Rudolf Mieth ist im Alter von 77 Jahren gerstorben

[nur_wazaari]

https://www.judobund.de/aktuelles/news/ ... verstorben

Ich habe ihn u.a. im Jahr 2012 bei einem Lehrgang und im Zuge seiner Ehrung mit dem 8.Dan erlebt und mir sind seine scharfen Worte in Erinnerung geblieben, als die IJF kurz zuvor einen gewissen Vladimir Putin zum 8. Dan graduiert hat. Sinngemäß sagte er, dass es würdige und unwürdige Ehrungen gäbe und er nicht mit einem solchen Menschen gleichgesetzt werden will. Er appellierte zudem daran, sich ständig weiterzubilden und sich gerade als hoher Dan-Träger an wichtige ethische Grundsätze zu halten.

R.I.P.

[tutor!]

Mir begegnete Rudi Mieth zunächst indirekt, nämlich als Herausgeber und Autor des Sammelbands "Texte zur Theorie der Sportarten - Judo" (https://de.book-info.com/isbn/3-7780-7201-3.htm). In der Judo-Boomzeit der 1970er Jahre gab es zahlreiche Buchveröffentlichungen, die aber meistens Monografien waren und schwerpunktmäßig aus Beschreibungen von Techniken bestanden. Einige Bücher waren darüber hinaus richtungsweisend, weil sie methodische Gedanken der Autoren darlegten.

Rudi Mieth veröffentlichte jedoch zum ersten mal eine strukturierte Sammlung unterschiedlichster Texte und leistete damit einen unglaublich wertvollen Beitrag zu einer wissenschaftlichen Betrachtung von Judo. Für mich gehört dieses Werk damit zu den Meilensteinen der Entwicklung des Judo im deutschsprachigen Raum. Viele der enthaltenen Beiträge sind auch heute noch hochaktuell und lassen erkennen, wie weit und professionell vor 50 Jahren und davor - viele Beiträge stammen aus den 1970er Jahren - bereits gedacht und gearbeitet wurde.

Später habe ich Rudi Mieth bei verschiedenen Anlässen getroffen und ihn als ruhig, bestimmt und kompetent erlebt. In den 1980er Jahren war er z.B. Wertungsrichter bei den ersten Katameisterschaften in Deutschland. Das letzte größere Projekt auf Bundesebene, an dem er mitgearbeitet hat, war m.W. die Erarbeitung der jüngst abgelösten Dan-Prüfungsordnung.

R.I.P. lieber Rudi