Fritz hat geschrieben:Die Traditionalisten (wie ich aus gut unterrichteten Kreisen weiß) haben genau das Problem,
daß sie gerne jap. Bezeichnungen anstelle der BJJ-Bezeichungen nehmen wollen,
Genau da liegt das Problem - und zwar seit Jahrzehnten. Judo kommt aus Japan und deshalb müssen möglichst alle Techniken, Situationen, Positionen, Verhaltensweisen, Prinzipien usw. auch japanische Namen haben. Schließlich sprechen die Japaner ja auch darüber und das natürlich auf japanisch.
Fragt man einen Japaner nach der Bezeichnung einer bestimmten Sache, wird dessen Antwort mitunter nicht als eine Beschreibung/Umschreibung/Bezeichnung verstanden, sondern als genormter und verbindlicher "Fachbegriff". Das wäre alles gar nicht so schlimm, würde man nicht irgendwann die Kenntnis, dieser "Fachsprache" voraussetzen und sogar prüfen.
Nur was soll so ein armer Japaner sagen, wenn er nach der Bezeichnung für etwas gefragt wird, wofür es keinen festgelegten Fachterminus gibt? (BTW: wer ist eigentlich "Hüter" der Fachbegriffe?) Er wird guten Gewissens eine umgangssprachliche Bezeichnung anbieten, wie doch wohl jeder andere von uns auch. Wenn dann diese Antwort vom Frager als "Fachsprache" missinterpretiert wird, würden wir uns doch auch wundern, oder?
Ich persönlich habe keine Probleme damit, für alles, was nicht klar in japanischer "Fachsprache" definiert ist (Maßstab Kodokan), deutsche Begriffe zu verwenden. Ich könnte mich genauso gut damit anfreunden, Bezeichnungen aus dem BJJ zu verwenden, was Vorteile hätte, wenn sie auch international in das Judo eingehen würden.
Sollte es einheitliche japanische Begriffe geben, wären diese natürlich erste Wahl, aber ich habe die Nase voll von selbstgestrickten (japanischen) Bezeichnungen, die vor allem von Traditionalisten immer wieder gerne "verkauft" werden.
Die Briten sind da übrigens IMHO weltweit führend...