Heute in der WAZ

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Hofi
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Wenn wir dieses Mädchen nicht auf die Matte lassen, was machen wir dann mit jemandem, der sich beim Betreten der Matte oder nach einem Sieg bekreuzigt? Disqualifizieren wir ihn dann?

Ein ausdrückliches Verbot gibt es, wie tutor! schreibt wohl nicht, wenn es also entsprechend dem Haare zusammenbinden niemanden behindert, lasst sie rauf auf die Matte.
Denn selbst wenn man es falsch findet, so ein Kopftuch zu tragen, durch Wegschicken kommt man sicher nicht mit diesen Frauen in Kontakt und sie werden ihre Ansicht noch viel weniger ändern. Und selbst wenn sie ihre Ansicht nicht ändern, wem tut es weh? Mir nicht.

Bis dann

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Ronin
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Ronin »

Die Frage nach dem expliziten Verbot stellt sich doch gar nicht.
Die Judobekleidung besteht aus Kimono, Hose und Gürtel sowie für Frauen zusätzlich aus einem weisen T-Shirt (und der entsprechenden Unterwäsche). Wo steht jetzt, dass T-Shirts explizit verboten sind?

Jungs, die ein T-Shirt tragen, werden nicht auf die Matte gelassen, Kopftücher aber schon?

Leute, mal ganz ehrlich diese Form der sogenannten integrationsfördernden Diskussion ist zutiefst albern.
Judo benötigt auch keine Regelungen, die das Judo nach allen Seiten öffnet. Aber manche Religionsgemeinschaften müssen sich eben auch in das Judo einbringen wollen (und das ist hier nicht so, denn sonst würden ja die Regeln respektiert). Nicht das Judo ist hier das Problem, sondern das Mädchen. Was kommt als nächstes? Judokämpfer im Turban, weil ein Sick ohne Turban nicht leben kann?

Die Judobekleidung ist klar festgelegt, wer damit leben kann, der ist auf jeder Judo Matte herzlich willkommen. Wer das nicht kann, dem sind eben andere Werte wichtiger. Und eine religiöse Geste zu machen, ist nicht dasselbe, wie ein Kleidungsstück zu tragen, aber auch die Bekreuzigung gehört für mein Empfinden da nicht hin. Wo ich die Grenze ziehe? Genau dazwischen!

Und dann gibt es hier noch einen, der sagt, sie soll halt im Training nicht mit Jungs machen und sich andere Trainingspartner suchen (ist immer gut, wenn Menschen mitreden wollen, die die Konzepte dahinter nicht verstanden haben, aber befass dich ruhig mal in Ruhe mit dem Islam und den Auslegungen der einzelnen Schulen, da wird dir vielleicht ein Licht aufgehen): In meinem Verein lernen alle mit jeden Trainingspartner zu trainieren, der Arme mit dem Reichen, der Schwarze mit dem Weißen, der Große mit dem Kleinen und eben das Mädchen mit dem Jungen. Und das wird bis aufs Blut verteidigt! Die Judowerte gelten ja auch nicht nur für einen Teil der auf der Matte Trainierenden.
Wie gesagt, sie darf ja ihr Kopftuch tragen soviel sie will, aber auf meiner Matte unterwirft sie sich denselben Regeln wie alle anderen auch und wenn sie das nicht will, dann darf sie das ja gerne tun, nur eben nicht auf meiner Matte.

In der Praxis hat sich das Problem übrigens noch nie gestellt, normalerweise gibt es zwischen 12 und 14, je nach Mädchen auch früher diesen Zeitpunkt, da kommen sie dann einfach nicht mehr. In der Regel, wenn sie ungefähr das Gewicht von 48 Kg erreichen.
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Uwe 23
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Uwe 23 »

Das steht, so weit ich weiß, nirgendwo ausdrücklich. Genau wie nirgends steht, dass barfuß gekämpft werden muss.
Solche besonderen Fälle werden, wenn sie auftreten, von den entsprechenden Gremien entschieden und sind dann in der Regel verbindlich für die unteren Ebenen.
Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, vergleichbar mit Gerichtsurteilen, die Gesetze interpretieren.

Beim Ohrenschutz gibt es eine Ausnahme auf DJB-Ebene. Um Athleten mit dieser häufigen Verletzung, einen schnelleren Wettkampfeinstieg zu ermöglichen. International sind die Ohrenschützer nicht erlaubt.
Für das Kopftuch gibt es eine solche Ausnahme nicht.

Man kann drüber diskutieren, ob man es zulassen möchte.
Ich wäre nicht dafür. Ich finde religiöse und politische Symbole haben auf der Matte nichts zu suchen. Ich fände es auch nicht gut, wenn sich ein Kämpfer vor dem Kampf auf der Matte bekreuzigt.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Joerch »

Uwe 23 hat geschrieben:Genau wie nirgends steht, dass barfuß gekämpft werden muss.
In Artikel 3 steht, dass die Kämpfer einen Judoanzug tragen sollen und Frauen zusätzlich ein weißes Shirt/Einteiler.
Es steht aber auch nirgends, dass Socken oder ähnliches erlaubt sind. Neulich bei einem Turnier, durfte so ein Kämpfer erst antreten, nachdem er die Socken ausgezogen hatte.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von CasimirC »

Hofi hat geschrieben:Wenn wir dieses Mädchen nicht auf die Matte lassen, was machen wir dann mit jemandem, der sich beim Betreten der Matte oder nach einem Sieg bekreuzigt? Disqualifizieren wir ihn dann.

Ein ausdrückliches Verbot gibt es, wie tutor! schreibt wohl nicht, wenn es also entsprechend dem Haare zusammenbinden niemanden behindert, lasst sie rauf auf die Matte.
Denn selbst wenn man es falsch findet, so ein Kopftuch zu tragen, durch Wegschicken kommt man sicher nicht mit diesen Frauen in Kontakt und sie werden ihre Ansicht noch viel weniger ändern. Und selbst wenn sie ihre Ansicht nicht ändern, wem tut es weh? Mir nicht.

Bis dann

Hofi
Nie war ich mehr deiner Meinung wie in diesem Fall.

Im Grunde handelt es sich hierbei jedoch, wie man sieht, durchaus auch um eine gesellschafts- und religionspolitische Diskussion, bei der wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden, da beide Seiten vertretbare Argumente vorbringen können.

Natürlich haben auch diejenigen Recht, die sagen, dass doch die entsprechenden gläubigen Frauen sich anpassen müssten, wenn sie unbedingt Judo machen möchten.
Die Frage ist für mich jedoch: Schadet es dem Judo bzw. bringt es irgendwelche Vor-/ Nachteile, wenn man "Sportkopftücher" für Frauen zulassen würden? Ich sehe da keinerlei negativen Effekt...vielleicht würde die eine oder andere nichtmuslimische Frau ebenfalls auf ein solches Kleidungsstück zurückgreifen, weil dadurch die Haare möglicherweise besser zu bändigen sind als durch Haargummis und andere Befestigungstechniken!?

Also ich wäre da einer gewissen technischen Öffnung durchaus nicht verschlossen, völlig unabhängig von meiner Meinung zu Religion, Kultur und Toleranz/ Skepsis usw.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Asterix »

Was passiert eigentlich, wenn dieses Kopftuch beim Gerangel am Boden plötzlich abgeht? Gibt's dann aus religiösen Gründen "Matte"? Wer erklärt dann dem gegnerischen Mädchen (oder gar Jungen?), dass die entsprechende Kämpferin nur aus dem Osae-Komi raus kam, weil das Kopftuch abging. Wer erklärt den Eltern, dass die Tochter plötzlich für Sekunden ohne Kopftuch zu sehen war? usw...? Ich persönlich hab übrigens aus religiösen Gründen ein Problem damit, "weiß" zu tragen, darf ich dann jetzt immer mit 'nem roten Gi antreten? Fragen über Fragen... :eusa_think

Ich bin der letzte, der ein Problem mit irgend einer Religion hat, aber ich bin strikt dagegen, dass andere ein Problem wegen einer Religion bekommen... Auf der Matte sind alle gleich!
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von mifune10dan »

Hallo zusammen,
ob Kopftuch oder nicht, da werden wir, wie es CasimirC schon schreibt, auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Ich wage aber mal zu bhaupten, daß sich das Problem von alleine lösen wird. Probiert doch mal Bodenrandori mit Kopftuch, wie lange werdet ihr es aufbehalten? :D
Übrigens, in meiner Jugend haben die alten Frauen im Dorf auch alle ein Kopftuch getragen, auch aus religiösen Gründen, da Frauen ihr Haupthaar vor Gott verbergen mussten. In die Kirche wäre keine Frau ohne Kopfbedeckung gegangen, da warens zugegebenermassen meistens Hüte.
Das hat sich aber mittlerweile auch erledigt.
Die Moderne lässt sich nicht aufhalten.
Gruß
Reinhard
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Trini »

@ 3Judozwerge
Auch wenn es keine reine Mädchengruppe gibt - wen das Mädel angrüßt, entscheidet es ja immer noch selbst und wenn sie Wert darauf legt, nur mit Mädchen zu trainieren, grüßt sie halt nur andere Mädchen an. Im WK steht sie ja auch nicht mit Jungs auf der Matte.
Was geschieht denn, wenn sie von eimem Jungen angegrüßt wird?
Sie hat ja nicht immer die "erste Wahl". Und bei uns darf ein Angrüßen auch nicht abgelehnt werden.

@ mifune10dan

Leider gibt es tatsächlich Mädchen aus atheistischen oder sehr offenen vor allem türkischen Familien, die aus pubertärem Aufruhr zum Kopftuch greifen, so wie sich deutsche Jugendliche einen Irokesen schneiden oder sich piercen lassen.

Aber - und das ist der Unterschied - jeder "aufrührerische" Deutsche entfernt zum Judo seine Piercings.

Trini
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von 3Judozwerge »

@Trini:
Aber das ist doch keine Kopftuchfrage. Was ist, wenn ein Mädchen OHNE Kopftuch nur mit Mädels kämpfen möchte? Hatten wir im Verein schon, war kein muslimisches Mädchen und die hat sich trotzdem standhaft geweigert, mit Jungs zu trainieren. So what - die Kinder gehen doch zum Judo, um Spaß zu haben. :dontknow
LangerHans
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von LangerHans »

Hofi hat geschrieben: Ein ausdrückliches Verbot gibt es, wie tutor! schreibt wohl nicht, wenn es also entsprechend dem Haare zusammenbinden niemanden behindert, lasst sie rauf auf die Matte.
Denn selbst wenn man es falsch findet, so ein Kopftuch zu tragen, durch Wegschicken kommt man sicher nicht mit diesen Frauen in Kontakt und sie werden ihre Ansicht noch viel weniger ändern. Und selbst wenn sie ihre Ansicht nicht ändern, wem tut es weh? Mir nicht.
Ein ausdrückliches Verbot für Schlag- und Tritttechniken gibt es - soweit ich weiß - auch nicht.
Trotzdem sind diese Techniken wohl verboten, weil sie "dem Geiste des Judo widersprechen".
Und genauso sehe ich es mit Kopftüchern oder gleichwertigen, religiösen Zusatz.

Können Muslima ein Training mit Männern - oder Korrektur "hands-on" durch einen männlichen Trainer - absolvieren? Ganz klar Nein. Somit widerspricht dies auch - in meinem Verständnis - dem Jita Kyoei. Wo ist denn da das "gegenseitige Helfen"? Oder das Lernen im gegenseitigen Kontext?

Warum soll man bitte mit diesem Leuten in Kontakt treten wollen?
Wenn sich jemand von mir abgrenzt, und mich als Partner nicht akzeptieren kann und will (aus welchen Gründen - ob religiös, persönlich oder andersartig), warum sollte ich dann mit diesem jemanden Kontakt haben wollen? Oder warum wäre es in meinem Interesse, die Ansichten von Frauen ändern zu wollen?

Frauen mit Kopftuch das Judo zu ermöglichen hat nichts, aber auch gar nichts mit Integration zu tun.
Aber das ist doch keine Kopftuchfrage. Was ist, wenn ein Mädchen OHNE Kopftuch nur mit Mädels kämpfen möchte? Hatten wir im Verein schon, war kein muslimisches Mädchen und die hat sich trotzdem standhaft geweigert, mit Jungs zu trainieren. So what - die Kinder gehen doch zum Judo, um Spaß zu haben.
Dann hat das Mädchen genausowenig auf der Judomatte verloren.
Man kann sich nicht die Kirschen rauspicken, wie man möchte. Entweder man entscheidet sich für das Judotraining - mit allen Rechten und Pflichten (und dazu gehört auch das beidergeschlechtliche Trainieren) - oder man entscheidet sich dagegen.

Es ist für jemanden, der ernsthaft Judo trainieren will - und auch besser werden will - unerlässlich, mit so vielen unterschiedlichen Gegnern wie es geht zu trainieren, mit Leuten, die schwerer sind, mit Leuten, die leichter sind....
Gerade Mädchen können soviel lernen, wenn sie mit Jungen trainieren, da sie ohne Kraft und Verspannung nicht gewinnen werden können, sondern nur, wenn sie technisch sauber arbeiten.
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Fritz
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

3Judozwerge hat geschrieben:Aber das ist doch keine Kopftuchfrage. Was ist, wenn ein Mädchen OHNE Kopftuch nur mit Mädels kämpfen möchte? Hatten wir im Verein schon, war kein muslimisches Mädchen und die hat sich trotzdem standhaft geweigert, mit Jungs zu trainieren. So what - die Kinder gehen doch zum Judo, um Spaß zu haben. :dontknow
Dann ist die Frage: Hat das Mädchen einen Grund mit bestimmten Jungs nicht zu üben (weil diese
evt. "über die Stränge schlagen") - dann hat man als Trainer dafür zu sorgen, daß der Grund abgestellt wird -
oder findet sich der Grund im Mädchen selbst?
In diesem Fall kann man evt. dem Mädchen die Hand reichen, um ihr zu helfen, den Grund abzustellen,
ist dies allerdings auf Dauer aussichtslos,
dann - so leid es mir auch tun würde - wäre in meinen Trainingsgruppen kein Platz für die entsprechende Person.

Ansonsten nicht nur die Kinder gehen zum Judo, um Spaß zu haben, auch der Trainer/ÜL möchte Freude am
Training haben, und "Befindlichkeits-Getue" jedweder Art, verdirbt so etwas ganz schnell... :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
CasimirC
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von CasimirC »

LangerHans hat geschrieben:Trotzdem sind diese Techniken wohl verboten, weil sie "dem Geiste des Judo widersprechen".
Und genauso sehe ich es mit Kopftüchern oder gleichwertigen, religiösen Zusatz.
Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo in den "Grundsätzen" des Judo geschrieben steht, dass Religion aus dem Judo verbannt sein sollte.
Vielmehr meine ich mich zu erinnern, dass auch religiös-philosophische Ideen und Gedanken (Shinto, Buddhismus) maßgeblich in die traditionellen japanischen Kampfkünste einflossen und somit auch Einfluss auf Kanos Philosophie des Kodokan Judo nahmen.
LangerHans hat geschrieben:Können Muslima ein Training mit Männern - oder Korrektur "hands-on" durch einen männlichen Trainer - absolvieren? Ganz klar Nein. Somit widerspricht dies auch - in meinem Verständnis - dem Jita Kyoei. Wo ist denn da das "gegenseitige Helfen"? Oder das Lernen im gegenseitigen Kontext?
Falsch. Man kann Fehleranalyse und Korrektur auch durch Demonstration und verbale Kommunikation erreichen, man muss nicht selber bei den Schüler "Hand anlegen". Gegenseitiges Helfen geht gerade im Verhältnis Lehrer-Schüler auch ohne Berührungen. Das schränkt zwar die Möglichkeiten ein, schließt aber einen Lernfortschritt definitiv nicht aus, wie du es darstellst.
LangerHans hat geschrieben:Warum soll man bitte mit diesem Leuten in Kontakt treten wollen?
Wenn sich jemand von mir abgrenzt, und mich als Partner nicht akzeptieren kann und will (aus welchen Gründen - ob religiös, persönlich oder andersartig), warum sollte ich dann mit diesem jemanden Kontakt haben wollen?
Das ist in der Tat Einstellungssache, aber ich persönlich finde, dass man sich ohne Kompromissangebote bzw. Unterstützungsangebote auf eine Ebene stellt mit Menschen, die man für eben jenes Verhalten eigentlich kritisiert .
LangerHans hat geschrieben:Oder warum wäre es in meinem Interesse, die Ansichten von Frauen ändern zu wollen?
Wiederum Einstellungssache, ich würde vielmehr sogar empfehlen, dass es dein Interesse als Judolehrer eben NICHT ist, die religiösen Ansichten irgendwelcher Personen zu ändern. Auf privater Basis ist das wiederum etwas anderes, aber auch dann ist es Einstellungssache - du musst gar nicht dieses Interesse haben, um den Leuten Judo beibringen zu können.
LangerHans hat geschrieben:Frauen mit Kopftuch das Judo zu ermöglichen hat nichts, aber auch gar nichts mit Integration zu tun.
Vor allem hat es nichts mit Integration zu tun, sich ebenso sturköpfig, engstirnig, intolerant,... zu verhalten wie die von dir eben dafür kritisierten Personen. Das schürt nämlich ausschließlich Segregation, nicht Integration!
LangerHans hat geschrieben:
Aber das ist doch keine Kopftuchfrage. Was ist, wenn ein Mädchen OHNE Kopftuch nur mit Mädels kämpfen möchte? Hatten wir im Verein schon, war kein muslimisches Mädchen und die hat sich trotzdem standhaft geweigert, mit Jungs zu trainieren. So what - die Kinder gehen doch zum Judo, um Spaß zu haben.
Dann hat das Mädchen genausowenig auf der Judomatte verloren. Man kann sich nicht die Kirschen rauspicken, wie man möchte. Entweder man entscheidet sich für das Judotraining - mit allen Rechten und Pflichten (und dazu gehört auch das beidergeschlechtliche Trainieren) - oder man entscheidet sich dagegen.
Man kann sich auch die Mühe machen und versuchen, das Mädchen an die Gegebenheiten im Judo heranzuführen. Es gibt Kinder, die haben, aus welchen Gründen auch immer, kein Gespür für körperliche Nähe und finden diese intensive körperliche Auseinandersetzung beim Judo als unangenehm. Denen kann man natürlich auch direkt die Tür vor der Nase zumachen und sie ausschließen; man kann sich aber auch die Mühe machen, sie über ein paar Trainingseinheiten an eben jene körperliche Nähe heranführen.
Vielleicht sind die Eltern des Mädchens ja auch nur skeptisch und benötigen einfach nur etwas Zeit, das zu akzeptieren.
Davon abgesehen sehe ich keinen Grund darin, es nicht zumindest zu versuchen, das Mädchen vorerst nur mit anderen Mädchen trainieren zu lassen.
LangerHans hat geschrieben: Es ist für jemanden, der ernsthaft Judo trainieren will - und auch besser werden will - unerlässlich, mit so vielen unterschiedlichen Gegnern wie es geht zu trainieren, mit Leuten, die schwerer sind, mit Leuten, die leichter sind....
Gerade Mädchen können soviel lernen, wenn sie mit Jungen trainieren, da sie ohne Kraft und Verspannung nicht gewinnen werden können, sondern nur, wenn sie technisch sauber arbeiten.
Das stelle ich nicht in Abrede, aber ich weigere mich zu glauben, dass Mädchen nur dann gutes Judo lernen, wenn sie mit Jungs trainieren.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
LangerHans
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von LangerHans »

CasimirC hat geschrieben: Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo in den "Grundsätzen" des Judo geschrieben steht, dass Religion aus dem Judo verbannt sein sollte.
Vielmehr meine ich mich zu erinnern, dass auch religiös-philosophische Ideen und Gedanken (Shinto, Buddhismus) maßgeblich in die traditionellen japanischen Kampfkünste einflossen und somit auch Einfluss auf Kanos Philosophie des Kodokan Judo nahmen.
Ich sage auch nicht, dass die "Religion verbannt sein" solle. Nur darf sie die Ausübung des Judo eben nicht beeinträchtigen, was beim Kopftuch (oder eine Kippa...) aber in meinen Augen nicht der Fall ist.

Die Fragen von Asterix, was wohl passiere, wenn beim Randori ein Mädchen ihr Kopftuch verliere, finde ich in diesem Kontext deswegen sehr spannend.
Falsch. Man kann Fehleranalyse und Korrektur auch durch Demonstration und verbale Kommunikation erreichen, man muss nicht selber bei den Schüler "Hand anlegen". Gegenseitiges Helfen geht gerade im Verhältnis Lehrer-Schüler auch ohne Berührungen. Das schränkt zwar die Möglichkeiten ein, schließt aber einen Lernfortschritt definitiv nicht aus, wie du es darstellst.
Das mag sein, aber ich würde das als Trainer nicht akzeptieren.
Wenn mein Training aus "Demonstration" und "Erklärung besteht, dann kann der Schüler es auch gleich per YouTube oder DVD versuchen zu lernen.
"Das schränkt die Möglichkeiten ein" sehe ich in diesem Fall wiederum mit dem Grundsatz des Judo unvereinbar (Stichwort: "Maximale Effizienz").
Wiederum Einstellungssache, ich würde vielmehr sogar empfehlen, dass es dein Interesse als Judolehrer eben NICHT ist, die religiösen Ansichten irgendwelcher Personen zu ändern. Auf privater Basis ist das wiederum etwas anderes, aber auch dann ist es Einstellungssache - du musst gar nicht dieses Interesse haben, um den Leuten Judo beibringen zu können.
Das sehe ich ja ganz genauso.
Vor allem hat es nichts mit Integration zu tun, sich ebenso sturköpfig, engstirnig, intolerant,... zu verhalten wie die von dir eben dafür kritisierten Personen. Das schürt nämlich ausschließlich Segregation, nicht Integration!
Lieber CasimirC, das weise ich zurück. Es hat nichts mit Sturköpfigkeit, Engstirnigkeit oder Intoleranz zu tun, jemanden - der sich bewusst für eine Lebensweise entscheidet - dann einzuschränken, wenn er die Grenzen anderer überschreitet.
Ich fände es als Übungsleiter inakzeptabel, mir Vorschriften über die Art und Weise meines Trainings zu machen!
Wieder die Frage: Was passiert, wenn das Kopftuch abfällt?
Wer wird dafür verantwortlich gemacht? Das kopftuchtragende Mädchen oder der Übungsleiter?
Das hat nämlich nichts mit Intoleranz zu tun, sondern einfach nur mit Schutz des Trainers und der anderen Trainingsteilnehmer!
Man kann sich auch die Mühe machen und versuchen, das Mädchen an die Gegebenheiten im Judo heranzuführen. Es gibt Kinder, die haben, aus welchen Gründen auch immer, kein Gespür für körperliche Nähe und finden diese intensive körperliche Auseinandersetzung beim Judo als unangenehm. Denen kann man natürlich auch direkt die Tür vor der Nase zumachen und sie ausschließen; man kann sich aber auch die Mühe machen, sie über ein paar Trainingseinheiten an eben jene körperliche Nähe heranführen.
Vielleicht sind die Eltern des Mädchens ja auch nur skeptisch und benötigen einfach nur etwas Zeit, das zu akzeptieren.
Davon abgesehen sehe ich keinen Grund darin, es nicht zumindest zu versuchen, das Mädchen vorerst nur mit anderen Mädchen trainieren zu lassen.
Das ist in der Tat Einstellungssache, aber ich persönlich finde, dass man sich ohne Kompromissangebote bzw. Unterstützungsangebote auf eine Ebene stellt mit Menschen, die man für eben jenes Verhalten eigentlich kritisiert.
Ich sehe das eben insofern problematisch, als dass ich sehe, dass ein Trainer kaum genug Zeit für seine Schützlinge hat. Wenn dann mal 20 Leute auf der Matte sind, und die effektive "Technik"zeit mit max 60 Minuten (und das ist schon viel) angesetzt ist, wieviel Zeit hat er dann für jeden Einzelnen?
Sehr wenig.
Warum muss der Judotrainer dann noch Aufgaben übernehmen sollen, die eigentlich nicht zum Judo gehören?
Natürlich ist es völlig richtig, dass man Leute dem Training zuführen kann, da Judo natürlich erstmal etwas Neues und Ungewohntes ist.
Wenn man dann die Kinder soweit hat, woher weiß man, dass sich die Mühe lohnt?
Letztlich geht es doch darum, dass alle möglichst viel lernen können sollten.
______________

tl;dr:

Mir ist es völlig gleichgültig, auf welche Art jemand lebt, denkt, glaubt.
Ich denke nur, dass das Judotraining nicht alle Aufgaben erfüllen muss, bzw. eben konträre Standpunkte von vornherein eine Teilnahme ausschließen.
Man kann nicht bestimmte Sachen ausleben wollen, die das Judotraining aber benötigt. Wenn dann noch andere, unbeteiligte Teilnehmer darunter leiden müssen, dann wird das ganze ganz ganz schnell problematisch!

Mittlerweile sind wir aber wieder da, wo es um Kindertraining geht. Letztlich ging es um Kopftücher im Judo, nicht darum, wie und ob man Kinder integriert, die ein Kopftuch tragen.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Asterix »

Eigentlich wollte ich hierzu nichts mehr schreiben. Ich zitiere aber mal einen Vater eines meiner Judo-Kinder:
Es fällt mir manchmal schwer meine Tochter ohne Kopftuch hier in der Schule zu sehen, aber wir wollen uns integrieren und keinen Sonderstatus.
Vor dem Mann habe ich Respekt!
LangerHans hat geschrieben:Es hat nichts mit Sturköpfigkeit, Engstirnigkeit oder Intoleranz zu tun, jemanden - der sich bewusst für eine Lebensweise entscheidet - dann einzuschränken, wenn er die Grenzen anderer überschreitet.
Ich fände es als Übungsleiter inakzeptabel, mir Vorschriften über die Art und Weise meines Trainings zu machen!
Eben! Auch andere haben Rechte. Warum zum Teufel sollen sie sich denn alle unterordnen, nur weil eine Einzelne ein Sonderrecht haben will/soll. Und warum soll ich mir in meiner ehrenamtlichen und niedrig bezahlten Tätigkeit noch zusätzliche Schwierigkeiten schaffen.
LangerHans hat geschrieben:Ich sehe das eben insofern problematisch, als dass ich sehe, dass ein Trainer kaum genug Zeit für seine Schützlinge hat. Wenn dann mal 20 Leute auf der Matte sind, und die effektive "Technik"zeit mit max 60 Minuten (und das ist schon viel) angesetzt ist, wieviel Zeit hat er dann für jeden Einzelnen?
Das sehe ich genauso. Gerne habe ich 20 Leute auf der Matte. Müssen davon allerdings 19 Rücksicht auf einen Einzelnen nehmen, dann geht das Training eventuell mit 19 Leuten besser. Hier nehme ich ausdrücklich Leute aus, die aufgrund von körperlichen oder koordinativen Defiziten einfach mehr Zeit brauchen.

Ich sehe mich als Trainer/Übungsleiter. Ich bin weder Sozialpädagoge noch Integrationsbeauftragter. Trotzdem sehe ich mich als recht toleranten Menschen. Aber meine Toleranz hört da auf, wo das eigentliche Ziel der Mehrheit einer Gruppe beeinträchtigt wird. Noch ein Punkt, wo ich uneingeschränkt Fritz zustimme: Meine Toleranz hört definitiv an einem Punkt auf, wo mir aus lauter Rücksicht auf die künstlich geschaffenen "Probleme" anderer, der Spaß an der Sache versaut wird.
Zuletzt geändert von Asterix am 04.12.2013, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von CasimirC »

Wie LangerHans schon sagt, wir sollten zum Thema zurück.
Zur Integration von "Problemkindern" im Judotraining wurde ja schon massig in anderen Fäden diskutiert, das kann man ggf. dort weiterführen.


Ja, die Kritik von Asterix halte ich für durchaus legitim. Ich habe noch kein potenzielles "Trainingskopftuch" in der Praxis erlebt, aber ich würde mich da nicht direkt verschließen. Gibt es jemanden, der mit solcher Trainingskleidung Erfahrung hat? In anderen Kampfsportarten soll es ja scheinbar zumindest möglich sein, solche Kleidungsstücke zu tragen.

Es gibt ja durchaus Kopf-/ Ohrenschützer, die im Training oder bei einzelnen Wettkämpfen akzeptiert werden.
Da gab es meines Wissens auch noch nie eine Diskussion darüber, ob die sich evtl. lösen könnten, und falls das im Training doch einmal vorkommen sollte, ist es ja kein Problem, das einfach wieder anzuziehen ;) Wie das im Wettkampf wäre, steht auf einem anderen Blatt.
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Fritz »

CasimirC hat geschrieben:Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo in den "Grundsätzen" des Judo geschrieben steht, dass Religion aus dem Judo verbannt sein sollte.
Vielmehr meine ich mich zu erinnern, dass auch religiös-philosophische Ideen und Gedanken (Shinto, Buddhismus) maßgeblich in die traditionellen japanischen Kampfkünste einflossen und somit auch Einfluss auf Kanos Philosophie des Kodokan Judo nahmen.
Das ist ein interessanter Gesichtspunkt, der kam mir auch schon in den Sinn, als ich fast schon
schreiben wollte: "Religion hat auf der Matte nichts zu suchen".
Und sogleich drängt sich die spannende Frage auf: Wenn jemand Judo-Training dahingehend anbietet, daß er
die ursprünglichen religiös-philosophischen Ideen stark mit einfließen läßt - hätten da Anhänger anderer Religionen nicht prinzipiell
ein Glaubensproblem? Oder abgeschwächt gefragt, ist Judo aufgrund sein eigenen religiös-philosophischen Tradition
überhaupt für Anhänger bestimmter Religionen als Betätigung geeignet?

Wie sieht es eigentlich mit den religiösen Gefühlen anderer Trainingsteilnehmer aus, wenn plötzlich bestimmten Trainingsteilnehmern
gestattet wird, ihre religiösen Symboliken auch auf der Matte auszubreiten?

Wie sieht es eigentlich mit der weltanschaulichen, religiösen Überzeugung des Trainers aus, wenn er mit Symbolen
konfrontiert wird, die für Ideologien stehen, welcher er aus tiefster Überzeugung ablehnt?

Ich sehe es ganz pragmatisch: Bevor man sich einer Trainingsgruppe anschließt, schaut man
sich das Training dort an u. macht auch 'nen Probetraining mit - entweder man kommt mit dem,
was man sieht klar, oder halt nicht, dann läßt man es halt bleiben und schaut sich die nächste
Gruppe oder halt was ganz anderes an.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Asterix »

Bevor es jemand in den falschen Hals kriegt:

Ich habe kein Problem damit, wenn jemand ein T-Shirt/Rashguard drunter trägt. Ohrenschützer/Zahnschutz sind kein Problem. Jemand musste mal eine Zeit aus gesundheitlichen Gründen mit einer Art Kopfschutz (Pudelmütze) trainieren... kein Problem. Ich gestehe ein, selbst manchmal wie eine ..., bei der NVA hätte man "Gefechtsschlampe" gesagt, rumzurennen. Letztendlich wäre mir auch so ein Kopftuch völlig wurscht. Aber...

... wenn jemand darauf besteht, dass er zu Lasten der Gruppe nicht notwendige Dinge, wie z.B. religiöse Abzeichen, trägt, dann ist der Spaß vorbei.

So, nun aber zurück zum Thema. ;)
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Antonio
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Antonio »

Als ich mit meinen Eltern nach Deutschland kam, liegt schon ein paar Tage zurück, bekam ich häufig folgendes Sprichwort von meinem Vater zu hören: "Fremder, kommst du nach Rom, tue es wie die Römer".

An dieser Stelle, ein RIESENGROSSES :danke dafür an meinen Vater.


Gruß
Antonio
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Ronin »

Antonio hat geschrieben: "Fremder, kommst du nach Rom, tue es wie die Römer".
Dem ist doch nun wirklich gar nichts mehr hinzuzufügen
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Re: Heute in der WAZ

Beitrag von Hofi »

Naja, ob wir mit Ansichten von vor 2000 Jahren (denn der Satz klingt irgendwie ziemlich nach einem altrömischen Philosophen) wirklich weiterkommen. Damals hat man es auch als sinnvoll angesehen, Christen in der Arena von wilden Tieren auffressen zu lassen.

Ok, zugegeben ist jetzt polemisch, aber was ist so furchtbar, wenn die Haare sporttauglich mit nem Kopftuch zusammen gebunden werden?
Eins der Ziele Kanos war, so wie ich es verstanden habe, die positive Weiterentwicklung der Gesellschaft. Das schafft man nur durch gegenseitigen Austausch. Das bedeutet nicht, dass man dabei auf essentielle Dinge verzichten darf, aber man erreicht es sicher nicht, in dem man unnötige Grenzen zieht.
Aber solange es den Trainingsbetrieb nicht stört und keine Gefahr davon ausgeht, ist es mir herzlich wurscht, ob Haare mit einen Haarband, Haargummi oder einem Kopftuch zusammengebunden sind.

Religion hat auf der Matte nichts zu suchen? Dem stimme ich zu. Ich bin zwar katholisch, aber eigentlich doch eher atheistisch eingestellt. Gott sei Dank, sage ich da nur. Und genau deshalb ist es mir so egal, wie ein Mädchen seine Haare zusammen bindet. Weil das Motiv dafür für mich auf der Matte irrelevant ist. Da entscheide ich nur danach, beeinträchtigt es den Trainingsbetrieb und zwar unabhängig davon, ob die Motive religiös sind oder irgendwas anderes.

Bis dann

Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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