Fallschule ohne Matte

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Judomax hat geschrieben:Haben im Ju Jitsu am Feitag dank meiner Anregung auch die Fallschule auf dem Hallenboden gemacht. Wir waren zwar nur zu viert, aber hat trotzdem Spaß gemacht. Und wir haben festgestellt, dass das aufm Boden für die Fallübung rückwärts viel besser ist, da man aus Angst das Kinn auf die Brust presst.
Ähnliche Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Wenn ich beim Fallen (ungeplant) noch Zeit habe mich zu drehen, mache ich das auch.
Gruß,
CuL
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Beitrag von CuL »

Also ich habe auch mal die eine oder andere Judorolle auf Laminat gemacht und meine Erfahrungen sind wirklich schmerzhaft!
Denn ich denke, man muss dann vor allem bei den ersten Malen mit Verletzungen und Verletzten rechnen!

CuL
Schallala lalalalala, hey hey!!!
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@CuL: Das zeigt nur, daß Du die Fallschule nicht richtig beherrschst bzw.
beherrscht hast. Oder extrem schmerzempfindlich bist ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

@CUL
Die Fallschule ist nie gemacht worden, um sie auf Matten durchzuführen, sondern um sich auf dem Boden nicht weh zu tun - es ärgert mich immer, wenn das die Leute vergessen.
Meine Schüler müssen die Fallschule regelmässig auch mal wieder auf dem Boden fallen.

Gib dir mehr Mühe mit dem runden Rücken, dann tuts nicht so weh.
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Man sollte es ein wenig unterscheiden. Die Fallschule mit Abschlagen und liegen bleiben ist für den Judo-Sport gemacht. Die Judorolle kommt extra etwas später hinzu, da man sie bei den ersten Würfen nicht benötigt.
Betrachtet man sie dann mal aus Kata-Sicht, dann gibt es dort auch Würfe, bei denen der Partner eine Rolle machen muss und entweder liegen bleiben muss oder eine Rolle mit Aufstehen machen muss. Kommt halt daher, weil die NnK etwas mit Selbstverteidigung zu tun hat.
Demnach ist die Rolle rückwärts mit Überrollen eigentlich beim Sport-Judo an sich überflüssig, sollte aber wegen der Beweglichkeit und Koordination unbedingt beibehalten werden.
Ebenso überflüssig ist dann auch der Sturz nach vorn - wüsste zumindest keinen Wurf aus dem Stehgreif dafür. Außer natürlich man beschäftigt sich weiter mit dem "Judo" im eigentlichen Sinne und kommt an andere Techniken.
Interessant wäre auch mal eine Überlegung an "Euch" - macht ihr nach dem Aufwärmen zu Anfang der Fallschule auch erst die Rolle ???
Wäre es nicht sinnvoller erst mit dem leichteren Rückwärtsfallen, über Seitwärtsfallen zur Rolle über zu gehen. Da diese durch den Aufprall ein wenig mehr Aufwärmung benötigt. Die hat man dann mit den anderen Fallübungen, einschließlich Rolle Rückwärts hinter sich.
Viele Grüße
U d o
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

judoka50 hat geschrieben:Die Fallschule mit Abschlagen und liegen bleiben ist für den Judo-Sport gemacht. Die Judorolle kommt extra etwas später hinzu, da man sie bei den ersten Würfen nicht benötigt.
Was man für Fallübung macht, hängt erstmal davon ab, wie man
fällt. Und wenn man von oben grade nach unten fällt, dann gehts
schlecht mit Abrollen. Egal ob Sport oder Ausrutschen auf Glatteis ;-)
Und die Entscheidung ob Aufstehen oder Liegenbleiben bei Fallübung
vorwärts hängt davon ab, ob man sich vom Gegner lösen kann/will oder
nicht.

Bei uns im Verein, kommt die Judorolle auch nicht später dazu,
sondern am Anfang, zusammen mit Fallübung rückwärts und seitwärts und
dem "Sturz vorwärts".
Demnach ist die Rolle rückwärts mit Überrollen eigentlich beim Sport-Judo an sich überflüssig, sollte aber wegen der Beweglichkeit und Koordination unbedingt beibehalten werden.
Insbesonders für Bewegungen im Bodenkampf, kann es nicht verkehrt
sein, einen gewissen Instinkt zu haben, wie man sein Kopf bewegen
sollte, ohne sein Genick zu brechen. Abgesehen davon geht es beim
Üben einfach schneller, wenn die Leute nach der Fallübung stehen
und die nächste Rolle machen können...
Ebenso überflüssig ist dann auch der Sturz nach vorn - wüsste zumindest keinen Wurf aus dem Stehgreif dafür. Außer natürlich man beschäftigt sich weiter mit dem "Judo" im eigentlichen Sinne und kommt an andere Techniken.
Doch, gibt es, nur weil laut WK-Regeln verboten ist, bei einem
Wurfversuch mit Harai-Goshi o.ä. das Standbein von hinten u. innen
wegzureißen, heißt es ja nicht, daß es nicht gelegentlich mal vorkommt.
Und für Wettkämpfer ist es sicherlich lohnenswert, sich beim geworfen
werden noch in der Luft schnell auf den Bauch zu drehen,
so wird in der Regel ein Ippon vermieden. Auch kann schon mal passieren, daß ein
Eindrehversuch mißlingt und man grad nach vorn auf die Matte fällt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

... oder schon beim Üben von O-Uchi-Gari (ohne Partner)! Und bei der Drehung auf den Bauch gegen das Hochreißen der Beine (wenn man so flink ist; ich bin es nicht)!
Wobei mir dieser Vorwärtssturz nur aus den hier so hoch gelobten Büchern von Horst Wolf bekannt ist, anhand deren ich mir das -so gut es eben ging- selbst beigebracht habe! Hat nämlich bisher noch keiner meiner Trainer auch nur erwähnt, wie das geht.
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kastow
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Beitrag von kastow »

judoka50 Verfasst am: 20.09.2007, 21:50
Interessant wäre auch mal eine Überlegung an "Euch" - macht ihr nach dem Aufwärmen zu Anfang der Fallschule auch erst die Rolle ???
Wäre es nicht sinnvoller erst mit dem leichteren Rückwärtsfallen, über Seitwärtsfallen zur Rolle über zu gehen. Da diese durch den Aufprall ein wenig mehr Aufwärmung benötigt. Die hat man dann mit den anderen Fallübungen, einschließlich Rolle Rückwärts hinter sich.


Ich bin mittlerweile (weiß nicht mehr, seit wann) aufgrund ähnlicher Überlegungen dazu übergegangen, erst seitlich dann rückwärts und dann vorwärts zu fallen. Ggf. zuvor noch einige turnerische Elemente.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Pokonder
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Beitrag von Pokonder »

Hallo,

bei uns hat sich das so eingebürgert, dass wir mit rückwärts anfangen, dann kommt seitwärts und dann vorwärts.

Fallschule ohne Matten haben wir im Training auch schon mit den 7-8 Jährigen gemacht. Besser gesagt, die Kids haben behauptet, sie brauchen nicht mehr fallen üben, da sie es schon können. Dann hat der Trainer gemeint, gut dann können wir es ja auf dem Hallenboden machen. Naja da wurden die Gesichter etwas länger. Aber es hat jeder mit genauer Anweisung des Trainers ausprobiert. Als sie aber dann festgestellt haben, dass es ihnen noch weh tut, hat es sich allein erledigt, dass sie nicht mehr üben wollen. Seit dem hat keiner mehr von ihnen gesagt, dass er die Fallschule so gut kann, dass er es nicht mehr üben muss. Im Gegenteil sie wollen sie jetzt so gut können, dass sie es auch ohne Matten hinbekommen. Seitdem hat es sich eingebürgert, dass wir hin und wieder die Fallschule ohne Matten üben.

Gruß

Pokonder
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Beitrag von Karatetiger »

Das ist auch sicherlich gar nicht die verkehrteste Maßnahme und sie erinnert mich an einem Artikel, den ich vor Jahren mal in einem Kampfsportmagazin gelesen habe. Da war ein ranghoher Kampfkünstler und einige Dan-Träger, die bei diesem hohen Meister einen Lehrgang gemacht haben. Der Meister meinte dann, man sollte die Fallschule draußen auf dem Asphalt machen ohne sich dabei eine Schramme zu holen. Alle dachten erst, kein Problem. Am Ende schaffte es aber wohl keiner außer der Meister selbst. Dies habe ich nur gelesen. Frag mich nicht wann und wo genau. Ich weiß es nicht mehr...
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Sumi-gaeshi
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Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von Sumi-gaeshi »

Richtige Fallübungen dürften auf hartem Boden nicht wehtun, bin selbst schon etliche Male, wenn ich beim Rennen gestolpert bin, hingefallen und mach dann immer automatisch eine Judorolle. :D Ist schon lustig, wenn man merkt, dass man sich kein Haar gekrümmt hat und andere, die das gesehen haben, total entsetzt sind, weil das so schmerzhaft ausgesehen hätte...
Richtiges Training ohne Matten stell ich mir da schon anders vor. Aber müsste auch gehn, wenn man sich überwindet.
Abelaze
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Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von Abelaze »

Den Respekt vor dem harten Boden zu lernen ist besser, solange man es sich noch aussuchen kann.
Wie alles, sollte man es nicht überteiben.

Und hier wird man vielleicht auch das erste Mal den Unterschied eines Judogis mit oder ohne Rückennaht erfühlen.
Abelaze
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Re:

Beitrag von Abelaze »

Pokonder hat geschrieben:Hallo,

bei uns hat sich das so eingebürgert, dass wir mit rückwärts anfangen, dann kommt seitwärts und dann vorwärts.

Fallschule ohne Matten haben wir im Training auch schon mit den 7-8 Jährigen gemacht. Besser gesagt, die Kids haben behauptet, sie brauchen nicht mehr fallen üben, da sie es schon können. Dann hat der Trainer gemeint, gut dann können wir es ja auf dem Hallenboden machen. Naja da wurden die Gesichter etwas länger. Aber es hat jeder mit genauer Anweisung des Trainers ausprobiert. Als sie aber dann festgestellt haben, dass es ihnen noch weh tut, hat es sich allein erledigt, dass sie nicht mehr üben wollen. Seit dem hat keiner mehr von ihnen gesagt, dass er die Fallschule so gut kann, dass er es nicht mehr üben muss. Im Gegenteil sie wollen sie jetzt so gut können, dass sie es auch ohne Matten hinbekommen. Seitdem hat es sich eingebürgert, dass wir hin und wieder die Fallschule ohne Matten üben.

Gruß

Pokonder
:eusa_clap
maria!
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Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von maria! »

Hm, ich habe jetzt ein etwas schlechtes Gewissen, ich trage den 1. Kyu und wir haben im Training noch nie Fallübungen auf dem Boden gemacht... und ich habe auch gewisse Hemmungen die Vorwärtsrolle jetzt auf meinem Zimmerboden (Fliesen) auszuprobieren! :oops:
Aber ich nehme es mir fest vor, wenn das so grundlegend und normal ist!
klaschter
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Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von klaschter »

Also ich mache das eig. regelmäßig vorm Training auf meinem Zimmerboden (hartes Parkett kein Laminat paar Zentimeter dick). Am Anfang merkt man die Stellen, an denen man nicht sauber die Energie verteilt und abrollt, aber wenn man das ein paarmal gemacht hat und es nicht mehr weh tut, dann kann man das auf der Matte auch gleich besser. Beim Training eine solche Übung erzwingen würde ich aber nicht, denn in meiner Gruppe befinden sich auch Leute die... nicht ganz sicher mit der Fallschule sind und bei der Übung höchstes lernen, wie ihre Halswirbel angeordnet sind ;) Ich empfinde die Matte aber eigentlich - im Gegensatz zu vielen anderen, bei denen die Matte "halt dazugehört, zum Judo" - als Hilfe, um Verletzungen vorzubeugen und FALLS beim Randori mal einer böse auf die Fresse fliegt, man sich nicht das Genick bricht und habe aber immer noch im Hinterkopf, daß die Matte ja bei SV nicht da wäre UND (vorallem letzteres) daß die Fallschule nicht darauf ausgelegt ist, möglich mit viel Schwung und elegant und schön auf gepolsterte Böden zu klatschen, wobei man das auch kann, in dem man sich steif macht den Kopf nach vorne nimmt und sich nach hinten fällen lässt.

//**Fazit**\\
Ich finde es sinnvoll, wenn man es macht oder probiert, aber man darfs nicht erzwingen ,da die, die es noch nicht draufham, sich dann umbringen ;) :ironie3
Lin Chung
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Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von Lin Chung »

Also ich mache das eig. regelmäßig vorm Training auf meinem Zimmerboden (hartes Parkett kein Laminat paar Zentimeter dick). Am Anfang merkt man die Stellen, an denen man nicht sauber die Energie verteilt und abrollt, aber wenn man das ein paarmal gemacht hat und es nicht mehr weh tut, dann kann man das auf der Matte auch gleich besser.
..kann ich voll beipflichten. Dann hat man auch draußen weniger Angst, auch wenn es mal auf harten Boden geht.
Grüße
Norbert Bosse
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klaschter
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Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von klaschter »

Und man verliert generell die Angst davor zu fallen, da man ja eine gewisse Sicherheit entwickelt, wenn man weiß, daß man es schon auf knallharten Boden gemacht hat...
BadenIkkyu

Re: Fallschule ohne Matte

Beitrag von BadenIkkyu »

stimmt @ Klaschter hab ich früher auch oft gemacht
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