Bodenhaftung verloren?

Beitrag von **Fritz** » 20.01.2005, 12:32

Kam gerade in meinem Postfach an, die Ausschreibung zum:

Bundesoffenen Workshop
Judo - Rüsten für die Zukunft
Probleme der Fluktuation im Verein erkennen und lösen

Dieser soll von Fr. 06.05 18:00 - 08.05. 12:30 laufen...
also zwei Übernachtungen...

Soweit so gut.
Aber dafür, daß es ein "Workshop" (was heißt das eigentlich: Kann man da
Arbeit kaufen?) sein soll,
150€ (d.h. knapp 300DM) zu verlangen, ist in meinen Augen
schon ziemlich unverschämt.

Wie seht ihr das?
Für mich ist so eine Veranstaltung etwas, wo Teilnehmer selbst etwas
erarbeiten: Strategien, Konzepte, Methoden usw. und Erfahrungen
austauschen.
Letztendlich Dinge, die auch dem DJB (als Verband)
zugutekommen sollen...
Und dafür, daß Wissen/Ideen/KnowHow der Teilnehmer abgeschöpft
werden sollen, erscheint mir der Preis einfach zu hoch, insbesondere
wenn man ihn in Relation zu den üblichen
Weiterbildungsveranstaltungen, Sommerschulen usw. setzt...

Der Müller · Beitrag von **Der Müller** » 20.01.2005, 12:38

150 EUR sind echt happig, finde ich etwas unverschämt, dafür dass es wirklich der "Allgemeinheit" zugute kommt, und sehr viel auch von den Teilnehmern, sprich deren geistigen Eigentums kommt. Aber hallo !

bully1987 · Beitrag von **bully1987** » 20.01.2005, 22:24

Müller du spricht mir aus der Seele, der DJB entwickelt sich immer mehr zu nem abzock verein.
Die 150 € sind echt frech.

Jakob · Beitrag von **Jakob** » 21.01.2005, 00:11

Bevor ihr hier weiter rummeckert, sollte der Thread-Ersteller vielleicht mal die komplette Ausschreibung posten.

Was wird genau angeboten?
Welche Dozenten sind da?
Wo wird man untergebracht?

Das muss alles bezahlt werden.

Der Müller · Beitrag von **Der Müller** » 21.01.2005, 09:31

ok ok, wenn die Übernachtungen mit dabei sind läßt sich der Preis ja noch verstehen. Aber das glaube ich wohl nicht.

Beitrag von **Fritz** » 21.01.2005, 10:41

Die Ausschreibung findet ihr auf:

http://www.judobund.de ==> Breitensport ==> Termine ==> Mai

Übernachtungen sind dabei, es erscheint mir trotzdem sehr
teuer, verglichen mit ner ÜL/Trainer-Aus- und Weiterbildung
(z.B. im Land Brandenburg - auch jeweils zwei Übernachtungen: 50-100€,
und auch das ist teilweise schon recht happig)
Ich finde solche Preise schon irgendwie krank, dafür daß die Zielgruppe
Leute sind, welche i.a. ehrenamtlich dafür sorgen wollen/sollen,
daß die Verbände letztendlich
mehr Mitglieder und damit mehr Geld bekommen...

Der Müller · Beitrag von **Der Müller** » 21.01.2005, 10:43

Du sagst es: EHRENAMTLICH

Speedy · Beitrag von **Speedy** » 21.01.2005, 14:57

Und deswegen liegt es an jedem seinem Verein klar zu machen, dass er die Kosten für eine Fortbildung (kommt ja letztlich dem Verein zu Gute) übernehmen soll/muss. Und schon wird das Geldbörseleien verstärkt weniger belastet.

Der Müller · Beitrag von **Der Müller** » 21.01.2005, 15:06

Gute Idee, aber das Thema "Verein bezahlt" hatten wir ja schon

Beitrag von **Fritz** » 21.01.2005, 15:31

Und deswegen liegt es an jedem seinem Verein klar zu machen, dass er die Kosten für eine Fortbildung (kommt ja letztlich dem Verein zu Gute) übernehmen soll/muss. Und schon wird das Geldbörseleien verstärkt weniger belastet.

Genau das ist das Problem bei diesen Summen,
d.h. kleinere Vereine werden es sich nicht gut leisten können...
Mittlerweile ist es so, daß mein alter Verein lieber Breitensport-ÜL
ausbilden läßt als Fach-ÜL, da
a) die Ausbildung im Landkreis
stattfindet und
b) es wohl nur einen Bruchteil kostet.
Dummerweise sind ÜL-Ausbildungen aber nur ab nem bestimmten Alter
machbar, ein Alter, in dem die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist,
daß der Betreffende arbeits- u. berufsbedingt den Wohnort
wechseln wird (so ists zumindestens im Osten).

Aber die erwähnte Veranstaltung ist ja quasi nicht mal
"Pflicht" wie ne ÜL-Ausbildung
und ca 30-Kinder-Monatsbeiträge a 5€ vom Verein ziehen zu wollen/können, ist ehrlich gesagt blauäugig...

Jakob · Beitrag von **Jakob** » 22.01.2005, 01:22

Aber anteilig kann sich der Verein schon beteiligen. Es ist einfach mal so, dass gut ausgebildete, motvierte Trainer, die sich wohlfühlen, das A und O für den Verein sind. Da kann der Verein sich ruhig auch mal spendabel zeigen.
Ob es jetzt genau dieser Workshop sein muss, sei mal dahingestellt.

Zum Workshop: Es sind eben ziemlich viele Referenten, von denen man halten kann, was man will, aber die machen das alle nicht umsonst. Und bei so topaktuellen Themen, lässt der DJB die Teilnehmer eben mal etwas tiefer in die Tasche greifen. Das der DJB kein Gewinnstreben hätte, will ich garnicht behaupten.

Aber alles in allem, wenn man die Anzahl der referenten und die inklusive Unterbringung sieht, geht das schon einigermaßen in Ordnung.
Man muss ja nicht hingehen.

Der Müller · Beitrag von **Der Müller** » 24.01.2005, 11:17

DaGimp hat geschrieben:Aber anteilig kann sich der Verein schon beteiligen. Es ist einfach mal so, dass gut ausgebildete, motvierte Trainer, die sich wohlfühlen, das A und O für den Verein sind. Da kann der Verein sich ruhig auch mal spendabel zeigen.

Erklär das den Vereinen die Breitensport und andere Populärsportarten betreiben. Da sitzt das Geld eben überhaupt nicht locker, zumindest nicht für die Abteilung Judo. Weil die Hand- und Fußballer brauchen neue Trikots, neue Netze, neue Bälle, ...
Ich mache das bei uns als Trainer auch ehrenamtlich und kassiere keinen Cent, zahle sogar noch schön und brav meine Beiträge

Speedy · Beitrag von **Speedy** » 24.01.2005, 15:12

Also bei der Trainer - B Ausbildung war jeder ausgegebene Euro das dreifache Wert. Die Ausbildung in Köln war Top!

Jakob · Beitrag von **Jakob** » 24.01.2005, 17:05

Der Müller hat geschrieben:
DaGimp hat geschrieben:Aber anteilig kann sich der Verein schon beteiligen. Es ist einfach mal so, dass gut ausgebildete, motvierte Trainer, die sich wohlfühlen, das A und O für den Verein sind. Da kann der Verein sich ruhig auch mal spendabel zeigen.
Erklär das den Vereinen die Breitensport und andere Populärsportarten betreiben. Da sitzt das Geld eben überhaupt nicht locker, zumindest nicht für die Abteilung Judo. Weil die Hand- und Fußballer brauchen neue Trikots, neue Netze, neue Bälle, ...

Siehst du. Da liegt doch das eigentliche Problem. Und nicht beim DJB.

Ich selbst bin auch in einem kleinen gemeinnützigen Verein.
Bis vor 2 Jahren hatten wir nur Judo im Angebot. Seit 2 Jahren auch viele andere Sportarten.
Gefördert wird Judo trotzdem weiterhin. Und ich würde an deiner Stelle mal ganz kritisch nachfragen, was mit den Beiträgen deiner Judoschüler passiert. Wofür werden die ausgegeben, wenn nicht für deine Aufwandsentschädigung?

Der Müller · Beitrag von **Der Müller** » 25.01.2005, 09:14

Ich bin leider in einem "großen" Verein, wo Judo auch mitangeboten und nicht ganz erfolglos trainiert wird, aber dennoch werden andere Sportarten wesentlich mehr gefördert. Wenn es mal Geld für Fortbildungen gibt, müssen wir Judoka hart dafür kämpfen und sehr gute Argumente haben.