Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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tutor!
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von tutor! »

kanou65m hat geschrieben:Es geht in diesem Thema um die Mitgliedschaft von Vereinen ( z.B. mit Judoka) im jeweiligen Landessportbund und damit automatisch im DOSB.
Wie sind da die Bestimmungen, welche Sonderregelungengibt es usw. ?
Hierzu haben wir schon aufschlussreiche Beiträge aus verschiedenen Bundesländern lesen können.

Die Mitgliedschaft in einem vom DOSB anerkannten Fachverband (in unserem Fall ist das ausschließlich der DJB) ist ein anderes Thema.

Welche Möglichkeiten bietet ein Dachverband?
Welche Alternativen gibt es z.Zt., welche wären zukünftig denkbar?
Sollen/möchten alle Judoka-egal welchen Stils oder Verbandes- mit einer Stimme reden?
Darf man "Judo" auch jenseits einer Verbandszugehörigkeit betreiben ?


Wie sollen wir in diesem Forum weiter verfahren?
Versuch einer Zusammenfassung:
  • Aufgrund des "Ein-Fachverband-pro-Sportart"-Prinzips, gibt es im DOSB und in allen Landessportbünden keine Alternative zum DJB bzw. zu den Landesverbänden. Das geht aus den Satzungen DOSB und LSB hervor.
  • Sieht die Satzung des jeweiligen LSB vor, dass es auch eine Mitgliedschaft ohne Fachverbandszugehörigkleit geben kann, ist dies natürlich möglich.
  • Egal ob ein LSB-Mitgliedsverein Mitglied in einem Fachverband ist oder nicht (sofern LSB das zulässt), kann er Mitglied in anderen Vereinigungen und Verbänden sein, sofern dies nicht gegen die Satzung des LSB oder des LFV verstößt.
  • Man muss als Verein aber auch nicht dem LSB angehören und kann sich jeder beliebigen anderen Vereinigung anschließen, sofern keine Gesetze verletzt werden.
  • Und man kann sich schließlich im Freundeskreis treffen und vollkommen unabhängig von einem Verein Judo betreiben. Warum soll das nur in anderen Sportarten gehen?
Ein Verband sollte eine Menge Dinge leisten. Ich will versuchen einige aufzuzählen:
  • Bündelung von Wissen und Kompetenzen - gegenseitige Weiterentwicklungen der "Peers" auf allen fachlichen Ebenen (="voneinander Lernen")
  • Schulung und Weitergabe des Wissens an die nächste Generation (nicht altersmäßig, sondern vom Ausbildungsstand her gemeint)
  • Arbeitsteilung je nach speziellen Kompetenzen (Mitgliederverwaltung, Lehre, Sportorganisation, Konzeptentwicklung, Vernetzung, politische Vertretung usw.)
Das alles erfordert Engagement. Streit um Macht und Funktionen bringen in der Sache nicht weiter, sondern demotivieren die Beteiligten - leider halten die Machtgeilen am längsten durch.

Wichtig wäre eine Einstellung, dass man sich freuen kann, ja sogar darauf hin arbeitet, wenn man von einem Schüler "überholt" und schließlich abgelöst wird. Wenn man als Älterer einem Generationswechsel nicht entgegensteht, sondern ihn bewusst durch Ausbildung besserer Leute als man vielleicht selber ist, herbeiführt. Dann - und nur dann - hat man einen Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung geleistet.
HBt hat geschrieben:Auch Verbände können differenzieren, eine Sparte ein Verein seine Ausrichtung selbst bestimmen: Kampfkunst (mit dem Fokus auf die elementare Keimzelle, die Gesundheit!) und Sport (mit dem Aspekt des Wettstreites/Konfliktes, in welcher Form auch immer, einseitig ...) - ein Crossover jeder Zeit möglich.
Es ist eine wesentliche Forderung, die ALLE Fachverbände unter IHREM Dach erfüllen müssen. Ein differenziertes und umfassendes - alle Facetten berücksichtigendes - Angebot zu machen ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, damit das "Eine-Verband-Prinzip" glaubwürdig funktioniert. Die Fachverbände sind auch nach der Satzung des DOSB, dessen Mitglieder sie sind(!), verpflichtet die gesamte Breite möglicher Ausrichtungen zu fördern und zu unterstützen, so dass sich jeder Sportler, der eine Sportart (jetzt wieder ganz weit gefasster Begriff) aufgehoben fühlen kann.

Ich glaube, dieser Aspekt ist noch gar nicht richtig rübergekommen.
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HBt

Türen

Beitrag von HBt »

Streit um Macht und Funktionen bringen in der Sache nicht weiter, sondern demotivieren die Beteiligten - leider halten die Machtgeilen am längsten durch.
Tabula rasa! Formieren und absetzen ist hier die erste Maßnahme. Auflösen und als Phönix ... die nächste, vielleicht bessere Lösung (oder der Austritt).
st.gregor,
hat seine persönliche Erfahrung, in Form von Erpressung und Anmaßung geschildert. So etwas geht gar nicht, einzige Konsequenz: sofortiger Rücktritt - Verbandstag. Doch wie wir hören regiert offensichtl. der Landesfürst und sein Hofstaat weiter. :?


Für mich wurde hier alles ausgetauscht, bleibt die Hoffnung "viele Funktionäre lesen, begreifen, ändern".
Olaf, Du bist ja schon fleißig dabei und hast jetzt den direkten Draht zum LSB. ;)
Tutor, outet sich und wird Teamchef in NRW :ironie3
kanou65m
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von kanou65m »

Öhmmm...
Freundeskreis?
HBt

Freundeskreis - Knechtschaft, Knute oder ...

Beitrag von HBt »

Frosch-en, ich Maulwurf.

Hallo kanou65m,
Freundeskreis ist eine Band??? Der Kontext erschließt sich mir gerade nicht.
Gruß
Helge
kanou65m
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von kanou65m »

Hallo Helge,
"Freundeskreis" war ein Begriff in dem vorherigen Beitrag über den ich gestolpert bin - vielleicht hilft mir der betreffende Verfasser diesbezüglich ja wieder auf die Beine.
Da ich etwas in Eile war, bitte ich diesen schlagwortartigen Post zu entschuldigen.

tutor! schreibt:
Versuch einer Zusammenfassung:

* Aufgrund des "Ein-Fachverband-pro-Sportart"-Prinzips, gibt es im DOSB und in allen Landessportbünden keine Alternative zum DJB bzw. zu den Landesverbänden. Das geht aus den Satzungen DOSB und LSB hervor.
* Sieht die Satzung des jeweiligen LSB vor, dass es auch eine Mitgliedschaft ohne Fachverbandszugehörigkleit geben kann, ist dies natürlich möglich.
* Egal ob ein LSB-Mitgliedsverein Mitglied in einem Fachverband ist oder nicht (sofern LSB das zulässt), kann er Mitglied in anderen Vereinigungen und Verbänden sein, sofern dies nicht gegen die Satzung des LSB oder des LFV verstößt.
* Man muss als Verein aber auch nicht dem LSB angehören und kann sich jeder beliebigen anderen Vereinigung anschließen, sofern keine Gesetze verletzt werden.
* Und man kann sich schließlich im Freundeskreis treffen und vollkommen unabhängig von einem Verein Judo betreiben. Warum soll das nur in anderen Sportarten gehen?
zu 1.
wenn ein Sportverein seinem Landessportbund Judoka für die Sparte "Judo" meldet erfolgt automatisch eine Meldung an den Judofachverband - das ist ausschließlich der DJB. Diese Meldung wird zusätzlich durch die sogenannte "Stärkemeldung" von den DJB-Landesverbänden abgeprüft. Schließlich soll ja keiner verloren gehen.

zu 2.
wenn ein Sportverein seinem Landessportbund Judoka für die Sparte "Judo" meldet, ist keine Alternative zum DJB möglich.

zu 3.
natürlich muss sich ein Sportverein nicht dem LSB anschließen - dies wäre aber eine äußerst unkluge Entscheidung.
Irgendeiner "beliebige andere Vereinigung" kann sich ein Sportverein in Hinblick auf das Thema DOSB/LSB nicht anschließen. Die gibt es nämlich nicht, das ist auch gut so und wird von niemandem in Abrede gestellt.
Hier werden leider wieder zwei Paar Schuh vermixt, befürchte ich.
Grundsätzlich bleibt das Recht, sich anderen Vereinigungen (oder gar keinen) anzuschließen, davon natürlich völlig unberührt.
An Gesetze sollte man sich halten. g*

zu 4.
in einem Freundeskreis kann man natürlich fast alles machen. Nur hat das irgendwie nix mit diesem Thema zu tun ?

Fachverbände, die in Ihrem Service-Angebot auch Judoka betreuen, gibt es mittlerweile viele - vom DOSB ist allerdings nur der DJB anerkannt.
tutor!
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von tutor! »

kanou65m hat geschrieben:Hallo Helge,
"Freundeskreis" war ein Begriff in dem vorherigen Beitrag über den ich gestopert bin - vielleicht hilft mir der betreffende Verfasser diesbezüglich ja wieder auf die Beine.
Nun, Du hattest gefragt, ob man Judo ohne Verbandszugehörigkeit betreiben darf:
kanou65m hat geschrieben: Darf man "Judo" auch jenseits einer Verbandszugehörigkeit betreiben ?
Ich habe die Frage mit einer Aufzählung beantwortet, an deren letztem Punkt ich zum Ausdruck bringen wollte, dass man noch nicht einmal einen Verein braucht, um Judo betreiben zu können. Ich kann mir doch meinen Keller mit Matten auslegen und meine Freunde zum fröhlichen Judo einladen! Ist doch völlig egal, ob wir in einem Verein sind oder als Gruppe einen Verein gegründet haben oder ob keiner von uns in irgendeinem Verein Mitglied ist. Wir treffen uns in meinem Keller und machen Judo!

Wollen wir aber z.B. eine öffentliche Sportstätte nutzen (weil mein Keller zu klein ist), unterliegen wir der Hallennutzungsordnung der Kommune. Die wird im Zweifel ihre Hallen nicht an Privatpersonen, sondern nur an gemeinnützige Vereine vergeben können. Also muss ich verzichten oder einen Verein gründen und die Gemeinnützigkeit beantragen (oder mich einem bestehenden Verein anschließen).

Wenn ich nun für meine Mitgleider einen Unfallschutz möchte, oder einen Zuschuss für den Kauf einer Matte, oder einen Zuschuss für die ÜL-Bezahlung oder fieserweise die Stadt die Halle nur an Mitgliedsvereine des LSB vergibt, dann muss ich mit meinem Verein dem LSB beitreten (oder mich einem Verein anschließen, der dem LSB angeschlossen ist). Je nach LSB bin ich damit auch noch Mitglied im Landesverband. Unterstellen wir, ich komme z.B. aus Schleswig-Holstein und bin nicht automatisch im LFV.

Will ich nun auch noch, dass meine Graduierungen in jedem Fachverband des DOSB und von jedem nationalen Verband der EJU/IJF und vom Kodokan anerkannt werden oder will ich an Wettkämpfen der Fachverbände teilnehmen, oder möchte ich an aus Fach-Verbandsmitteln finanzierten Lehrgängen teilnehmen, muss ich auch dem Fachverband beitreten.

So einfach und doch so kompliziert? Niemand zwingt mich - es geht alles ohne formale Anbindung, sowohl, was Verein, als auch was Verbände betrifft. Nur wer eben die Vorteile nutzen möchte, die sich Verbandsmitgliedern eröffenen, der muss beitreten - und natürlich eventuelle Nachteile oder Verpflichtungen in Kauf nehmen. Es gilt also abzuwägen.

Eine Sache musst Du aber vielleicht noch zu differenzieren lernen. Anerkennen ist etwas anderes als "als Mitglied aufnehmen". Der DOSB darf nach seiner eigenen Satzung nur einen Verband pro Sportart als Mitglied aufnehmen.

Er darf aber so viele Verbände anerkennen wie er will, so lange sich das Anerkennen nur darauf bezieht, dass er zur Kenntnis nimmt, dass die Verbände existieren und dass sie eventuell gute Arbeit machen. Bitte begreife: Es gibt keinen Spielraum für den DOSB oder einen seiner Landesverbände zwei verschiedene Fachverbände für dieselbe Sportart aufzunehmen.
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von kanou65m »

Es gelingt mir offenbar nicht, allen die Trennlinie zwischen der Mitgliedschaft eines Mehrspartenvereins in LSB und den entsprechenden,soweit vorhandenen Fachverbänden aufzuweisen.

Wer sich mit dem Gedanken einer Mitgliedschaft seines Vereins im entsprechenden LSB trägt, kann sich gern via PM an mich wenden - ich bin dann gern behilflich.
st.gregor

Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von st.gregor »

Es gibt keinen Spielraum für den DOSB oder einen seiner Landesverbände zwei verschiedene Fachverbände für dieselbe Sportart aufzunehmen.
Na ja, keinen Spielraum stimmt nicht ganz, es gibt im DOSB z.B. zwei Radsportverbände und zwei Motorsportverbände, von denen allerdings regelmäßig nur einer "ordentlicher" Verband ist und der andere "Mitglied mit besonderer Aufgabenstellung". Ebenfalls möglich ist die Bildung von Dachverbänden, wie es z.B. beim Aikido (erfolglos) versucht wurde, oder wie es derzeit im LSB NRW von den kleineren Budoverbänden betrieben wird.
Tatsächlich gibt es m.W. inzwischen sogar höchstrichterliche Rechtsprechung, die besagt das der DSB/DOSB aufgrund seiner Monopolstellung verpflichtet sei, allen Sportlern einen Zugang zu ermöglichen, notfalls eben durch die Gründung besagter Dachverbände.

Der Deutsche Aikidobund ist z.B. ebenfalls "Mitglied mit besonderer Aufgabenstellung" im DOSB, was hauptsächlich durch die Wettkampflosigkeit des Aikido begründet ist. Der DJB hat übrigens stets und ständig versucht, die Aufnahme eines Aikidoverbandes in den DSB zu torpedieren, nicht zuletzt mit der (vor Gericht gescheiterten) Argumentation, Aikido sei nur eine Judovariante (der tatsächliche Grund lag natürlich darin, dass der DJB aufgrund seiner chronisch maroden Kassenlage dringend auf die zahlende Mitgliedschaft der Aikidobetreibenden angewiesen war). Man könnte jetzt natürlich argumentieren, das Aikido des DAB und das Judo des DJB seinen einander tatsächlich ähnlicher als Sportjudo und traditionelles Judo, aber das nur am Rande... Und was lernen wir daraus? Wenn es um Geld geht hört nicht nur die (Sport-)freundschaft auf.
Will ich nun auch noch, dass meine Graduierungen in jedem Fachverband des DOSB und von jedem nationalen Verband der EJU/IJF und vom Kodokan anerkannt werden
Warum sollte ich das wollen? Aus meiner Sicht hat der DJB mit richtigem Judo ebensoviel zu tun wie der Deutsche Fußballbund. Brauche ich also eine DFB-Prüfungsurkunde, um eine ordentliche (=meinen Fähigkeiten entsprechende) Graduierung zu tragen? Eher nicht... Trag ich eben einen weißen Gürtel, wenn ich auf DJB-Matten stehe und wenn ich dann deren Danträger verhaue, für wen ist denn das peinlich?
Und noch einmal zur Klarstellung: Graduierungen des DJB sind in keiner Weise durch den Kodokan anerkannt.

Hinweis: Der "Budo-Freundeskreis" ist eine Einrichtung die Georg Nedeltschev, ein Schüler von Tom, "erfunden" hat, als Basis für den offenen Informationsaustausch von Kampfkunstbetreibenden aller Stilrichtungen. Es ist dies, wie der Name schon sagt, eine Organisation, die keinerlei organisatorischen Überbau hat, keine Mitglieder, keine Gebühren und - das allerbeste - keine Machtstruktur. Guckst Du hier:http://www.budo-freundeskreis.de/

Grüße


Stephan
HBt

Der Budo-Freundeskreis

Beitrag von HBt »

Ist eine geniale Idee, die ich sofort unterstützen werde.
Gruß
Helge
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Leben und leben lassen

Beitrag von Reaktivator »

HBt hat geschrieben:Ist eine geniale Idee, die ich sofort unterstützen werde.
Gruß
Helge
Fein - denn im Freundeskreis kann man machen, was man will - ganz ungezwungen und ganz ohne Rücksichten, die man durch die Mitgliedschaft in Verbänden naturgemäß nehmen muß.
st.gregor hat geschrieben:Hinweis: Der "Budo-Freundeskreis" ist eine Einrichtung die Georg Nedeltschev, ein Schüler von Tom, "erfunden" hat (...). Guckst Du hier:http://www.budo-freundeskreis.de/
Habe ich geguckt - und fand es vor allem in Bezug auf das Stichwort "erfunden" ganz aufschlußreich:
Denn durch Verlinkung bin ich von der genannten auf eine andere Website von Georg Nedeltschev gekommen: http://www.bewegungslust-info.de/vita.html
Dort steht wörtlich, er sei "Lehrer für Kodokan-Judo nach Tom Herold".

Wer also "Judo nach Tom Herold" machen will, kann dies im Freundeskreis tun.
Und wer authentisches "Kodokan-Judo" machen will, kann sich einem entsprechenden Fachverband anschließen (z.B. DJB).

Wenn wir im Bewußtsein unserer Freiheiten und Wahlmöglichkeiten tolerant sind auch gegenüber Personen (und/oder Gruppierungen bzw. Vereinen), die sich für andere Optionen entscheiden, dann ist in Zukunft hoffentlich auch in diffizilen sportpolitischen Fragen (wie z.B. der nach Verbandszugehörigkeiten) eine etwas entspanntere Diskussion möglich, als dies in der Vergangenheit zum Teil der Fall war.
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HBt

Fragen, Fragen, Fragen (Fakten ...)

Beitrag von HBt »

Reaktivator hat geschrieben: (..) wer authentisches "Kodokan-Judo" machen will, kann sich einem entsprechenden Fachverband anschließen (z.B. DJB).
Huch,
d.h. authentisches (also richtiges Judo) Kodokan Judo kann man (nur! Alleinvertretungsanspruch?) auch in einem anderen Fachverband lernen u. leben, in welchem?

Wann ist Judo authentisch, was ist authentisches Kodokan Judo?


@Reaktivator,
Du unterstellst Tom er würde kein richtiges Judo lehren (und selber lernen), verstehe ich das richtig?


Nachtrag:
Ach Du schreibst ja: KANN SICH anschließen, muß also nicht! Kann ergo auch außerhalb einer Verbandsstruktur "richtiges Judo" lernen u. leben.
Reaktivator
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Beitrag von Reaktivator »

HBt hat geschrieben:
Reaktivator hat geschrieben: (..) wer authentisches "Kodokan-Judo" machen will, kann sich einem entsprechenden Fachverband anschließen (z.B. DJB).
d.h. authentisches (also richtiges Judo) Kodokan Judo kann man (nur! Alleinvertretungsanspruch?) auch in einem anderen Fachverband lernen u. leben, in welchem?
Von "Alleinvertretungsanspruch" ist bei mir keine Rede.
Ich dachte, die Abkürzungen wären allgemein bekannt:
z.B. = zum Beispiel
DJB = Deutscher Judo Bund
HBt hat geschrieben:Wann ist Judo authentisch, was ist authentisches Kodokan Judo?
Guckst Du hier: "Kodokan Judo" von Jigoro Kano, ISBN 978-3-92206-25-1
HBt hat geschrieben:@Reaktivator,
Du unterstellst Tom er würde kein richtiges Judo lehren (und selber lernen), verstehe ich das richtig?
@HBt: Nein, das verstehst Du nicht richtig.
Ich zitiere einen Schüler von Tom Herold (Der sich selbst als solchen bezeichnet und auch von "st.gregor" als solcher bezeichnet wurde, s.o.) - der sollte doch wohl wissen, wovon er redet....?
HBt hat geschrieben:Ach Du schreibst ja: KANN SICH anschließen, muß also nicht! Kann ergo auch außerhalb einer Verbandsstruktur "richtiges Judo" lernen u. leben.
Das meinte ich mit "Leben und leben lassen"....
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Lin Chung »

Guckst Du hier: "Kodokan Judo" von Jigoro Kano, ISBN 978-3-92206-25-1
... echt traurig. Machen der DJB wirklich noch nach Kano? Ich denke nicht.
Also kann da auch kein authentisches Kodokan Judo vorliegen.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Reaktivator »

Lin Chung hat geschrieben:
Guckst Du hier: "Kodokan Judo" von Jigoro Kano, ISBN 978-3-92206-25-1
..echt traurig.
Ich sehe nicht, was an dem Buch traurig sein sollte... :dontknow
Lin Chung hat geschrieben:Machen der DJB wirklich noch nach Kano? Ich denke nicht.
Also kann da auch kein authentisches Kodokan Judo vorliegen.
So? In den meisten DJB-Mitgliedsvereinen, die ich persönlich kenne, wird authentisches Kodokan-Judo nach Kano gemacht. :D
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HBt

Ein X ist kein U

Beitrag von HBt »

@Reaktivator,
ich kann zwischen den Zeilen lesen, bitte nicht vergessen :angry4
Ja, wenn wir eine Zeitmaschine hätten (siehe H.G. Wells) ... Archive, nö Maulwurf.
HBt hat geschrieben:(..) auch in einem anderen Fachverband (..)
Wie Du siehst, ging es um eine Option, nicht um den Allgemeinvertretungsanspruch* des "Spitzenverbandes",
ob das juristisch wirklich wasserdicht ist?



*wenn nicht allein dann wenigstens allgemein
Jupp
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Jupp »

Also ich habe aus den letzten Beiträgen herausgelesen:
a) es gibt Kodokan-Judo nach Tom Herold
und
b) es gibt Kodokan-Judo nach dem Kodokan (also dem von Jigoro Kano gegründeteten, nicht dem von TH)

Wer also richtiges, d.h. authentisches Kodokan-Judo lernen will (also das von JK, nicht das von TH), der sollte sich einem Verein des DJB anschließen, denn der hat sich genau dazu verpflichted und kooperiert ständig mit dem Kodokan (dem in Tokyo, Japan, also dem von JK, nicht dem in Deutschlands Norden von TH) und den im Kodokan derzeit verantwortlichen Leuten.

Wer die Kampfkunst "Kodokan-Judo nach Tom Herold" erlernen will, also die von TH auf seiner Homepage präsentierte Variante aus Preetz (nicht die von JK aus Tokyo, Japan), der sollte das sogenannte "Kodokan-Judo" nach Tom Herold (nicht nach Jigoro Kano) erlernen.

Das Problem ist:
Tom Herold (und auch seine Jünger) behauptet ständig, dass er eigentlich das "authentische" Judo von Jigoro Kano betreibt und nicht der Kodokan in Tokyo, Japan, der von Jigoro Kano begründet wurde.
Den im Kodokan Verantwortlichen ist sogar verschiedentlich die Kompetenz und das richtige Verständnis abgesprochen worden, darüber zu urteilen, was denn eigentlich Kodokan-Judo nach Jigoro Kano ist (ich beziehe mich dabei auf die Post zu Kanos Enkel Yukimitsu Kano, dem derzeitigen Kodokan-Präsidenten oder zu Naoki Murata, dem Kurator des Kodokan, der über die schriftlichen Aufzeichnungen Jigoro Kanos wacht).

Das alles lese ich aus den letzten Posts.

Jupp
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Hofi »

Was mich in diesem Faden in letzter Zeit viel mehr stört, ist, dass ich das Gefühl habe, dass Leute, die angeblich gar nichts von den großen Verbänden wissen wollen, kritisieren, rummäkeln und sich vor allem beschweren, dass sie sich durch deren Satzungen ausgeschlossen fühlen.
Das
passt einfach nicht zusammen.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
HBt

Interpretationen und der Glaube

Beitrag von HBt »

Hofi hat geschrieben:Was mich in diesem Faden in letzter Zeit viel mehr stört, ist, dass ich das Gefühl habe, dass Leute, die angeblich gar nichts von den großen Verbänden wissen wollen, kritisieren, rummäkeln und sich vor allem beschweren, dass sie sich durch deren Satzungen ausgeschlossen fühlen.
Das konnte ich bisher nicht feststellen.
Es ging hier vielmehr darum, klarzustellen das, niemandem vorgeschrieben werden kann und darf "wie und wo er/sie/es Judo" betreibt (auch im Sinne des Sportgedanken), ebenso was hier inhaltlich, methodisch, technisch ... richtig oder falsch ist.

In dem Faden "Kano und Feldenkrais" konnten wir sehen welche Außenwirkung der Begriff "offiziell", bspw. auf Amos (Israel) hatte. Fragen wir einfach das Kodokan ob wir Deutschen authentisches Kodokan Judo betreiben. In meinen Augen ist
die Verwendung fehl am Platz, weiter führt ein Streit um Begrifflichkeiten und Definitionen in die Sackgasse.

Und Tschüß
Helge

PS Wenn es sich beim Begriff Judo um ein geschütztes Warenzeichen handelt, na denn eben: "Raufgruppe frei nach Japora",
gefördert durch den LSB. ;)
Zuletzt geändert von HBt am 24.10.2008, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Was mich in diesem Faden in letzter Zeit viel mehr stört, ist, dass ich das Gefühl habe, dass Leute, die angeblich gar nichts von den großen Verbänden wissen wollen, kritisieren, rummäkeln und sich vor allem beschweren, dass sie sich durch deren Satzungen ausgeschlossen fühlen.
Wie kommst Du zu diesem Gefühl?

Mein Eindruck ist, daß

a) einige nicht richtig lesen können oder wollen - weder Satzungen noch vorherige Beiträge.

b) Reaktivator es mal wieder geschafft hat, die Diskussion, welche sich letztendlich mit
der Problematik: "Zugehörigkeit von Vereinen zum DOSB u. LSB u. LFV",
welche (die Problematik) ja durchaus unterschiedlich je nach Land ausfällt und bei der Toms Verein
als ein Beispiel aus Schleswig-Holstein für einen Verein, der zwar dem LSB, aber nicht dem NJV, angehört,
angeführt wurde, in die Richtung zu drehen: "Wer macht authentisches Kodokan-Judo nach Kano?
Damit dann schließlich

c) Jupp noch eine "ausführliche" Zusammenfassung für diesen eigentlich themenfremden Einwurf von Reaktivator bringen kann.
-- Wobei wir im ursprünglichen Faden zum Dan-Inhaber-Treffen, immer noch auf aussagekräftige
Beiträge von Teilnehmer warten... *zaunpfahlwiedereinsteck*

So ich denke zum eigentlichen Thema ist alles gesagt worden, zu der themenfremden
Abschweifung hinsichtlich Kodokan-Judo usw. existieren bereits (teilweise gepinnte) Fäden.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von judoka50 »

st.gregor hat geschrieben:Aus meiner Sicht hat der DJB mit richtigem Judo ebensoviel zu tun wie der Deutsche Fußballbund. Brauche ich also eine DFB-Prüfungsurkunde, um eine ordentliche (=meinen Fähigkeiten entsprechende) Graduierung zu tragen? Eher nicht... Trag ich eben einen weißen Gürtel, wenn ich auf DJB-Matten stehe und wenn ich dann deren Danträger verhaue, für wen ist denn das peinlich?
Und noch einmal zur Klarstellung: Graduierungen des DJB sind in keiner Weise durch den Kodokan anerkannt.

Hinweis: Der "Budo-Freundeskreis" ist eine Einrichtung die Georg Nedeltschev, ein Schüler von Tom, "erfunden" hat, als Basis für den offenen Informationsaustausch von Kampfkunstbetreibenden aller Stilrichtungen. Es ist dies, wie der Name schon sagt, eine Organisation, die keinerlei organisatorischen Überbau hat, keine Mitglieder, keine Gebühren und - das allerbeste - keine Machtstruktur. Guckst Du hier:http://www.budo-freundeskreis.de/
Fritz - es stimmt natürlich, dass wir wieder mal abschweifen, aber nimm bitte nicht als Auslöser Reaktivator oder Jupp - für mich war die Wende "wieder einmal" eine üblichen oben eingefügten Stellungnahmen.
Viele Grüße
U d o
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