Randori no kata

Nage-no-Kata, Katame-no-Kata, Gonosen-no-Kata und verwandte Kata
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Fritz
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Re: Randori no kata

Beitrag von Fritz »

Mich beschleicht langsam das Gefühl, daß an Reaktivators
Zen-Geschichte und
tutor! hat geschrieben:Also ein Schlag - sehr gut! Ja - und zwar stellvertretend für alles Mögliche! Und genau das habe ich geschrieben! Von Kano so gedacht, damit man die grundlegenden Prinzipien lernen danach anwenden (lernen) kann.
durchaus etwas "dran" ist.

Und wenn man an die "ShuHaRi"-Sache denkt ( http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... =44&t=3608 )
Dann besteht vielleicht die Genialität von Kano darin, in die Form (shu) "nur"
eine "einfache" Schlagbewegung hineinzupacken und die Diskussion, die wir jetzt hier erleben darüber,
was denn der Schlag nun eigentlich alles bedeuten kann usw.usf., gehört dann schon ins "ha",
sprich dem Loslassen von der Form und Suchen nach Anwendungen usw.
Also das, was das Kata-Training dann so spannend macht.

Für "den Wettkämpfer" kann es ja durchaus auch "nur" der Versuch sein, locker über Schulter des anderen
zwecks "Knechtung" zu greifen... (gibt im englischen Forum da auch nen Faden drüber, wie jemand
"Katahasser" damit überlistet hat ;-) )
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Randori no kata

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ein durchaus interessanter Gedanke von Fritz, mit dem ich mich anfreunden könnte.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
tom herold
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Re: Randori no kata

Beitrag von tom herold »

... daß die Armbewegung Ukes in Nage-no-Kata ein effektiver Schlag mit der unbewaffneten Hand sein soll (oder könnte), ist empirisch widerlegt.
Nicht nur durch meine eigenen Erfahrungen.
Ich hatte das Vergnügen, mich mehrfach selbst zur Verfügung zu stellen bei Leuten, die meinten, mit einer solchen Bewegung irgend eine Wirkung erzielen zu können.
Da war viel die Rede von "Halswirbelsäulen-Stauchung" und dem "Kyusho-Punkt" namens "Tento".

Man möge mir meine Skepsis verzeihen (oder eben nicht), aber bisher haben solche Hiebe keine Wirkung erzielt - nicht bei mir und nicht bei anderen.

Ich möchte nun niemanden damit langweilen, daß ein solcher Schlag in den zahlreichen regellosen Kämpfen, die ich bestritten habe, niemals vorkam (obwohl dort sehr versierte Kämpfer aller möglichen Stile an den Start gingen).
Ich habe in den zahllosen gewalttätigen Auseinandersetzungen, die sich im Security-Gewerbe immer wieder ergeben, einen solchen Schlag ebenfalls noch nie gesehen.

Ich habe dafür mit verschiedenen Vertretern verschiedener Koryû gesprochen, die allesamt in herzliches Gelächter ausbrachen, wenn ich fragte, ob diese Bewegung als waffenloser Angriff irgend einen Sinn ergeben würde. Ich habe stets zu hören bekommen, daß es doch wohl offensichtlich sei, daß man mit dieser Bewegung einen stilisierten Waffenangriff demonstrieren würde.

Ich habe über Janos Frage schmunzeln müssen.
Vielleicht ist die folgende Frage etwas naiv, aber ich denke zur Zeit darüber nach: Wenn Uke tatsächlich mit Schwert, Dolch oder was auch immer angreift, warum wird das dann nicht so demonstriert? Klarer ausgedrückt: Warum hat Uke in NNK in der Regel keine Waffe in der Hand, wie dies in anderen Kata auch der Fall ist?
Lieber Jano, hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, was Uke passiert, wenn er mit einer Waffe in der Hand geworfen wird? Nein?
Dann denk mal drüber nach.
Für den Fall, daß du nicht verstehst, was ich meine: komm her, nimm bspw. ein Bokken in die Hand, führ den Angriffsschlag aus, wie in Nage-no-Kata vorgesehen. Ich werde dich dann werfen.
Beschwer dich aber bitte nicht, wenn du volle Pulle auf dein Bokken fällst ...

Warum der Angriffsschlag stilisiert ausgeführt wird, ist hinreichend geklärt.
Ja, es ist eine Armbewegung gegen Ukes Kopf / Schlüsselbein.
Habe ich das je bestritten? Nein.

Was mich ein wenig belustigt, ist die Tatsache, daß nichts von dem, was ich an Indizien hier angeführt habe, die "Hardcore-Sport-Fraktion" irgendwie überzeugt.

Offenbar spielt es in deren Überlegungen nicht die geringste Rolle, daß ich etliche Kano-Zitate aufgeführt habe, in denen er die Rolle der Waffen im Jûdô ganz eindeutig beschreibt.

"Der ideale Jûdô-Lehrer ...", nicht wahr?

"... naginata, spears and sword should be included ..."

"Should be" ist im Englischen (ich berufe mich da auf die entschiedene Auskunft eines erfahrenen Anglisten) ein Imperativ!
Ein höflicher Imperativ, aber dennoch ein "... hat zu erfolgen!"

Auch wenn es wohl sinnlos ist - ich weise (neben den Zitaten aus Kanos Texten) noch einmal auf die Tatsache hin, daß im Kodôkan eben doch nachweisbar zumindest mit Langstock und Schwert trainiert wurde.
Die Schlußfolgerung, dies habe aber nichts mit Jûdô zu tun gehabt, wirkt ein wenig befremdlich angesichts des Kano-Zitats "... der ideale Jûdô-Lehrer ..." usw.

Die Rolle der Waffentechniken in den Kata wird offenbar noch immer nicht verstanden ("... macht ja nur Uke!").

Die Tatsache, daß Kano aus den Koryû kam, scheint ebenfalls keine Rolle zu spielen.
Kobudô Kenkyukai? Hatte angeblich nichts mit dem Jûdô zu tun.
Wie man aus der Tatsache, daß es derlei im Kodôkan nachweisbar gab, schlußfolgern kann, es habe aber nichts mit Jûdô zu tun, vermag ich nicht nachzuvollziehen.
Wie man angesichts der eindeutigen Forderung Kanos, der ideale Jûdô-Lehrer müsse auch Kenntnisse im Umgang mit Langstock und Schwert besitzen ableiten kann, diese Kenntnisse hätte man zu Kanos Lebzeiten nicht im Kodôkan oder wenn doch, dann zumindest nicht im Rahmen des Jûdô-Trainings erwerben können, werde ich wohl nie verstehen.

Der Denkansatz hinter derlei Schlußfolgerungen beruht imho auf der irrigen Auffassung, Jûdô bestehe nun mal nur aus Wurftechniken und ein wenig Bodenkampf.
Hin und wieder ist man sogar bereit, zuzugestehen, daß es so etwas wie Tritt- und Schlagtechniken auch geben könnte ...

Ich sehe das so (und jeder darf natürlich ganz anderer Meinung sein): wenn es quakt wie eine Ente, watschelt wie eine Ente, ein Gefieder hat wie eine Ente und die entsprechende Größe, wenn es schwimmen und fliegen kann, dann kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß es eine Ente ist - auch wenn es niemand für nötig befunden hat, dem Vieh ein Schild um den Hals zu hängen, auf dem "Dies ist eine Ente" steht.

Gleiches gilt für die Waffentechniken des Jûdô.

Da wir in dieser Frage wohl keinen Konsens erzielen können und meine These NICHT widerlegt werden konnte, hat sich für mich diese Frage und die darum stattfindende Debatte erledigt.

Tom
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Ronin
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Re: Randori no kata

Beitrag von Ronin »

zu dumm, dass es noch andere gibt, die auch schlaue Bücher lesen...
tutor!
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Re: Randori no kata

Beitrag von tutor! »

tom herold hat geschrieben: Da wir in dieser Frage wohl keinen Konsens erzielen können und meine These NICHT widerlegt werden konnte, hat sich für mich diese Frage und die darum stattfindende Debatte erledigt.
Für mich hat sich die Debatte ebenfalls erledigt, da Du außer der - vielleicht sogar zutreffenden - Anmerkung, ein derartiger Faustschlag sei nicht effektiv und den Lehren von Frank Thiele und Äußerungen von Koryu-Vertretern keine weiteren BELEGE für Deine Thesen anführen kannst und offensichtlich ignorierst, dass selbst Otaki/Draeger schreiben, dass dieser Angriff aus den Atemi-waza der Koryu stammt und dass selbst im Kodokan-Curriculum sowohl die Schlagtechnik als auch der Treffpunkt explizit verzeichnet sind.

Wie soll man etwas widerlegen, was Du noch nicht einmal außer durch Indizien, Interpretationen, Spekulation und Schlussfolgerungen daraus belegen kannst? Ich glaube kaum, dass es gelingen wird, eine Textstelle von Kano zu finden, in der er schreibt: "dies sind keine stilisierten Waffenangriffe, sondern nur Faustschläge".

Ich musste vor über 20 Jahren erkennen, dass mir damals Falsches beigebracht wurde und leider hatte ich das auch weiter verbreitet. Mir ist aber ein Umdenken gelungen. Für mich sage ich: zum Glück!
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Re: Randori no kata

Beitrag von judoka50 »

So wäre es dann tatsächlich sinnvoll als Ergebnis stehen zu lassen:

Lassen wir einen Faustschlag von oben ...... einfach nur einen Faustschlag von oben sein!!

Ein Schlag - stellvertretend für alles Mögliche wie vielleicht absichtlich von Kano so gedacht.

So kann jeder nach seiner Fasson glücklich weiter leben und vielleicht sogar über den Tellerrand schauend bei dem Anderen lernen.

Ich für meinen Teil schließe mich den Erläuterungen von Reaktivator, Tutor und der Vorstellung von Fritz an, da sie, allein schon aufgrund ihrer vielseitigen Verbindungen und Kontakte zu Vertretern des Kodokan als überzeugender dargelegt und damit glaubwürdiger klingen.
Viele Grüße
U d o
HBt

Ergebnis???

Beitrag von HBt »

Lieber Udo,
wenn Du dir das Mifune-Video ansiehst, stellst Du dir dann manchmal auch die Frage, warum sich keine Rechts/Links-Ausführungen in der dargestellten NnK finden? Shirai 8.Dan, hat sie bestimmt (nicht) vergessen ... ärgerlich.

Vorschlag für's nächste Training:
Mit Oma's Holzkochlöffel bewaffnen, links in den Gürtel stecken, ziehen (ziehen wollen) ... wenn es mit dem Ziehen geklappt hat, voll drauf semmeln ... bitte.

Das Voll-drauf-semmeln wird immer wieder ignoriert. Angst!? Es passiert wirklich nichts.
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Re: Randori no kata

Beitrag von judoka50 »

Nein - und unsere Trainingsmethoden halte ich derzeit für ausreichend genug.
Ganz so falsch lagen wir vermutlich in den letzten Jahren mit unserem Kata Training nicht, wie die Erfolge der Teilnehmer aus unserer Gegend bei den Kata Meisterschaften gezeigt haben. Zumindest sind wir voll damit zufrieden - arbeiten natürlich auch weiterhin daran. Auch mit dem Voll-drauf-semmeln hat es bisher geklappt - und es ist nichts anderes passiert, als das Uke geworfen wurde. Warum sollten wir daran etwas ändern???
Bist Du denn mit den von Dir erlernten Versionen und Dir gebotenen Möglichkeiten unzufrieden?
Die vorhandenen Vorgaben lassen doch auch Dir genug Spielraum für "Deinen" Weg, solange Du bereit bis
auch Deinen Schülern irgendwann einmal ihren erarbeiteten Spielraum einzuräumen.
Viele Grüße
U d o
tutor!
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Re: Randori no kata

Beitrag von tutor! »

judoka50 hat geschrieben:Ein Schlag - stellvertretend für alles Mögliche wie vielleicht absichtlich von Kano so gedacht
Es gibt drei grundlegende Situationen in der NNK - sie stehen repräsentativ für alle Situationen, in denen Wurftechniken angewendet werden können.

1) Uke kommt nach vorne und greift
(Uki-otoshi, kata-guruma, harai-goshi, tsuri-komi-goshi, sasae-tsuri-komi-ashi, yoko-gake)

2) Uke kommt nach vorne und wird geworfen, ohne vorher gegriffen zu haben
(seoi-nage, uki-goshi, ura-nage, yoko-guruma)

3) Uke greift, aber macht (noch) keine weiteren Anstalten für einen Angriff
(okure-ashi-barei, uchi mata, tomoe-nage, sumi gaeshi, uki-waza)

In keiner anderen Kata des Kodokan wiederholen sich die Angriffe Ukes so oft wie in der Nage-no-Kata. Der Grund hierfür ist, dass es in der Nage-no-Kata darum geht zu studieren, wie die Bewegungen Ukes zu einem Gleichgewichtsbruch weitergeführt werden und letztlich mit unterschiedlichen - repräsentativen - Wurftechniken abgeschlossen werden können. Man kann nun die enthaltenen Situation ganz einfach ordnen und Toris Kernaufgabe ableiten:

Uke bewegt sich nicht - Tori muss für Ukes Bewegung "sorgen"
(ziehen, drücken, schieben --> Nachgeben geht nicht, weil es nichts gibt, dem man nachgeben könnte.)

Uke bewegt sich während beide gefasst haben - ein "klassisches" Siegen durch Nachgeben, bei dem Tori einen Griff hat, um das Gleichgewicht brechen zu können.

Uke kommt auf Tori zu, greift aber nicht (sondern schlägt) - Tori muss das Gleichgewicht Ukes brechen, ohne vorher gefasst zu haben.

Diese drei Situationen sind für ein sehr, sehr weites Feld von Anwendungssituationen von Wurftechniken repräsentativ. Jede diese Situation kann vielfältig variiert und mit Beispielen gefüllt werden, auf die die Prinzipien des effektiven Gleichgewichtsbruchs übertragen werden können.

Die Auswahl der Techniken ist ebenfalls sehr repräsentativ. In jeder Gruppe wurden z.B. seh unterschiedliche Vertreter ausgewählt:

1) Te-waza:
- von minimalem über
- mittleren bis
- großem Körperkontakt
- vom "otoshi" (Niederwurf ist ein blöde Übersetzung) über ein
-"über sich ziehen" zum
- hohen Ausheben

2) Koshi-waza
- zweibeiniges
- einbeiniges Werfen
- tief Ausheben und
- kurz abkippen

3) ashi-waza
- fegen
- stoppen
- heben mit dem Wurfbein

3) ma-sutemi-waza
- aktiv unter Uke gehen
- mit dem eigenen Gewicht von Uke wegfallen lassen
- mit und ohne Fuß am Gegner werfen

5) yoko-sutemi-waza
- mit und ohne Fuß am Gegner werfen
- mit dem Gewicht vom Gegner wegfallen lassen
- in den Gegner hinein rotieren

Das ist jetzt ziemlich auf die Schnelle geschrieben und ich hoffe, dass es verständlich ist.

Die Nage-no-Kata ist in Ihrer Mehrdimensionalität, der Repräsentativität ihrer Techniken und der Situationen, in denen die TEchniken gemacht werden und in ihrem Wert für die technische Entwicklung sowie ihrem Wert als Übungsform für Körper und Geist ein kleines Kunstwerk.
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Ach Udo!

Beitrag von HBt »

... ein anderes mal.

Jetzt bitte wieder zur Sache: Die Sache mit der Katame no Kata?
tutor!
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Re: Ach Udo!

Beitrag von tutor! »

HBt hat geschrieben:... ein anderes mal.

Jetzt bitte wieder zur Sache: Die Sache mit der Katame no Kata?
Ich mache Dir einen Vorschlag: Du hast Otaki/Draeger, die wohl umfassendste Referenz für Randori-no-Kata und Du kommst aus Niedersachsen, wo eines der besten Katame-no-kata-Paare Europas herkommt. Die beiden waren dieses Jahr auch im Kodokan - gemeinsam mit ihren Trainern.

Bringe doch die Punkte, die für Dich offen sind, in Erfahrung - aus der Literatur und durch Nachfragen - und stelle Deine Erkenntnisse hier allen zur Verfügung.
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Re: Randori no kata

Beitrag von judoka50 »

@Tutor - Du hast deinen Vorschlag zur Mitarbeit zu sehr als Bitte abgefasst - das versteht Helge so nicht :ironie3
Viele Grüße
U d o
HBt

Tutor!

Beitrag von HBt »

Wir beide wissen doch, wie gut ich die von Dir angesprochenen Personen kenne und wie viele Stunden wir gemeinsam auf der Matte verbracht haben, ich fasse Deine Empfehlung als Werbung für unsere Arbeit auf. Danke.

Hier die internationalen Ergebnisse http://masterathlete.com/

Lieber Tutor!,
mich interessieren 'Graduierungen und vermeintliche Wettkampferfolge' nicht, ich persönlich brauche das nicht.
Tschüß

Helge Bartelt

PS
Bringe doch die Punkte, die für Dich offen sind, in Erfahrung - aus der Literatur und durch Nachfragen - und stelle Deine Erkenntnisse (..).
selbstverständlich.
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Re: Tutor!

Beitrag von tutor! »

HBt hat geschrieben:Wir beide wissen doch, wie gut ich die von Dir angesprochenen Personen kenne und wie viele Stunden wir gemeinsam auf der Matte verbracht haben, ich fasse Deine Empfehlung als Werbung für unsere Arbeit auf. Danke.

Hier die internationalen Ergebnisse http://masterathlete.com/
Einige im niedersächsischen Kata-Bereich machen wirklich eine sehr gute Arbeit. Wenn Ihr externe Referenten dazu nehmt, könntet Ihr aber durchaus auf Leute zurückgreifen, die grundsätzlich bis zum Ende des Lehrgangs in der Halle bleiben.

Als Katame-no-Kata-Paar meinte ich aber eigentlich Sei Kam und Sebastian (http://www.ffjudo.com/Didier/KATAME_NO_ ... %20LAN.wmv), deren Kata, aber auch Trainingseinstellung wirklich imponiert.
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Respekt

Beitrag von HBt »

Tutor! hat geschrieben:Einige im niedersächsischen Kata-Bereich machen wirklich eine sehr gute Arbeit. Wenn Ihr externe Referenten dazu nehmt, könntet Ihr aber durchaus auf Leute zurückgreifen, die grundsätzlich bis zum Ende des Lehrgangs in der Halle bleiben. Als Katame-no-Kata-Paar meinte ich aber eigentlich Sei Kam und Sebastian (..) wirklich imponiert.
Ich habe Dich offenbar mißverstanden. Sorry; eine dämliche Begleiterscheinung der Anonymität hier, aber das Thema hatten wir ja schon oft.

Du sprichst in Deinem Post 'ein Kernproblem' an, das ich öffentlich nicht diskutieren werde. Ich gehe davon aus, wir sind diesbzgl. (auch inhaltlich) auf einer Wellenlänge.
Zuletzt geändert von HBt am 02.12.2008, 14:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Randori no kata

Beitrag von Lippe »

Ich habe gelernt, beim Ude-Gatame das rechte Knie auf Ukes Brustkorb bzw. nahe an Ukes linke Achsel zu bringen, einfach um die Schulter besser unter Kontrolle zu haben bzw. um Ukes Bewegungsfreiheit dort einzuschränken.
In der hier gezeigten Kata wird dies beim Ude-Gatame (Technikbeginn etwa bei 8:15 min) nicht gemacht.

Da drängen sich mir zwei Fragen auf:

1) Welche Version ist näher an den Kodokan-Vorgaben?
2) Worin liegt der Vorteil der in dem Video gezeigten Ausführung (im Gegensatz zu der Ausführung, die ich während der Vorbereitung zum 2. Dan gelernt habe)?
tutor!
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Re: Randori no kata

Beitrag von tutor! »

Lippe hat geschrieben:Ich habe gelernt, beim Ude-Gatame das rechte Knie auf Ukes Brustkorb bzw. nahe an Ukes linke Achsel zu bringen, einfach um die Schulter besser unter Kontrolle zu haben bzw. um Ukes Bewegungsfreiheit dort einzuschränken.
In der hier gezeigten Kata wird dies beim Ude-Gatame (Technikbeginn etwa bei 8:15 min) nicht gemacht.

Da drängen sich mir zwei Fragen auf:

1) Welche Version ist näher an den Kodokan-Vorgaben?
2) Worin liegt der Vorteil der in dem Video gezeigten Ausführung (im Gegensatz zu der Ausführung, die ich während der Vorbereitung zum 2. Dan gelernt habe)?
Eine technische Schwäche dieser Vorführung - Tori muss Ukes Oberkörper in der Tat besser kontrollieren. Das dürfte die beiden auch den ein oder anderen Punkt gekostet haben (wie leider auch einige andere Techniken nicht 100% optimal gelaufen sind). Es sind halt auch keine Roboter, denen alles immer gleich gut gelingt.
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Re: Randori no kata

Beitrag von Lippe »

Diese Abweichung ist mir eben als besonders gravierend ins Auge gefallen - und da wollte ich lieber sicher gehen. Dass niemand vor Fehlern gefeit ist sollte wohl jedem klar sein.

Da meine Prüfung zum 2. Dan aber "schon" vier Jahre her ist und ich seither die Kata zwar noch ab und an gemacht habe, aber keinen Lehrgang dazu mehr besucht habe, war ich mir nicht sicher, ob dies den aktuellen Schwankungen geschuldet ist, die das "Wiederentdecken" der Trainingsform Kata mit sich bringt.
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Re: Randori no kata

Beitrag von tutor! »

Lippe hat geschrieben:Diese Abweichung ist mir eben als besonders gravierend ins Auge gefallen - und da wollte ich lieber sicher gehen. Dass niemand vor Fehlern gefeit ist sollte wohl jedem klar sein.

Da meine Prüfung zum 2. Dan aber "schon" vier Jahre her ist und ich seither die Kata zwar noch ab und an gemacht habe, aber keinen Lehrgang dazu mehr besucht habe, war ich mir nicht sicher, ob dies den aktuellen Schwankungen geschuldet ist, die das "Wiederentdecken" der Trainingsform Kata mit sich bringt.
Bitte aber beachten, damit sich kein Fehler einschleicht. Der rechte Fuß darf nicht nach innen zum linken Knie hin versetzt sein, sondern hat einen deutlichen (mind. halber Meter) Abstand zum Knie, damit Tori eine gute Standfestigkeit hat.

Tori kippt sein Knie dann nach unten und innen auf den unteren Teil des Oberkörpers von Uke.

Ich hoffe, das ist jetzt so verständlich. Vielleicht ist es auf den Kata der Finalisten besser drauf (http://www.ffjda.com/Didier/Coupe_Kata08.html - mir fehlt jetzt allerdings die Zeit das zu checken).

Sollte jemand Lust haben, kann man sich ja mal eine Kata von irgendeinem (nicht deutschen) Paar nehmen und in einem separaten Faden Technik für Technik durchgehen.
Zuletzt geändert von tutor! am 02.12.2008, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Randori no kata

Beitrag von Reaktivator »

tutor! hat geschrieben:
Lippe hat geschrieben:In der hier gezeigten Kata wird dies beim Ude-Gatame (Technikbeginn etwa bei 8:15 min) nicht gemacht.
Da drängen sich mir zwei Fragen auf:
1) Welche Version ist näher an den Kodokan-Vorgaben?
2) Worin liegt der Vorteil der in dem Video gezeigten Ausführung (im Gegensatz zu der Ausführung, die ich während der Vorbereitung zum 2. Dan gelernt habe)?
Eine technische Schwäche dieser Vorführung - Tori muss Ukes Oberkörper in der Tat besser kontrollieren. Das dürfte die beiden auch den ein oder anderen Punkt gekostet haben (wie leider auch einige andere Techniken nicht 100% optimal gelaufen sind). Es sind halt auch keine Roboter, denen alles immer gleich gut gelingt.
"tutor!" hat es ja weiter oben schon geschrieben: Die beiden Vorführenden gehören in Bezug auf die Katame-no-kata wirklich zur absoluten Spitze nicht nur in Deutschland, sondern in Europa (Die guten Platzierungen bei den letzten Europameisterschaften sowie die Silbermedaille bei dem EJU-Kata-Turnier in Italien bestätigen das.).

Aus Insiderkreisen habe ich gehört, daß ausgerechnet in Paris das Verletzungspech zugeschlagen hatte und sich einer von beiden (konkret: Sebastian) erst nach ambulanter Wirbelsäulenbehandlung der Konkurrenz stellen konnte - wobei zeitweise wohl sogar fraglich war, ob sie überhaupt würden antreten können.... (Die Beeinträchtigung zeigt sich auch auf dem Video ganz deutlich z.B. bei Juji-gatame).

Daß sie sich so gut wie nichts haben anmerken lassen, ohne schmerzverzerrtes Gesicht angetreten sind und dann dennoch eine derart gute Kata gezeigt haben, zeigt nicht nur ihr Können sondern spricht auch für ihre Einstellung.
Großes Kompliment und - Chapeau!
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