sie selber Kinder bekommen, oder mit anderen darüber reden. So verbreitet sich der gute Ruf des Judo, obwohl die meisten sich nur ihren Gelbgurt erinnern und den Namen "Jigoro Kano" nie gehört haben.
Diejenigen, die schon weiterüben, bekommen bei uns sehr schnell die höheren Gürtel (mit 12 schon 1. Kyu!) und machen vielleicht einige der vielen Turnieren mit. Ich kenne einen jungen Wettkampfjudoka, der fast jedes Wochenende ein Turnier haben kann - er muß sich beschränken. Die Niederlande sind (wie bekannt) nur klein, und deshalb ist es auch nicht so schwierig, überall die Turniere zu besuchen - in Deutschland sind 100 km nicht viel, bei uns ist das eine Seltenheit für ein Judoturnier. Wo ich wohne, könnte ich in den nächsten zwei Monate 4 große Turniere mit dem Fahrrad erreichen... Aber auch bei uns machen die meiste Judokas sich keine Mühe für die Turniere...
Werbung? Bekanntmachen? Wenn ich montags die Zeitung lese und das Sportkatern nachschaue, finde ich bei uns auch so gut wie nichts über Judo. Zufällig haben wir bei uns jetzt Tumult über die Entscheidung des Holländischen Judobundes, welcher Judoka im +100 für Peking nominiert wurde. Da gibt es einige Schlagzeilen, und gerade nicht die Beste - keine Werbung... Aber sonst? Fast nichts.
Was könnte man in Deutschland abgucken? Ich weiß nicht genau was. Ich vermute, wo ich den Beitrag des Udo lese, dass es wirklich nicht so viele Unterschiede gibt. Wir haben vielleicht mehr Vereine, Turniere, junge Mitglieder. Judo ist beliebt, akzeptiert. Aber die Mentalität der Kinder ist bei uns keineswegs besser, und die Probleme sind die Gleiche. Werbung ist, was sich herumspricht, und wenn das positiv ist, geht es ruhig weiter.
Übrigens bin ich immer noch die Meinung, es wäre besser Judo sei nicht zu populär. Die Diskussion über die Qualität des Judo ist noch nicht fertig, und damit gibt es immer noch die grundlegende Frage: was wollen wir? Viele Judokas die ein bisschen Judo üben als eine Art Sport? Oder richtiges Judo, ein Weg, mit Prinzipien und Ziele, wie es der Gründer gemeint hat? Oder beide Variante? Wobei ich auch das Kinderspiel wertvoll finde für jene Altersklasse, aber mich schon frage inwiefern es für Erwachsene auch noch etwas besseres gibt als nur die 'Weiterentwicklung des Kinderjudo'. Es wäre meiner Meinung nach schade, wenn die Popularität des Judo verhindert, dass es auch noch mehr gäbe als nur Sportjudo, sondern auch ein Judo für Fortgeschrittene, mit Prinzipien, wunderschöne Techniken und Lebensziele...
Ich fürchte, Jano, da sollte man in Deutschland nicht zu 'eifersüchtig' sein, als wäre das Judo bei uns so ideal.
Da habe ich als Niederländer etwas falsch verstanden. Ich habe noch mal nachgeschaut. Breitensport habe ich nicht verstanden im primären, üblichen Sinne als 'Freitzeitsport' (also als Nicht-Wettkampfsport) aber als Volks- und Massensport (im Sinne: in der Breite der Bevölkerung). Entschuldige mich...
Aber trotzdem kann ich vielleicht etwas äussern zur zweiten, eigentlich wichtigeren Frage in diesem Kontext: "Was machen denn eigentlich die Franzosen bzw. Holländer, dass Judo dort um so viel beliebter ist? Könnte man sich da nicht was abgucken?"
Als Niederländer könnte ich darüber etwas erzählen.
Bei uns ist Judo beliebt. Kein Volkssport, aber es gibt schon viele Leute die Judo machen oder früher mal auf der Matte gestanden haben. Viel beliebter als Boxen (hat keinen guten Ruf), Karate, oder sonstige Kampfsportarten. Aber nichts im Vergleich zu Fussball, Hockey und Tennis.
Dafür braucht man übrigens nicht so viel zu werben, die Kinder und Jugendliche kommen schon ohne sich dafür Mühe zu geben, spontan. Bei mir in der Stadt/Gegend könnte ein Kind in einem Kreis von 3 Kilometer um meinem Haus in 3 verschiedenen Judovereinen, Dojos oder Turnhallen trainieren. Mein Sensei ist in unserer Stadt (85.000 Einwohner) so bekannt und beliebt, das sein Bildnis auf einem Plakat hängt, in einer Gasse mitten im Fussgängerzone der Stadtmitte wo die (etwa) 20 bekannteste Sportler der Stadt einen Ehrenplatz haben.
Die meiste Niederländer betrachten Judo wie einen harmlosen und friedlichen Sport, ein schönes Spiel, gut für das Selbstvertrauen und die Wehrhaftigkeit. Ein Teil einer wertvollen Erziehung, ähnlich wie sie auch ein paar Jahre Klavier spielen oder so etwas. Judo hat einen guten Ruf, Judokas sind freundliche Sportler, und viele Eltern mit Kindern auf Judo, haben selber früher auch Judo betrieben. Total akzeptiert, sympatisch und beliebt also. Für Kinder. So war es bei uns bereits in den 70. Jahren, als ich selber jung war. In meiner Schulklasse war ich nicht der einzige Judoka! Meine Kameraden vom Dojo damals, haben heute vielleicht auch Kinder, und es ist deswegen ziemlich selbstverständlich, dass die auch Judo üben. Mehr Jungen als Mädchen, übrigens.
Etwas ganz anderes ist, ob die Kinder ausharren oder ob es auch noch Erwachsene auf der Tatami gibt. Leider ist Judo nur kurzfristig so populär, und das ist in Deutschland nicht anders, wie es auch Udo schon sagte. Gruppen für Erwachsene sind bei uns relativ klein und selten (meistens nur eine kleine Gruppe in jedem Verein). Die meiste Kinder betreiben nur eins oder zwei Jahre Judo, und hören wieder auf, mit den gleichen Anlässen, die Udo auch erwähnte. Positiv ist aber, dass es deswegen viele Leute gibt, die mit dem Judo bekannt sind, und es auch pädagogisch wertvoll finden, wenn sie selber Kinder bekommen, oder mit anderen darüber reden. So verbreitet sich der gute Ruf des Judo, obwohl die meisten sich nur ihren Gelbgurt erinnern und den Namen "Jigoro Kano" nie gehört haben.
Diejenigen, die schon weiterüben, bekommen bei uns sehr schnell die höheren Gürtel (mit 12 schon 1. Kyu!) und machen vielleicht einige der vielen Turnieren mit. Ich kenne einen jungen Wettkampfjudoka, der fast jedes Wochenende ein Turnier haben kann - er muß sich beschränken. Die Niederlande sind (wie bekannt) nur klein, und deshalb ist es auch nicht so schwierig, überall die Turniere zu besuchen - in Deutschland sind 100 km nicht viel, bei uns ist das eine Seltenheit für ein Judoturnier. Wo ich wohne, könnte ich in den nächsten zwei Monate 4 große Turniere mit dem Fahrrad erreichen... Aber auch bei uns machen die meiste Judokas sich keine Mühe für die Turniere...
Werbung? Bekanntmachen? Wenn ich montags die Zeitung lese und das Sportkatern nachschaue, finde ich bei uns auch so gut wie nichts über Judo. Zufällig haben wir bei uns jetzt Tumult über die Entscheidung des Holländischen Judobundes, welcher Judoka im +100 für Peking nominiert wurde. Da gibt es einige Schlagzeilen, und gerade nicht die Beste - keine Werbung... Aber sonst? Fast nichts.
Was könnte man in Deutschland abgucken? Ich weiß nicht genau was. Ich vermute, wo ich den Beitrag des Udo lese, dass es wirklich nicht so viele Unterschiede gibt. Wir haben vielleicht mehr Vereine, Turniere, junge Mitglieder. Judo ist beliebt, akzeptiert. Aber die Mentalität der Kinder ist bei uns keineswegs besser, und die Probleme sind die Gleiche. Werbung ist, was sich herumspricht, und wenn das positiv ist, geht es ruhig weiter.
Übrigens bin ich immer noch die Meinung, es wäre besser Judo sei nicht zu populär. Die Diskussion über die Qualität des Judo ist noch nicht fertig, und damit gibt es immer noch die grundlegende Frage: was wollen wir? Viele Judokas die ein bisschen Judo üben als eine Art Sport? Oder richtiges Judo, ein Weg, mit Prinzipien und Ziele, wie es der Gründer gemeint hat? Oder beide Variante? Wobei ich auch das Kinderspiel wertvoll finde für jene Altersklasse, aber mich schon frage inwiefern es für Erwachsene auch noch etwas besseres gibt als nur die 'Weiterentwicklung des Kinderjudo'. Es wäre meiner Meinung nach schade, wenn die Popularität des Judo verhindert, dass es auch noch mehr gäbe als nur Sportjudo, sondern auch ein Judo für Fortgeschrittene, mit Prinzipien, wunderschöne Techniken und Lebensziele...
Ich fürchte, Jano, da sollte man in Deutschland nicht zu 'eifersüchtig' sein, als wäre das Judo bei uns so ideal.
礼
Mitesco (http://www.mitesco.nl)
"Man kann man sagen, dass die Lehre von Judo einen aus der Tiefe der Verstimmung in ein Stadium energischer Tätigkeit mit einer frohen Hoffnung in die Zukunft führen kann." Jigoro Kano
Mitesco (http://www.mitesco.nl)
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
ist das heutige Wettkampfjudo nicht auch eine Weiterentwicklung, bzw. Anpassung???er entwickelte das Judo weiter und passte es der neuen Zeit an.
Bzw. mal warum werden wir dann in jedem Themenbereich wieder auf die "Wurzeln" verwiesen.
Das was wir heute immer noch alle machen ist das gleiche Judo.......allerdings, aus etwas unterschiedlichen Perspektiven. Lassen wir doch jedem sein Eimerchen und Schüppchen auch wenn einige schöne Burgen und andere Sch... damit bauen. Ich habe in meinen über 40 Jahren Judo kennen lernen müssen, dass die "Pfeifen" eh schnell wieder weg waren, wenn man ihnen keine Beachtung mehr zukommen lies und die, die Judo verstanden haben, auch heute noch dabei sind .
Andererseits glaube ich nicht, dass wir Neuanfänger finden, wenn wir sie mit historischem Judo locken. Das wäre so, als wollten wir jedem Führerscheinneuling einen Oldtimer verkaufen.....!!
Obwohl die mehr Reize haben als ein Neuwagen und auch da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Lassen wir mal offen, ob alle Wege und Versuche im Wettkampfjudo zu Ruhm und Ehren zu kommen so richtig sind. Zumindest haben die Kaderleute auch einiges an Leistungsdruck, denn nur mit dem Erfolg kommt auch Geld aus dem großen Sporttopf - und das braucht heute "leider" jeder Sportbereich.
Aber lassen wir es einfach mal so offen, denn sonst haben wir einen neuen, bzw. alten Topf warmgemacht.
Gäbe es das Wettkampfjudo nicht, dann währen wir mit Sicherheit noch weniger Judoka, auch wenn es einige nur aus ihrer Jugend noch kennen, kennen es einige "Neulinge" vielleicht von irgendeiner Fernsehübertragung.
Viele Grüße
U d o
U d o
Re: Popularitätssteigerung des Judo
@ Mitesco
Zunächst erstmal vielen Dank für diesen interessanten Einblick in die Niederländische Judowelt!
Der größte Unterschied zu Deutschland scheint demnach die von Grund auf andere Einstellung gegenüber dem Judo zu sein. Nicht, das in Deutschland niemand etwas mit Judo anfangen könnte. Auch hier hat man Vorteile erkannt und es gibt durchaus auch Schulen, die Judo zumindest als Kurse oder als kleinen Teil des Lehrplans im Sportunterricht anbieten.
Aber - und das ist es, was ich von Deutschland gerne nicht mehr behaupten möchte - bei den vielen löst man hier mit dem Begriff Judo am ehesten das spontane Ausspucken von festgefressenen (negativen) Vorurteilen und falschen Vorstellungen aus. Und viele sehen das leider wohl sogar auch so: Judo = Kampfsport = Prügeln.
Und wenn ich dann lese...
Dass nie alles perfekt sein kann (auch in den Niederlanden), liegt in der Natur der Dinge. Aber so habt ihr zumindest schon mal ganz andere Grundvoraussetzungen, um Lösungen für eure Probleme zu finden. In Deutschland müssten viele Leute sicher erstmal davon überzeugt werden, dass Judo nichts "Schlimmes" ist. Wenn auch in Deutschland die Mehrheit der Leute sagen würde: "Judo ist eine gute Sache", wär ich schon zufrieden. Auch, wenn das für diese Mehrheit nicht dazu reichen würde, "Kano" nicht für ein Boot zu halten. Aber um zumindest zu wissen, dass Karate und Aikido keine "Prügelsportarten" sind, muss ich auch nicht wissen wer Gichin Funakoshi und Morihei Ueshiba waren.
Um es aber noch mal für alle deutlich zu sagen, bevor es wieder verdreht und "zurechtinterpretiert" wird:
Ich halte es für jeden Judoka für absolute Pflicht, sich mit Kano zu beschäftigen. Für die restliche Bevölkerung würde es mir ausreichen, wenn diese Judo so sehen würde, wie beispielsweise die Niederländer. (Und das geht eben auch, ohne Kano zu kennen.) Auch ich möchte nicht, dass eine gesteigerte Popularität dazu führen würde, dass sich Judo völlig verändert, Werte und das Besondere verloren gehen. Andererseits möchte ich jedoch auch nicht mehr ständig die dämliche Frage hören, ob man jetzt Angst haben müsse, wenn ich jemandem sage, das ich Judo mache.
@ Udo
So sehe ich das im Großen und Ganzen auch. Wobei ich mich noch nicht mal darauf festlegen lassen würde, dass man nicht auch mit historischem Judo Anfänger finden können soll.
Wir waren doch nun schon soweit, dass Judo alles sein kann und sollte. Etwas Modernes, dass sich ständig entwickelt, gleichzeitig aber auch feste Traditionen hat, auf die es sich zu besinnen gilt. Etwas, dass dem Kampfkünstler, dem Wettkämpfer, dem SV-Interessierten, dem zappeligen Kind, dem Mädel mit mangelndem Selbstbewusstsein, dem nach Geselligkeit Suchenden, dem sich Fit-halten-Wollenden, dem Hochleistungs- genauso wie den Breitensportler etwas bieten kann.
Zunächst erstmal vielen Dank für diesen interessanten Einblick in die Niederländische Judowelt!
Der größte Unterschied zu Deutschland scheint demnach die von Grund auf andere Einstellung gegenüber dem Judo zu sein. Nicht, das in Deutschland niemand etwas mit Judo anfangen könnte. Auch hier hat man Vorteile erkannt und es gibt durchaus auch Schulen, die Judo zumindest als Kurse oder als kleinen Teil des Lehrplans im Sportunterricht anbieten.
Aber - und das ist es, was ich von Deutschland gerne nicht mehr behaupten möchte - bei den vielen löst man hier mit dem Begriff Judo am ehesten das spontane Ausspucken von festgefressenen (negativen) Vorurteilen und falschen Vorstellungen aus. Und viele sehen das leider wohl sogar auch so: Judo = Kampfsport = Prügeln.
Und wenn ich dann lese...
... dann ist das für mich schon ein Grund, ein bisschen neidisch zu sein, denn das ist es, was ich mir für Deutschland auch wünschen würde.Mitesco hat geschrieben:Judo hat einen guten Ruf, Judokas sind freundliche Sportler, und viele Eltern mit Kindern auf Judo, haben selber früher auch Judo betrieben. Total akzeptiert, sympatisch und beliebt also.
Dass nie alles perfekt sein kann (auch in den Niederlanden), liegt in der Natur der Dinge. Aber so habt ihr zumindest schon mal ganz andere Grundvoraussetzungen, um Lösungen für eure Probleme zu finden. In Deutschland müssten viele Leute sicher erstmal davon überzeugt werden, dass Judo nichts "Schlimmes" ist. Wenn auch in Deutschland die Mehrheit der Leute sagen würde: "Judo ist eine gute Sache", wär ich schon zufrieden. Auch, wenn das für diese Mehrheit nicht dazu reichen würde, "Kano" nicht für ein Boot zu halten. Aber um zumindest zu wissen, dass Karate und Aikido keine "Prügelsportarten" sind, muss ich auch nicht wissen wer Gichin Funakoshi und Morihei Ueshiba waren.
Um es aber noch mal für alle deutlich zu sagen, bevor es wieder verdreht und "zurechtinterpretiert" wird:
Ich halte es für jeden Judoka für absolute Pflicht, sich mit Kano zu beschäftigen. Für die restliche Bevölkerung würde es mir ausreichen, wenn diese Judo so sehen würde, wie beispielsweise die Niederländer. (Und das geht eben auch, ohne Kano zu kennen.) Auch ich möchte nicht, dass eine gesteigerte Popularität dazu führen würde, dass sich Judo völlig verändert, Werte und das Besondere verloren gehen. Andererseits möchte ich jedoch auch nicht mehr ständig die dämliche Frage hören, ob man jetzt Angst haben müsse, wenn ich jemandem sage, das ich Judo mache.
@ Udo
So sehe ich das im Großen und Ganzen auch. Wobei ich mich noch nicht mal darauf festlegen lassen würde, dass man nicht auch mit historischem Judo Anfänger finden können soll.
Wir waren doch nun schon soweit, dass Judo alles sein kann und sollte. Etwas Modernes, dass sich ständig entwickelt, gleichzeitig aber auch feste Traditionen hat, auf die es sich zu besinnen gilt. Etwas, dass dem Kampfkünstler, dem Wettkämpfer, dem SV-Interessierten, dem zappeligen Kind, dem Mädel mit mangelndem Selbstbewusstsein, dem nach Geselligkeit Suchenden, dem sich Fit-halten-Wollenden, dem Hochleistungs- genauso wie den Breitensportler etwas bieten kann.
Zuletzt geändert von Jano am 03.04.2008, 08:59, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Popularitätssteigerung des Judo
Das mit dem Tritt in die Weichteile war bis zur Vollendung gemeint, wie beim Abwürgen. (Also kein Schutz und voll durchgezogen als Training für das Opfer) Ich muss nicht für mich "testen", wie lange ich aushalte. (Wer will, kann ja, kein Problem - einfach nicht abschlagen) Ich klopfe ab, wenn ich beginne abzutreten und danach bin ich sowieso unbrauchbar. Dagegen werde ich auch nie immun werden, auch nicht auf der Strasse. Wenn ihr so allerdings den Ansporn steigern wollt, sich eher zu befreien als aufzugeben, dann verstehe ich zwar den Weg, halte den aber für falsch.Lin Chung hat geschrieben:Dazu hätte ich dann folgende Fragen:Abelaze hat geschrieben:Solche SV-Argumente dafür sind ehrlich gesagt schon etwas peinlich. Wir trainieren auch nicht das Treten in die Weichteile, damit man im Fall der Fälle besser gerüstet ist...
[...]
Dies sind nun meine 2 Cent zu eurer Stellungnahme.
Die historischen Belege interessieren mich ehrlich gesagt nicht, weil ich es so einfach gar nicht akzeptieren will. Weil, wenns so ist, bin ich eben dagegen. Sowas bleibt für mich Jiu-Jitsu oder angepasst an heutige Zeit Ju-Jutsu. Ist doch super getrennt, warum alles wieder ändern? Auch mal Chef sein wollen? (Angenommen trad. Judo boomt - dann seid ihr doch die ganz Großen!)
Vollkontaktsparring ist mit Judo nicht vergleichbar, ob nun mit oder ohne Schutz. Finde ich. Und das ist ja auch der Unterschied zum Judo.
Ich sage nicht, das Judo der Weg zur SV ist. Aber ich sage, das eine SV mit Judokenntnissen aussichtsreicher ist als ohne jeglicher kampforientierter Ausbildung. Das liess ich mir in einem anderen Fred schon nicht ausreden.
Bisher kommt es mir aber so vor, als würde sich das traditionelle durchaus die gute SV-Fähigkeit auf die Fahnen schreiben. Was ich nicht per se anzweifle, aber was ist daran noch traditionell, wenn man das früher oder später eben anpassen muss, um mit anderen SV-werbenden Stilen mitzuhalten? Und will ich Leute im Training haben, die es drauf anlegen auf der Strasse effektiv zu sein?
Ganz entschieden anders sehe ich auch das hier:
"Auch andere Kampfkünste und Kampfsportarten müssen sich weiterentwickeln, um zu überleben."
Das "auch" stört mich. Da "wir" Judoka uns eben nicht als Selbstverteidigungsperfektionswahl präsentieren, sondern als den Sport, den wir machen, brauchen wir uns nicht mehr anpassen. Wir machen einen Sport der immer gut funktioniert. Ganz egal wie sich die Brutalität und die Waffen auf unseren Strassen entwickeln. SV ist nur ein Nebeneffekt des Judo für mich. Schon die aus dem Judo einhergehende Charakterbildung und Ausstrahlung setzt die Wahrscheinlichkeit ein Opfer zu werden herab.
Wenn ich sage ich mache Judo und man entgegnet: "Ahh, also ohne Schlagen und Treten?!" möchte ich sagen können: "Genau!"
Ansonsten droht Judo für mich als "traditionelles Judo" in der Beliebigkeit zu verschwinden.
Dann würde nämlich das:
"Auch andere Kampfkünste und Kampfsportarten müssen sich weiterentwickeln, um zu überleben."
...auch für das trad. Judo gelten, denn die Konkurrenz auf diesem Sektor ist riesig - und will sich ständig messen und verglichen werden. Tradition auf der Strasse? Den Ballast haben schon einige Stile weggelassen. Schliesslich gehts ums Überleben!
Judoka geniessen in anderen KK nicht selten eine Menge Respekt, weil sie bekannt dafür sind auf ihrem (Sportjudo-)Gebiet sehr gut zu sein. Man ist eben spezialisiert. Auch das würde sich wahrscheinlich verändern.
Alles von mir ganz subjektiv und emotional.
Zuletzt geändert von Fritz am 03.04.2008, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt
Grund: Vollzitat gekürzt
Re: Popularitätssteigerung des Judo
undjudoka50 hat geschrieben:Das alles bietet Judo bis zum Alter von ca. 12 Jahren. Dann sind allerdings die ersten auch schon wieder weg. Mein Ziel ist es, bis dahin das Interesse "am Sport" zu wecken.
Interessanterweise kommt es bei meinen Üblingen eigentlich recht gut an, wenn man ihnenAber zu ändern ist am Judo als solches nichts. Auch wenn früher SV in der Prüfungsordnung war, würde dies heute keine Mitglieder mehr bringen.
gelegentlich den Anwendungsbezug von Techniken erläutert - z.B. ein paar Worte über den Unsinn
mit der Bankstellung verliert, oder mal zeigt, wie ein Beinhebel funktioniert oder Tritte, Schläge üben läßt.
Perfiderweise haben wir im Kinder/Jugendbereich leider nicht genug Zeit, diese Dinge richtig zu trainieren,
da sie mit dem Lernen von Würfen und Bodentechniken usw. bereits genug beschäftigt sind...
(Aus diesem Grund bin ich auch nicht so für "Safaris" u. "Sportabzeichen" zu begeistern...)
Aber ich halte es wichtig, ihnen zu zeigen, daß es neben/nach dem Wettkämpfen (was ich im Kinderbereich durchaus
als eine Form von zusätzlichem Training ansehe) noch andere Dinge im Judo gibt, die erkundet werden können.
Habe ich Neulinge auf der Matte, nehme ich mir in der Regel Zeit diese zu befragen, was ihre Motivation
ist, zum Judo zu gehen. Ein recht großer Anteil führt da durchaus den Wunsch nach Wehrhaftigkeit
ins Feld.
Jedenfalls versuche ich ihnen von Anfang an "reinen Wein" einzuschenken, d.h. ich erzähle ihnen einen
Überblick über Judo und weise sie dann auf unsere o.g.Trainingsschwerpunkte hin.
Ist besser, als entweder von toller Selbstverteidigung rumzutönen und zu hoffen, naja die
gewinnen schon noch Spaß am "Sport" und vergesssen dabei das mit der SV; oder - wie Abelaze -
den SV-Anteil zu leugnen bzw. auf die Konkurrenz zu verweisen...
Ansonsten ist es hinsichtlich der "Popularität" wichtig, ein gutes Training anzubieten (wurde bereits erwähnt
in diesem Faden)
Das Anbiedern an den Zeitgeist (alles mit lustigen Geschichten, ja nicht Anstrengen, "Ausdiskutieren", Runterdrehen
der Anforderungen usw.) halte ich allerdings für falsch...
Schön ist, wenn irgendwann Leute ihre Kinder vorbeibringen, die früher selbst mal Judo lernten (und
vielleicht sogar aufhörten, weils zu anstrengend war;-) ) und gelegentlich selbst wieder einsteigen...
Und das ist die Popularität, die wir brauchen und die Mitesco angesprochen hat...
Judo im Fernsehen halte ich mittlerweile nicht mehr für zeitgemäß, das Internetz mit der Vielfalt
von interessanten Videos zum Thema Judo ist da mittlerweile die bessere Alternative...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Warum eigentlich immer verneinen, wenn es um die Atemis geht?
Es gibt sie im Judo und man kann sie auch lehren.
Den Kindern zeigen, dass wir das auch können, hält diese dann vielleicht davon ab,
eben zu diesen Kampfkünsten abzuwandern.
Im Hapkido lernen die Kinder auch neben Werfen und Hebeln diese Techniken.
Es gibt sie im Judo und man kann sie auch lehren.
Den Kindern zeigen, dass wir das auch können, hält diese dann vielleicht davon ab,
eben zu diesen Kampfkünsten abzuwandern.
Im Hapkido lernen die Kinder auch neben Werfen und Hebeln diese Techniken.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Kam vielleicht nicht so rüber, aber ich zeige den Kleinen unter 10 Jahren natürlich auch, allerdings am Beispiel der Würfe, die sie gerade beigebracht bekommen, wie sie diese "auf dem Schulhof" zur "Verteidigung" benutzen können. Beispiel an die Jacke fassen, Griff lösen durch Herunterdrücken des rechten Armes von Uke in der Ellenbogenbeuge um ihn auf der Seite fester zu haben und dann O soto gari - danach umdrehen und weglaufen. Das geht auch bei den Kleinen mit vielen anderen Würfen auch so. Sie verstehen dann vielfach besser, warum der Wurf so oder so funktioniert, da ihnen die eine oder andere Angriffsversion "vom Schulhof" (Schwitzkasten, Umklammerung) am Anfang eher geläufig ist, als die Erklärung einer Szene im Wettkampf.
Auch finde ich die Beschreibung von Fritz bezgl. einiger Abwandlungen im Unterricht sehr sinnvoll. Eine Prüfungsanleitung kann nur eine Anleitung sein. Z.B. die Angriffe gegen eine Bank von Uke. Wie soll ich das im Wettkampf darstellen, da erläutere ich das aus der Bauchlage und lasse notfalls für die eine oder andere Technik Uke am Gürtel in "fast" Bank hochziehen.
Ich glaube der eine oder andere Übungsleiter täte gut, die Prüfungsordnung nicht als "Bibel" zu betrachten, sondern schlicht einfach als Anleitung. Selbstverständlich muss der Prüfer die Technik erkennen, aber es gibt keine Anweisung für den Weg zur Technik. Die 3 - 4 Bücher, welche bebilderte Vorgaben liefern sind auch keine Anweisung, sondern nur eine Gedankenhilfe.
Man sollte die Möglichkeiten, die Techniken selber zu erarbeiten, ab einem bestimmten Alter ruhig mal an die Kinder ín Eigenregie übertragen und nicht einfach vormachen. Da kommen oft ganz gute Ansätze heraus, die man dann zusammen mit ihnen verfeinern kann.
Die Prüfungsordnung ist aus diesem Grunde auch von den starren Vorgaben der Bewegung weggegangen - und das sollte man auch nutzen.
Auch finde ich die Beschreibung von Fritz bezgl. einiger Abwandlungen im Unterricht sehr sinnvoll. Eine Prüfungsanleitung kann nur eine Anleitung sein. Z.B. die Angriffe gegen eine Bank von Uke. Wie soll ich das im Wettkampf darstellen, da erläutere ich das aus der Bauchlage und lasse notfalls für die eine oder andere Technik Uke am Gürtel in "fast" Bank hochziehen.
Ich glaube der eine oder andere Übungsleiter täte gut, die Prüfungsordnung nicht als "Bibel" zu betrachten, sondern schlicht einfach als Anleitung. Selbstverständlich muss der Prüfer die Technik erkennen, aber es gibt keine Anweisung für den Weg zur Technik. Die 3 - 4 Bücher, welche bebilderte Vorgaben liefern sind auch keine Anweisung, sondern nur eine Gedankenhilfe.
Man sollte die Möglichkeiten, die Techniken selber zu erarbeiten, ab einem bestimmten Alter ruhig mal an die Kinder ín Eigenregie übertragen und nicht einfach vormachen. Da kommen oft ganz gute Ansätze heraus, die man dann zusammen mit ihnen verfeinern kann.
Die Prüfungsordnung ist aus diesem Grunde auch von den starren Vorgaben der Bewegung weggegangen - und das sollte man auch nutzen.
Viele Grüße
U d o
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Re: Popularitätssteigerung des Judo
Abelaze schrieb, er wolle nicht, daß "Judo der Lächerlichkeit und Willkür preisgegeben" würde.
Nun, wenn man sich die Wurzeln des Jûdô ansieht und sich dann anschaut, was heute daraus gemacht wurde, dann ist genau das längst geschehen - eine einst wertvolle und extrem effektive Kampfkunst, welche die besten Traditionen des Koryû verkörperte, wurde zu einer albernen, langweiligen, völlig uninteressanten und bedeutungslosen Sportart "weiterentwickelt", die völlig gesichtslos daherkommt.
Damit wurde das Jûdô längst der Willkür und der Lächerlichkeit preisgegeben.
Wird Jûdô heute noch als effektive Kampfkunst ernstgenommen?
Nein.
Und das liegt genau an den Leuten, die es zu einer alberen, sinnfreien "Sportart" gemacht haben.
Abelaze meint auch, daß "andere" Kampfsysteme "längst" jene SV-Fertigkeiten vermitteln würden, die seiner Meinung nach dem Jûdô nie zu eigen waren.
Eine brillante Schlußfolgerung: weil man aus Jûdô eine alberne Rauf-Sportart mit Jacken gemacht hat, DARF man sich nicht darauf besinnen, was Jûdô einst war.
Brillant argumentiert, in der Tat!
Jûdô und "Jiu Jitsu / Ju Jutsu / Jiu Jutsu usw" sind also nach Abelazes Meinung "sauber getrennt" und daran sollte man auch "nichts ändern".
Ignoranter geht's kaum noch.
Man ignoriert also ganz bewußt die historischen Wurzeln, da diese "heute irrelevant" seien und bastelt sodann frohgemut an einer extrem ärmlichen Art des Jackenringens, die zu nichts zu gebrauchen ist.
Wenn man also mit dem authentischen Jûdô nichts anfangen kann, weil es ja "viele andere" Kampfsysteme gibt, die nach Abelazes Meinung "viel besser" für die SV geeignet sind, dann dürfte man mit dem Sportjudo auch nchts anfangen können, weil bspw. Sambo "viel besser" ist.
Ich "argumentiere" da im Moment exakt so wie Abelaze.
Und ich bin einigermaßen erschüttert über die abgrundtiefe Ignoranz, die aus Abelazes folgenden Worten spricht:
Ich erinnere mich daran, daß es sich hier um denselben Menschen handelt, der vor einigen Jahren in einer ähnlichen Debatte in einem anderen (und mittlerweile wohl zu Recht verstorbenen) Forum mir gegenüber äußerte:
So, und nun muß ich doch einfach mal fragen: warum beschäftigen sich solche Leute überhaupt mit Jûdô?
An historischen Fakten sind sie nach eigener Aussage nicht interessiert. An authentischen Lehrinhalten ebenfalls nicht.
Daß es im Jûdô Waffentechniken gibt, ebenso wie Atemi-Waza, Kyusho Ho usw. streiten sie entweder ab oder ignorieren es mit Fleiß.
Beweist man ihnen, daß sie Unrecht haben, kommen Sprüche wie der obenstehende, der nichts weiter sagt als: "Ich habe keine Ahnung, lebe in seliger Unwissenheit und bin genau darauf sehr stolz! Und nun verschont mich gefälligst mit Wissen!"
Warum um alles in der Welt trainieren diese Leute ausgerechnet Jûdô?
Es gbt doch soooo viele schöne Sportarten, die nichts bedeuten, keinen Sinn haben, die nur um sich selbst kreisen, bei denen man viele nette Leute treffen kann ...
Warum muß es Jûdô sein?
Und warum nennen sie es eigentlich noch Jûdô?
Wäre ein "moderner" , an die "heutigen Zeiten angepaßter" Name nicht viiiiieel besser?
Ich schlage da "Japora" vor: Jacken-Pokal-Raufen".
Diese Bezeichnung trifft den Kern der Sache. Ich bin gern bereit, auf die Urheber-Rechte dieser Bezeichnung zu verzichten.
Warum glauben solche Ignoranten wie der hier von mir kritisierte, sie hätten das Recht, ihr ärmliches kleines Bild des Jûdô zum Dogma zu erheben?
Die meisten können nicht nur NICHT treten und schlagen (und da als Jûdôka - eine Schande!!!). Ihr Wurfrepertoire ist auch extrem begrenzt, um es freundlich zu formulieren. Gleiches gilt für die Bodentechniken.
Waffen? Im Jûdô? Kann es ja gar nicht geben, nicht wahr. Und wenn doch, dann ist es erstens "lange her und heute nicht mehr modern" oder so - oder aber man streitet es einfach ab.
Interessant finde ich dabei vor allem eins: wenn man es tatsächlich mal schafft, solche Leute auf der Matte zu "stellen" (was mich allmählich langweilt, denn es läuft immer gleich ab), einfach um sie mal im Rahmen eines Randori mit einigen Gebieten des Jûdô vertraut zu machen, die es ihrer Meinung nach "nicht gibt", dann rennen sie weg, rufen die Polizei oder sind gerade verletzt und können nicht kämpfen.
Sobald meine Schüler und ich dann weg sind, wird aber betont, wie man uns doch verhauen hätte, wenn ...!
Weil wir nämlich gar kein richtiges Jûdô können.
Fazit: mir ist inzwischen völlig egal was ihr macht und was ihr von mir haltet.
Leute wie Abelaze sind unfähig, zu erkennen was Jûdô ist. Das ist ihnen jedoch gerade noch so bewußt, und genau deshalb ereifern sie sich ja so in dem Versuch, das Jûdô nach unten zu nivellieren und an die eigenen kümmerlichen Kenntnisse und Fertigkeiten anzupassen.
Prima.
Macht weiter so.
Ich bin wirklich dankbar dafür, daß ich mir diesen Schwachsinn nicht antun muß.
Und ich bin froh darüber, daß ich mich dazu entschlossen habe, keine falsche Rücksicht mehr zu nehmen.
Ich kann einfach nicht genügend Höflichkeit aufbringen, dummen Menschen behutsam und durch die Blume zu sagen, daß sie dumm sind.
Damit ist von meiner Seite aus alles gesagt.
Frohes Kläffen allerseits.
Tom
Nun, wenn man sich die Wurzeln des Jûdô ansieht und sich dann anschaut, was heute daraus gemacht wurde, dann ist genau das längst geschehen - eine einst wertvolle und extrem effektive Kampfkunst, welche die besten Traditionen des Koryû verkörperte, wurde zu einer albernen, langweiligen, völlig uninteressanten und bedeutungslosen Sportart "weiterentwickelt", die völlig gesichtslos daherkommt.
Damit wurde das Jûdô längst der Willkür und der Lächerlichkeit preisgegeben.
Wird Jûdô heute noch als effektive Kampfkunst ernstgenommen?
Nein.
Und das liegt genau an den Leuten, die es zu einer alberen, sinnfreien "Sportart" gemacht haben.
Abelaze meint auch, daß "andere" Kampfsysteme "längst" jene SV-Fertigkeiten vermitteln würden, die seiner Meinung nach dem Jûdô nie zu eigen waren.
Eine brillante Schlußfolgerung: weil man aus Jûdô eine alberne Rauf-Sportart mit Jacken gemacht hat, DARF man sich nicht darauf besinnen, was Jûdô einst war.
Brillant argumentiert, in der Tat!
Jûdô und "Jiu Jitsu / Ju Jutsu / Jiu Jutsu usw" sind also nach Abelazes Meinung "sauber getrennt" und daran sollte man auch "nichts ändern".
Ignoranter geht's kaum noch.
Man ignoriert also ganz bewußt die historischen Wurzeln, da diese "heute irrelevant" seien und bastelt sodann frohgemut an einer extrem ärmlichen Art des Jackenringens, die zu nichts zu gebrauchen ist.
Wenn man also mit dem authentischen Jûdô nichts anfangen kann, weil es ja "viele andere" Kampfsysteme gibt, die nach Abelazes Meinung "viel besser" für die SV geeignet sind, dann dürfte man mit dem Sportjudo auch nchts anfangen können, weil bspw. Sambo "viel besser" ist.
Ich "argumentiere" da im Moment exakt so wie Abelaze.
Und ich bin einigermaßen erschüttert über die abgrundtiefe Ignoranz, die aus Abelazes folgenden Worten spricht:
Ja. Genau!!! Dann ist er eben dagegen!! Das wird helfen."Die historischen Belege interessieren mich nicht, weil ich es so einfach gar nicht akzeptieren will. Weil, wenns so ist, bin ich eben dagegen."
Ich erinnere mich daran, daß es sich hier um denselben Menschen handelt, der vor einigen Jahren in einer ähnlichen Debatte in einem anderen (und mittlerweile wohl zu Recht verstorbenen) Forum mir gegenüber äußerte:
Diese Bemerkung abzustreiten hat keinen Sinn, da ich mir das damals ausgedruckt und es aufbewahrt habe."Selbst wenn Kano heute noch leben würde und eure Standpunkte bestätigen könnte, würde ich mit ihm darüber dikutieren, was Judo ist."
So, und nun muß ich doch einfach mal fragen: warum beschäftigen sich solche Leute überhaupt mit Jûdô?
An historischen Fakten sind sie nach eigener Aussage nicht interessiert. An authentischen Lehrinhalten ebenfalls nicht.
Daß es im Jûdô Waffentechniken gibt, ebenso wie Atemi-Waza, Kyusho Ho usw. streiten sie entweder ab oder ignorieren es mit Fleiß.
Beweist man ihnen, daß sie Unrecht haben, kommen Sprüche wie der obenstehende, der nichts weiter sagt als: "Ich habe keine Ahnung, lebe in seliger Unwissenheit und bin genau darauf sehr stolz! Und nun verschont mich gefälligst mit Wissen!"
Warum um alles in der Welt trainieren diese Leute ausgerechnet Jûdô?
Es gbt doch soooo viele schöne Sportarten, die nichts bedeuten, keinen Sinn haben, die nur um sich selbst kreisen, bei denen man viele nette Leute treffen kann ...
Warum muß es Jûdô sein?
Und warum nennen sie es eigentlich noch Jûdô?
Wäre ein "moderner" , an die "heutigen Zeiten angepaßter" Name nicht viiiiieel besser?
Ich schlage da "Japora" vor: Jacken-Pokal-Raufen".
Diese Bezeichnung trifft den Kern der Sache. Ich bin gern bereit, auf die Urheber-Rechte dieser Bezeichnung zu verzichten.
Warum glauben solche Ignoranten wie der hier von mir kritisierte, sie hätten das Recht, ihr ärmliches kleines Bild des Jûdô zum Dogma zu erheben?
Die meisten können nicht nur NICHT treten und schlagen (und da als Jûdôka - eine Schande!!!). Ihr Wurfrepertoire ist auch extrem begrenzt, um es freundlich zu formulieren. Gleiches gilt für die Bodentechniken.
Waffen? Im Jûdô? Kann es ja gar nicht geben, nicht wahr. Und wenn doch, dann ist es erstens "lange her und heute nicht mehr modern" oder so - oder aber man streitet es einfach ab.
Interessant finde ich dabei vor allem eins: wenn man es tatsächlich mal schafft, solche Leute auf der Matte zu "stellen" (was mich allmählich langweilt, denn es läuft immer gleich ab), einfach um sie mal im Rahmen eines Randori mit einigen Gebieten des Jûdô vertraut zu machen, die es ihrer Meinung nach "nicht gibt", dann rennen sie weg, rufen die Polizei oder sind gerade verletzt und können nicht kämpfen.
Sobald meine Schüler und ich dann weg sind, wird aber betont, wie man uns doch verhauen hätte, wenn ...!
Weil wir nämlich gar kein richtiges Jûdô können.
Fazit: mir ist inzwischen völlig egal was ihr macht und was ihr von mir haltet.
Leute wie Abelaze sind unfähig, zu erkennen was Jûdô ist. Das ist ihnen jedoch gerade noch so bewußt, und genau deshalb ereifern sie sich ja so in dem Versuch, das Jûdô nach unten zu nivellieren und an die eigenen kümmerlichen Kenntnisse und Fertigkeiten anzupassen.
Prima.
Macht weiter so.
Ich bin wirklich dankbar dafür, daß ich mir diesen Schwachsinn nicht antun muß.
Und ich bin froh darüber, daß ich mich dazu entschlossen habe, keine falsche Rücksicht mehr zu nehmen.
Ich kann einfach nicht genügend Höflichkeit aufbringen, dummen Menschen behutsam und durch die Blume zu sagen, daß sie dumm sind.
Damit ist von meiner Seite aus alles gesagt.
Frohes Kläffen allerseits.
Tom