DJB Mitgliederversammlung 2012

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Hofi
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von Hofi »

Fritz hat geschrieben:Sportclub delegiert zu werden. Die haben auch alle dann dem Ursprungs-Verein gefehlt.
Also wer ja sagt zu Dingen wie "Anti-Doping-Erklärung", "Wettkampf-Lizenz", dem "Demokratie-Verständnis" des DJB,
der sollte auch dazu ja sagen, wenn einige seiner Schüler dann genau den Weg des Erfolges gehen...
Nur weil ich Teile des Systems für gut oder auch nur akzeptabel halte, muss das nicht in allen Bereichen richtig sein. Und ich sehe nicht, dass der individuelle Erfolg oder die Fähigkeiten des einzelnen durch den Wechsel der Startberechtigung gefördert würde. Nicht solange er bei Beibehaltung des Startrechtes das Verbandsangebot Stützpunkt nutzt.

Und auch auf die Gefahr der Polemik: Wenn ich ein System wie im DDR-Sport befürworten würde (um auf Deinen Vergleich zu kommen), könnte man sich tatsächlich auch jegliche Anti-Doping-Bemühung sparen. Dann bräuchte man auch nicht 0,50 EUR/pro Monat für die Wettkampflizenz ausgeben.

Bis dann
Hofi
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Fritz
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Und auch auf die Gefahr der Polemik: Wenn ich ein System wie im DDR-Sport befürworten würde (um auf Deinen Vergleich zu kommen), könnte man sich tatsächlich auch jegliche Anti-Doping-Bemühung sparen. Dann bräuchte man auch nicht 0,50 EUR/pro Monat für die Wettkampflizenz ausgeben.
Du bist naiv. Doping ist, was auf der Liste steht. Alles andere ist ganz normale medizinische Betreuung.
Und zu DDR-Zeiten war die medizinische Betreuung für Spitzensportler halt sehr gut... ;-)
Als was willst Du es denn heute bezeichnen, wenn man hört, ein Spitzen-Fußballer habe sich am Knie verletzt und ein paar Wochen
später rennt der wieder auf dem Spielfeld rum, während Otto-Kassenpatient mindestens ein halbes Jahr braucht, bis er wieder
halbwegs brauchbar funktioniert...

Jahrelang war Doping kein Thema im Judo, aber seitdem sich offensichtlich der Fokus immer mehr auf
Kraftaufbau, Athletik legt, scheint dies sich ja zu ändern...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Als was willst Du es denn heute bezeichnen, wenn man hört, ein Spitzen-Fußballer habe sich am Knie verletzt und ein paar Wochen später rennt der wieder auf dem Spielfeld rum, während Otto-Kassenpatient mindestens ein halbes Jahr braucht, bis er wieder halbwegs brauchbar funktioniert...
Das bezeichne ich als den gerechten Unterschied zwischen Sportler und Couch-Kartoffel. Ich bin momentan in einer ähnlichen Situation: aufgrund eines Unfalls eine Schulterverletzung inklusive folgender OP und vollständiger Stillegung des Armes. Ich war als eifriger Breitensportler von Beginn an drei Wochen vor dem Heilplan. Diesen Sonntag kam dann ein kleiner Rückschläg: mein Jüngster hatte sich verletzt und ich musste ihn länger tragen, als für meine Schulter gut war. Zunächst war ich wieder im Heilplan auf Durchschnitt zurückgeworfen, mittlerweile (nach fünf Tagen) bin ich wieder gut zwei Wochen voraus. Mein Physio-Therapeut hat zwei ganz einfach Erklärungen dafür:
  • Aufgrund meines regelmäßigen Jûdô-Trainings verfügt meine Schulter über eine bessere Muskulatur und eine bessere Durchblutung als Otto-Kasenpatient und wird deshalb besser mit Nährstoffen versorgt. Folglich kann die Heilung auch schneller voranschreiten.
  • Ich bin ein Streber, der seine Hausaufgaben (Krankengymnastik) ernst nimmt. Meistens muss der Physio-Therapeut seine Kunden animieren, überhaupt zuhause etwas zu tun. Ich hingegen übe dreimal täglich daheim die mir aufgetragene Gymnastik.
Wenn also schon ein Breitensportler wie ich ohne pharmazeutische Tricks sondern nur durch eine breitensportliche Ausgangslage und etwas Disziplin dem Otto-Kassenpatient um Wochen im Heilplan voraus ist, wundert es mich nicht, dass ein Leistungssportler noch schneller regeneriert. Vielleicht sollte Otto-Normalpatient einfach mal mehr für seinen Körper tun - beispielsweise Jûdô :D
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Hofi
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von Hofi »

Klar, und Lance Armstrong hat nie gedopt, weil er nie positiv getestet wurde (wobei ja wohl nicht einmal das wirklich stimmt).
Mehr braucht man dazu wohl nicht mehr sagen.
Bis dann
Hofi
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caesar
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von caesar »

Und im Westen wurde nie gedopt, das war nur der böse Osten. Im Westen waren alle sauber und sind es auch heute noch :alright
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kastow
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von kastow »

Hofi hat geschrieben:Klar, und Lance Armstrong hat nie gedopt, weil er nie positiv getestet wurde (wobei ja wohl nicht einmal das wirklich stimmt).
Mehr braucht man dazu wohl nicht mehr sagen.
Entschuldige bitte, Hofi, aber da wirfst meines Erachtens zwei Dinge durcheinander: natürlich gibt es Doping in jedem Leistungssport, das habe ich auch nicht bestritten. Alllerdings sind Aussagen, die eine schnellere Gesundung von Verletzungen auf Doping reduzieren, schlicht billige Polemik. Ein gesunder Körper verlangt nun einmal Aufwand, auch für Otto-Kassenpatient. Ohne entsprechende körperliche Grundlage und regelmäßiges Training würde selbst ein gedopter Leistungssportler nicht wieder fit. Sonst hätte die Pharma-Lobby doch die entsprechenden Mittelchen längst auch für den Normalverbraucher auf den deutschen Markt geworfen und sich eine weitere goldene Nase verdient. Was gäbe es für die Pharma-Industrie schöneres, als die Spritze gegen den Kreuzbänderriss! Bei Risiken und Nebenwirkungen ... ;)
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von Fritz »

Sagen wir es so: Es gibt bereits deutliche Unterschiede in der medizinischen Versorgung
zwischen "Kassenpatienten" und Privatpatienten.
Und die Versorgung von Hochleistungssportlern wird noch mal
in einer anderen Liga spielen... Das meine ich...
Ist natürlich pro forma kein Doping. Auch nicht die sicher bessere medikamentöse und therapeutische Versorgung...
Dass ein Sportler sowieso besser heilt, mag sein und sehr schön für kastow sein, die spannende
Frage wäre, ob ihn das Nachwuchs schleppen bei einem "Heilplan" für Sport-Profis "zurückgeworfen"
hätte...

(Übrigens, schnellere Heilung von Verletzungen ist übrigens auch in Dopingkreisen ein
durchaus willkommener Nebeneffekt der Geschichte)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von Hofi »

@ ceasar: Der Westen hat es genauso gemacht nur nicht so effektiv. Es war nur die Verknüpfung meiner Akzeptanz der Wettkampflizenz sowie meiner Ablehnung eines anderen Teils des jetzigen Systems mit dem Auswahlsystem der DDR durch Fritz, was mich zu dieser Aussage verführt hat.
@ Kastow: Meine Aussage war nicht auf Deinen Kommentar bezogen. Hätte ich vielleicht deutlicher kenntlich machen sollen.

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kastow
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von kastow »

Hofi hat geschrieben:@ Kastow: Meine Aussage war nicht auf Deinen Kommentar bezogen. Hätte ich vielleicht deutlicher kenntlich machen sollen.
Ich war auch schon irritiert, danke für die Klarstellung. :D
Fritz hat geschrieben:Sagen wir es so: Es gibt bereits deutliche Unterschiede in der medizinischen Versorgung zwischen "Kassenpatienten" und Privatpatienten. Und die Versorgung von Hochleistungssportlern wird noch mal in einer anderen Liga spielen... Das meine ich...
Stimmt so weit. Und da ich Kassenpatient bin, erlebe ich momentan dank Jûdô was den Heilerfolg angeht quasi ein Upgrade zum Privatpatienten ;)
Ich denke, dass genau dieser Gesundheitswert des Jûdôs von Verbands- und Vereinsseite viel zu wenig beworben wird.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von Anfänger »

@kastow - ähnliches habe ich auch erlebt - nach einer Knieop Anfang Februar war ich dank Versorgungsvertrag meiner ganz normalen KK mit dem Operateur (gut, war ein Fachmann und Judoka) mit einer sehr guten Physio bedient und habe ihn sprachlos gemacht, weil die Heilung und der Aufbau so super klappte. Was seiner Aussage nach nicht wenig vom recht guten Muskelaufbau abhing.


Zur DDR - der Vergleich mit der DDR kam doch nicht von Hofi, der wurde doch von anderer Seite als ein positives Beispiel angeführt. Und hier möchte ich mich Hofi anschließen - wenn ich höre, dass von Sportlern Entschädigungszahlungen gefordert und erhalten werden, weil sie "unwissentlich" gedopt wurden, dann waren es alle Fälle aus dem Bereich des Leistungssportes der neuen Bundesländer. Es ist nicht zu leugnen, dass auch hier gedopt wurde, aber nicht in dem Ausmaß und mit dieser Flächendeckung wie in den Leistungszentren.

Ich kann nach anfänglichen Problemen das Konzept der Wettkampflizenz verstehen und wäre bereit gewesen, das mitzutragen. Das jetzt wieder rumlaviert wird und auf einmal das reale Häkchen und die Unterschrift nicht mehr nötig sein soll - vor einem Jahr aber unabdingbar - hinterläßt wieder ein Fragezeichen für mich. Aber ich akzeptiere es im Moment notgedrungen.

Die Sache mit den Stützpunkten sehe ich ähnlich, die Probleme gibt es auch woanders. Ich bin immer noch der Meinung, dass es nicht als normal angesehen werden sollte, dass hoffnungsvolle Talente durch Lehrgänge oder Stützpunkttrainings von ihren Heimatvereinen, in denen sie das Kämpfen anscheinend gut genug gelernt haben, um interessant zu werden, abgeworben werden. Da sollte ein Riegel vorgeschoben werden - und ganz allergisch reagiere ich auf Landestrainer, die ihren Job dazu ausnutzen.

Anfänger
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Re: DJB Mitgliederversammlung 2012

Beitrag von tutor! »

otsche hat geschrieben:Ist euch mal aufgefallen das der Link tot ist?
Da hat der DJB doch die ganzen Neuigkeiten von der HP genommen...
-.-
Die Seite ist wieder online (http://www.judobund.de/aktuelles/details/2164)

Es seiht so aus, als wäre die Information mit der Versicherung zur Wettkampflizenz aktualisiert worden.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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