Eingangsvarianten
Eingangsvarianten
Ich habe mal zu den unterschiedlichen Eingängen eine Frage:
Ich kenne
1. Kodokan
2. Kawaishi
3. Pulling Out
4. Gesprungen (Jap.?)
Anscheinend gibt es auch dazu Varianten.
Zunächst einmal interessiert mich der Unterschied zwischen Kodokan und halber Kodokan Eingang (Ist beim halben Kodokan ein Bein außerhalb von Uke)
Habt ihr dazu konkrete Beschreibungen parat (Link)
Gibt es wohlmöglich noch mehr?
Help?!
Oberon
Ich kenne
1. Kodokan
2. Kawaishi
3. Pulling Out
4. Gesprungen (Jap.?)
Anscheinend gibt es auch dazu Varianten.
Zunächst einmal interessiert mich der Unterschied zwischen Kodokan und halber Kodokan Eingang (Ist beim halben Kodokan ein Bein außerhalb von Uke)
Habt ihr dazu konkrete Beschreibungen parat (Link)
Gibt es wohlmöglich noch mehr?
Help?!
Oberon
Hallo Oberon,
die Eingangsvarianten hat Regina Sigmund in ihrem Buch "Anfängermethodik und neue Prüfungsordnung für Übungsleiter" ausführlich und besser, als ich es könnte, beschrieben.
Das Buch umfasst zwar die inzwischen nicht mehr gültige PO, was aber für die Inhalte nicht abträglich ist. Es ist weiterhin sehr zuempfehlen.
Beschaffe es Dir.
Herausgeber war der Hessische Judoverband.
Gruß
Claus
die Eingangsvarianten hat Regina Sigmund in ihrem Buch "Anfängermethodik und neue Prüfungsordnung für Übungsleiter" ausführlich und besser, als ich es könnte, beschrieben.
Das Buch umfasst zwar die inzwischen nicht mehr gültige PO, was aber für die Inhalte nicht abträglich ist. Es ist weiterhin sehr zuempfehlen.
Beschaffe es Dir.
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Gruß
Claus
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- 3. Dan Träger
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Varianten
Hallo Oberon, da es gerade bei dem Versuch einer verständlichen, nachvollziehbaren Beschreibung effektiver (also sinnvoller) Wurfeingänge sehr viele Mißverständnisse geben kann, muß man solche Fragen unbedingt "vor Ort", also auf der Matte klären ...
Freundliche Grüße
Tom
Freundliche Grüße
Tom
Hallo Tom,
dann müssen wir uns mal auf der Matte treffen.
Dennoch eine Nachfrage: Deine Erklärung des Kawaishi Eingangs macht Sinn, ich kreuze ungern, und wie du es beschrieben hast. Ich habe mich mal etwas genauer mit dem Tai Otoshi beschäftigt und auch bei Neil Adams gibt es nicht den Kawaishi Eingang, wie er ansonsten so verbreitet ist, sondern er geht herein, so wie du es beschrieben hast.
Aber wie soll ich mich verhalten, wenn alle meine Ansprechpartner/Trainer/ und Prüfer die andere Variante als richtig darstellen?!
Zum Kodokan Eingang kannst du mir aber doch sicherlich sagen, ob ich beim klassischen Kodokan Eingang innerhalb des Partners stehe (meine Beine zwischen Ukes (z.B. bei O Goshi). Der halbe Kodokan geht aus einer seitlichen Ausgangsposition heraus, wobei ich am Ende nicht innerhalb steht, sondern mit dem linken Bein außerhalb (wie bei Uki Goshi oder Tai Otoshi)
Habe ich es so richtig verstanden?
Gruß Oberon
dann müssen wir uns mal auf der Matte treffen.
Dennoch eine Nachfrage: Deine Erklärung des Kawaishi Eingangs macht Sinn, ich kreuze ungern, und wie du es beschrieben hast. Ich habe mich mal etwas genauer mit dem Tai Otoshi beschäftigt und auch bei Neil Adams gibt es nicht den Kawaishi Eingang, wie er ansonsten so verbreitet ist, sondern er geht herein, so wie du es beschrieben hast.
Aber wie soll ich mich verhalten, wenn alle meine Ansprechpartner/Trainer/ und Prüfer die andere Variante als richtig darstellen?!
Zum Kodokan Eingang kannst du mir aber doch sicherlich sagen, ob ich beim klassischen Kodokan Eingang innerhalb des Partners stehe (meine Beine zwischen Ukes (z.B. bei O Goshi). Der halbe Kodokan geht aus einer seitlichen Ausgangsposition heraus, wobei ich am Ende nicht innerhalb steht, sondern mit dem linken Bein außerhalb (wie bei Uki Goshi oder Tai Otoshi)
Habe ich es so richtig verstanden?
Gruß Oberon
- judoka50
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Hallo
zum Thema Eingangsvarianten hier mal einige Darstellungen aus alten Unterlagen.
Haltet Euch nicht zu sehr an die Vorgaben, sie sollen nur zur Übersicht bei der Prüfungsvorbereitung dienen.
Der Rest ist dann auf einer Prüfung eurem Gefühl überlassen, was der Prüfer,
insbesondere bei der Beschreibung Kawaishi gerne hören, bzw. sehen möchte.
Insoweit ist es schon wichtig, dass man sich ein wenig damit beschäftigt.
Egal wie man ihn ansetzt, die Füße sollten sich nicht während der Schritte vorher schon kreuzen,
was man durch den Abstand zu Uke auch steuern kann.
Die Füße kreuzen sich erst bei der letzten Eindrehbewegung (Rotation).
Bild zum Kodokan Eingang
Bild zum direkten Eingang
Bild zum Kawaishi Eingang
Bild zum stepping in Eingang
Bild zum pulling out Eingang
Zu den Eingangsvarianten gehören natürlich auch das Gehen und das Gleichgewichtbrechen.
Beim Gleichgewichtbrechen (Happo Kuzushi) habe ich die Variante mit 14 Richtungen gewählt.
Bei der "normalen" mit 8 Richtungen gibt es nur:
Mau-Shiro (nach hinten)
Migi-Ato-Sumi(nach hinten rechts - Hidari-Ato-Sumi(nach hinten links)
Yoko-Migi(nach rechts) - Hidari-Yoko (nach links)
Migi-Mae-Sumi(nach vorne rechts - Hidari-Mae-Sumi(nach vorn links)
Man-Mae (nach vorne)
Bild zum Happo Kuzushi
Bild zum Tsugi Ashi, Tai Sabaki usw.
zum Thema Eingangsvarianten hier mal einige Darstellungen aus alten Unterlagen.
Haltet Euch nicht zu sehr an die Vorgaben, sie sollen nur zur Übersicht bei der Prüfungsvorbereitung dienen.
Der Rest ist dann auf einer Prüfung eurem Gefühl überlassen, was der Prüfer,
insbesondere bei der Beschreibung Kawaishi gerne hören, bzw. sehen möchte.
Insoweit ist es schon wichtig, dass man sich ein wenig damit beschäftigt.
Egal wie man ihn ansetzt, die Füße sollten sich nicht während der Schritte vorher schon kreuzen,
was man durch den Abstand zu Uke auch steuern kann.
Die Füße kreuzen sich erst bei der letzten Eindrehbewegung (Rotation).
Bild zum Kodokan Eingang
Bild zum direkten Eingang
Bild zum Kawaishi Eingang
Bild zum stepping in Eingang
Bild zum pulling out Eingang
Zu den Eingangsvarianten gehören natürlich auch das Gehen und das Gleichgewichtbrechen.
Beim Gleichgewichtbrechen (Happo Kuzushi) habe ich die Variante mit 14 Richtungen gewählt.
Bei der "normalen" mit 8 Richtungen gibt es nur:
Mau-Shiro (nach hinten)
Migi-Ato-Sumi(nach hinten rechts - Hidari-Ato-Sumi(nach hinten links)
Yoko-Migi(nach rechts) - Hidari-Yoko (nach links)
Migi-Mae-Sumi(nach vorne rechts - Hidari-Mae-Sumi(nach vorn links)
Man-Mae (nach vorne)
Bild zum Happo Kuzushi
Bild zum Tsugi Ashi, Tai Sabaki usw.
Viele Grüße
U d o
U d o
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- 3. Dan Träger
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Eingangsvarianten
Hallo Udo, du hast dir große Mühe gemacht, die Eingangsvarianten verständlich zu machen durch die Abbildungen.
Leider habe ich dabei entdecken müssen, daß es sich (meiner persönlichen Erfahrung nach) nicht um die effektivsten Arten des Eindrehens handelt.
Beim Kawaishi-Eingang bspw. finde ich den (in meinen Augen!) Fehler wieder, die Beine zu kreuzen. Kawaishi selbst hat das nie getan, der Kawaishi-Eingang sieht korrekt ganz anders aus - ich habe das hier im Forum irgendwo schon mal ausführlich beschrieben.
So, wie der Kawaishi-Eingang gewöhnlich abgebildet wird, müßte man schon extrem beweglich und sehr, sehr schnell sein, um so erfolgreich anzugreifen. (Das ist keine Kritik an dir persönlich, sondern nur eine sachliche, auf Erfahrung beruhende Feststellung - dies, damit wir nicht wieder "abdriften").
Der authentische Kodokan-Eingang wurde hier in den Abbildungen zerlegt in "Kodokan-Eingang" und "Direkten Eingang" - allerdings kann man ihn, wenn man das liest, sicher auch nicht besser nachvollziehen ...
Der sogenannte "Pulling-Out-Eingang" läßt hier das "Pulling", also das Ziehen vermissen - korrekt und somit erfolgreich muß er ganz anders ausgeführt werden.
Es ist schwer, diese Dinge hier verständlich zu beschreiben.
Diejenigen, welche an unseren Lehrgängen teilgenommen haben, werden sich gewiß daran erinnern, daß wir die korrekten, japanischen Varianten des Eindrehens wieder und wieder geübt haben und daß ich meine Erklärungen dazu durchaus redundant vorgetragen habe.
Ich sehe noch die überraschten Gesichter vor mir, als die Teilnehmer feststellten, wie schnell und zwingend man sich doch reltiv mühelos eindrehen kann, wenn man es richtig macht - und wie mühelos man sehr, sehr tief in die Hocke kommt, ohne das Gleichgewicht zu verlieren ...
Es geht mir hier nicht darum unbedingt Recht haben zu müssen oder andere Trainingsmethoden schlechtzumachen.
Es geht mir darum, verlorenes Wissen im Jûdô aufzuarbeiten und weiterzugeben, um das Jûdô wieder so effektiv zu machen, wie es einst war.
Das ist meine Motivation.
Freundliche Grüße
Tom
PS.: Es kann die Frage auftauchen, warum "meine" Arten des Eindrehens angeblich "besser" sein sollen und warum man diese Arten des Eindrehens nicht "in der Nationalmannschaft oder an den Sporthochschulen lehrt".
Erstens sind es nicht "meine" Arten, sondern das, was Tokyo Hirano gelehrt hat und was über meinen Meister Frank Thiele an mich weitergegeben wurde.
Zweitens weiß ich nicht, wieso man diese einfacheren und effektiveren (weil weniger kraftaufwendigen) Eindrehbewegungen nicht lehrt. Ich möchte über die Gründe nicht spekulieren. Ich kann jedoch aus meiner eigenen Erfahrung sagen, daß ich diese einfacheren und ungeheuer wirksamen Eindrehbewegungen nach über dreißig Jahren Erfahrung im Jûdô auch nicht kannte. Ich habe sie erst kennen- und schätzen gelernt, als mich Frank Thiele Sensei als Schüler annahm.
Freundliche Grüße
Tom
Leider habe ich dabei entdecken müssen, daß es sich (meiner persönlichen Erfahrung nach) nicht um die effektivsten Arten des Eindrehens handelt.
Beim Kawaishi-Eingang bspw. finde ich den (in meinen Augen!) Fehler wieder, die Beine zu kreuzen. Kawaishi selbst hat das nie getan, der Kawaishi-Eingang sieht korrekt ganz anders aus - ich habe das hier im Forum irgendwo schon mal ausführlich beschrieben.
So, wie der Kawaishi-Eingang gewöhnlich abgebildet wird, müßte man schon extrem beweglich und sehr, sehr schnell sein, um so erfolgreich anzugreifen. (Das ist keine Kritik an dir persönlich, sondern nur eine sachliche, auf Erfahrung beruhende Feststellung - dies, damit wir nicht wieder "abdriften").
Der authentische Kodokan-Eingang wurde hier in den Abbildungen zerlegt in "Kodokan-Eingang" und "Direkten Eingang" - allerdings kann man ihn, wenn man das liest, sicher auch nicht besser nachvollziehen ...
Der sogenannte "Pulling-Out-Eingang" läßt hier das "Pulling", also das Ziehen vermissen - korrekt und somit erfolgreich muß er ganz anders ausgeführt werden.
Es ist schwer, diese Dinge hier verständlich zu beschreiben.
Diejenigen, welche an unseren Lehrgängen teilgenommen haben, werden sich gewiß daran erinnern, daß wir die korrekten, japanischen Varianten des Eindrehens wieder und wieder geübt haben und daß ich meine Erklärungen dazu durchaus redundant vorgetragen habe.
Ich sehe noch die überraschten Gesichter vor mir, als die Teilnehmer feststellten, wie schnell und zwingend man sich doch reltiv mühelos eindrehen kann, wenn man es richtig macht - und wie mühelos man sehr, sehr tief in die Hocke kommt, ohne das Gleichgewicht zu verlieren ...
Es geht mir hier nicht darum unbedingt Recht haben zu müssen oder andere Trainingsmethoden schlechtzumachen.
Es geht mir darum, verlorenes Wissen im Jûdô aufzuarbeiten und weiterzugeben, um das Jûdô wieder so effektiv zu machen, wie es einst war.
Das ist meine Motivation.
Freundliche Grüße
Tom
PS.: Es kann die Frage auftauchen, warum "meine" Arten des Eindrehens angeblich "besser" sein sollen und warum man diese Arten des Eindrehens nicht "in der Nationalmannschaft oder an den Sporthochschulen lehrt".
Erstens sind es nicht "meine" Arten, sondern das, was Tokyo Hirano gelehrt hat und was über meinen Meister Frank Thiele an mich weitergegeben wurde.
Zweitens weiß ich nicht, wieso man diese einfacheren und effektiveren (weil weniger kraftaufwendigen) Eindrehbewegungen nicht lehrt. Ich möchte über die Gründe nicht spekulieren. Ich kann jedoch aus meiner eigenen Erfahrung sagen, daß ich diese einfacheren und ungeheuer wirksamen Eindrehbewegungen nach über dreißig Jahren Erfahrung im Jûdô auch nicht kannte. Ich habe sie erst kennen- und schätzen gelernt, als mich Frank Thiele Sensei als Schüler annahm.
Freundliche Grüße
Tom
Hallo Tom,
ich finde es gut, dass du uns auf das effektivere Judo von Tokyo Hirano hinweist. Aber auf der einen Seite, das für mich weit verbreitete Judo als ineffektiv darzustellen, im Gegenzug die effektivere Variante nicht zu beschreiben ist für mich höchst unbefriedigend. Ich bin sehr wissbegierig und lerne gerne dazu, aber dann möchte ich auch wissen wie es funktioniert. Vielleicht gibst du dir die Mühe und beschreibst zumindest eine Eingangsvariante so, dass sie im Gegensatz zu den von Udos Darstellung sich in der Praxis als effektiver darstellt.
Bitte verweise nicht immer auf deine Lehrgänge, ich werde mir das sicherlich mal auch in der Praxis bei dir anschauen, aber so lange möchte ich nicht warten.
MFG
Oberon
ich finde es gut, dass du uns auf das effektivere Judo von Tokyo Hirano hinweist. Aber auf der einen Seite, das für mich weit verbreitete Judo als ineffektiv darzustellen, im Gegenzug die effektivere Variante nicht zu beschreiben ist für mich höchst unbefriedigend. Ich bin sehr wissbegierig und lerne gerne dazu, aber dann möchte ich auch wissen wie es funktioniert. Vielleicht gibst du dir die Mühe und beschreibst zumindest eine Eingangsvariante so, dass sie im Gegensatz zu den von Udos Darstellung sich in der Praxis als effektiver darstellt.
Bitte verweise nicht immer auf deine Lehrgänge, ich werde mir das sicherlich mal auch in der Praxis bei dir anschauen, aber so lange möchte ich nicht warten.
MFG
Oberon
- judoka50
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Hi - vielleicht habe ich es oben nicht so richtig erklärt.
Die aufgemalten Schritte erklären nur die grobe Richtung, damit man überhaupt eine Vorstellung hat, um was es geht und vor allem in welche Richtung.
Ich glaube, daß sollte auch für den Anfang reichen. Den Rest, da hat Tom Recht, kann man schriftlich kaum erklären. Zudem muss man eh für jede Eindrehvariation mehrere Techniken bei einer Prüfung parat haben. Wobei dann auch noch eine schnelle Reaktion auf Zwischenfragen der Prüfer, die es vielleicht doch mal wieder ein wenig anders haben wollen, sehr wichtig sind. Und das lernt man nicht aus ein paar Bildern.
Tom, daher verstehe ich auch nicht Deinen Hinweis:
Zudem dürften die Eingänge auch recht unterschiedlich sein bei den verschiedensten Würfen. Alleine aus dem Seoi nage könnte man etliche Versionen mit allen Schrittfolgen ausarbeiten.
Unter anderem auch Pulling Out für einen tiefen Seoi nage (in der Hocke).
Aber wie gesagt - das dürfte schriftlich schwer möglich sein - bzw. würde, wie viele schriftliche Erläuterungen entweder endlos oder zu wenig sein. Aber in jedem Fall immer wieder neue Fragen aufwerfen.
Bezüglich der Frage Kawaeshi versuche ich es trotzdem noch einmal.
Die einfachste Erklärung, tifft natürlich nicht mit den Bildern überein, (Die sollten ja nur die ungefähre Richtung demonstrieren) wäre aus dem normalen Rechtsgriff, ohne die Hände zu lösen, einen O soto gari auf Ukes linker Seite anzudeuten. Dies aber auf keinen Fall zu dicht, da man dann, wie Tom auch schon bemängelt hat, die Beine schon einmal kreuzen würde. Geht aber auch, in dem ich den Angriff starte, wenn ich mit rechts einen Schritt zurück und Uke einen kleinen Schritt mit links vor gemacht hat. Dann stehe ich schon fast, ohne die Beine kreuzen zu müssen etwas seitlich von Uke. Dann kann ich auch einen kleinen Schritt links, bzw. einen Angriff mit meinem linken Bein vortäuschen. Allerdings gehe ich nicht so weit vor wie beim O soto gari, sondern setze das Bein neben Ukes linken Fuß außen auf. Bis dahin kreuzten sich die Beine nicht. Erst mit meiner nun folgenden Eindrehbeweung auf meinem linken Fuß, drehe ich meinen Körper links herum, um das rechte Bein zum Wurfansatz vor Ukes Körper zu bekommen. (O guruma, Ashi guruma, Tai otoshi usw.). Und bis jetzt habe ich noch nichts von Gleichgewicht und Zug geschrieben.....d. h. an sich unmöglich, es bis ins letzte Detail zu erklären. Da bleibt nur ein guter ÜL im Verein oder auf Lehrgängen.
(Lasst euch aber nicht immer von Tom locken, oder abwerben. Er braucht doch bestimmt nur noch viele Mitglieder............ .....obwohl ich ja auch immer mit meinen Sprüchen im Grunde nach ungewollte Werbung für ihn betreibe. Aber da oben im Norden ist ja nich so eine Bevölkerungsdichte wie bei uns.
Die aufgemalten Schritte erklären nur die grobe Richtung, damit man überhaupt eine Vorstellung hat, um was es geht und vor allem in welche Richtung.
Ich glaube, daß sollte auch für den Anfang reichen. Den Rest, da hat Tom Recht, kann man schriftlich kaum erklären. Zudem muss man eh für jede Eindrehvariation mehrere Techniken bei einer Prüfung parat haben. Wobei dann auch noch eine schnelle Reaktion auf Zwischenfragen der Prüfer, die es vielleicht doch mal wieder ein wenig anders haben wollen, sehr wichtig sind. Und das lernt man nicht aus ein paar Bildern.
Tom, daher verstehe ich auch nicht Deinen Hinweis:
nicht so ganz. Wie soll man an Fußabdrücken eine Ziehbewegung sehen können. Das ginge erst, und leider nur beim Training, oder mit vielen Hinweisen zu den Bildern. Aber dann müsste man die Fußabdrücke mit unterschiedlichen Farbstufen wiedergeben. Denn dann könnte man auch erklären, wo bei welcher Bewegung der vordere Teil des Fußes oder der hintere Fußballen mehr belastet wird.Der sogenannte "Pulling-Out-Eingang" läßt hier das "Pulling", also das Ziehen vermissen - korrekt und somit erfolgreich muß er ganz anders ausgeführt werden
Zudem dürften die Eingänge auch recht unterschiedlich sein bei den verschiedensten Würfen. Alleine aus dem Seoi nage könnte man etliche Versionen mit allen Schrittfolgen ausarbeiten.
Unter anderem auch Pulling Out für einen tiefen Seoi nage (in der Hocke).
Aber wie gesagt - das dürfte schriftlich schwer möglich sein - bzw. würde, wie viele schriftliche Erläuterungen entweder endlos oder zu wenig sein. Aber in jedem Fall immer wieder neue Fragen aufwerfen.
Bezüglich der Frage Kawaeshi versuche ich es trotzdem noch einmal.
Die einfachste Erklärung, tifft natürlich nicht mit den Bildern überein, (Die sollten ja nur die ungefähre Richtung demonstrieren) wäre aus dem normalen Rechtsgriff, ohne die Hände zu lösen, einen O soto gari auf Ukes linker Seite anzudeuten. Dies aber auf keinen Fall zu dicht, da man dann, wie Tom auch schon bemängelt hat, die Beine schon einmal kreuzen würde. Geht aber auch, in dem ich den Angriff starte, wenn ich mit rechts einen Schritt zurück und Uke einen kleinen Schritt mit links vor gemacht hat. Dann stehe ich schon fast, ohne die Beine kreuzen zu müssen etwas seitlich von Uke. Dann kann ich auch einen kleinen Schritt links, bzw. einen Angriff mit meinem linken Bein vortäuschen. Allerdings gehe ich nicht so weit vor wie beim O soto gari, sondern setze das Bein neben Ukes linken Fuß außen auf. Bis dahin kreuzten sich die Beine nicht. Erst mit meiner nun folgenden Eindrehbeweung auf meinem linken Fuß, drehe ich meinen Körper links herum, um das rechte Bein zum Wurfansatz vor Ukes Körper zu bekommen. (O guruma, Ashi guruma, Tai otoshi usw.). Und bis jetzt habe ich noch nichts von Gleichgewicht und Zug geschrieben.....d. h. an sich unmöglich, es bis ins letzte Detail zu erklären. Da bleibt nur ein guter ÜL im Verein oder auf Lehrgängen.
(Lasst euch aber nicht immer von Tom locken, oder abwerben. Er braucht doch bestimmt nur noch viele Mitglieder............ .....obwohl ich ja auch immer mit meinen Sprüchen im Grunde nach ungewollte Werbung für ihn betreibe. Aber da oben im Norden ist ja nich so eine Bevölkerungsdichte wie bei uns.
Viele Grüße
U d o
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Eingangsvarianten
Hallo Oberon - ich habe hier im Forum vor etwa drei Monaten schon mal sehr, sehr ausführlich beschrieben, wie ein (japanisch korrekter) Pulling-Out-Eingang funktioniert. Ich suche gleich mal nach dem Thread und teile dir dann mit, wo du das finden kannst.
Hallo Udo, natürlich gibt es genauso viele Eingangsvarianten wie es Jûdôka gibt, ganz klar.
Und jeder muß "sein eigenes Ding" finden, auch klar.
Ich bemängele nur etwas, das besonders bei Eindrehwürfen leider immer wieder dazu führt, daß man unverhältnismäßig viel Kraft benötigt, um den Uke zu werfen: es wird viel zu nah am Gegner eingedreht.
Wenn man das macht, dann kann Uke mühelos mit der Hüfte blocken, mit der Hand die Hüfte abwehren usw.
Ein weiterer Punkt, der mich stört: das Eindrehen endet, wenn Tori mit dem Rücken zu Uke steht. Wer seinen Gegner so werfen will, braucht viel zu viel Kraft (auch wenn es einem nicht so vorkommt) und verschenkt dabei Drehimpuls.
Eindrehwürfe (außer bspw. Harai-Goshi) müßten, um wirklich effektiv zu sein (d.h. ich werfe den Gegner ohne großen Aufwand, so wie man das bei Mifune sehen kann) so weit eingedreht werden, daß bei Rechtsausführung die LINKE Rippenrückseite an des Gegners Brust ankommt - das ist der Berührungspunkt, an dem Uke gegen Tori knallt und leicht und schnell über Tori wegsegelt.
Um dies so machen zu können, kann man aber nun mal nicht (wie immer wieder zu sehen) schon beim Beginn des Eindrehens (rechts) mit der rechten Hüfte an Uke sozusagen "scheuern".
Es gibt hier im Forum jemanden, der sich das schonmal angesehen hat. Ich denke, daß der Müller dazu etwas zu sagen hätte - vor allem zum Abstand zwischen Tori und Uke im Augenblick des Eindrehens.
Auch wäre die Frage zu beachten, WANN denn nun eigentlich Toris Anriß kommen muß - VOR und WÄHREND des Eindrehens ganz gewiß nicht (ich habe auf dem letzten Lehrgang demonstriert, warum das so ist).
Es haben sich - auch weil Jûdô in den 50er Jahren in Deutschland ausschließlich aus Büchern gelernt wurde - viele Ungenauigkeiten eingeschlichen, die bis heute nachwirkwen. Es wäre doch aber gewiß im Sinne aller deutschen Jûdôka, sich da zu verbessern, denke ich.
Ich hatte nun das unfaßbar große Glück, solche Sachen lernen zu dürfen - und ich will sie gern weitergeben.
Wir sollten eines nicht vergessen: als Jûdôka hat man die Pflicht (wie Kano es formulierte), das ganze Leben lang dazuzulernen.
WER da lehrt, ist doch Wurscht - Hauptsache ist doch, daß man besser wird.
Freundliche Grüße
Tom
Hallo Udo, natürlich gibt es genauso viele Eingangsvarianten wie es Jûdôka gibt, ganz klar.
Und jeder muß "sein eigenes Ding" finden, auch klar.
Ich bemängele nur etwas, das besonders bei Eindrehwürfen leider immer wieder dazu führt, daß man unverhältnismäßig viel Kraft benötigt, um den Uke zu werfen: es wird viel zu nah am Gegner eingedreht.
Wenn man das macht, dann kann Uke mühelos mit der Hüfte blocken, mit der Hand die Hüfte abwehren usw.
Ein weiterer Punkt, der mich stört: das Eindrehen endet, wenn Tori mit dem Rücken zu Uke steht. Wer seinen Gegner so werfen will, braucht viel zu viel Kraft (auch wenn es einem nicht so vorkommt) und verschenkt dabei Drehimpuls.
Eindrehwürfe (außer bspw. Harai-Goshi) müßten, um wirklich effektiv zu sein (d.h. ich werfe den Gegner ohne großen Aufwand, so wie man das bei Mifune sehen kann) so weit eingedreht werden, daß bei Rechtsausführung die LINKE Rippenrückseite an des Gegners Brust ankommt - das ist der Berührungspunkt, an dem Uke gegen Tori knallt und leicht und schnell über Tori wegsegelt.
Um dies so machen zu können, kann man aber nun mal nicht (wie immer wieder zu sehen) schon beim Beginn des Eindrehens (rechts) mit der rechten Hüfte an Uke sozusagen "scheuern".
Es gibt hier im Forum jemanden, der sich das schonmal angesehen hat. Ich denke, daß der Müller dazu etwas zu sagen hätte - vor allem zum Abstand zwischen Tori und Uke im Augenblick des Eindrehens.
Auch wäre die Frage zu beachten, WANN denn nun eigentlich Toris Anriß kommen muß - VOR und WÄHREND des Eindrehens ganz gewiß nicht (ich habe auf dem letzten Lehrgang demonstriert, warum das so ist).
Es haben sich - auch weil Jûdô in den 50er Jahren in Deutschland ausschließlich aus Büchern gelernt wurde - viele Ungenauigkeiten eingeschlichen, die bis heute nachwirkwen. Es wäre doch aber gewiß im Sinne aller deutschen Jûdôka, sich da zu verbessern, denke ich.
Ich hatte nun das unfaßbar große Glück, solche Sachen lernen zu dürfen - und ich will sie gern weitergeben.
Wir sollten eines nicht vergessen: als Jûdôka hat man die Pflicht (wie Kano es formulierte), das ganze Leben lang dazuzulernen.
WER da lehrt, ist doch Wurscht - Hauptsache ist doch, daß man besser wird.
Freundliche Grüße
Tom
- judoka50
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Tom - Mifune - hat mich durch alle Prüfungen begleitet.
Ich habe mich bei allen Prüfungen an seine Unterlagen, insbesondere das alte Buch "Kampf und Technik" gehalten. Ebenso auch bei allen Prüfungen im Bereich Kata an alte Kodokan Videos. (Nicht an die jedes Jahr nach Besuchen eines jap. Gastes auftauchenden Änderungen).
Bestes Beispiel ist dabei immer noch der Yoko Gake wie er derzeit bei Kata Meisterschaften gezeigt wird. Da ist die Variante bei dem derzeit für mich schönsten Nage no kata Video im Inet, doch einfach super.
Bezüglich des Abstandes beim Eindrehen, bzw. ob ich mich schnell genug drehe und in die Knie gehe, gibt es einen einfachen Test.
Tori und Uke gehen hintereinander her.
1. Uke bleibt ohne Ankündigung plötzlich stehen, nachdem er, anstatt weiter zu gehen, beide Beine auf ein Höhe gebracht hat. Er verlagert mit gleicher Geschwindigkeit sein Gewicht auf den vorderen Fußballen und hebt die Ferse leicht an. Sodann lässt er sich mit steifem Körper einfach nach vorne kippen. (Nicht bis auf die Zehenspitzen hochgehen, denn dann wird es Tori zu leicht gemacht.)
Tori muss diese Reaktion bemerken, sich - ohne Uke zu fassen - in Wurfrichtung drehen und soweit in die Hocke gehen, dass der dann nach vorne kippende Uke so auf seinen Rücken fällt, dass er "ganz" leicht Übergewicht hat und sich über Tori abrollen kann.
Wie schon geschrieben, ist Tori zu dicht, fällt Uke gestreckt über ihn hinweg aufs Gesicht. Ist Tori zu weit, fällt Uke platt auf seinen Rücken.
2. Das ganze kann man dann auch umgekehrt machen auf Aktionsbeginn durch Tori. D.h. Uke muss, wenn er bemerkt, dass Tori sich eindrehen will, beide Füße auf eine Höhe ziehen ..... dann weiter wie oben.
Natürlich das alles ohne Kumi kata.
Ich habe mich bei allen Prüfungen an seine Unterlagen, insbesondere das alte Buch "Kampf und Technik" gehalten. Ebenso auch bei allen Prüfungen im Bereich Kata an alte Kodokan Videos. (Nicht an die jedes Jahr nach Besuchen eines jap. Gastes auftauchenden Änderungen).
Bestes Beispiel ist dabei immer noch der Yoko Gake wie er derzeit bei Kata Meisterschaften gezeigt wird. Da ist die Variante bei dem derzeit für mich schönsten Nage no kata Video im Inet, doch einfach super.
Bezüglich des Abstandes beim Eindrehen, bzw. ob ich mich schnell genug drehe und in die Knie gehe, gibt es einen einfachen Test.
Tori und Uke gehen hintereinander her.
1. Uke bleibt ohne Ankündigung plötzlich stehen, nachdem er, anstatt weiter zu gehen, beide Beine auf ein Höhe gebracht hat. Er verlagert mit gleicher Geschwindigkeit sein Gewicht auf den vorderen Fußballen und hebt die Ferse leicht an. Sodann lässt er sich mit steifem Körper einfach nach vorne kippen. (Nicht bis auf die Zehenspitzen hochgehen, denn dann wird es Tori zu leicht gemacht.)
Tori muss diese Reaktion bemerken, sich - ohne Uke zu fassen - in Wurfrichtung drehen und soweit in die Hocke gehen, dass der dann nach vorne kippende Uke so auf seinen Rücken fällt, dass er "ganz" leicht Übergewicht hat und sich über Tori abrollen kann.
Wie schon geschrieben, ist Tori zu dicht, fällt Uke gestreckt über ihn hinweg aufs Gesicht. Ist Tori zu weit, fällt Uke platt auf seinen Rücken.
2. Das ganze kann man dann auch umgekehrt machen auf Aktionsbeginn durch Tori. D.h. Uke muss, wenn er bemerkt, dass Tori sich eindrehen will, beide Füße auf eine Höhe ziehen ..... dann weiter wie oben.
Natürlich das alles ohne Kumi kata.
Viele Grüße
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Re: Eingangsvarianten
Kann das bestätigen, es ist dadurch mit recht wenig Kraftaufwand möglich Eindrehtechniken zu werfen. Ferner ist es für Uke sehr schwer zu blocken, da ihm nur ein Handblock als Maßnahme bleibt. Aber durch das weitere Drehen von Tori ist selbst diese Möglichkeit perdu, da Uke immer mit Seiner Hand an der Hüfte abrutschen wird. Das Einzige wäre die Technik schon vor, bzw. während der ersten Phase des Eindrehens zu vereiteln, z.B. indem Uke jedes Mal, wenn Tori eindreht mit seinem Unterschenkel gegen Toris Unterschenkel blockt. Sehr wirksamtom herold hat geschrieben:Es gibt hier im Forum jemanden, der sich das schonmal angesehen hat. Ich denke, daß der Müller dazu etwas zu sagen hätte - vor allem zum Abstand zwischen Tori und Uke im Augenblick des Eindrehens.
Auch wäre die Frage zu beachten, WANN denn nun eigentlich Toris Anriß kommen muß - VOR und WÄHREND des Eindrehens ganz gewiß nicht (ich habe auf dem letzten Lehrgang demonstriert, warum das so ist).
Gruß
Jochen
Jochen