Neue Prüfungsordnung
Neue Prüfungsordnung
Seit nunmehr 15 Jahren bin ich dem Judosport verbunden. Während dieser Zeit wurde die Prüfungsordnung zum x-ten Mal geändert, und jedes Mal wurde sie komplizierter gestaltet. War schon die Einführung der Zwischengürtelfarben verbunden mit einem erhöhten Trainingsaufwand, so setzt die jetzige Prüfungsordnung mit der Einführung der Kata ab dem Grüngurt noch eins drauf. Oder schaut Euch mal die Anforderungen zum Gelb-Orange-Gurt an - ein Wahnsinn!
Zudem darf der erste Gürtel (weiß-gelb) jetzt erst mit dem vollendeten 7. Lebensjahr gemacht werden. In anderen Sportarten werden die Kinder schon mit 4 Jahren in die Vereine geholt (Fußball). Selbst wenn wir heute an sechsjährige Kinder gehen, müssen die fast zwei Jahre auf den ersten Gürtel trainieren. Dass da die meisten die Lust schon vorher verlieren, ist klar. Wenden wir uns an Ältere, so sind die bereits in Vereinen. Wir bekommen zunehmend Probleme, Kinder an den Judosport heranzuführen. Wie seht ihr das?
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- 2. Dan Träger
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Re: Neue Prüfungsordnung
Das dürfte jetzt die zweite Änderung der PO innerhalb dieser Zeitspanne sein...Tampico hat geschrieben:Seit nunmehr 15 Jahren bin ich dem Judosport verbunden. Während dieser Zeit wurde die Prüfungsordnung zum x-ten Mal geändert, und jedes Mal wurde sie komplizierter gestaltet.
Das ist doch gut. Training = Judo. Und wir wollen doch, dass unsere Kids Judo machen. Oder ist das Ziel etwa, möglichst schnell den Braungurt zu erlangen?Tampico hat geschrieben:War schon die Einführung der Zwischengürtelfarben verbunden mit einem erhöhten Trainingsaufwand...
Ich finde die neue Regelung angesichts der veränderten Voraussetzungen der heutigen Kindheit sinnvoll. Es spricht ja nichts dagegen, die Kinder schon vorher mit geeigneten Programmen an den Judo-Verein zu binden. (siehe aktuelle Infos zur DJB-MV vom Wochenende)Tampico hat geschrieben:Zudem darf der erste Gürtel (weiß-gelb) jetzt erst mit dem vollendeten 7. Lebensjahr gemacht werden. In anderen Sportarten werden die Kinder schon mit 4 Jahren in die Vereine geholt (Fußball).
Irgendwie komme ich bei der Rechnung auf ein anderes Ergebnis. Aber Textaufgaben hab ich noch nie gemocht.Tampico hat geschrieben:Selbst wenn wir heute an sechsjährige Kinder gehen, müssen die fast zwei Jahre auf den ersten Gürtel trainieren.
Ich würde dir vorschlagen, doch mal einen Lehrgang zur neuen PO zu besuchen. Dann siehst du sicher die vielen positiven Aspekte besser!
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- 3. Dan Träger
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Also ich sehe das wie Nick. Ist galube ich sogar die dritte Änderung (in Hessen), aber endlich mal eine PO mit Hand und Fuß.
Das Mindestalter hat nicht im greingsten etwas mit mit dem Einstiegsalter zu tun. Im Gegenteil. Die Kinder sind heute motorisch und geistig lange nicht mehr so weit wie vor zehn Jahren. Wenn die heute eine Prüfung nach der Gokyo machen müssten sähe ich schwarz.
Dass ab dem Grüngurt Katatechniken eingeführt sind passt sehr gut in das Konzept, da die PO eher auf Randori ausgelegt ist und somit auch traditionelle Bewegungsabläufe geschult werden, die den Sinn des Judo verdeutlichen (vorausgesetzt gut erklärt und gut unterrichtet). Selbst die Kata kann Vorbereitung für das Randori sein, weil man lernt, wei man auf welche Situationen von Uke reagieren kann.
Somit wird den Kindern ein Judo beigebracht, von dem sie nur Nutzen ziehen können. Kaum sture Bewegungsabläufe. Anwendungsituationen die Sinn machen und und und.
Ich finde dass man diese Aspekte nicht mit einem Brett vor dem Kopf betrachten sollte, sondern offen rangehen sollte um den Kindern das bestmögliche Training zu ermöglichen.
Das Mindestalter hat nicht im greingsten etwas mit mit dem Einstiegsalter zu tun. Im Gegenteil. Die Kinder sind heute motorisch und geistig lange nicht mehr so weit wie vor zehn Jahren. Wenn die heute eine Prüfung nach der Gokyo machen müssten sähe ich schwarz.
Dass ab dem Grüngurt Katatechniken eingeführt sind passt sehr gut in das Konzept, da die PO eher auf Randori ausgelegt ist und somit auch traditionelle Bewegungsabläufe geschult werden, die den Sinn des Judo verdeutlichen (vorausgesetzt gut erklärt und gut unterrichtet). Selbst die Kata kann Vorbereitung für das Randori sein, weil man lernt, wei man auf welche Situationen von Uke reagieren kann.
Somit wird den Kindern ein Judo beigebracht, von dem sie nur Nutzen ziehen können. Kaum sture Bewegungsabläufe. Anwendungsituationen die Sinn machen und und und.
Ich finde dass man diese Aspekte nicht mit einem Brett vor dem Kopf betrachten sollte, sondern offen rangehen sollte um den Kindern das bestmögliche Training zu ermöglichen.
Gruß
Jochen
Jochen
Ich kann da Nick und Müller nur recht geben.
Was die Einführung des Mindestalters angeht, habwn wir hier glaube ich irgendwann schon mal über zu junge Hochgraduierte diskutiert...
Davon halte ich tatsäcghlich nix.
Vermutlich zwingt uns diese Po aber in einigen Punkten von jahrzehntelang ausgeübten Trainingskonzepten mal abzuweichen, was momentan ja durchaus Sinn macht.
Ausserdem glaube ich nicht, dass wir Judoka uns mit Fussballern vergleichen sollten.
Was die Einführung des Mindestalters angeht, habwn wir hier glaube ich irgendwann schon mal über zu junge Hochgraduierte diskutiert...
Davon halte ich tatsäcghlich nix.
Vermutlich zwingt uns diese Po aber in einigen Punkten von jahrzehntelang ausgeübten Trainingskonzepten mal abzuweichen, was momentan ja durchaus Sinn macht.
Ausserdem glaube ich nicht, dass wir Judoka uns mit Fussballern vergleichen sollten.
- Linowitsch
- 1. Dan Träger
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- Registriert: 05.08.2005, 19:10
- Verein: judokan schkeuditz 2000 e.V.
- Kontaktdaten:
will auch noch was zum mindestalter sagen.
Habe grad in meine Gruppe einige neuanfänger(1.Klasse) bekommen.
Ich bin durchaus zufrieden mit dem neuen Alter, klar sind immer welche dabei die die Voraussetzungen schon ehr erfüllen könnten, aber die mehrheit packt das nicht. Die haben einmal in der Woche Training, und einmal in der Woche kann ich dann die Fallschule im Prinzip neu erklären, willsagen das die kleinen sich das gar nicht alles merken können, weil es für sie unter anderem auch eine umstellung ist das sie jetzt in die schule müssen und von ihnen verlangt wird das sie sich das auch alles merken.
Ich finde 7 Jahre ist vollkommen OK
Habe grad in meine Gruppe einige neuanfänger(1.Klasse) bekommen.
Ich bin durchaus zufrieden mit dem neuen Alter, klar sind immer welche dabei die die Voraussetzungen schon ehr erfüllen könnten, aber die mehrheit packt das nicht. Die haben einmal in der Woche Training, und einmal in der Woche kann ich dann die Fallschule im Prinzip neu erklären, willsagen das die kleinen sich das gar nicht alles merken können, weil es für sie unter anderem auch eine umstellung ist das sie jetzt in die schule müssen und von ihnen verlangt wird das sie sich das auch alles merken.
Ich finde 7 Jahre ist vollkommen OK
Gruß
Lino
Kompetenzen kann man nur weitergeben, wenn man sie hat. (tutor! am 29.10.2008)
Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
Lino
Kompetenzen kann man nur weitergeben, wenn man sie hat. (tutor! am 29.10.2008)
Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
- ctjones
- 3. Dan Träger
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Re: Neue Prüfungsordnung
Guck dir mal die Anforderungen zum Dan an, da wirken alle anderen Prüfungen wie ein Witz, kein wunder, das so viele Leute, auch Trainer, keinen Dan haben und auch nicht machen wollen, denn diese "Menge" an Aufgaben schreckt schon ab!Tampico hat geschrieben: Oder schaut Euch mal die Anforderungen zum Gelb-Orange-Gurt an - ein Wahnsinn!
Also müssten die Prüfungsordnungen noch schwerer werden, denn die Dan Prüfungsordnung leichter machen?
Zum Thema Mindestalter, ich finde das Einstiegsalter auch entsprechend, an dem gemessen, welche Motorischen Voraussetungen vorhanden sein müssen!
Und wegen den niedrigen Einstiegsalter in anderen Sportarten wird ja gerade etwas ausgeheckt!
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Aber das bringt jemandem der seit ein paar Jahren den ersten Kyu hat auch nix mehr...der hat immer noch die gleichen Probleme...und den Grüngurten erschwert es ordentlich die Prüfung...wennn ich da an meine zurückdenke...Tori hat geschrieben:Man wollte den Braungurten den einstieg zum 1. Dan ein wenig vereinfachen.
Aber auf lange Sicht hin...so die Jugendlichen bis zum 1. Dan dem Judo treu bleiben...wird es den Übergang aber sicherlich erleichtern.
Gruß Oli
Man kann es auch nicht immer allen recht machen und irgendwann muss man sagen, ab jetzt greift eine neue PO.Morpheus hat geschrieben:Aber das bringt jemandem der seit ein paar Jahren den ersten Kyu hat auch nix mehr...der hat immer noch die gleichen Probleme...und den Grüngurten erschwert es ordentlich die Prüfung...
Was die erschwerte Prüfung angeht, muss ich ganz ehrlich sagen, dass eine Grüngurtprüfung auch ruhig schwer sein darf. Immerhin ist das der èbergang von "Judo Lernen" zu "Judo anwenden".
Mann muss sich ja mal von dem Gedanken lösen, dass jeder ständig neue Gürtel haben muss. Manchmal ist ja auch der Gürtel den man hat, genau der den man verdient, warum dann einen höheren Gürtel machen.
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- 3. Dan Träger
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Na und, früher, zu Gokyozeiten und bei den anderen PO hate man das auch nicht. Ich bin der Meinung, dass man für seinen Dan doch einiges können sollte. Den Dan bekommt man nicht geschenkt. Also nicht jammern sondern dran arbeiten, auch wenns schwerer fällt.Morpheus hat geschrieben:Aber das bringt jemandem der seit ein paar Jahren den ersten Kyu hat auch nix mehr...
Die Teile der Kata in der PO sind nur insofern ungewohnt, weil sich die PO in den Jahren immer weiter auf die Darstellung der Techniken in typischen Situationen beziehen, z.B. Randori, und die Kata eben einem festen Schema folgt. Ein angehender Grüngurt sollte in der Lage sein die Kata zu verstehen und auch in ihrem Sinne zu zeigen.
Und für die Braungurte, die ihren Dan haben möchten, sollte der Aufwand die Kata von vorne und ganz genau zu lernen kein Grund zum mäkeln sein.
Gruß
Jochen
Jochen
Mach ich...auch wenns wohl noch ne ganze Weile dauern wirdDer Müller hat geschrieben:Also nicht jammern sondern dran arbeiten, auch wenns schwerer fällt.
Und wie du schon gesagt hast...sicherlich sollte die Prüfung zum 1. Dan kein Zuckerschlecken sein...Ist ja nicht umsost der Übergang des Schülers zum Meistergrad.
Gruß Oli
- ctjones
- 3. Dan Träger
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Oh nein, sie ist kein Zuckerschlecken!!!
Trotzdem, der Übergang von braun zu schwarz ist einfach zu riesig!
Aber zu dem Thema, wie schwer es doch ist, komme ich noch, wenn ich meinen Dan bestanden habe!
Trotzdem, der Übergang von braun zu schwarz ist einfach zu riesig!
Aber zu dem Thema, wie schwer es doch ist, komme ich noch, wenn ich meinen Dan bestanden habe!
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- ctjones
- 3. Dan Träger
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Wir haben in unsere Verein jetzt ein 14 jähriges Mädel aus einem Nachbarverein zu uns bekommen, sie hat den Gelb-Weißen Gürtel und ich sollte mit ihr für Gelb trainieren, das war vielleicht ein Witz.
2 Stunden Training und Sie hatte es drauf, zum einen weil die Hälfte Wiederholung ist, zum anderen ist das Programm auch so schon für ältere Kinder und Jugendliche ein Witz.
Brauchen wir eine andere PO für Personen über 14? Das über 14 Jährige alle 3 Monate Prüfung machen dürfen hilft darüber nicht hin weg.
2 Stunden Training und Sie hatte es drauf, zum einen weil die Hälfte Wiederholung ist, zum anderen ist das Programm auch so schon für ältere Kinder und Jugendliche ein Witz.
Brauchen wir eine andere PO für Personen über 14? Das über 14 Jährige alle 3 Monate Prüfung machen dürfen hilft darüber nicht hin weg.
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
- Tori
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Begabte Judokas haben ihr Prüfungsprogramm oft sehr schnell gelernt. Aber man soll es ja nicht nur bis zur Prüfung können, sondern auch nach der Prüfung beherschen.
Wie oft haben die Schnellläufer Schwierigkeiten bei späteren Wiederholungen oder bei Vorkenntnissen zur nächsten Gürtelprüfung?
Also lieber etwas langsamer und etwas intensiver, oder?
Wie oft haben die Schnellläufer Schwierigkeiten bei späteren Wiederholungen oder bei Vorkenntnissen zur nächsten Gürtelprüfung?
Also lieber etwas langsamer und etwas intensiver, oder?
MM
2. Dan Judo
1. Dan Jiu Jitsu
2. Dan Judo
1. Dan Jiu Jitsu
- ctjones
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Das hat nichts mit begabt zu tun sondern mit unterfordert, ich merke es auch bei 8 und 9 jährigen kindern, dass sie das Programm nicht wirklich fordert.Tori hat geschrieben:Begabte Judokas haben ihr Prüfungsprogramm oft sehr schnell gelernt. Aber man soll es ja nicht nur bis zur Prüfung können, sondern auch nach der Prüfung beherschen.
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)