Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

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tutor!
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Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von tutor! »

Beim Stöbern habe ich auf der HP des hessischen Judo-Verbandes einen Download-Link zur einer Studienarbeit über die Mitgliederentwicklung in Judo-Vereinen gefunden:
http://www.hessenjudo.de/index.php?opti ... own&id=122
Viel Spaß damit, lesen lohnt sich!
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Jupp
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Jupp »

Ich habe einen ersten, knapp einstündigen Blick auf diese Arbeit geworfen und muss nach dieser ersten (sicherlich eher oberflächlichen) Durchsicht leider feststellen, dass ich keinerlei Aussagen darüber gefunden habe, wie und wodurch man den bestehenden Mitgliederschwund im Judo in den Griff bekommen könnte, ja schlimmer noch, worin dieser Mitgliederschwund denn nun tatsächlich begründet ist (oder mindestens sein könnte).
Es werden lediglich einige Faktoren aufgeführt, die zum Mtgliederschwund beitragen (wie Mitgliederbindung, -gewinnung und -zufriedenheit, Gesellschaftliche Entwicklung und demographischer Wandel, Sport- und Vereinsentwicklung sowie die Motive der Mitglieder)

Behalten habe ich lediglich die Thesen, dass "ein Mehr an Ganztagsschulen die Existenz vieler Judovereine gefährden wird" und das "zunehmende schulische Belastungen die Mitgliedschaft gefährden" oder das "die Unzufriedenheit wächst, je länger ein Mitglied auf den Erfolg warten muss".

Das allerdings ist nun ja alles nichts Neues!

Man könte daraus folgern: a) Ganztagsschulen verhindern! b) Nachhilfeangebote in den Judovereinen organisieren (was einige Vereine ja schon machen!) und c) Unzufriedenheit durch regelmäßige Erfolgserlebnisse auf der Judomatte verhindern (z.B. durch einen motivierenden Unterricht, Aktivitäten außerhalb der Matte, gut vorbereitete Gürtelprüfungen und ebenso vorbereitete Wettkampfteilnahmen sowie andere motivierende Maßnahmen); auch in dieser Hinsicht hat es hier im Forum schon zahlreiche Beispiele gegeben

Auf mehr als 100 Seiten hätte ich dann doch mehr als die sehr allgemeinen, sehr unscharfen, sehr schwammigen Aussagen erwartet, die das abschließnde Fazit ausmachen.

Schade!

Jupp

P.S. Offensichtlich hat die junge Frau die Diskussionen hier im Forum zu diesem Themenkreis nicht verfolgt.
Jupp
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Jupp »

Eine kleine Ergänzung.

Die aufgestellten Hypothesen von S. 50 bis 56, die zu den einzelnen Faktoren des Mitgliederschwunds aufgestellt wurden, sind für Vereinsvorstände durchaus wert, gelesen und beachtet zu werden.

Sie sind z.T. sehr überraschend und bisher meines Wissens so nicht formuliert worden, so z.B. unter dem Stichwort "Mitgliedergewinnung" die Hypothese 8 "Je mehr Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt wird, desto weniger neue Mitglieder können für den Verein gewonnen werden." Da fragt sich doch jeder Vereinsfunktionär, ob er bisher alles richtig gemacht hat-oder?

Auch die Hypothese 7 (Stichwort "Mitgliederbindung") hat es in sich: "Wenn der Verein nicht bereit ist Abwanderungen zu hinterfragen und gezielte Maßnahmen zu ergrefen, dann können Abwanderungen nicht verhindert werden." Welcher Judoverein verschickt an Mitglieder, die ausgeschieden sind, schon entsprechende Fragebogen?

"Gesellschaftliche Entwicklung", Hypothese 17: "Wenn der Judoverein nicht in der Lage ist, auf die unterschiedlichen Zielgruppen einzugehen, dann können diese nicht als Mitglieder gewonnen oder gebunden werden."

"Sportentwicklung", Hypothese 29: "Je mehr qualifizierte, ehrenamtliche Mitarbeiter vom Verein eingebunden werden, desto höher ist der Erfolg bei der Bindung und Gewinnung von Mitgliedern"

Also - ich muss meine erste Einschätzung korrigieren.

Wenn man sich genauer auf diese Arbeit einlässt, dann können Vereinsvertreter vielfältige Anregungen für die Arbeit in ihren Judovereinen gewinnen und ihren Verein eventuell neu strukturieren oder aber sich - bei eventuell ändernden Mitgliederzahlen bzw. einer sich ändernden Mitgliederstruktur- für eine gewollte und bejahte Weiterentwicklung ihres bisherigen Judoangebotes entscheiden.

Die Beschäftigung mit der Arbeit lohnt sich also, wenn auch erst auf einen zweiten, länger andauernden Blick.

Jupp
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Hofi
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich beziehe mich jetzt mal nur auf die von Jupp zitierten Hypothesen.
Jupp hat geschrieben: Sie sind z.T. sehr überraschend und bisher meines Wissens so nicht formuliert worden, so z.B. unter dem Stichwort "Mitgliedergewinnung" die Hypothese 8 "Je mehr Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt wird, desto weniger neue Mitglieder können für den Verein gewonnen werden." Da fragt sich doch jeder Vereinsfunktionär, ob er bisher alles richtig gemacht hat-oder?
Und weil Fußball so selten in der Zeitung steht, haben die so viele Mitglieder! :ironie3 Andererseits zur Mitgliederwerbung machen wir so gut wie keine PR, da die Trainings voll sind.
Auch die Hypothese 7 (Stichwort "Mitgliederbindung") hat es in sich: "Wenn der Verein nicht bereit ist Abwanderungen zu hinterfragen und gezielte Maßnahmen zu ergrefen, dann können Abwanderungen nicht verhindert werden." Welcher Judoverein verschickt an Mitglieder, die ausgeschieden sind, schon entsprechende Fragebogen?
Ein interessanter Ansatz, nur die Frage ist, wer macht die Fragebögen und wertet die Rückläufer aus. Vielfach laufen die Aktiven eh schon im roten Bereich.
"Gesellschaftliche Entwicklung", Hypothese 17: "Wenn der Judoverein nicht in der Lage ist, auf die unterschiedlichen Zielgruppen einzugehen, dann können diese nicht als Mitglieder gewonnen oder gebunden werden."
Das ist, nichts für ungut, eine Binsenweisheit. Die, die jammern und nichts ändern, gehen unter. Diejenigen, die nach Lösungen suchen, überleben.
"Sportentwicklung", Hypothese 29: "Je mehr qualifizierte, ehrenamtliche Mitarbeiter vom Verein eingebunden werden, desto höher ist der Erfolg bei der Bindung und Gewinnung von Mitgliedern"
Auch das ist etwas selbstverständliches, dafür braucht es keine wissenschaftliche Arbeit.
Bis dann
Hofi
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Lippe »

Hofi hat geschrieben:
"Sportentwicklung", Hypothese 29: "Je mehr qualifizierte, ehrenamtliche Mitarbeiter vom Verein eingebunden werden, desto höher ist der Erfolg bei der Bindung und Gewinnung von Mitgliedern"
Auch das ist etwas selbstverständliches, dafür braucht es keine wissenschaftliche Arbeit.
Zumindest ist es für die selbstverständlich, die das bereits machen.

Vielleicht ist für andere jedoch der Gedanke nicht so naheliegend, dass "Arbeit", die ich anderen Mitgliedern aufbürde, diese eher an den Verein bindet. Diese müssen vielleicht erst den gedanklichen Sprung vollziehen, Aufgaben nicht als Arbeit, sondern als aktives Einbringen in eine Gemeinschaft zu verstehen, als Ausdruck von Vertrauen und Wertschätzung und als Steuerungsinstrument, um einen vielleicht gerade "weniger trainingseifrigen" trotzdem wieder ins Vereinsleben zu holen.
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Jupp »

Hallo Lippe,

starke Formulierung!

Meine Anerkennung!

Jupp
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Hofi
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Insofern muss ich Lippe recht geben, aber letztlich ist der Zusammenhang, für den, der ihn sehen will, recht offensichtlich. Habe ich gute Leute (in dem Punkt noch unabhängig von ehrenamtlich oder angestellt) im Verein, entfaltet das eine Bindungswirkung bezüglich der von diesen betreuten Mitarbeitern (edit: sollte heißen "der von diesen Mitarbeitern betreuten Mitglieder"). Habe ich im ehrenamtlichen Bereich viele Leute, die sich die Arbeit teilen, kommt es seltener zu einer Überlastung, also bleiben mir diese und schmeissen nicht hin. Wenn es die Vereinsführung dann noch schafft, diese Leute ihre Wertschätzung spüren zu lassen, hilft das doppelt.
Bis dann
Hofi
Zuletzt geändert von Hofi am 26.03.2010, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Brigadier »

Hallo,

ich kann Hofi nur zustimmen. Aber das Verteilen auf mehrere Schultern ist manchmal auch schwierig. Der eine oder andere Ehrenamtler möchte gar nicht entlastet werden... Je mehr man tut, desto 'unentbehrlicher' ist man auch.... ;)

Der These 'je mehr Werbung, desto weniger Mitglieder' kann ich aber nicht zustimmen. Aus eigener Erfahrung haben wir mit guter Öffentlichkeitsarbeit und Einbindung der lokalen Presse unsere Mitgliederzahlen nach einem Umbruch in der Vereinsführung / Trainergruppe wieder nahezu verdoppeln können.

Grüße

Brig
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Speedy »

Bei wissenschaftlichen Arbeiten muss man umdenken. Wenn du etwas aufzeigen möchtest, versuchst du das Gegenteil zu beweisen (verifizieren). Dahingegend ist die Formulierung der These korrekt. Denn letztendlich möchtest du Aufzeigen, dass du mit Werbung mehr Mitglieder bekommst. ;-)
Grüßle
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Dann sind die Hypothesen aber uneinhatlich formuliert, siehe Hypothese 29.
Gruß
Hofi
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Re: Studie zur Mitgliederentwicklung im Judo

Beitrag von Speedy »

Hi Hofi,

ich habe die Hypothesen nicht gelesen, sondern nur die eine zitierte gesehen und mit meinen Vorgaben zur Erstellung der Hypothesen meiner Master-Thesis verglichen.
Grüßle
Speedy :dancing
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