Ich bin zwar nicht tom, aber hier gebe ich Dir Recht - es liegt zuerst einmal weniger an den Schülern.tron310371 hat geschrieben:Ich gebe dir in vielen Sachen ja Recht, aber ist es die Schuld von den Schülern wenn sie keine sinnvolle SV können ???
Nichtsdestotrotz kann ein Schüler nach Jahren auch selbst etwas dafür tun, wenn er entdeckt, dass Judo weiter gefasst ist als er es bisher kannte. Sei es den Trainer "in den Hintern zu treten" und von diesem mehr zu fordern oder - besser - sich eben selbst darum kümmern, sich das Wissen irgendwo anzueignen.
Auch nach vielen Jahren noch ein oder zweimal in die Halle zu gehen und sich alles vorkauen zu lassen ist ein Weg, der irgendwann in einer Sackgasse enden wird.
Das ist aber bequem. "...die Schüler, in diesem Fall die Kyu-Grade, nichts dafür können..." und im gleichen Absatz zu schreiben, dass man kein Dan-Grad ist und auch nicht werden will. Dann kann man ja sehr bequem in der "verantwortungsfreien Kyu-Zone" bleiben und von den Dan-Trägern fordern.Ich bin selbst kein Dan-Träger und kann auch nicht behaupten es je werden zu wollen, aber ich bin der Meinung das die Schüler, in diesem Fall die Kyu-Grade, nichts dafür können, denn viele können nicht hunderte von Km fahren um sich einen guten "Verein" zu suchen.
Das ist der Absatz, der mich an dem Posting wirklich aufgeregt hat!
Durchaus eine schöne Idee. Wie finanziert man das?Es liegt, meines erachtens, an den Übungsleitern und an deren Ausbildung. Und da wir im DJB eine Hierarchie haben sollte es besser ganz oben beginnen. Ich selle mir das etwa so vor das wer auf Bundesebene was werden will, damit meine ich nicht die kämpfer sondern die Funktionäre und Trainer mindestens mal 2 Jahre im Kodokan trainiert haben sollten, und wenn sie aus Japan zurück kommen das Wissen an die Länder-Trainer usw weitergeben sollten.
Nun ja, jetzt bin ich natürlich keiner der Funktionäre in der oberen DJB-Hierarchie, sondern nur ein popliger Vereinstrainer und Jugendwart in einem Verein irgendwo im Judo-Niemandsland. Dennoch bin ich Schuld daran, dass die nun nachwachsenden Judoka in unserem Verein nicht in sinnvoller SV ausgebildet werden.
Gut, ich fahre jede Woche mehrere hundert Kilometer für den Verein, sei es zum Training, als Betreuer zu Wettkämpfen, sei es am Wochenende zu Fortbildungen oder für sonstige Aktivitäten, die eben so zum Vereinsleben gehören. Einen Teil meines Jahresurlaubs opfere ich v.a. für Fortbildungen. Und das alles für's Ehrenamt... Da tun mir schon die Schüler leid, die ich nicht richtig ausbilde, weil ich selbst noch Jahre brauche, um mein Wissen Stück für Stück auszubauen...
Stimmt, der SV-Teil gehört nicht zu meinen Stärken, ganz im Gegenteil sind meine Kenntnisse bspw. der Atemi-waza ziemlich mies. Ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen, mir jetzt andere Ziele zu setzen und den Erwerb dieses Wissens noch ein paar Jahre in eine ungewisse Zukunft zu verschieben.
PS: Ich bin kein Gegner des "kompletten" Judo, im Gegenteil, mich interessiert auch die Geschichte, die Überlegungen früherer und heutiger Meister, und auch der praktische Teil, der über Wettkampf hinausgeht. Aber ich bin eben ein Mensch, der jeden Tag ins Büro muss und nicht den ganzen Tag auf der Matte verbringen kann.
Und ich wette, den meisten Trainern und Übungsleitern geht es ebenso, denn die haben auch mal irgendwo in einem kleinen Verein angefangen, der Gürtel wurde immer dunkler, und dann wird man gefragt, ob man nicht mal bei den Kindern helfen könnte.
Für die kam irgendwann mal Studium oder Ausbildung und Beruf, vielleicht eine Familie und trotzdem kommen sie jede Woche wieder auf die Matte, um ihr in Pusemuckel erworbenes Wissen an eine lärmende Rasselbande in einer stickigen Turnhalle weiterzugeben.
Kritik gibt es dennoch genug für die Trainer und an ihnen. Aber wann hat einer von uns zuletzt "Danke" zu seinem Trainer gesagt oder vielleicht sogar ein paar Plätzchen zu Weihnachten vorbeigebracht.
Sorry, wenn es teilweise unhöflich klingt, aber das musste mal raus!