von 9 auf 8 in 4 wochen ?

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
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Persilmann
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von 9 auf 8 in 4 wochen ?

Beitrag von Persilmann »

Hi,

also in dem Judo-Verein in dem ich seit ca. 8 Wochen meinen Sohn angemeldet habe, gehen für mich nicht nachvollziebare Dinge ab.
Meine Frage vorweg, wie lange sollte es dauern von weiß zur ersten Gelb/weiß-Prüfung? (ich habe damals 8 Monate zum Gelben gebraucht, Weiß/gelb gab es damals nicht !)
In dem Verein hat vor 4 Wochen ein Junge angefangen, und weil er keinen Bock mehr hatte immer hinten als letzter zu stehen, hat seine Mutter mit dem Trainer gesprochen, ob das so sein muss, und ihr Sohn fühlt sich da nicht wohl und wollte deshalb nicht weitermachen.
Nun ist gestern der Chef-Trainer etwas später zum Training gekommen, hat sich dann diesen Jungen rangeholt und mit ihm ca. 20 Minuten einige Würfe geübt, und Bodentechniken, wobei er selber der Partner war.
Und am Ende der Stunde hat er den weiß/gelben Gürtel bekommen!
Was bitte ist das jetzt?
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Was bitte ist das jetzt ?
Das ist einfach nur Sch..... - selbst wenn es eine Schwäche des ÜL darstellt.
Es gibt für den gesamten Bereich des DJB eine einheitliche Grundsatzordnung:
Die Vorbereitungszeit beträgt für Judoka bis 14 Jahre mindestens 6 Monate. Für Judoka, die älter als 14 Jahre sind, beträgt die Vorbereitungszeit bis zum 3. Kyu-Grad mindestens 3 Monate. Für den 2. Kyu- und den 1. Kyu-Grad beträgt die Vorbereitungszeit mindestens 6 Monate. Es kann an einem Tag nur die Prüfung für einen Kyu-Grad abgelegt werden.

Das gilt ebenso für die erste Prüfung.

Es mag in einigen Vereinen die Praxis sein, dass man die Zeit vor der Anmeldung im Verein auch als Vorbereitungszeit anrechnet.
Zudem kann man als ÜL natürlich die Zeit auch strecken, je nachdem wie oft in der Woche, evtl. natürlich auch noch Ferien, Training ist.

In welchem Verein bist Du denn gelandet..........??
Viele Grüße
U d o
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Christian
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Beitrag von Christian »

Hi,

um deine Frage zu beantworten, schauen wir in das Prüfungsprogramm des DJB:
Kapitel 3. Grundsatzordnung
Unterkapitel 2. Richtlinien zum Erwerb von Kyu- und Dan Graden im Judo
Punkt 2.3 [...]Die Vorbereitungszeit beträgt für Judoka bis 14 Jahre mindestens 6 Monate.
Persilmann hat geschrieben:In dem Verein hat vor 4 Wochen ein junge angefangen, und weil er keinen Bock mehr hatte immer hinten als Letzter zu stehen, hat seine Mutter mit dem Trainer gesprochen ob das so sein muss, und ihr Sohn fühlt sich da nicht wohl und wollte deshalb nicht weitermachen.
Das ist in meinen Augen noch lange keinen Grund jemanden den Gürtel hinterherzuwerfen (mal abgesehen von der Prüfungsordnung).
Jeder fängt mal klein an und man das ist keine Schande. Wie war das noch, gut Ding braucht Weile ;)
schöne Grüße
Christian
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Trax
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Beitrag von Trax »

Ich würde mal sagen, so einfach lässt sich das nicht beurteilen.
Das hängt davon ab wie oft derjenige trainiert, wie alt er ist und ob er schon vorher andere „judonahe“ KK gemacht hat.
Wenn ich mich aber recht erinnere, hast du hier mal irgendwo was geschrieben, daß dein Sohn 8 (?) Jahre alt ist und einmal(?) die Woche trainiert. Gesetzt den Fall, daß derjenige in die gleiche Kategorie fällt, würde ich mal sagen so was nennt man Kundenbindung.

Ob das richtig oder falsch ist ihm nen weißgelben Gürtel zu geben? Keine Ahnung.
Klar gibt’s eine Prüfungsordnung, aber man verlangt ja nicht das die Leute alles für den weißgelben und gelben perfekt beherrschen müssen. Imho sollte man natürlich auch für die Kyugrade das beherrschen was vorgegeben ist. Aber dies kann man auch erst mal nutzen, um die Kinder an den Verein zu binden. Schaden tut das imho nichts, diejenigen die durch die zusätzliche Motivation am Anfang bleiben, müssen spätestens ab gelb-orange mehr lernen und tun das dann auch weil sie Spass dran gefunden haben. Und der Teil der keinen Spass dran findet, geht so oder so... da ist es doch egal ob, das dann ein Weißgurt ist oder ein weißgelber/gelber, der das Programm nicht richtig kann, oder?

Grüße
Tobias
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Persilmann
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Beitrag von Persilmann »

Also ob der innerhalb von 4 Wochen 1 oder 2 x die woche zum Training geht ist da doch vollkommen egal oder ?
Und ich habe ja dabeigesessen als die "Prüfung" war, und der konnte nichts!
Der wurde halt vom Trainer kurz mal eben einzeln unterichtet und hat dann seinen Gurt bekommen, ich finde das aber gegenüber den anderen Kindern die teilweise schon 4 -5 Monate dabei sind nicht ok, weil die dürfen noch keine Prüfung machen!
Und am schlimsten finde ich, daß die Mutter von dem Kleinen, die sowieso so eine eingebildete Kuh ist, jetzt da die dicksten Sprüche macht!
Naja hat aber auch was Gutes, der hat gestern mal so richtig von nem Orangegurt auf die Omme bekommen, und da er ja nicht fallen konnte, hat er sich ziemlich weh getan!
Der hat vieleicht geheult!<< weiß/gelb und nicht fallen können ! :rofl :rofl :rofl
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Naja... von deinen Beschreibungen gehe ich mal aus, dass es so ein Kind vom Typus "ich bin verzogen und wenn ich ein wenig heule, dann bekomm ich alles was ich will, weil Mama und Papa das für mich richten" ist.
Ich würd an deiner Stelle mal mit dem Trainer reden (und der der ihn geprüft hat) wenns dich so stört...

Später merkt er den Fehler... und die Mutter ignorieren ;) .
seki ekisei
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Ich empfinde es als Radfahrermentalität, was der Trainer da gemacht hat. Außerdem muss eine Prüfung ordentlich angemeldet werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies geschehen ist. Und vor allem, was zeigt das den anderen Schülern? Lass mal nur Druck von Mama oder Papa machen, dann habe ich bald eine andersfarbige Haltemöglichkeit meines Gis.
Großes Kino.
Gruß
Jochen
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Ne Frage mal so zwischendurch - dürfen bei euch die Eltern beim Training dabei bleiben......????
Ich akzeptiere das am Anfang mal so einige Male, aber dann haben die uns allein zu lassen. Die lenken die Kinder nur ab, bzw. spielen dann Anlaufstelle zum Ausheulen bei jeder Kleinigkeit.
Kann es sein, dass in diesem Fall wieder mal Vetternwirtschaft zum Vorstand usw. der Grund ist und der arme ÜL von Laien unter Druck gesetzt wird.
In solchen Fällen rate ich denen dann immer, sie sollen sich darauf berufen, dass die Prüfung angemeldet werden muss und der Prüfungsbeauftrage "manchmal" die Prüfer bestimmt. Rein zufällig ist das dann in solch einem Fall tatsächlich so und es folgt ein nettes Gespräch mit den Eltern.
Viele Grüße
U d o
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

@ Persilmann: Also so wie du es beschreibst ist das absolut nicht in Ordnung. Wenn ein Kind gut ist und sein Programm wirklich kann und es würde um ein bis zwei Wochen nicht reichen, dann kann man ja den Pass entsprechend ausstellen in meinen Augen. Aber so ist das indiskutabel.
@ Judoka50: In der alten Halle hatte wir immer einige Eltern dabei. In der neuen schauen die nur noch durch ein Glasfenster in 5m Höhe zu.
Macht die Sache, gerade bei den etwas weinerlichen Kids deutlich einfacher.
Bis dann
Hofi
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Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Persilmann
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Beitrag von Persilmann »

judoka50 hat geschrieben:Kann es sein, dass in diesem Fall wieder mal Vetternwirtschaft zum Vorstand usw. der Grund ist und der arme ÜL von Laien unter Druck gesetzt wird.
Was ich jetzt gehört habe, hast du sogar recht, der Vorstands-Typ vom Verein ist der Nachbar dieser arroganten Leute!
Aber was ich schon so mitbekommen habe, haben die Kids den jetzt auf der Abschussliste, und nemen den jetzt Farbgurt so richtig hart dran im Training! << denke mal das klärt sich von selber!
Habe heute morgen gehört, daß die Mutter zu den anderen Eltern auf der Schule, wo der Junge geht, geprahlt hat, daß ihr Sohn schon nach so kurzer Zeit sein Prüfung gemacht hat, und das "normale" Jungen dazu viel länger brauchen ! :irre :irre :rofl :rofl
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Es ist nicht wichtig, was man um den Bauch trägt, es ist viel wichtiger, was man kann. ;)
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Persilmann
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Beitrag von Persilmann »

wie sagte schon Mr Miagi: Gürtel ist da, um zu halten Hose oben !
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Trax
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Beitrag von Trax »

@Persilmann: Wenn du das jetzt ein bisschen ausführlicher schilderst, schließ ich mich dir voll an: So geht es wirlich nicht.
Ich bin zwar für das Motto "Im Zweifelsfall für den Angeklagten", aber wenn das derjenige (bzw. seine Eltern) schamlos ausnutzt und nix kann, dann darf er den Gürtel auch nicht bekommen.
Ich meine,es hätte ja auch so sein können das er da neu ist, der Rest macht Prüfung und er ist der einzige der nicht kann/darf, obwohl er sich bemüht. Aber so...nö so gehts wirklich nicht.
Aber über kurz oder lang gehen solche Leute meist eh wieder...entweder weil sie mit den Grundsätzen wie Fairness etc. nicht klar kommen oder weil sie im Randori von niedriger Graduierten verhauen werden.
Lin Chung hat geschrieben:Es ist nicht wichtig, was man um den Bauch trägt, es ist viel wichtiger, was man kann. ;)
Finde ich auch. :D

Grüße
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Beitrag von Persilmann »

was denkst du was der nach nur 4 Wochen schon alles kann ?
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Ich denk mal früher oder später hauts ihm echt auf die Nase und dann wird er ausgelacht, weil er ja eigentl. schon alles besser können müsste als jemand der höher graduiert ist...
seki ekisei
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Beitrag von Lin Chung »

was denkst du was der nach nur 4 Wochen schon alles kann ?
Nicht viel mehr, da er ja schon die Basis nicht richtig kann. :D
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Beitrag von judo_49 »

Ich sags mal so, man muss bei den Kleinen erstmal eine Basis aufbauen, auf der später alles weitere aufgebaut wird. Einer kann es früher und der andere braucht länger.
Und bei ihm ist es nicht der Fall, wie es aussieht. Aber es kommt ja nicht auf die Graduierung an, vielmehr auf das was er kann. Später werden die es auch begreifen. Nicht wer zuerst den Gelbweiß-Gurt hat, ist der beste, sondern wer die Technik beherrscht.
Pss.: Ich find es auch nicht in Ordung, da die anderen Kleinen dadurch nicht motiviert werden. Die schon länger dabei sind.

MDF
-Labello-
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Beitrag von -Labello- »

also, ich finde es auch nicht richtig, dass er so schnell die Prüfung machen durfte, denn ich z.b. muss sehr viel üben und lass mir auch immer sehr viel Zeit zwischen den verschiedenen Prüfungen.
Judomax
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Beitrag von Judomax »

Ich trainiere bei uns, ab und zu die ganz kleinen und nach 2 Wochen kann noch keiner einen O-goshi sauber werfen und richtig fallen.
Von dem her ist mir eigendlich unklar, warum der Junge diesen Gürtel bekommen hat. Bei uns dürfen die Eltern gerne zugucken, aber es traut sich eh keiner was zu sagen oder gar zu meckern. Aber dass ein Junge, weil es ihm dahinten nicht gefällt, einen weiß-gelben Gürtel erhält, gibt es bei uns nicht. Und der Vereinsvorstand hat auch nichts zu melden. Es ist ein 1000-Einwohner-Dorf und es gibt eine Fußballmannschaft (Kreisliga B) und eine Judoabteilung (1 Deutsche Meisterin, 1 Deutschen Vizemeister, 5. Platz bei den Deutschen). Wer soll sich da beklagen können :P

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
franzü
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Beitrag von franzü »

Ich weiß nicht so recht, meiner Meinung nach, sollte sowas verboten werden. Wie ihr vielleicht wisst, darf man ja vom weiß-gelben zum gelben Gürtel schon nach einem halben Jahr machen, wegen der Startberechtigung, in allen anderen Fällen wird ein Jahr Vorbereitungszeit festgesetzt, oder hab ich da was falsch?
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt, die letzte summt die Melodie von Tetris.
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