Prüfung mit Shiai oder ohne

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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von JSC Mitglied »

Shinbashi hat geschrieben:Da denke ich wehmütig an das DDR-Judo zurück. Wer nicht regelmäßig zum Training kam und auch bei den Turnieren unentschuldigt fehlte, machte keine Prüfung.
Wer die Prüfung vergeigte, fiel eben durch und strengte sich beim nächsten Mal mehr an. So trennte man die Spreu vom Weizen.
Es war sichergestellt, dass die Graduierung dem Ausbildungsstand entsprach.
Das kann man leider nicht mehr so umsetzen. Wenn ich mir den Rahmentrainingsplan anschaue, wie im DJV ausgebildet werden sollte. Es wäre unumsetzbar.
Bsp. Nach 5 (!) Jahren sollte man schon bei entsprechenden Alter den 1. Dan haben, bei entsprechenden Leistungen schon nach 4 Jahren.
freundliche Grüße
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Skipper1
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Skipper1 »

@ casimir und guk,
das habt Ihr falsch interpetiert.
Breitensport machen die, nicht regelmäßig ,die Wertigkeitbliegt hier REGELMÄSSIG, auf Wettkämpfe gehen!
Nicht die die den Wettkampf verweigern. Das sind aus meiner Sicht ... Ich weis nicht wie Ich diese Judoka nennen soll.
Alle die,die regelmäßig auf Wettkämpfe gehen sind aber auch keine Leistungssportler.
Ich denke hier ist die Grenze fliessend.

Aber: mit Freude stelle ich fest, wenn die Kinder Ihre ersten 2 bis 3 Turnierchen hinter sich haben bleiben diese auch dem Wettkampf erhalten. Auch der Mannschaftsgedanke wird dadurch gestärkt.

Weiterhin merkte jeder extere Prüfer bei uns das die Kinder wettkampflastig sind. Was sich in Technik , Bewegungsablauf und Randori positiv niederschlägt.
Einzig in der Kata tun sich unsere Kurzen etwas schwerer. Da stellen wir aber den Trainingsplan leicht um.

Ahoi

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kastow
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von kastow »

Skipper1 hat geschrieben:Daher möchte ich an dieser Stelle mal auf das Multiplikatorenskript des DJB (Ausbildung und Prüfung zu den Kyu Graden ) verweisen.
Auf der Seite 13 befindet sich eine nette Grafik.
http://www.judobund.de/media/ausbildung ... B_2012.pdf

Für den 3. Kyu, also Grün-Gurt, ist das Fach Randori mit 35% zubewerten.

Das heißt für mich: Wenn der Prüfling von seinen 5 (fünf) Randori 2 (zwei) vergeigt, ist er durch die Prüfung gefallen!

(für den 6.Kyu 20% Randori; für den 1.Kyu 50% Randori)
Das ist das erste Mal, dass ich höre, dass sich diese Prozentzahlen auf die Benotung beziehen sollen. Ich habe sie immer als Empfehlung für die Häufigkeit der jeweiligen Fächer im Training verstanden. Da beide Fächer einzeln benotet werden, kann es doch eigentlich keine Verhältnisfähigkeit der beiden zueinander in der Benotung geben. Zumal im zugehörigen Text vorab folgendes steht:
Deutscher Judo-Bund Prüfungsordnung für Kyu-Grade „Materialien für Multiplikatoren“ , 08.06.2012 hat geschrieben:Es besteht in diesem Ausbildungsabschnitt eine deutliche Schwerpunktsetzung zugunsten der Anwendungsaufgaben gegenüber den Randoriaufgaben (s. Skizze). Letztere werden in der Grundausbildung erst allmählich und behutsam eingeführt.
Nach Skippers Interpretation interessiert es mich jetzt, wie ihr anderen diese Grafik versteht.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Ko-soto-gake »

Die Grafik bezieht sich sicher nicht auf die Bewertung während der Prüfung. Mich würde außerdem sehr interessieren, wie Skipper ein "vergeigtes" Randori definiert.
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Skipper1
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Skipper1 »

Ahoi;
worauf denn sonst, wenn nicht auf die Gürtelprüfung bezieht sich die Grafik dann?
Oder ist das Prüfungsfach Randori nur zur Überbrückung der Zeit zum Ausfüllen der Pässe, Prüfungsunterlagen und Urkunden gedacht.
Oder hat das Multiplikatorenskript nur einen sittlichen aber keinen praktischen Wert?
Oder wird es allgemein und wohlwollend ignoriert ?

Wie auch immer...
Für mich war es ein willkommener Anlass, mehr Wettkämpfer zu generieren.

Ahoi

Skipper
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von kastow »

Skipper1 hat geschrieben:worauf denn sonst, wenn nicht auf die Gürtelprüfung bezieht sich die Grafik dann?
Wie ich bereits oben schrieb: Auf das Training.
Skipper1 hat geschrieben:Oder ist das Prüfungsfach Randori nur zur Überbrückung der Zeit zum Ausfüllen der Pässe, Prüfungsunterlagen und Urkunden gedacht.
Oder hat das Multiplikatorenskript nur einen sittlichen aber keinen praktischen Wert?
Oder wird es allgemein und wohlwollend ignoriert ?
Interessant, welchen Rattenschwanz an Unterstellungen du aufbaust. Zu deiner Beruhigung: Ich nehme bei Prüfungen zuerst das Fach Boden-Randori ab, danach Anwendungen Boden, danach Grundform Boden ... wenn es dann noch nötig ist. Anschließend handhabe ich den Stand analog. Wirft beispielsweise bei der Prüfung zum vierten Kyu der Prüfling mehrere Male sauber Koshi-uchi-mata im Randori, will ich die Anwendung und die Grundform dazu nicht mehr sehen. Wozu auch? Wer gegen dosierten Widerstand sauber wirft, wird doch bei kooperativen Übungsformen nicht auf einmal schlechtere Ergebnisse liefern. ;)
Skipper1 hat geschrieben:Wie auch immer...
Für mich war es ein willkommener Anlass mehr Wettkämpfer zu generieren.
Handhabst du das auch bei Ü40-Neueinsteigern so?
Herzliche Grüße,

kastow

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Hofi
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Hofi »

Hi!
Für mich bezieht sich die Grafik eindeutig auf die Ausbildung, also das Training, nicht auf die Prüfungssituation.
In der Prüfung ist jedes Prüfungsfach gleichermaßen zu bestehen. Da hier aber Anwendungsaufgabe und Randori in einen prozentualen Vergleich gesetzt werden, kann es sich nicht um die Prüfungs- sondern nur um die Trainingssituation handeln.

Was nun die Pflicht zum Kämpfen angeht: Ich kann persönlich, zumindest bei den Jüngeren nur bedingt nachvollziehen, warum man einen Kampfsport/eine Kampfkunst macht, wenn man dann nicht kämpfen will. Man geht ja auch nicht in den Fußballverein, um dann nicht mitzuspielen, wenn der Verein antritt.
Was ich aber problematisch finde, ist die Pflicht zum Wettkampf für die Prüfungsteilnahme. Ja, ich belohne meine Wettkämpfer (und diejenigen, die sich sonst intensiver mit Judo beschäftigen) im Hinblick auf die Prüfungsteilnahme, indem ich (vorausgesetzt die Technik passt), eine Prüfungsteilnahme innerhalb der vom Verband vorgegebenen Mindestvorbereitungszeit erlaube. Bei denen, die nicht auf Wettkämpfe gehen, sitzt das Programm in der Zeit eh nicht.
Aber eine Pflicht zum Wettkampf, noch dazu dann bei den 8. Kyu (die ich persönlich zu 90-99% nicht für reif dafür halte), halte ich für daneben.
Naja, wenn meine U12er nach Peiting fahren, werde ich ja sehen, wie sich die gegnerischen 8. Kyu freuen werden.
Bis dann
Hofi
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Skipper1 »

Ahoi Hofi;
mit der Einstellung dacore

Ahoi Skipper
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von guk »

Shinbashi hat geschrieben:Sorry, aber dann sind eben diese Kinder beim falschen Verein.
Du meinst wohl eher bei der falschen Sportart...
Shinbashi hat geschrieben:Judo ist eine Kampfkunst bzw. Kampfsport. Da steckt das Wort "KAMPF" drin.
Aber nicht Wettkampf. Es gibt auch Kampfkünste, bei denen der Wettkampf kaum eine Rolle spielt. Sind die auch alle im falschen Verein?
Shinbashi hat geschrieben:Was soll diese ewige Weichspülerei? Wir wollen doch einen gewissen Qualitätsstandart halten und der Kyu-Grad soll den Ausbildungsstand zeigen.
Wenn Wettkampf so wichtig für die bunten Gürtelchen ist, gehört es verbindlich in die PO. Dann weiß jeder, woran er ist.
Shinbashi hat geschrieben:Leider ist es in vielen Vereinen so, daß Jeder das bunte Gürtelchen nachgeworfen bekommt, damit er im Verein bleibt.
Ist es bei euch wirklich so? Dann sollte man daran arbeiten. Das hat aber wieder nichts mit Wettkampfzwang zu tun.
Shinbashi hat geschrieben:Warum soll jemand, der kein Interesse am Kampf hat, höher graduiert werden ?
Kampf ≠ Wettkampf (der viele Judotechniken nicht erlaubt)
Shinbashi hat geschrieben:Letztens sah ich einen jugendlichen Grüngurt, der keine Judorolle konnte. Das darf in dieser Stufe nicht sein !
Richtig. Hat aber nichts mit Wettkampf zu tun. Ich habe etliche Wettkämpfer gesehen, die durch ihre Fixierung auf Spezialtechniken ebenfalls nicht gut rollen konnten oder andere Defizite hatten.
Skipper1 hat geschrieben:Daher möchte ich an dieser Stelle mal auf das Multiplikatorenskript des DJB (Ausbildung und Prüfung zu den Kyu Graden ) verweisen.
Auf der Seite 13 befindet sich eine nette Grafik.
http://www.judobund.de/media/ausbildung ... B_2012.pdf

Für den 3. Kyu, also Grün-Gurt, ist das Fach Randori mit 35% zubewerten.
Nein, die Grafik hat nichts mit der Prüfung zu tun, sondern mit den Ausbildungsinhalten.
Es gibt auch noch den offiziellen Rahmentrainingsplan, wo das näher erläutert wird.
Hofi hat geschrieben:Was ich aber problematisch finde, ist die Pflicht zum Wettkampf für die Prüfungsteilnahme. Ja, ich belohne meine Wettkämpfer (und diejenigen, die sich sonst intensiver mit Judo beschäftigen) im Hinblick auf die Prüfungsteilnahme, indem ich (vorausgesetzt die Technik passt), eine Prüfungsteilnahme innerhalb der vom Verband vorgegebenen Mindestvorbereitungszeit erlaube. Bei denen, die nicht auf Wettkämpfe gehen, sitzt das Programm in der Zeit eh nicht.
Aber eine Pflicht zum Wettkampf noch dazu dann bei den 8. Kyu (die ich persönlich zu 90-99% nicht für reif dafür halte), halte ich für daneben.
So bzw. ähnlich sehe ich es auch.

Wettkampf fördern: ja, unbedingt, aber als Prüfungsfach bzw. Vorbedingung: nein. Sonst muss eine neue PO her. Sowas darf nicht vom Wohlwollen des Trainers abhängen.

Der Spruch "warum machen die Judo wenn sie nicht (wett-)kämpfen wollen" (alias wir wollen nur Wettkämpfer, der Rest geht zum Halma) greift zu kurz. Gerade beim Judo "landen" viele Kinder mit diversen Problemen, physisch wie psychisch. Ein Kind, welches regelmäßig auf dem Schulhof einstecken muss und nun zum Wettkampf gezwungen wird, KANN dadurch Selbstvertrauen gewinnen. Wahrscheinlicher ist aber, dass wir es nie wieder sehen.
Und da kommt es auf den Verein bzw. Trainer an: dürfen solche Kinder auch Judo machen (mit Gürtelprüfungen) oder schicken wir sie nach Hause, weil wir nur die Wettkampftypen wollen?
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Hofi
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Hofi »

guk hat geschrieben: Gerade beim Judo "landen" viele Kinder mit diversen Problemen, physisch wie psychisch.
Hi!
Ja, das ist schön, dass immer alle glauben, Judo sei das Allheilmittel für diese Dinge und man kann da auch durchaus was erreichen (allein wenn ich da an unser kolumbianisches Straßenkind denke). Aber es muss irgendwann auch was zurück kommen und daher sehe ich durchaus die Teilnahme an Veranstaltungen, die über das normale Training hinaus gehen (und das sind im wesentlichen die Wettkämpfe) als essentiell an. Und wer das nicht möchte, sollte zumindest erklären können, warum er überhaupt auf der Matte steht (weil die Eltern mich schicken, zählt als Antwort nicht).

Was ich will, sind die Mannschaftstypen. Diejenigen, die die anderen fünf nicht mit drei Freilosen hängen lassen, weil sie zwar einen Kampfsport machen, aber Kämpfe nichts für sie sind, sondern trotzdem es versuchen. Ich hab einen, der ist inzwischen Co-Trainer. Als wir mit der U14 bis zur Süddeutschen gekommen sind, hat er nach meiner Erinnerung vielleicht einen Kampf wirklich gewonnen, aber allein weil er dabei war, war im Finale der Südbayerischen nach 5 von 8 Kämpfen klar, dass wir gewonnen hatten.

Was ich nicht brauche, sind die, die glauben, sich im Training die Kleineren, Schwächeren greifen zu können (was ich dann unterbinde) und wenn es an den Wettkampf geht, mit eingekniffenem Schwanz sich verkriechen.

Und deshalb kriegen die, die auf Kämpfe gehen, bei mir Belohnungen. Soweit es geht eben schnellere Prüfungen. Klappt dann oft nicht mehr, weil sie aufs Mindestalter aufgelaufen sind und dann ist es halt ein Jahr zur nächsten Prüfung. Wir führen eine interne Rangliste, bei der vier völlig erfolglose Teilnahmen genauso viele Punkte bringen, wie einmal teilnehmen und im 5er-Pool alles gewinnen und auch das mit der Mannschaft mitkommen belohnt wird. Bei Freizeitveranstaltungen gibt es welche, an denen nur die Mannschaften teilnehmen dürfen. Nur wer in der Mannschaft (Einzel zählt da nicht einmal) kämpft, kriegt einen Rückenaufnäher mit unserem Wolf drauf. Die T-Shirts dazu gibt es in zwei Varianten, den 3-farbigen Druck kriegen nur die Kämpfer, alle anderen nur die "Fan"-Version im einfarbig schwarzen Umriss. Die Quote der Kämpfer steigt seither.
Aber in der Prüfung gilt ausschließlich, passt das Prüfungsprogramm oder passt es nicht. Die Prüfungszulassung hängt davon auch nicht groß ab, dauert halt meist einfach auf Grund der geringeren Übung länger, bis die Nichtkämpfer dürfen.

Bis dann

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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von LangerHans »

Juiz hat geschrieben:Genau so! Es is wie so oft im DJB... Die paar, die Leistungssport machen werden gefördert, alle anderen sollen am liebsten zahlen und sich schämen, dass sie nicht kämpfen! :BangHead :irre :BangHead
Dann würde ich mich mal fragen, warum ich in diesem Verband überhaupt noch Mitglied bin, wenn ich ohnehin keine Wettkämpfe bestreiten möchte und ich mich nicht durch finanzielle Zuhilfe gefördert fühle.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Skipper1 »

Hofi schrieb:
Und deshalb kriegen die, die auf Kämpfe gehen, bei mir Belohnungen. Soweit es geht eben schnellere Prüfungen. Klappt dann oft nicht mehr, weil sie aufs Mindestalter aufgelaufen sind und dann ist es halt ein Jahr zur nächsten Prüfung.
Abolute Übereinstimmung.

Kastow schrieb:
Wie ich bereits oben schrieb: Auf das Training.
Warum heisst es dann in diesem Link: http://www.judobund.de/media/ausbildung/ kyu_pruefungsordnung /Multiplikatorenskript_Kyu-Pruefungsordnung_DJB_2012.pd

Wenn es nicht zur Prüfungsordnung gehört, warum wird's dann dort genannt.
Hat sich ja vielleicht jemand etwas dabei gedacht ;) ; vielleicht sogar um das Wettkampfgeschehen wieder anzukurbeln.
Ansonsten brauchts das ja nicht, :ironie3 und die Kinder machen weiter Turnen im Judoanzug.
Vielleicht verstehe ich aber auch die ganze Ausbildungs- und Prüfungsordnung falsch und der Judobund will gar keine Wettkämpfer mehr haben.

Schlußendlich bin ich immer noch der Meinung; speziell für den Kinder- und Jugendbereich, und darauf hat mir bis jetzt niemand geantwortet:
wie damit um zu gehen ist.
Wer natürlich, wie immer bei Wettkampfverweigerern; mit dem Argument " Ich ( wir) machen ja nur Breitensport " verweise ich an dieser Stelle auf diesen Link
http://www.judobund.de/breitensport
Zitat:
Breitensport bedeutet nicht, keine Leistung zu erbringen. Dabei ist das wesentliche Merkmal des Breitensports die Einstellung der Sportler zum Wettkampf und zur eigenen Leistung. Wer nicht regelmäßig an offiziellen Wettkämpfen teilnimmt und seine Leistungsverbesserung nicht am Wettkampfniveau, sondern vorrangig an der persönlichen Fitness und Gesundheit orientiert, ist ein Breitensportler
das Wörtchen REGELMÄßIG ist hier für mich der Knackpunkt.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von kastow »

Skipper1 hat geschrieben:Kastow schrieb:
Wie ich bereits oben schrieb: Auf das Training.
Warum heisst es dann in diesem Link: http://www.judobund.de/media/ausbildung/ kyu_pruefungsordnung /Multiplikatorenskript_Kyu-Pruefungsordnung_DJB_2012.pd

Wenn es nicht zur Prüfungsordnung gehört, warum wird's dann dort genannt.
Steht doch dort deutlich: weil der der Prüfung vorhergehende Ausbildungsabschnitt beschrieben wird.
Deutscher Judo-Bund Prüfungsordnung für Kyu-Grade „Materialien für Multiplikatoren“ , 08.06.2012 hat geschrieben:Es besteht in diesem Ausbildungsabschnitt eine deutliche Schwerpunktsetzung zugunsten der Anwendungsaufgaben gegenüber den Randoriaufgaben (s. Skizze). Letztere werden in der Grundausbildung erst allmählich und behutsam eingeführt.
Du stehst ja doch sehr isoliert mit deiner Interpretation dazu. Zumal ich mich frage, wie du bessere Wettkämpfende ausbilden möchtest, wenn du dich laut eigener Aussage in der Prüfung mit einer maximal 50%igen Leistung zufrieden gibst. 8)

Wie handhabst du deinen Wettkampfzwang denn bei Ü40-Neueinsteigern?
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Skipper1 »

Ahoi Kastow;
Peter Frese schreibt:
http://www.judobund.de/ausbildung/neue_ ... ngsordnung
Eine wesentliche Neuerung besteht in der Einbeziehung des Randori als Prüfungsfach. Im Gegensatz zu den einfachen Aufforderungen früherer Jahre, eine bestimmte Anzahl Randori auszuführen, soll mit dieser Neuerung die Fähigkeit, Randori auszuüben, systematisch und langfristig aufgebaut werden. Zunächst werden Randoriaufgaben gestellt, die wenig Spielraum lassen und mit zunehmender Judoerfahrung immer freier und variabler gestaltet werden können. So soll sich im Randori „kultiviertes Kämpfen“, also geregeltes, partnerorientiertes und faires Kämpfen langfristig entwickeln. Damit wird auch das Ziel verfolgt, dass wieder mehr Kinder als bisher Freude am Kämpfen und an den Wettkämpfen finden
Darauf hab mir mal folgende Seite der Prüfungsordnung exemplarisch rausgenommen
http://www.judobund.de/ausbildung/neue_ ... lte/orange
5.Kyu
6. Randori
Die Gesamtzeit für das Prüfungsfach Randori sollte auch bei mehreren Partnerwechseln 10 Minuten nicht überschreiten. Die beim Randori übenden Judoka sollen:

-nicht den Griff wechseln, sondern auf Verlangen der Prüfer mit gleichem oder gegengleichem Griff kämpfen
-nicht ausschließlich verteidigen, sondern auch Fehler im Angriffsverhalten des Partners zu eigenen Kontertechniken nutzen
-nicht mit „steifen“, festen Armen sperren, sondern eine bewegliche, lockere Verteidigung vor allem durch Ausweichen und Übersteigen
demonstrieren
-sich nicht schablonenhaft, genormt, gelernt oder abgesprochen bewegen, sondern die sich ergebenden Chancen leicht zu kontrollierten
Würfen nutzen
-am Boden nicht einfach die erlernten Griffe demonstrieren, sondern diese als Lösungen für Standardsituationen deutlich machen-nicht so
verteidigen, dass der Partner keine Technik mehr ausführen kann, sondern mit dem dosierten Widerstand, der unter Anstrengung eine
Technik noch möglich macht.
Wo bitte lernt und übt man das besser als im Wettkampf?

Zu Deiner Frage der Ü40 :
Die fallen für mich nicht explizit in dieses Raster.
Wie bereits geschrieben, geht es mir hier um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen,
also die Basis des gesamten Judosports, diejenigen die irgendwann einmal auch Deutschland nach außen vertreten.

Ahoi

Skipper
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von kastow »

Skipper1 hat geschrieben:http://www.judobund.de/ausbildung/neue_ ... lte/orange
5.Kyu
6. Randori
Die Gesamtzeit für das Prüfungsfach Randori sollte auch bei mehreren Partnerwechseln 10 Minuten nicht überschreiten. Die beim Randori übenden Judoka sollen:

-nicht den Griff wechseln, sondern auf Verlangen der Prüfer mit gleichem oder gegengleichem Griff kämpfen
-nicht ausschließlich verteidigen, sondern auch Fehler im Angriffsverhalten des Partners zu eigenen Kontertechniken nutzen
-nicht mit „steifen“, festen Armen sperren, sondern eine bewegliche, lockere Verteidigung vor allem durch Ausweichen und Übersteigen
demonstrieren
-sich nicht schablonenhaft, genormt, gelernt oder abgesprochen bewegen, sondern die sich ergebenden Chancen leicht zu kontrollierten
Würfen nutzen
-am Boden nicht einfach die erlernten Griffe demonstrieren, sondern diese als Lösungen für Standardsituationen deutlich machen-nicht so
verteidigen, dass der Partner keine Technik mehr ausführen kann, sondern mit dem dosierten Widerstand, der unter Anstrengung eine
Technik noch möglich macht.
Wo bitte lernt und übt man das besser als im Wettkampf?
Im Randori ;)
Skipper1 hat geschrieben:Wie bereits geschrieben geht es mir hier um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen,
also die Basis des gesamten Judosports, diejenigen die irgendwann einmal auch Deutschland nach aussen vertreten.
Soviel ich weiß, haben die meisten 'unserer ' Top-Athleten wie Ole Bischoff in der Regel erst als Jugendliche und nicht schon als Kinder ihre Wettkampfteilnahme intensiviert. Ein Bekannter fragt immer, was uns Erfolge in den Spielzeugstufen bringen, wenn wir die gleichen Kinder und ihre Erfolge nicht ins Erwachsenentraining retten können.

Jûdô ohne Wettkämpfe macht für mich keinen Sinn, Wettkampfzwang allerdings noch viel weniger. Zwischen diesen beiden Extremen liegen schließlich eine Menge individueller Möglichkeiten.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von katana »

Skipper hat geschrieben:Wo bitte lernt und übt man das besser als im Wettkampf?
Das kommt darauf an, was Du/Deine Leute lernen wollen.
Skipper hat geschrieben:Zu Deiner Frage der Ü40:
Die fallen für mich nicht explizit in dieses Raster.
Wie bereits geschrieben geht es mir hier um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen,
Wer sagt das ???
Gehst Du selbst auch regelmäßig auf Wettkämpfe ???, ... da du diese Regelmäßigkeit für so wichtig erachtest ?
Skipper hat geschrieben:die Basis des gesamten Judosports, diejenigen die irgendwann einmal auch Deutschland nach außen vertreten.
Manche haben von der ... "Basis des gesamten Judosports"... eine andere Vorstellung.
Wieviele solcher internationaler Vertreter hast du denn in deinem Verein ?
Die fortgeschrittenen Judoka mit internationaler Erfahrung müssen bei euch ja einen stabilen und vorbildlichen Anteil ausmachen ... ?
Mit welchem Erfahrungsschatz deiner Kämpfer - und Trainer-Karriere hältst Du die Topleute denn bei der Stange, um die
gesamte Basisarbeit in Vereinsinteresse zu untermauern ???
kastow hat geschrieben:Soviel ich weiß, haben die meisten 'unserer ' Top-Athleten wie Ole Bischoff in der Regel erst als Jugendliche und nicht schon als Kinder ihre Wettkampfteilnahme intensiviert. Ein Bekannter fragt immer, was uns Erfolge in den Spielzeugstufen bringen, wenn wir die gleichen Kinder und ihre Erfolge nicht ins Erwachsenentraining retten können.
...kastow kam mir mit anderen Worten zuvor...
Wo bitte lernt und übt man das besser als im Wettkampf?
Im Randori ;)
Da muß ich kastow beipflichten.

KK ;)
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Skipper1 »

Ahoi Kastow;
Du schriebst:
Soviel ich weiß, haben die meisten 'unserer ' Top-Athleten wie Ole Bischoff in der Regel erst als Jugendliche und nicht schon als Kinder ihre Wettkampfteilnahme intensiviert. Ein Bekannter fragt immer, was uns Erfolge in den Spielzeugstufen bringen, wenn wir die gleichen Kinder und ihre Erfolge nicht ins Erwachsenentraining retten können.
ganz richtig "als Jugendliche intensiviert"; d.h.: als Kinder schon angefangen
Ich würde gerne mal die Judopässe unserer Spitzenathleten sehen, wann da der erste Wettkampf eingetragen ist.

Weiterhin
wenn wir die gleichen Kinder und ihre Erfolge nicht ins Erwachsenentraining retten können.
ohne eine breite Basis von Wettkämpfteilnehmern kann man doch nie viele Topathlethen bekommen, ohne das die Qualität sinkt.

Spitzensportler sind nun mal die Menschen, die durch Ihre Erfolge auch den Nachwuchs sichern.

Was wäre Tennis ohne Boris Becker und Steffi Graf geworden ????

Warum ist Fußball für die Masse seyy??

Erfolg steckt an und bringt uns den erwünschten Nachwuchs!

guk schrieb:
Gerade beim Judo "landen" viele Kinder mit diversen Problemen, physisch wie psychisch.
Das ist richtig.

Manchmal habe ich das Gefühl das Judo durch Ärzte und Eltern zur kostengünstigen Therapie verhaltensauffälliger Kinder missbraucht wird.

Meine Trainer sind Judotrainer und nicht die Therapeuten der o.g. Klientel.

Wie bereits geschrieben wir verlangen und fordern den Wettkampf und wenn Kinder, Jugendliche und Eltern damit Probleme haben, sind sie zumindest bei uns nicht ganz richtig aufgehoben. Spätestens nach dem 3. Turnier kann man ja schon einen Trend erkennen:

- Wettkampf
- Kata (aber auch hier gibts ja Vergleiche) um das böse Wort Wettkampf nicht überzustrapazieren
- Breitensport

und jetzt bin ich für mich mit diesem Thema durch

Ahoi

Skipper
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Juiz »

LangerHans hat geschrieben:
Juiz hat geschrieben:Genau so! Es is wie so oft im DJB... Die paar, die Leistungssport machen werden gefördert, alle anderen solln am liebsten zahlen und sich schämen, dass sie nicht kämpfen! :BangHead :irre :BangHead
Dann würde ich mich mal fragen, warum ich in diesem Verband überhaupt noch Mitglied bin, wenn ich ohnehin keine Wettkämpfe bestreiten möchte und ich mich nicht durch finanzielle Zuhilfe gefördert fühle.
Sorry für die direkten Worte, aber was ein SCHEIß!

Du redest hier davon, Kinder zum Wettkämpfen zu zwingen. Nicht zum Kämpfen und auch nicht zum Randori. Ich nehm immer gerne Kinder, dies bei euch nicht mehr aushalten. Immerhin lernen sie dann auch Sozialkompetenz! Ich unterstütze jeden der zu Wettkämpfen fahren will, schließlich bin ich auch seit diesem Jahr wieder aktiv. Aber nach 3 Jahren, in denen ich keinen Bock auf Wettkämpfe hatte, durfte ich mich dann in diesen Jahren nicht weiterentwickeln? Am besten hätte ich meine Trainingsgruppen abgeben sollen, war ja kein Judoka mehr. Und alle Alternativen (Bodenkampfturniere als Beispiel) werden unattraktiv gestaltet oder finden nicht statt (ich bin noch keine 30 und hatte leider gar keine Zeit fürs Judofestival dieses Jahr, wusste aber auch nicht, warum ich da nicht hätte teilnehmen dürfen...). Wie wärs mal mit gezielt gestalteten Lehrgängen für Trainer oder SV in Hessen am besten mal subventioniert? Ach ja geht nicht wir ham ja kein Geld, ich muss für ca. 150€ nach Köln tingeln. Versteht mich nicht falsch, ich finde Köln klasse und zahls auch gerne, aber ich hab, Trainer die können sich das nicht leisten. Und dann seh ich so ne Statistik aus Hessen und könnte mir die Haare raufen (ich lass es einfach mal als Zitat aus unserem Leistungssportprogramm 2022 stehen):
Am Ende zum Nachdenken:
33% alle Mitgliedsvereine nahmen 2012 an den offiziellen Meisterschaften (HEM) teil (80 Vereine)
5-10% der Vereine betreiben Leistungssport (max. 10 Vereine)
7 % aller Mitglieder (Athleten) nahmen aktiv an den HEM 2012 teil (1171 Teilnehmer)
0,5 % aller Mitglieder (Athleten) machen davon Leistungssport (leistungsorientiert)
Diese Minderheit beansprucht aber fast 50 % des Gesamt-Etat des HJV.
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von guk »

Skipper1 hat geschrieben:Was wäre Tennis ohne Boris Becker und Steffi Graf geworden ????
In den 80ern gab es dadurch einen Boom, auf den damals neu angelegten Plätzen wächst jetzt das Gras.
Von unseren Anfängern (Kindern) hat keiner mit dem Judo begonnen, weil ein Topathlet eine Medaille bei Olympia geholt hat - die hatten andere Gründe.

Ich habe nichts gegen Leistungssport, aber Judo ist mehr als nur das und sollte nicht nur auf die Förderung desselben ausgerichtet sein. Bei uns im Verein verschlingt die Förderung der Wettkämpfer viel Geld, welches an anderen Stellen auch schon mal fehlt. Trotzdem unterstützen alle im Verein die Wettkämpfer bis zur Schmerzgrenze. Aber keiner käme auf die Idee, davon eine Gürtelprüfung abhängig zu machen.
Skipper1 hat geschrieben:Manchmal habe ich das Gefühl das Judo durch Ärzte und Eltern zur kostengünstigen Therapie verhaltensauffälliger Kinder missbraucht wird.
Meine Trainer sind Judotrainer und nicht die Therapeuten der o.g. Klientel.
Vielleicht ist das der Unterschied der Trainerausbildung Breitensport/Leistungssport, ich kenne nur erstere. Während meiner Ausbildung wurde viel Wert auf Differenzierung und den Umgang mit "verhaltensauffälligen" Kindern gelegt, das hat viel geholfen, auch wenn nicht immer alles so läuft, wie man es sich vorstellt.
Skipper1 hat geschrieben:Wie bereits geschrieben wir verlangen und fordern den Wettkampf und wenn Kinder, Jugendliche und Eltern damit Probleme haben, sind sie zumindest bei uns nicht ganz richtig aufgehoben. Spätestens nach dem 3. Turnier kann man ja schon einen Trend erkennen:

- Wettkampf
- Kata (aber auch hier gibts ja Vergleiche) um das böse Wort Wettkampf nicht überzustrapazieren
- Breitensport
Nach nur 3 Turnieren wissen die Kinder (!), ob sie lieber Katawettkämpfe machen wollen?
Nach 3 Turnieren kommt das Kind in die Schublade Breitensport?
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Hofi
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Re: Prüfung mit Shiai oder ohne

Beitrag von Hofi »

Hi!
Nachdem hier mal wieder so ein bißchen Leistungssport gegen Breitensport propagiert wird, denke sollte man mal ein paar Dinge klar stellen:
1. Selbstverständlich finanzieren diejenigen in einem Verein, die wenig Leistung in Anspruch nehmen, die mit, die viele Leistungen erhalten. Das ist nahezu immer eine Mischkalkulation. Dafür sorgen in der Regel diejenigen, die viele Leistungen in Anspruch nehmen dafür, dass der Verein nach außen wahrgenommen wird.
2. Das eine ohne das andere funktioniert auf Dauer nicht. Denn egal ob im Wettkampf, durch Lehrgänge oder was auch immer. Damit sich das Niveau im Verein verbessert, brauchst Du diejenigen, die das ganze intensiv(er) betreiben als die anderen. Müssen die die dafür anfallenden Kosten alleine tragen, wird es für die auch irgendwann uninteressant oder gar nicht erst leistbar. Und damit hat man stagnierendes oder im Zweifel fallendes Niveau. Hat man aber nicht die weniger aktiven, fehlt sehr schnell Geld in der Kasse.
3. Die Relationen müssen gewahrt sein. Wir haben derzeit noch eine erfolgreiche Volleyball-Bundesliga-Mannschaft (mangels Sponsor wohl nächstes Jahr nicht mehr). Müssten die anderen diese Abteilung mitfinanzieren, wären die Gesamtvereinsbeiträge exorbitant hoch, so dass dies nicht vermittelbar wäre. Sprich neben der Öffentlichkeit muss der "Leistungssport" auch zusätzliche Einnahmen generieren. Das ist besonders beim Judo nicht so ganz einfach, aber durchaus möglich wie z.B. Abensberg zeigt.

Was hat das mit dem ursprünglichen Thema zu tun? Der Wettkampf (auch wenn die neuen Regeln problematisch sind) ist in meinen Augen ein wesentlicher Teil des Judo (ja, ich gehe regelmäßig selber auf die Matte, wenn auch aus Zeitgründen meist nur mit der Mannschaft) und kann bei der Entscheidung, ob man jemanden zur Prüfung zulässt, durchaus eine Rolle spielen. Als absolutes K.o.-Kriterium taugt er aber nicht.
Auch sehe ich es als Vorbildaufgabe eines Trainers an, nicht beim ersten schwarzen Bändchen Schluss zu machen, sondern den Schülern durch regelmäßige Prüfungsteilnahme zu zeigen, dass es weiteren Fortschritt auch dann gibt, wenn der Gürtel schon schwarz ist.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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