"Verbotene" bzw. Techniken außerhalb der Go-Kyo
"Verbotene" bzw. Techniken außerhalb der Go-Kyo
Moin zusammen,
Ich wollte bei euch mal nachfragen, wie ihr das mit den Techniken außerhalb der Go-Kyo und den "verbotenen" Techniken (insbes. Kani-Basami) bei euch handhabt. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mit meiner Truppe (alles fortgeschrittene 2. Kyu - 1. Dan, ab 20 Jahre) mal eine Einheit gemacht, in der ich mich nur auf etwas ungewöhnlichere Techniken konzentriert habe. Dabei standen so Sachen wie eben Kani-Basami, eingesprungener Juji-Gatame, Khabarelli in mehreren Varianten, Yama-Arashi usw. auf dem Programm. Die Resonanz war überwältigend gut, ich glaube das hat den Leuten riesig Spass gemacht.
Wie macht ihr das? Baut ihr es mit ein? Wenn ja, was für Techniken? Wäre nämlich noch dankbar für Anregungen!
Grüsse,
Jan
Ich wollte bei euch mal nachfragen, wie ihr das mit den Techniken außerhalb der Go-Kyo und den "verbotenen" Techniken (insbes. Kani-Basami) bei euch handhabt. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mit meiner Truppe (alles fortgeschrittene 2. Kyu - 1. Dan, ab 20 Jahre) mal eine Einheit gemacht, in der ich mich nur auf etwas ungewöhnlichere Techniken konzentriert habe. Dabei standen so Sachen wie eben Kani-Basami, eingesprungener Juji-Gatame, Khabarelli in mehreren Varianten, Yama-Arashi usw. auf dem Programm. Die Resonanz war überwältigend gut, ich glaube das hat den Leuten riesig Spass gemacht.
Wie macht ihr das? Baut ihr es mit ein? Wenn ja, was für Techniken? Wäre nämlich noch dankbar für Anregungen!
Grüsse,
Jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."
Hallo Jan,
verbotene Techniken wie Kani basami, Kawazu Gake, Waki gatame vom Stand zum Boden und alle anderen verletzungsgefährdenden Techniken sollten aus den normalen Judotraining herausgehalten werden.
Eine Judomaxime ist: "Schone Deinen Partner"
Sicherlich kann in erlesenem Kreis auch eine solche Technik diskutiert und ausprobiert werden.
Für jede Verletzung die dadurch aber entsteht,stehe ichals Übungsleiter mit in der Verantwortung.
Also überleg Dir zweimal ob und wem Du dieseTechniken vermittelst.
Zum gegenseitigem Wohlergehen
Gruß
Claus
verbotene Techniken wie Kani basami, Kawazu Gake, Waki gatame vom Stand zum Boden und alle anderen verletzungsgefährdenden Techniken sollten aus den normalen Judotraining herausgehalten werden.
Eine Judomaxime ist: "Schone Deinen Partner"
Sicherlich kann in erlesenem Kreis auch eine solche Technik diskutiert und ausprobiert werden.
Für jede Verletzung die dadurch aber entsteht,stehe ichals Übungsleiter mit in der Verantwortung.
Also überleg Dir zweimal ob und wem Du dieseTechniken vermittelst.
Zum gegenseitigem Wohlergehen
Gruß
Claus
Hi
Habe ich ähnlich gemacht wie du- einfach nur 1 Technik (Khabarelli) in einem Spezialtraining... hat allen riesen Spass gemacht
Ich würde die Techniken aus dem normalen Training raushalten und als "Motivationstechniken" benötigen, das heisst immer wenn du denkst die Truppe benötigt mal wieder etwas tolles dann machst du solche Tech.
Habe ich ähnlich gemacht wie du- einfach nur 1 Technik (Khabarelli) in einem Spezialtraining... hat allen riesen Spass gemacht
Ich würde die Techniken aus dem normalen Training raushalten und als "Motivationstechniken" benötigen, das heisst immer wenn du denkst die Truppe benötigt mal wieder etwas tolles dann machst du solche Tech.
- LenDa
- 1. Dan Träger
- Beiträge: 303
- Registriert: 02.08.2005, 15:22
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
- Verein: Post SV Düsseldorf
- Kontaktdaten:
Hi
Man sollte hier auf den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Training und Wettkampf achten.
Kani-Basami z.B. ist im Wettkampf verboten, aber deshalb ist es doch trotzdem ok, wenn man ihn im Training mal macht.
Man sollte ja nicht vergessen, das viele der Techniken deshalb verboten sind, weil, wenn die überraschend gemacht werden bzw. mit aller Gewalt ausgeführt werden, der Partner sich verletzen kann. Beim Training hingegen sollten beide Beteiligten wissen was kommt.
Verletzungen können bei jeder Technik geschehen. Bei uns im Verein - wie wahrscheinlich in vielen anderen auch - passieren die meisten Verletzungen beim Aufwärmen (Ballspiele etc.) und eher selten beim Techniktraining.
Klar sind solche Techniken nicht unbedingt was für Anfänger oder Kinder/Jugendliche, aber sie gehören doch trotzdem zum Judo.
Ich persönlich finde es schade, das ich bisher keinen Trainer hatte, der die Techniken inkl. Vorbereitung mal mit uns gemacht hat.
Gruß
David
Man sollte hier auf den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Training und Wettkampf achten.
Kani-Basami z.B. ist im Wettkampf verboten, aber deshalb ist es doch trotzdem ok, wenn man ihn im Training mal macht.
Man sollte ja nicht vergessen, das viele der Techniken deshalb verboten sind, weil, wenn die überraschend gemacht werden bzw. mit aller Gewalt ausgeführt werden, der Partner sich verletzen kann. Beim Training hingegen sollten beide Beteiligten wissen was kommt.
Verletzungen können bei jeder Technik geschehen. Bei uns im Verein - wie wahrscheinlich in vielen anderen auch - passieren die meisten Verletzungen beim Aufwärmen (Ballspiele etc.) und eher selten beim Techniktraining.
Klar sind solche Techniken nicht unbedingt was für Anfänger oder Kinder/Jugendliche, aber sie gehören doch trotzdem zum Judo.
Ich persönlich finde es schade, das ich bisher keinen Trainer hatte, der die Techniken inkl. Vorbereitung mal mit uns gemacht hat.
Gruß
David
Judo beim Post SV Düsseldorf www.judokas.net.
Moin nochmal,
ich habe mir natürlich gut überlegt, wem ich diese Techniken vermitteln soll. Und die Ausführung der Techniken war auch alles andere als zügig und schnell. Ich denke aber trotzdem, dass, wie David auch schreibt, diese Techniken zum Judo gehören. Deswegen habe ich mich entschieden, sie mit relativ weit Fortgeschrittenen Erwachsenen zu üben.
Der Hinweis, dass z.B. Kani-Basami im Shiai verboten ist war selbstverständlich mehrfach mit dabei....
Gruss,
Jan
ich habe mir natürlich gut überlegt, wem ich diese Techniken vermitteln soll. Und die Ausführung der Techniken war auch alles andere als zügig und schnell. Ich denke aber trotzdem, dass, wie David auch schreibt, diese Techniken zum Judo gehören. Deswegen habe ich mich entschieden, sie mit relativ weit Fortgeschrittenen Erwachsenen zu üben.
Der Hinweis, dass z.B. Kani-Basami im Shiai verboten ist war selbstverständlich mehrfach mit dabei....
Gruss,
Jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."
- ctjones
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1034
- Registriert: 19.02.2004, 08:08
- Bundesland: Niedersachsen
- Verein: VfB Langenhagen
Ich seh das auch so wie LenDa. Leider haben wir zuviele Kinder und Jugendliche, denen man das nich zeigen kann, bzw. die das gar nicht üben wollen weil man das nicht im Wettkampf machen darf.
Aber mit Fortgeschrittenen / "Erwachsenen" hätte ich auch keine Probleme, dass zu trainieren.
Aber mit Fortgeschrittenen / "Erwachsenen" hätte ich auch keine Probleme, dass zu trainieren.
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Ich halte es für eine äusserst unkluge Entscheidung, im Wettkampf verbotene Techniken nicht mehr zu vermitteln. Das resultiert aus der wirklich dummen Einstellung im Judo gäbe es nichts anders als Wettkampf...darüber könnte ich mich jetzt stundenlang auslassen.
Es versteht sich von selber, das man bei diesen Techniken - wie bei allen anderen auch - die Zielgruppe gut selektiert. Fortgeschrittene ud Erwachsene halte ich hier für sehr gut.
Was Verletzungsrisiken angeht, wurde hier im Forum schon öfters geschrieben, dass z.B. ein richtig ausgeführter Kani-Basmi gar nicht gefährlicher ist als andere Würfe. Das Problem geht erst los, wenn Techniken gemacht werden die nicht richtig beherrscht werden - und dann ist auch ein O-Goshi gefährlich - ich finde, das spricht klar dafür gerade diese Techniken auch mal zu vermitteln. Je nach Vereinsausrichtung muss man halt nicht grad einen Schwerpunkt daruf legen.
Es versteht sich von selber, das man bei diesen Techniken - wie bei allen anderen auch - die Zielgruppe gut selektiert. Fortgeschrittene ud Erwachsene halte ich hier für sehr gut.
Was Verletzungsrisiken angeht, wurde hier im Forum schon öfters geschrieben, dass z.B. ein richtig ausgeführter Kani-Basmi gar nicht gefährlicher ist als andere Würfe. Das Problem geht erst los, wenn Techniken gemacht werden die nicht richtig beherrscht werden - und dann ist auch ein O-Goshi gefährlich - ich finde, das spricht klar dafür gerade diese Techniken auch mal zu vermitteln. Je nach Vereinsausrichtung muss man halt nicht grad einen Schwerpunkt daruf legen.
Hab bei ner Danprüfung auch Kani-Basami u. Kawazu-Gake zeigen
dürfen, hatte die als Techniken außerhalb der Gokyo auf dem
Zettel stehen...
Also solche Techniken sollte ganz klar im Training auch gelegentlich
geübt werden,
auch bei Kindern, damit sie wissen, was u. wieso eigentlich
verboten ist.
Die sind ja manchmal nicht blöd und probieren manchmal
spontan etwas aus im Wettkampf u. da sollten sie schon
wissen _was_ K-B u. K-G sind, um sie grade nicht zu machen
dürfen, hatte die als Techniken außerhalb der Gokyo auf dem
Zettel stehen...
Also solche Techniken sollte ganz klar im Training auch gelegentlich
geübt werden,
auch bei Kindern, damit sie wissen, was u. wieso eigentlich
verboten ist.
Die sind ja manchmal nicht blöd und probieren manchmal
spontan etwas aus im Wettkampf u. da sollten sie schon
wissen _was_ K-B u. K-G sind, um sie grade nicht zu machen
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Habe vorhin zufällig das Judo-Brevier in der Hand gehabt. Da werden diese Techniken als Techniken ausserhalb der Go-Kyo sogar ausdrücklich vorgeschlagen, zumindest für die Dan-Prüfungen.
Leider werden sie kaum irgendwo beschrieben... (in "Kodokan-Judo" finden sich allerdings Hinweise)
Jan
Leider werden sie kaum irgendwo beschrieben... (in "Kodokan-Judo" finden sich allerdings Hinweise)
Jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."
Die sind sehr schoen in dem Buch von Toshiro Daigo "Kodokan Judo Throwing Techniques" beschrieben.Maki-Komi hat geschrieben:Habe vorhin zufällig das Judo-Brevier in der Hand gehabt. Da werden diese Techniken als Techniken ausserhalb der Go-Kyo sogar ausdrücklich vorgeschlagen, zumindest für die Dan-Prüfungen.
Leider werden sie kaum irgendwo beschrieben... (in "Kodokan-Judo" finden sich allerdings Hinweise)
Jan
Die Techniken zeige ich auch, jedenfalls bei den aelteren Jugendlichen (so ab 16). Erklaere gleichzeitig, was daran gefaehrlich ist und dass man es im Wettkampf nicht darf. Hat bisher eigentlich recht gut und verletzungsfrei funktioniert.
vg
Martin
Ich kenne diese techniken leider nicht, denke aber das sie kompliziert sind und gerade deswegen das gefühl eine technik aus zuführen stärken und pädagogisch wertvoll, besonders für das erwachsenentraining, sind!
wenn man judo richtig macht und die sache (bzw die würfe) langsam angehen lässt kann man sich nicht verletzten, von daher ist das keine ausrede solche techniken nicht zu üben!
wenn man judo richtig macht und die sache (bzw die würfe) langsam angehen lässt kann man sich nicht verletzten, von daher ist das keine ausrede solche techniken nicht zu üben!
Moin bluespider,bluespider hat geschrieben:Ich kenne diese techniken leider nicht, denke aber das sie kompliziert sind
Nö, so dermassen kompliziert ist eigentlich keine der erwähnten Techniken. (Kani-Basami wird ja desöfteren angeblich auch im Fußball angewendet... ). Es geht nur darum, dass sie, bei falscher Ausführung, sehr schnell gelenkverletzend wirken können, wohingegen Techniken wie O-Soto-Gari, O-Goshi oder sogar Soto-Maki-Komi (im Normalfall, ohne Gegenwehr, im Training) schlimmstenfalls ein kräftiges Husten und kurze Atemprobleme zur Folge haben. Geht bei Kawazu-Gake und Co. was schief...Arzt zu Matte 1!
Ich habe mir übrigens vorgenommen, diese Woche mal Tawara-Gaeshi mit meinen Leuten auszuprobieren. Ist nicht sonderlich gefährlich, aber ein sehr schöner Wurf, wie ich finde.
Gruss,
Jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."