o-soto-otoshi - seit wann und woher kommt der ?

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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Persilmann
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o-soto-otoshi - seit wann und woher kommt der ?

Beitrag von Persilmann »

Hi,

da ich ja wie schon öffters geschrieben von 1978 bis 1990 Judo gemacht habe, und nun mein Sohn beginnt, höre ich nicht auf, mich zu wundern was es alles für Änderungen gibt!
Aber nun mal die Frage zu diesem Thread, und ich habe schon mein altes Brevier und mein Buch "Gokyo" befragt, aber keines hat einen "O-soto-otoshi" im Buch, und ich selber kenne diesen auch nicht!

Aber mein Sohn soll ihn zur WG Prüfung kennen!
Seit wann gibt es den denn ?

http://www.judoonline.de/wuerfe_o-soto-otoshi.htm
Alex2811
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Beitrag von Alex2811 »

Laut judoinfo.com seit 1895 ;)

http://www.judoinfo.com/gokyo.htm

Seit wann der aber im Prüfungsprogramm des DJB ist? Keine Ahnung, aber wenn dein Brevier den nicht kennt, dann soll er wohl noch nicht soooo lange drin sein. Ich denke, er wurde eingeführt, um Anfänger an O-Soto-Gari ranzuführen...
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Der O soto otoshi ist in die neue Prüfungsordnung aufgenommen worden, da man darauf Wert legte, dass Kinder in dieser Altersgruppe Würfe lernen sollen, bei denen Sie in der Wurfausführung beide Beine auf dem Boden haben.
Es reicht bei den 7 jährígen vollkommen aus, wenn Sie ein Bein dicht hinter Uke aufstellen und ihn werfen. Ist natürlich kein richtiger O soto otoshi. Beim O soto otoshi bringt Tori Uke nach hinten aus dem Gleichgewicht, dass Ukes Fersen belastet sind.
Tori geht mit seinem linken Bein zur Seite, dass er ähnlich wie beim O soto gari neben Uke steht. (Nicht ganz so weit vorgehen.) Dann führt Tori sein rechtes Bein angewinkelt an Ukes rechtem Oberschenkel vorbei. Sobald Toris Knie hinter Ukes rechter Hüftseite ist, streckt Tori sein Bein kraftvoll aus der Hüfte heraus hinten zwischen Ukes Beine, so dass er damit Ukes Oberschenkel von hinten her hochschlägt. Das Bein wird dabei zwischen Ukes Beine aufgesetzt. Noch einfacher lässt sich Uke werfen, wenn Tori das Bein etwas weiter - von hinten zwischen Ukes Beine hindurch nach vorne aufsetzt. Dadurch wird der Druck auf den Oberschenkel verstärkt und Uke wird automatisch leicht abgebeugt. Den Rest erledigt dann der Zug der linken und Druck der rechten Hand.
http://www.nwdk.de/kreise/hamm-unna/8_kyuneu.htm
Viele Grüße
U d o
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Der O-soto-otoshi taucht erstmals in der PO (HJV) von (glaube ich) 1995 (evtl. etwas früher) auf. Zumindest war das die erste PO, die von der Gokyu abgewichen ist.

Ich lasse unsere Kids den Wurf aus einer bestimmten Situation werfen. Uke und Tori ziehen beide. Somit kann Tori Ukes Zug ausnutzen, um an Uke vorbeizugehen und sein Gleichgewicht zu (leichter) brechen. Es erklärt den einen Sinn von Judo recht deutlich (Ausnutzen der Bewegung und der Kraft des Gegners) und es ist etwas randoribezogener ;)
Gruß
Jochen
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DerViki
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Beitrag von DerViki »

Neu ist die Technik auf jeden Fall nicht. In meinem Judobrevier (ist die neue Ausgabe) ist der auch als Technik außerhalb der Gokyo aufgeführt. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher den Wurf in dem längeren Mifune-Video gesehen zu haben.
1. Kyu
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Beitrag von Der Müller »

Nein, neu ist die Technik sicher nicht. Sie war nur nie in der Stoffsammlung (Kodokan Gokyo-no-kaisetsu) enthalten. Es gibt viele Techniken, die schon lange existieren und nicht (oder nur teilweise) den traditionellen Würfen zugeordnet wurden, bzw. als Abart solcher gelten.
Siehe z.B. Te-guruma. Oft geworfen, lange bekannt, in der aktuellen Kyu-PO, aber nicht in der Gokyo. Weil: Variation von Sukui-nage.
Gruß
Jochen
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