Judo Regeln: Japan machts anders.

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Makikomi Kid
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Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Makikomi Kid »

"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
Deshi
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Deshi »

Makikomi Kid hat geschrieben:http://www.judo-voj.com/contents/judocompetitions.html

Lesenswert.
In der Tat! Danke für den Link!
Mit den IJF Regeln scheint irgendwie niemand so richtig glücklich zu sein, außer der IJF selbst (?).
Egal wen ich frage, egal welches Forum ich dazu lese, alle sind irgendwie mit den Regeln unzufrieden.
Sei es das Verbot des Beinfassens oder die Vernachlässigung der Ne-Waza...
JSC Mitglied
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von JSC Mitglied »

Ich wäre auch für eine offene Gewichtsklasse. :D
Wenigsten, dass es sie zusätzlich gibt anstatt bloß nur normal mit Gewichtsklassen.
Vorteile:
  • man legt mehr Wert auf die Technik, denn mit Kraft ist bei einem Gegner, der 40 Kg mehr wiegt, wenig zu machen
  • es ist publikumswirksamer (Die IJF hat doch dies als Begründung für einige Regeln genannt) wenn einer mit 60 kg einen mit 95 kg wirft
  • auf Turnieren hat man mehr Kämpfe, wenn sie zusätzlich angeboten wird
freundliche Grüße
JSC Mitglied

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Ronin
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Ronin »

das ist ja auch innerhalb unserer Verbandsstruktur (sogar in den offiziellen Meisterschaften) möglich, wenn denn die Beteiligten wollen.
Siehe hier:
http://www.badische-zeitung.de/sport/me ... denzlingen
bitte den letzten Absatz beachten, der Rest hat mit dem Thema nix zu tun.

Ich halte das für gut und richtig (allerdings auch der breiten Masse schwer vermittelbar)
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Hofi
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wir haben es auf der Münchner einige Zeit gemacht, Problem war nur ein rein organisatorisches. Da sich die Männer alleine nicht rechnen, waren die immer mit nem Kinderturnier kombiniert und dann wurde es hinten raus zeitlich ein bißchen eng.
Darum haben wir es durch ne Mannschaftswertung ersetzt.
Eine Überlegung wäre, ob man es als Extra-Turnier an ein anderes Jugend-Turnier koppelt, Bezirks-EM U18 würde mir da einfallen. Die ist schnell rum, die Trainer könnten sich noch bißchen selber bewegen, nachdem die Jungs dran waren.
Mal für den 2014er-Terminplan überlegen.
Bis dann
Hofi
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tutor!
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von tutor! »

Ich habe früher als Leichtgewicht auch gerne in der offenen Klasse oder in der Mannschaft im Schwergewicht gekämpft, aber es gibt auch eine andere Seite.

Schaut man sich die Ergebnisse an, die Gotawa (Link oben) anführt, stellt man fest, dass diejenigen, die gegen schwerere gewonnen haben, selbst auch nicht gerade Leicht- oder Mittelgewichte waren. Tatsache ist, dass nur wenige Halbschwergewichte in einer offenen Klasse bestehen können - die wenigen Mittelgewichte, die herausragende Ergebnisse in der offenen Klasse erreicht haben, waren absolute Ausnahmen wie I. Okano.

Das liegt zum Teil auch daran, dass im Schwergewicht auch in Japan die Leistungsdichte (derzeit) geringer ist, als in den niedrigeren Gewichtsklassen, so dass es eine gute Chance gibt, dass ein hervorragender Halbschwerer gegen einen mittelprächtigen Schweren kommt und dann eine gute Chance hat zu gewinnen.

Das sieht aber auf der Spitzenebene vollkommen anders aus. Das wissen auch die Japaner, die ja ihre Halbschweren bei internationalen Wettkämpfen im Schwergewicht an den Start bringen könnten, wenn sie ihnen denn eine gute Chance zutrauen würden.

Früher gab es ja mal die offene Klasse bei OS, WM und EM. Man hat sie aber abgeschafft, weil so gut wie immer nur noch die Schweren an den Start gegangen sind und von den wenigen Halbschweren auch nur absolute Ausnahmekönner und physisch extrem starke Athleten erfolgreich waren (wie z.B. Dietmar Lorenz oder Robert. v.d.Walle).

Was die Regeln des Bodenkampfs betrifft:

Die hier geschilderten "7-Uni-Turniere" sind nichts anderes als die "Kosen"-Wettkämpfe, die seit 1914 ausgetragen werden (ich wusste aber gar nicht, dass sie noch stattfinden). Die Taktik, den Gegner in die Bodenlage herunterzuziehen, ohne einen Wurfversuch zu machen, um dann im Boden zu kämpfen, wurde 1918 zum ersten Mal angewendet. Kano bezeichnete dies als "Degeneration" des Judo, worauf die Regel eingeführt wurde, dass nur nach einer Wurftechnik oder nach einem "besonders geschickten" Übergang am Boden gekämpft werden darf. Das hat aber die Veranstalter nicht davon abgehalten, ihre Regeln nicht zu ändern (verschiedene Veranstalter kämpfen in Japan also nach verschiedenen Regeln).

Insgesamt würde ich es aber auch begrüßen, wenn etwas mehr Zeit am Boden gegeben würde.
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guk
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von guk »

Der Artikel ist von 2009 und bezieht sich vor allem auf die alljapanischen Meisterschaften, wo ja traditionell mit offener Gewichtsklasse gekämpft wird.

Sollen deshalb überall die Gewichtsklassen fallen? Dann hätten Leute in meiner "Leichtgewichtsklasse" keine Chance mehr, auch mit noch so guter Technik, denn bei gleichguter Technik siegt für gewöhnlich der Größere/Schwerere. Der Gewinner war 2009 mit 100 kg auch kein Leichtgewicht. Und der 185 kg Judoka braucht sich nur auf mich setzen. :lol

Wenn in Japan die Schulen und Unis ihre Mannschaften für Vergleichskämpfe aufstellen, findet man auch kaum Leichtgewichte darunter...

Und das Beingreifer-Verbot stammt doch hauptsächlich von den Japanern selber, weil die Russen ihnen immer die Beine weggezogen haben :alright
Auch wenn ich nicht mehr aktiver Wettkämpfer bin, ich hätte die Beingreifer gerne wieder! Dann gibt es im Training nicht ständig die Diskussionen, dass es Techniken außerhalb des Wettkampfjudos gibt.
Ebenso etwas mehr Zeit, um im Boden vernünftig zu arbeiten. Aber da ist wohl die Angst zu groß, dass es fürs Fernsehen zu unattraktiv wird.
tutor!
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von tutor! »

guk hat geschrieben:Und das Beingreifer-Verbot stammt doch hauptsächlich von den Japanern selber, weil die Russen ihnen immer die Beine weggezogen haben :alright
Nein, das stimmt so nicht - das ist eine rein europäische Idee....

Das Problem dabei waren auch nicht die Beingreifer selbst, sondern das mit den Beingreifern verbundene abgebeugte Kämpfen. Durch die Einschränkung der Beingreifer - derzeit ist das totale Verbot ja noch in der Erprobungsphase - sollte der Kampfstil wieder aufrechter werden. Aufrechtes Kämpfen ist nun mal ein wesentliches stilistisches Merkmal des Judo, auf das auch Kano viel Wert gelegt hat. Durch das immer abgebeugtere Judo besonders in den leichten Klassen bei den Männern war Judo dabei, seine Identität zu verlieren. Daher hat man gegengesteuert. Vor 30 oder 40 Jahren waren Beingreifer eine eher seltene Ausnahme. Von den fünf offiziellen Beingreiftechniken sind ja auch nur zwei in der Gokyo.

Bitte verstehe diese Erläuterungen nicht als meine Zustimmung zu diesem Verbot. Das Problem mit dem abgebeugten Kämpfen hätte man meiner Meinung nach anders lösen müssen.
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guk
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von guk »

Danke für die Info - ich kannte nur die "Japan"-Version.
Kumamoto
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Kumamoto »

Frage: Wie ist das mit dem Startrecht in der "Offenen Klasse"?
Darf jemand z.B. um 10.00 Uhr im Mittelgewicht starten und ab 12.00 Uhr dann in der Allkategorie? Oder muss man sich vorher entscheiden, wo man startet?
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Fritz
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Fritz »

Ich erinnere mich an die WM 2003 in München, wo eine relativ leichte Kämpferin die Allkategorie der Frauen gewann. War
sehr beeindruckend, hatte auch niemand damit gerechnet, wir dachten alle, wird eher eine der "stattlicheren" Damen
werden...

Ist ne Schande, daß ausgerechnet die Kampfklasse, welche das meiste "Überraschungspotential" bietet und wo man
gelegentlich schön zeigen kann, daß auch ein scheinbar Unterlegener siegen kann, aus den hochkarätigen
Veranstaltungen gestrichen wurde...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von tutor! »

Fritz hat geschrieben:Ich erinnere mich an die WM 2003 in München, wo eine relativ leichte Kämpferin die Allkategorie der Frauen gewann. War sehr beeindruckend, hatte auch niemand damit gerechnet, wir dachten alle, wird eher eine der "stattlicheren" Damen werden...
Celine Lebrun. Für mich war sie allerdings die Favoritin, nachdem ich sie im Aufwärmraum bei der Vorbereitung gesehen habe. Sie war eine physisch, aber auch vom Willen und technisch-taktisch eine der absolut besten "Halbschweren".
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von katana »

Tutor hat geschrieben:Schaut man sich die Ergebnisse an, die Gotawa (Link oben) anführt, stellt man fest, dass diejenigen, die gegen schwerere gewonnen haben, selbst auch nicht gerade Leicht- oder Mittelgewichte waren.
Genau das ist der springende Punkt dieser Statistik ... und der Pferdefuß.
Genau betrachtet haben da koditionell optimierte "Schwergewichtler" gegen "Übergewichtige" gewonnen.
Das ist ja absolut nix Neues und auch nichts Ungewöhnliches.
Bei dem Gewicht muß man vor allem auch bedenken , daß die Asiaten allgemein nicht so schwergewichtig sind, wie andere Nationen.
Ich halte diese Statistik zwar in der Aussage für richtig, von der angestrebten Botschaft her jedoch für belanglos, wenn nicht sogar kontraproduktiv.
KK
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Re: Judo Regeln: Japan machts anders.

Beitrag von Judo Raubling »

tutor! hat geschrieben: Nein, das stimmt so nicht - das ist eine rein europäische Idee....

Das Problem dabei waren auch nicht die Beingreifer selbst, sondern das mit den Beingreifern verbundene abgebeugte Kämpfen. Durch die Einschränkung der Beingreifer - derzeit ist das totale Verbot ja noch in der Erprobungsphase - sollte der Kampfstil wieder aufrechter werden. Aufrechtes Kämpfen ist nun mal ein wesentliches stilistisches Merkmal des Judo, auf das auch Kano viel Wert gelegt hat. Durch das immer abgebeugtere Judo besonders in den leichten Klassen bei den Männern war Judo dabei, seine Identität zu verlieren. Daher hat man gegengesteuert. Vor 30 oder 40 Jahren waren Beingreifer eine eher seltene Ausnahme. Von den fünf offiziellen Beingreiftechniken sind ja auch nur zwei in der Gokyo.

Bitte verstehe diese Erläuterungen nicht als meine Zustimmung zu diesem Verbot. Das Problem mit dem abgebeugten Kämpfen hätte man meiner Meinung nach anders lösen müssen.
Mit größtem Respekt, die Erklärung erscheint zwar sinnig, jedoch hat die Praxis etwas anderes gezeigt. Beispielsweise beim Brazilian Jiu-Jitsu, einem anderen Judo-Stil der auch direkt auf Prof. Kanō Jigorō zurückgeht (Erklärung siehe hier im Forum), sind Beingreifer immer noch erlaubt. Der Kampfstil ist vor einem Griff zwar wirklich abgebeugt, um schnelle "shoots" zu verhindern, jedoch wird nach einem erfolgreichen Griff sofort aufrecht weitergekämpft, da das abgebeugte Kämpfen viel zu viele Nachteile beinhaltet.

Das dies auch sehr dynamisch aussieht kann man an diesem auch sonst sehenswerten Video sehr gut erkennen.
http://www.youtube.com/watch?v=GgkNZeoVSG0#at=208
Gerade für leichtere aber schnellere Kämpfer ist der Verbot von Beingreifern ungerecht, wenn Griffe nun nicht mehr mit zwei Händen gelöst werden dürfen, sind leichtere Kämpfer im offenen Vergleich sehr benachteiligt. Klar ist aber auch das Beingreifer leicht zu lernen und effektiv sind und dies auf die Kosten anderer, schöner Judotechniken geht. Das Argument verschwindet je besser die Judokas werden.

Just my 2cts.
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