Neben Judo noch Aikido machen?
Neben Judo noch Aikido machen?
Hallo. Ich bin erst ein frischgebackener Judoka; gehe dem schönen Judosport erst seite Ende Feber diesen Jahres nach. Durch eine Bekannte bin auf das Thema Aikido aufmerksam geworden, und habe gestern Abend bei ihren Verein mitrainiert. Das Training war zwar, hm wie soll ich sagen, gewöhnungsbedürftig, besonders die Bewegungen, aber dennoch hat es mir das Aikido irgendwie angetan. Gibt es jemanden, der Aikido und Judo gleichzeitig trainiert, oder noch besser - hat jemand von euch gleichzeitig mit diesen Künsten angefangen? Ich persönlich hab da so meine Zweifel, ob es sinnvoll wäre, beide Sachen gleichzeitig zu beginnen. Bin was Kampfsportdinge betrifft ein absoluter Novize, habe bevor ich im Februar diesen Jahres auf die Idee gekommen Judo zu machen noch nie was in der Richtung gemacht.. Also was meint ihr? Wäre es zumindest einen Versucht Wert, oder sollte ich für die nächsten Jahre nur auf das Judo konzentrieren, und dann erst "fremdgehen".
ps: bin nur ein Judo Breitensportler, Wettkampfambitionen hege ich keine, das reizt mich mometan überhaupt nicht und bin dafür auch zu alt.
Ich hoffe auf ein paar hilfreiche Anworten und Meinungen.
LG
ps: bin nur ein Judo Breitensportler, Wettkampfambitionen hege ich keine, das reizt mich mometan überhaupt nicht und bin dafür auch zu alt.
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Zuletzt geändert von iceman00 am 14.05.2010, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Ahoi, hier, ich melde mich mal als jemand, der Judo und Aikido macht. Dazu kurz: Ich habe vor etwa 12 Jahren als kleines Kind mit Judo angefangen, bin seit ein paar Jahren 1. Kyu (also Braungurt). Allerdings war das für mich viele Jahre nur ein Hobby, das ich für gewöhnlich 1x und einige Jahre auch 2x in der Woche je zwei oder vier Stunden je Trainingsabend verfolgt habe und ansonsten nicht weiter. Natürlich erwarten die wenigsten Trainer von einem Kind und Jugendlichen im Breitensport mehr als das, seltenst wird zur Beschäftigung mit (anderen) Kampfkünsten außerhalb des Trainings geraten - man will ja die Leute bei sich halten^^
Nunja, vor... - ich weiß nicht genau - etwa anderthalb Jahren packte mich eine regelrechte... Faszination für verschiedene Dinge im Bereich der Kampfkünste. Ich weiß auch noch, wie ich dazu kam, auch wenn ich gerade echt nachdenken musste, wie das wirklich ablief. Initiator des ganzen war wohl Eiji Yoshikawas Buch "Musashi", das ich - ein zweites Mal nach einigen Jahren - damals gelesen habe. Das hat mich für japanische Kultur und besonders Bu(shi)do begeistert und die Begeisterung hat sich gehalten. Ich habe zuerst sehr viel im Internet gelesen, wegen eines Mangels an Geld eben eher weniger in Büchern. Wie auch du fand ich Aikido plötzlich unheimlich faszinierend, besonders angeregt durch einen Bildband von Heinz Patt, ehemals Schüler von Meister Asai (der Bundestrainer vom Aikikai Deutschland), der hier zu Hause rumlag (der Bildband, nicht der Meister oder Herr Patt). Meine Mutter hatte sich den aus reiner Neugierde vor Jahren mal gekauft. Ich habe mich dann also genauer informiert. Vor allem das Internet (mit seinen vielen Videos und Texten) hat hier natürlich eine wichtige Rolle gespielt, aber auch die interessante Korrespondenz mit einem Bekannten, selbst 4. Dan Aikido, hat meinen Willen, Aikido zu machen, sehr bestärkt und zu einer Art unwiderstehlichem Drang werden lassen. Wie auch dir gefielen mir vor allem die dynamischen, runden Bewegungen. Eine Kampfkunst wie Karate anzufangen, erscheint vielen ja sinnvoller, weil man (in den meisten Trainingsgruppen) im Judo seltenst mit Atemi (Schlagtechniken) arbeitet, aber genau diesen Fokus hatte ich überhaupt nicht.
Im August des letzten Jahres (2009 also) habe ich dann endlich mit Aikido angefangen. Und ich hatte anfangs unglaubliche Schwierigkeiten. Das banalste Problem war: Seit 12 Jahren stehe ich im Judo bei der Vorwärtsrolle mit beiden Füßen auf. Im Aikido schlägt man beim Aufstehen ein Bein ein. Seit 12 Jahren falle ich im Judo rückwärts, während ich noch auf beiden Füßen stehe. Im Aikido schlägt man zum Rückwärtsfallen ein Bein ein. Und das waren noch die grundlegendsten Probleme. Andererseits habe ich in diesen wenigen Monaten Aikido so erhebliche Fortschritte bspw. eben in der Fallschule gemacht, dass ich mich über mich selbst wundere. Ich dachte eigentlich, dass ich mich dadurch, dass ich mit Gewohnheiten breche, insgesamt verschlechtern würde, und am Anfang war das auch der Fall, da ich mich einfach des öfteren verhaspelte, wenn mein Kopf das neue wollte und mein Körper das alte oder umgekehrt. Aber ich habe mich durchgekämpft und bin da gelandet, wo ich jetzt bin.
Ich bin jetzt 5. Kyu Aikido (im Aikikai Deutschland e.V.), immer noch 1. Kyu Judo, habe durch mein Aikido meine Art mich zu bewegen fast grundsätzlich verändert (auch im Alltag), meine Haltung (Rücken und so) ist um einiges gerader geworden, ich bewege mich flüssiger, kontrollierter und dynamischer. Auf Lehrgängen lobt man mich des öfteren (oder ich bekomme erzählt, dass man mich gelobt hat) wegen meines schönen und kraftvollen Aikidos (was ich übrigens sehr überraschend fand. Ich dachte eher, ich wäre einer der schlechteren Vertreter) - ein Verdienst meiner guten Lehrer, denke ich mal. Ich habe durch das Aikido und die Beschäftigung mit Budo eine ganz andere Art gewonnen, an Spiritualität und Philosophie heranzugehen, meine Lebenseinstellung ist eine andere geworden - wobei ich dazu sagen muss, dass die Lektüre von "Mind Over Muscle" (Texte von Kano Jigoro, Begründer des Judo) da ebenfalls sehr... einschneidend war und mich sehr beeinflusst hat. Gelesen habe ich es allerdings erst, als ich bereits Aikido machte. Das soll übrigens nicht heißen, dass ich Judo vernachlässigt hätte - im Gegenteil: Ich gehe mittlerweile viel lieber ins Judo-Training als früher und meine Beschäftigung mit Judo ist auch stärker als meine Beschäftigung mit Aikido. Was ich an Aikido von Anfang an übrigens auch sehr toll fand, war der Umgang mit Besteck (die Kombination Stock-Schwert-Messer), den man lernt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich das mittlerweile zugunsten des "normalen" Aikido-Trainings (das ist bei uns gegliedert: montags Stock/Schwert, ansonsten "normal") etwas vernachlässigt habe. Vor ein paar Tagen habe ich mir allerdings mal eigenes Gehölz gekauft (bei Kingfisher Woodworks in den USA, soll hervorragende Hardware sein) und will damit wieder anfangen, regelmäßig die Waffen sprechen zu lassen
Prinzipiell kann ich eigentlich nur sagen: Aikido und Judo sind eine wundervolle Kombination. Ob es in deinem speziellen Fall sinnvoll ist, beides gleichzeitig zu machen oder mit dem einen zu warten, kann ich natürlich nicht genau sagen, allerdings gab es auch hier im Forum mal jemanden, der mit beidem gleichzeitig angefangen hat und damit anscheinend gut zurecht kam. Ein Aikidoka, den ich jetzt auf dem Aikikai-Osterlehrgang in Hamburg kennengelernt habe, ist 2. Dan Aikido und... irgendein Yudansha im Judo (Kodansha meines Wissens nicht). Er scheint auch ganz gut mit der Kombination zurechtzukommen. Von daher: Einen Versuch ist es immer wert, schaden kann es eigentlich nicht. Und wenn doch, dann kannst du das eine ja auch wieder zurückstellen. Fremdgehen ist es übrigens nicht. Ueshiba Morihei (Begründer des Aikido) und Kano Jigoro haben meines Wissens auch eine gewisse Zeit lang zusammengearbeitet. Auch gibt es Tomiki-Aikido, dessen Begründer Tomiki Kenji lange Jahre bei Kano Jigoro und Ueshiba Morihei trainiert und dann irgendwann seinen eigenen Stil begründet hat - der auch Elemente aus dem Judo enthält. Und mal ganz nebenbei gibt es im Aikido auch Koshi Nage. Und eine Variation der Prüfungstechnik im Aikikai Deutschland ist ganz simpel Uki Goshi wie im Judo (wobei der ganz so simpel ja auch nicht ist^^).
Ich wünsche dir - solltest du das Wagnis eingehen - viel Erfolg und vor allem natürlich viel Spaß an der ganzen Sache
Nunja, vor... - ich weiß nicht genau - etwa anderthalb Jahren packte mich eine regelrechte... Faszination für verschiedene Dinge im Bereich der Kampfkünste. Ich weiß auch noch, wie ich dazu kam, auch wenn ich gerade echt nachdenken musste, wie das wirklich ablief. Initiator des ganzen war wohl Eiji Yoshikawas Buch "Musashi", das ich - ein zweites Mal nach einigen Jahren - damals gelesen habe. Das hat mich für japanische Kultur und besonders Bu(shi)do begeistert und die Begeisterung hat sich gehalten. Ich habe zuerst sehr viel im Internet gelesen, wegen eines Mangels an Geld eben eher weniger in Büchern. Wie auch du fand ich Aikido plötzlich unheimlich faszinierend, besonders angeregt durch einen Bildband von Heinz Patt, ehemals Schüler von Meister Asai (der Bundestrainer vom Aikikai Deutschland), der hier zu Hause rumlag (der Bildband, nicht der Meister oder Herr Patt). Meine Mutter hatte sich den aus reiner Neugierde vor Jahren mal gekauft. Ich habe mich dann also genauer informiert. Vor allem das Internet (mit seinen vielen Videos und Texten) hat hier natürlich eine wichtige Rolle gespielt, aber auch die interessante Korrespondenz mit einem Bekannten, selbst 4. Dan Aikido, hat meinen Willen, Aikido zu machen, sehr bestärkt und zu einer Art unwiderstehlichem Drang werden lassen. Wie auch dir gefielen mir vor allem die dynamischen, runden Bewegungen. Eine Kampfkunst wie Karate anzufangen, erscheint vielen ja sinnvoller, weil man (in den meisten Trainingsgruppen) im Judo seltenst mit Atemi (Schlagtechniken) arbeitet, aber genau diesen Fokus hatte ich überhaupt nicht.
Im August des letzten Jahres (2009 also) habe ich dann endlich mit Aikido angefangen. Und ich hatte anfangs unglaubliche Schwierigkeiten. Das banalste Problem war: Seit 12 Jahren stehe ich im Judo bei der Vorwärtsrolle mit beiden Füßen auf. Im Aikido schlägt man beim Aufstehen ein Bein ein. Seit 12 Jahren falle ich im Judo rückwärts, während ich noch auf beiden Füßen stehe. Im Aikido schlägt man zum Rückwärtsfallen ein Bein ein. Und das waren noch die grundlegendsten Probleme. Andererseits habe ich in diesen wenigen Monaten Aikido so erhebliche Fortschritte bspw. eben in der Fallschule gemacht, dass ich mich über mich selbst wundere. Ich dachte eigentlich, dass ich mich dadurch, dass ich mit Gewohnheiten breche, insgesamt verschlechtern würde, und am Anfang war das auch der Fall, da ich mich einfach des öfteren verhaspelte, wenn mein Kopf das neue wollte und mein Körper das alte oder umgekehrt. Aber ich habe mich durchgekämpft und bin da gelandet, wo ich jetzt bin.
Ich bin jetzt 5. Kyu Aikido (im Aikikai Deutschland e.V.), immer noch 1. Kyu Judo, habe durch mein Aikido meine Art mich zu bewegen fast grundsätzlich verändert (auch im Alltag), meine Haltung (Rücken und so) ist um einiges gerader geworden, ich bewege mich flüssiger, kontrollierter und dynamischer. Auf Lehrgängen lobt man mich des öfteren (oder ich bekomme erzählt, dass man mich gelobt hat) wegen meines schönen und kraftvollen Aikidos (was ich übrigens sehr überraschend fand. Ich dachte eher, ich wäre einer der schlechteren Vertreter) - ein Verdienst meiner guten Lehrer, denke ich mal. Ich habe durch das Aikido und die Beschäftigung mit Budo eine ganz andere Art gewonnen, an Spiritualität und Philosophie heranzugehen, meine Lebenseinstellung ist eine andere geworden - wobei ich dazu sagen muss, dass die Lektüre von "Mind Over Muscle" (Texte von Kano Jigoro, Begründer des Judo) da ebenfalls sehr... einschneidend war und mich sehr beeinflusst hat. Gelesen habe ich es allerdings erst, als ich bereits Aikido machte. Das soll übrigens nicht heißen, dass ich Judo vernachlässigt hätte - im Gegenteil: Ich gehe mittlerweile viel lieber ins Judo-Training als früher und meine Beschäftigung mit Judo ist auch stärker als meine Beschäftigung mit Aikido. Was ich an Aikido von Anfang an übrigens auch sehr toll fand, war der Umgang mit Besteck (die Kombination Stock-Schwert-Messer), den man lernt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich das mittlerweile zugunsten des "normalen" Aikido-Trainings (das ist bei uns gegliedert: montags Stock/Schwert, ansonsten "normal") etwas vernachlässigt habe. Vor ein paar Tagen habe ich mir allerdings mal eigenes Gehölz gekauft (bei Kingfisher Woodworks in den USA, soll hervorragende Hardware sein) und will damit wieder anfangen, regelmäßig die Waffen sprechen zu lassen
Prinzipiell kann ich eigentlich nur sagen: Aikido und Judo sind eine wundervolle Kombination. Ob es in deinem speziellen Fall sinnvoll ist, beides gleichzeitig zu machen oder mit dem einen zu warten, kann ich natürlich nicht genau sagen, allerdings gab es auch hier im Forum mal jemanden, der mit beidem gleichzeitig angefangen hat und damit anscheinend gut zurecht kam. Ein Aikidoka, den ich jetzt auf dem Aikikai-Osterlehrgang in Hamburg kennengelernt habe, ist 2. Dan Aikido und... irgendein Yudansha im Judo (Kodansha meines Wissens nicht). Er scheint auch ganz gut mit der Kombination zurechtzukommen. Von daher: Einen Versuch ist es immer wert, schaden kann es eigentlich nicht. Und wenn doch, dann kannst du das eine ja auch wieder zurückstellen. Fremdgehen ist es übrigens nicht. Ueshiba Morihei (Begründer des Aikido) und Kano Jigoro haben meines Wissens auch eine gewisse Zeit lang zusammengearbeitet. Auch gibt es Tomiki-Aikido, dessen Begründer Tomiki Kenji lange Jahre bei Kano Jigoro und Ueshiba Morihei trainiert und dann irgendwann seinen eigenen Stil begründet hat - der auch Elemente aus dem Judo enthält. Und mal ganz nebenbei gibt es im Aikido auch Koshi Nage. Und eine Variation der Prüfungstechnik im Aikikai Deutschland ist ganz simpel Uki Goshi wie im Judo (wobei der ganz so simpel ja auch nicht ist^^).
Ich wünsche dir - solltest du das Wagnis eingehen - viel Erfolg und vor allem natürlich viel Spaß an der ganzen Sache
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Um den Text nochmal kurz zu machen^^:
Es ist ueberhaupt kein Problem das gleichzeitig anzufangen. Es sind gerade am Anfang aehnliche Bewegungsablaeufe. Hauptsache du bekommst zeitlich alles unter einen Hut.
Viel Spass dabei
Es ist ueberhaupt kein Problem das gleichzeitig anzufangen. Es sind gerade am Anfang aehnliche Bewegungsablaeufe. Hauptsache du bekommst zeitlich alles unter einen Hut.
Viel Spass dabei
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Guten Morgen. @Lightmaster Also zeitlich gesehen würde es sich prima ausgehen. Wäre kein Problem 2 mal weiterhin meine Judoeinheiten zu machen. und einmal eine Einheit Aikido. Ich denke ich werde es versuchen. Die erste Traingseinheit hat mich so fasziniert das ich fast nicht anders kann, als es zumindest zu versuchen Judo und Aikido parallel zu tranieren.
Nochmals danke für die Anworten Lightmaster und Peddas
Nochmals danke für die Anworten Lightmaster und Peddas
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Pardon, ich schreibe gernePeddas hat geschrieben:Um den Text nochmal kurz zu machen^^
@iceman00: Darf ich fragen, in welchem Stil du Aikido anfängst? Je nach Stil ist es ja unterschiedlich, was man macht.
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Du darfst. Ich werde ich mit Aikikai Aikido beginnen.Lightmaster hat geschrieben:Pardon, ich schreibe gernePeddas hat geschrieben:Um den Text nochmal kurz zu machen^^
@iceman00: Darf ich fragen, in welchem Stil du Aikido anfängst? Je nach Stil ist es ja unterschiedlich, was man macht.
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Dann sieht man sich ja vielleicht auf dem einen oder anderen Lehrgang mit Meister Asai
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Ja das wäre durchaus möglich, sofern es einen gibt ,dann auch als nicht Mitglied des Aikikai Deutschland teilnehmen kann. Bin Österreicher. Also sofern es einen solchen Lehrgang gibt, wäre ich nicht abgeneigt zu kommen.Lightmaster hat geschrieben:Dann sieht man sich ja vielleicht auf dem einen oder anderen Lehrgang mit Meister Asai
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Bei meinem ersten Lehrgang mit Asai hier in Trier war ich auch noch kein Mitglied des Aikikai. War allerdings kein Problem und meines Wissens sind auch stilfremde Gäste immer gerne gesehen. Die müssen sich dann eben an die Kleiderordnung halten (Hakama erst ab 1. Dan, Kyu-Grade tragen alle weiße Gürtel) und möglicherweise 10 € mehr bezahlen.
Übrigens hat man als Judoka im Aikido einen erheblichen Vorteil: Im Judo lernt man von Anfang an richtig Fallen. Also nicht nur Rollen, sondern Fallen. Im Aikido dagegen wird am Anfang kaum Fallen gelehrt, sondern viel Wert auf Rollen gelegt. Das Fallen kommt dann erst mit der Zeit, wird (meines Wissens) eigentlich nie wirklich Pflicht (ist aber zumindest ab 3. Kyu angeraten) - genauso wie das harte Werfen. Man kann dann häufig beobachten, dass viele mit dem Fallen anfangs Probleme haben, weil das Rollen einfach so "drin" ist. Die meisten Judoka haben das Problem dagegen überhaupt nicht, weil sie das ja gewohnt sind.
Übrigens hat man als Judoka im Aikido einen erheblichen Vorteil: Im Judo lernt man von Anfang an richtig Fallen. Also nicht nur Rollen, sondern Fallen. Im Aikido dagegen wird am Anfang kaum Fallen gelehrt, sondern viel Wert auf Rollen gelegt. Das Fallen kommt dann erst mit der Zeit, wird (meines Wissens) eigentlich nie wirklich Pflicht (ist aber zumindest ab 3. Kyu angeraten) - genauso wie das harte Werfen. Man kann dann häufig beobachten, dass viele mit dem Fallen anfangs Probleme haben, weil das Rollen einfach so "drin" ist. Die meisten Judoka haben das Problem dagegen überhaupt nicht, weil sie das ja gewohnt sind.
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Hallo. Vielen Dank für die Infos bezüglich des Lehrgangs. Wenn das so ist dann werde ich früher oder später sehr gerne einen Lehrgang mit Meister Asai besuchen. Das ist sicher eine großartige Gelegenheit um viel über das Aikido zu lernen und neue Aikidoka kennen zu lernen. Und ja das mit der Fallschule habe ich mir schon gedacht. Bin zwar noch neu in der kampfkunst Sparte, aber ich habe trotzdem den Eindruck, das die Judo Fallschule sehr gut und umfangreich ist. Bin was das Fallen betrifft zwar noch unsicher, aber verbessere mich kontinuierlich. Wie sind den solche Aikido lehrgänge in der Regel aufgebaut? Gibt es dort immer nur ein allgemeines Training oder wird da mit Themenschwerpunkten gearbeitet wo manche Themen eher für Anfänger und manche Themen eher für Fortgeschrittene?
Und ja ich werde gleich nächste Woche mit dem zusätzlichen Aikido Training beginnen. Mal sehen wie ich zurecht komme.
Und ja ich werde gleich nächste Woche mit dem zusätzlichen Aikido Training beginnen. Mal sehen wie ich zurecht komme.
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Ich kann natürlich nicht von besonders vielen Lehrgängen berichten, aber bei denen, die ich bisher besucht habe, wurde meist keine Unterscheidung zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen gemacht und es gab nur ein großes, gemeinsames Training (in Hamburg waren es letztes Wochenende 200, in Karlsruhe eine Woche davor 180 Leute, ganz tolle Sache). Selten mal lässt Meister Asai Dan-Träger andere Angriffsformen üben als Kyu-Träger. Aber wie gesagt: Ich habe das bisher selten erlebt und dann auch immer nur kurz. Die Lehrgänge von Meister Asai sind - zumindest soweit ich das sagen kann - auch so aufgebaut, dass Anfänger gut damit zurechtkommen.
Und ja, tatsächlich, man lernt viele tolle Menschen kennen, lernt sehr viel über Aikido, verfeinert seine Techniken, kann viel schönes Aikido sehen und erfährt auch einige Dinge, die quasi hinter der Kulisse ablaufen. Dan-Träger sind ein klatschfreudiges Völkchen, scheint es mir, und so erfährt man dann abends bei nem Bierchen so einige lustige Geschichten über Beziehungen zwischen Aikidoka, lustige Angewohnheiten und Eigenheiten des Meisters etc. Auch er selbst erzählt gerne Geschichten aus seinen 55 Jahren Aikido...
Lohnt sich immer, denke ich. Vor allem macht man zumindest bei uns im Aikikai Deutschland Prüfungen für gewöhnlich auf einem Lehrgang beim Meister. Kyu-Prüfungen werden dann zwar (unter Aufsicht von Meister Asai) von anderen Prüfern geleitet (und können von denen auch "zu Hause" im Dojo abgenommen werden), Dan-Prüfungen nimmt er allerdings selbst ab. Restlos alle. Interessanterweise kann er dir zu jedem Dan-Träger sagen, wie er heißt, wo er herkommt und wann er welche Dan-Prüfung abgelegt hat...^^
Übrigens kannst du auf meinem Blog unter dem Label Budo auch das eine oder andere zum Thema Aikido lesen, falls es dich interessieren sollte - insbesondere meine Dojo-Wahl und ein paar Lehrgangsberichte findest du da: http://lightmasters-life.blogspot.com/search/label/Budo
Und ja, tatsächlich, man lernt viele tolle Menschen kennen, lernt sehr viel über Aikido, verfeinert seine Techniken, kann viel schönes Aikido sehen und erfährt auch einige Dinge, die quasi hinter der Kulisse ablaufen. Dan-Träger sind ein klatschfreudiges Völkchen, scheint es mir, und so erfährt man dann abends bei nem Bierchen so einige lustige Geschichten über Beziehungen zwischen Aikidoka, lustige Angewohnheiten und Eigenheiten des Meisters etc. Auch er selbst erzählt gerne Geschichten aus seinen 55 Jahren Aikido...
Lohnt sich immer, denke ich. Vor allem macht man zumindest bei uns im Aikikai Deutschland Prüfungen für gewöhnlich auf einem Lehrgang beim Meister. Kyu-Prüfungen werden dann zwar (unter Aufsicht von Meister Asai) von anderen Prüfern geleitet (und können von denen auch "zu Hause" im Dojo abgenommen werden), Dan-Prüfungen nimmt er allerdings selbst ab. Restlos alle. Interessanterweise kann er dir zu jedem Dan-Träger sagen, wie er heißt, wo er herkommt und wann er welche Dan-Prüfung abgelegt hat...^^
Übrigens kannst du auf meinem Blog unter dem Label Budo auch das eine oder andere zum Thema Aikido lesen, falls es dich interessieren sollte - insbesondere meine Dojo-Wahl und ein paar Lehrgangsberichte findest du da: http://lightmasters-life.blogspot.com/search/label/Budo
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Vielen dank für deinen Bericht. Bin ja auch der Meinung, das sich solche Lehrgänge immer lohnen. Sofern es mir möglich ist, habe ich vor im Aikido und im Judo Berreich lehrgänge zu besuchen, um sich weiter zubilden und um eine Erfahrungen zu machen. Und Danke für den Link zu deinem Blog. Den werde ich jetzt gleich lesen.
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
aikido is so glaub ich die langweiligste sportart der welt
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Aikido ist keine Sportart. Und wenn du Aikido langweilig findest, musst du es ja weder machen noch dir ansehen. Das ist ja ganz dir überlassen. Aber es zeugt wirklich von... Charakter, sich in einem Forum anzumelden und in den beiden ersten Posts, die man schreibt, mehr oder weniger belangloses Zeug von sich zu geben. Ich schätze mal ganz unverbindlich, dass du etwa... 13 bist, aber... Angabe ohne Gewähr. Und ohne Bezug... natürlich.
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Judo ist keine Sportart, sondern eine Kampfkunst, und wenn man sich für japanische Kampfkünste, und Philosophie interssiert, ist es alles andere als langweilig.alijin hat geschrieben:aikido is so glaub ich die langweiligste sportart der welt
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Und auch, wenn man das nicht tuticeman00 hat geschrieben:wenn man sich für japanische Kampfkünste, und Philosophie interessiert, ist es alles andere als langweilig.
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Das ist sicher richtig. Aber das mit der Philosophie ist auf jeden Fall ein netter Bonus. Die Philosophie ist neben den interessanten Bewegungsmustern der Hauptgrund, warum mich mich Aikido so fasziniert. Und ja, auch die Tatsache, daß man ein paar Techniken mit dem Bokken, Jo und Tanto lernt, finde ich auch sehr gut.Lightmaster hat geschrieben:Und auch, wenn man das nicht tuticeman00 hat geschrieben:wenn man sich für japanische Kampfkünste, und Philosophie interessiert, ist es alles andere als langweilig.
Zuletzt geändert von iceman00 am 09.04.2010, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Allerdings kriegst du die auch im Judo
Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Stimmt, aber leider nur, wenn man Judo als Kampfkunst und nicht nur als Kampfsport betrachtet. Ich habe ja vor kurzem Mind over Muscle von Jigaro Kano gelesen, und das hat mich wirklich beeindruckt, was eigentlich alles im Judo steckt. In der heutigen versportlichten Version vom Judo ist viel verloren gegangen.Lightmaster hat geschrieben:Allerdings kriegst du die auch im Judo
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Re: Neben Judo noch Aikido machen?
Das ist allerdings wieder eine andere Diskussion, die hier in verschiedensten Formen schon aufgetaucht ist und wo ich mich - für gewöhnlich - rausgehalten habe. Die müssen wir hier jetzt auch nicht anstoßen, das Thema ist ja ein anderes.
Mich würde es auf jeden Fall freuen, von deinen Erlebnissen zwischen Aikido und Judo zu hören.
Mich würde es auf jeden Fall freuen, von deinen Erlebnissen zwischen Aikido und Judo zu hören.