Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Hier geht es um das Thema Selbstverteidigung
Lin Chung
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Lin Chung »

Das Aufrechtstehen hat noch eine anderen Sinn:

Das Beobachtungsfeld (Blickfeld) wird größer.
Grüße
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von theodor »

leon0108 hat geschrieben:Also ich wollte mal fragen, was ihr generell von Judo als Selbstverteidigung haltet.

Und wie schneidet Judo eurer Meinung nach im Thema Selbstverteidigung gegen andere Selbstverteidigungsarten ab?
@ Li Chung

Ich würde Deiner Ansicht schon grundsätzlich zustimmen.
Nur denke ich, dass diese obige Fragestellung immer sehr schwammig ist.
Ich z.B. habe Judo nie aus Gründen der SV gelernt, sondern weil mir der Sport an sich und auch die geistigen Hintergründe sehr viel Spass und Freude bereiten.

So würde ich 2 verschiedene Fragen daraus machen:

1. Kann man sich, wenn man Wettkampfjudo betreibt auch im Fall der Fälle besser verteidigen als ohne Judotraining?

Antwort: Ja

2. Wenn ich Selbstverteidigung lernen möchte, ist Judo da sinnvoll ?

Antwort: Jein, wer reine SV lernen möchte, müsste sich etwas suchen, was Wurf- Schlag- Tritt- Hebel- und Würgetechniken beinhaltet, da dann sämtliche Kampfsituationen abgedeckt sind.
Gruß
Theodor
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kastow
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von kastow »

theodor, Verfasst: 17.07.2009, 09:46 hat geschrieben:2. Wenn ich Selbstverteidigung lernen möchte, ist Judo da sinnvoll ?

Antwort: Jein, wer reine SV lernen möchte müsste sich etwas suchen, was Wurf- Schlag- Tritt- Hebel- und Würgetechniken beinhaltet, da dann sämtliche Kampfsituationen abgedeckt sind.
Die von dir aufgezählten Techniken sind doch alle im Jûdô enthalten, warum also nur ein "jein"? Kleiner Tipp: Gebe in der hiesigen Suchfunktion das Wort "Atemi" oder "Ate" ein und nimm dir Zeit zum lesen. Du wirst evtl. überrascht sein. ;)
Oder schau hier:
viewtopic.php?f=21&t=1917
viewtopic.php?f=6&t=3876
viewtopic.php?f=19&t=2030
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von theodor »

Ja,
ich meinte jetzt auch reines Wettkampfjudo.....
Zu meiner Jugenddzeit mit der alten Prüfungsordnung gabs diese Techinken noch nicht so und im "normalen" Judo kommt dies, wenn ich jetzt richtig sehe auch erst in den höheren Kyu-Graden.
Gruß
Theodor
Lin Chung
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Lin Chung »

Wir hatten zwei Sparten im Verein, Judo und Karate, trainiert wurde das durch einen Polizeiausbilder.
Man konnte beides machen. Die älteren taten es.
Mit meinen jungen Jahren konnte ich noch nicht wissen, dass das zusammen gehört.
Die beiden Sparten haben sich hinterher getrennt und wir machten nur noch Wettkampfjudo.
Heute nach Streifzügen durch verschiedene KKste, weiss ich, dass das Judo Kanos all das beinhaltet hat, was wir brauchen, um auf der Strasse zu bestehen.
Zu lange haben wir die Augen davor verschlossen.
Heute sind wir schon bei Atemi und der Wiederbelebung des Bodenkampfes (Danke an das BJJ).
Irgendwann kommt Bo und Katana...
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von kastow »

Kôdôkan Jûdô, 2007er Ausgabe, S. 239 hat geschrieben:Seiryoku zen'yô kokumin taiiku wurde für jedermann und alle Altersstufen entwickelt.[...]Aus diesem Grunde habe ich diese Kata schon seit langem empfohlen, besonders für Anfänger, für Frauen und für Kinder unter fünfzehn Jahren. Genauso wie die Beherrschung der Falltechniken, ist sie ein fundamentaler Teil des Jûdô-Trainings, den kein Anfänger ignorieren darf.
Ist das 'normal' genug? ;)
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Ronin »

leon0108 hat geschrieben:Und wie schneidet Judo eurer Meinung nach im Thema Selbstverteidigung gegen andere Selbstverteidigungsarten ab?
Vielleicht soviel dazu einmal von mir:

In meinen wilden Tagen (so zwischen 16 und 22 irgendwann) habe sich einmal ein paar Kollegen (alles Kampfsportler), mein Trainingspartner und ich in einer Turnhalle getroffen, um genau dieser Fragestellung nachzugehen und allgemein ein bisschen über den Tellerrand zu schauen. Wir waren natürlich alle keine Vollprofis (damals hatte ich blau oder braun, die anderen waren in ihren Stilen vergleichbar graduiert), Mein Trainingspartner und ich waren damals Sportjudoka und "voll im Saft".

Das Resümee des Abends war eigentlich, dass man als Judoka sehr wohl gegen die anderen Stile bestehen kann. Fast alle "Fights" konnten wir für uns "entscheiden". Ich habe damals für mich mitgenommen, dass ich als Judoka einfach nur den ersten Schlag einstecken muss (ist ja klar, als Sportjudoka lernt man ja keine Abwehr auf Atemi), sobald ich dann innerhalb der Tritt- bzw Schlagdistanz war, waren die anderen ziemlich chancenlos (mit Ausnahme des Ju-Jutsu-Mannes, der konnte gut mithalten - war aber körperlich unterlegen).

Für mich hat an diesem Abend ein Umdenken stattgefunden. Ich habe erkannt, dass Judo nicht bloßes "Kittelzupfen auf Wettkampfflächen" ist und relativ kurz drauf meine aktive Wettkampfkarriere beendet und mich dann ein bißchen mit SV befasst und bin so dann zum Thema Kata gekommen. Heute versuche ich mich - wenn ich nicht gerade unterrichte - so allgemein wie möglich mit allen Facetten des Judo zu befassen (ok, Waffen habe ich immer ausgeklammert).

Ich denke schon, dass man mit Judo einiges erreichen kann, auch ein normal trainierter Sportjudoka kann, mit geringfügigen Ergänzungen, sehr schnell "SV-Erfolge" erzielen. Es ist mehr so eine Sache der zugehörigen Geisteshaltung - man muss sich zuerst an einen unreglementierten Kampf gewöhnen.

Damals vertretene Stile waren übrigens Taek Won Do, Wing Tsun, Karate (die haben uns die Halle gestellt), Jiu Jitsu und Aikido.

Deswegen halte ich mich aber weder für unbesiegbar noch für einen SV-Profi und ich suche schon dreimal nicht die Konfrontation auf der Strasse. Da laufen dann andre Kaliber rum und ich bin darauf einfach zu wenig trainiert - auch wenn ich das natürlich ändern könnte...
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Ukine »

Hallo,
also ich muß aus eigener Erfahrung leider auch sagen, dass ich die Selbstverteidigungskata ohne zusätzliches Training beim Hapkido nicht so sauber hinbekommen hätte. Mein Judotrainer hat leider nicht soviel Ahnung von den Feinheiten bzgl. Fauststoß, Tritte, Kiai :dontknow und sonst dergleichen. Er ist ein sehr guter Judoka, aber er hatte früher die andere Kata für seine Dan-Prüfung gewählt und sich dadurch nicht so mit der Selbstverteidigungskata auseinandergesetzt.
Letztendlich denke ich mittlerweile, dass jede Kampfsportart für sich etwas hat, was irgendjemanden gefällt. Sonst gäbe es ja nicht soviele Arten. Leider mußte auch ich feststellen, dass diese teuren Privatschulen förmlich aus dem Boden schießen und meistens nicht wirklich taugen :?
Ich finde, jeder Sportler sollte grundsätzlich den Sport des anderen respektieren, auch wenn es für einen selber nichts ist. Ich habe im Judo mehrere Dan-Grade und wurde oft belächelt, als ich mit der SV in der anderen Abteilung anfing. Mittlerweile werde ich als "Anfängerin" gefragt, wie die Würfe, Hebel und Würger effektiv umzusetzen sind. Ich glaube, dass Judo eine sehr solide Basis bietet, um sich im Notfall auf jeden Fall eher verteidigen zu können, als jemand der gar nichts in dieser Richtung gelernt hat! In diesem Sinne ein weiteres, fröhliches und faires Diskutieren :eusa_clap :eusa_clap
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Popeye »

Eine hochinteressante Diskussion!

Als ich in meiner Jugend noch intensiv trainierte, musste ich mich regelmäßig gegen die spöttischen Kommentare meiner Kumpels wehren, die aus der Tret-und-Schrei-Ecke kamen. Zugegeben, fürs Auge machen Karate & Co. bei Shows mehr her.

Aber wir Judoka haben ja einen großen Vorteil: Welcher Kampfsport außer Judo wird denn im Dojo genauso trainiert, wie er letztenendes ausgeführt wird.

Boxer tragen beim Training und im Wettkampf Handschuhe. Wenn sie mal auf offener Straße einem Gegner ein Knöchelsandwich ohne Schutz verpassen, wundern sie sich meist, wie weh ihnen das selbst tut.
Karate und Tae-Kwon-Do Sportler tragen entweder Schutzausrüstung oder kämpfen in sicherer Distanz, d.h. Schüler wissen auch meist nicht, was ihr Schlag/Tritt bewirkt. So kann man sich schnell über- oder unterschätzen.

Ein Judoka hat dagegen eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was seine Technik bewirkt und ist darüber hinaus in der Regel durch die Fallschule auch abgehärteter. (Das habe ich zumindest bei einigen Ju-Jutsu-Wettkämpfen, an denen ich teilgenommen habe, festgestellt)

Während des Studiums habe ich nebenbei bei einer Sicherheitsfirma gejobbt. Parallel zum Judo habe ich in dieser Zeit auf Betreiben des Arbeitgebers einige Einheiten Ju-Jutsu und und Boxen trainiert, bei den wenigen Gelegenheiten, wo es dann wirklich mal Ernst wurde, habe ich die Situationen aus Reflex fast immer mit Judotechniken geklärt und bin gut damit gefahren.
Zugegeben, die Techniken sahen dann wahrscheinlich nicht so elegant wie auf der Matte aus, waren aber ausgesprochen effektiv, wenn es darum ging, den Gegner schnell ruhigzustellen und zu fixieren und man sparte sich im nachhinein lästige Anzeigen wegen Körperverletzung, da man ja nicht zuschlagen musste.

Natürlich stimme ich meinen Vorrednern zu. Ob Judo ein guter SV-Sport ist, kann mit zwei Sätzen wahrscheinlich nicht geklärt werden, denn es hängt im großen Maße vom jeweiligen Trainigsstandart, von der eigenen Motivation und natürlich von der jeweiligen Situation ab...
Für mich hat es allerdings gut funktioniert :D
Lin Chung
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Lin Chung »

Tae-Kwon-Do Sportler tragen entweder Schutzausrüstung oder kämpfen in sicherer Distanz, d.h. Schüler wissen auch meist nicht, was ihr Schlag/Tritt bewirkt
Hallo Popeye
...leider falsch. Die Schüler wissen sehr wohl, was ihr Schlag / Tritt bewirkt.
Sandsack-/ Pratzentraining + Bruchtest sagen da einiges.
Grüße
Norbert Bosse
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Popeye
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Popeye »

Lin Chung hat geschrieben:
...leider falsch. Die Schüler wissen sehr wohl, was ihr Schlag / Tritt bewirkt.
Sandsack-/ Pratzentraining + Bruchtest sagen da einiges.
Ich gebe zu, dass ich, was Tae Kwon Do- und Karatetraining betrifft, keine Erfahrung aus erster Hand habe, daher lass ich mich gerne belehren
:D

Ich habs halt nur immer wieder bei Bekannten aus dem Karate-Umfeld erlebt, dass sie sich, was Schlagtechniken betraf, regelmäßig über- oder unterschätzten, was dann zu erheblichen Verletzungen führte.
Ich denke jetzt mal, dass das dann eher auf mangelndes Training oder falsche Trainingsmethoden zurückzuführen ist.
Lin Chung
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Lin Chung »

Ich denke jetzt mal, dass das dann eher auf mangelndes Training oder falsche Trainingsmethoden zurückzuführen ist.
...normalerweise passiert da selten was, wenn man richtig angeleitet wird und unter Aufsicht ist.
Ich selbst habe bisher keine Verletzungen gehabt, bis auf einige blaue Flecken. Kenne ich auch vom Judo.
Auch bei uns passierte bisher nichts. Einzige Ausnahme war, dass einer meiner Trainingpartner bei der Prüfung beim Bruchtest an einem einhändig gehaltenen Brett, anstatt mit den Knöcheln des Zeige- und Mittelfingers, mit dem des kleinen und Ringfingers traf, also quasi den Stoß verriß. Man sah anschließend die Knochen. Heute ist das alles vergessen.

Meistens ist es Übermut, wodurch Verletzungen zustande kommen.

----Nachtrag aus der PO----
Freikampf (Matsogi oder Taeryon)

Hier kämpft der Schüler gegen einen realen Gegner. Er muß seine Techniken jetzt voll unter Kontrolle haben. Diese Art Kampf ist abgesprochen, d.h. er weiß welcher Angriff kommt. Dieser wird aber mit voller Kraft ausgeführt. Der Schüler muß diesen Angriff entweder abwehren oder ihm ausweichen und dann einen Gegenangriff starten.

Selbstverteidigung (Hosinsul)

Dieses ist die schwierigste Stufe. Hier muß sich der Schüler gegen einen oder mehrere reale Gegner verteidigen. Er weiß nicht wie und womit angegriffen wird. Auch bei der Verteidigung und dem Gegenangriff ist ihm die freie Wahl überlassen.

Bruchtest (Kyekpa)

Hier soll der Schüler zeigen, daß er die Technik richtig beherrscht. Konzentration, Schnelligkeit und Kraft sind dafür notwendig. Wird er diese drei Dinge in der Technik vereinen, kann er das Material ohne Verletzungen zerstören.
Zuletzt geändert von Lin Chung am 27.09.2009, 11:06, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Holger König »

Ich empfehle zu diesem Thema mal das ausführliche Studium der Bücher "Judoselbstverteidigung" von Horst Wolf und "Judo, Schule der Selbstverteidigung" von Günter Woog.
Lin Chung
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Lin Chung »

Mitnichten. Das meiste davon funktioniert in der Realität nicht. Aber wer es glaubt...
Grüße
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von theodor »

Hallo,
da ich selber erst einmal in meinem Leben Judo als SV anwenden musste (damals war ich noch jung und dumm... :BangHead und spätpupertär....) frage ich mich, wie denn so typische SV-Situationen aussehen.

Die wenigsten beginnen doch mit Verbeugen und "hajime" und dann in Kampfstellung gehen.
Denke mal, wir sind uns einig, dass ein sich Entziehen aus einer brenzligen Situation die sinnvollste Lösung ist. Wenn ich überfallen werde und der Gegner hat eine Waffe, würde ich persönlich mein Geld hergeben (habe eh meist nur 10EUR dabei), da meine Gesundheit mir wichtiger ist.

Nun lasse ich mir gerne widersprechen, aber ein Straßenkampf geht doch meist mit Schubsen los, oder? Vor Jahren hat mal eine Freundin einen SV-Kurs mitgemacht von der Volkshochschule. Dort wurde den Damen beigebracht, wo es uns Männern am meisten wehtut und wie man dorthin aus unterschiedlichen Situationen tritt/schlägt/greift. Die paar Stunden sind natürlich keine richtige SV-Ausbildung, wenn man sowas aber mal geübt hat, sicher besser als nix.

Und grundsätzlich läuft doch SV darauf hinaus, dass man den Gegner mit einer Aktion überrascht und außer Gefecht setzt, wobei letzteres meiner Meinung nach das größte Problem darstellt, egal ob Judo, Karate oder Ju-Jutsu usw.
Wirklich das Schwein sein, das dem anderen dann einen Knochen bricht, oder mit dem Knie das Nasen- oder Jochbein zertrümmert oder eben bis zur Bewusstlosigkeit würgt. Ob man dazu in der Lage ist, wird man halt erst im Ernstfall feststellen können.

http://www.liveleak.com/view?i=057_1227332275

Sowas z.B.
Zuletzt geändert von Fritz am 28.09.2009, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: 2 Beiträge vereint
Gruß
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Fritz »

2008 auf der Judo-Sommerschule in Lindow, haben sie etwas SV thematisiert.
Der Referent hatte Videos mit, wo Situationen dargestellt waren, bei denen
Opfer spontan und ohne Schubsen mit einem Messer angegriffen wurden...
Genauso findet man genug Videos, wo plötzlich ohne "Vorgeplänkel" auf
z.B. Busfahrer od. Mitreisende eingeschlagen / getreten wird...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
theodor
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von theodor »

Fritz hat geschrieben:2008 auf der Judo-Sommerschule in Lindow, haben sie etwas SV thematisiert.
Der Referent hatte Videos mit, wo Situationen dargestellt waren, bei denen
Opfer spontan und ohne Schubsen mit einem Messer angegriffen wurden...
Genauso findet man genug Videos, wo plötzlich ohne "Vorgeplänkel" auf
z.B. Busfahrer od. Mitreisende eingeschlagen / getreten wird...
Ja sicherlich,
aber in solchen Situationen ist es letztlich doch reine Glückssache, wie man da rauskommt.
Der beste SV-Kämpfer kann nicht die ganze Zeit mit der Vermutung durch die Stadt gehen, dass der nächste Passant auf ihn einstechen könnte.

Und wenn ich einen einigermaßen heftigen Schlag an den Kopf aus dem nichts heraus bekomme, dann spielt es wohl keine Rolle mehr, wieviel SV ich trainiert habe. Das ist dann einfach Lebensrisiko.
Gruß
Theodor
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Lin Chung »

Ja sicherlich,
aber in solchen Situationen ist es letztlich doch reine Glückssache, wie man da rauskommt.
Der beste SV-Kämpfer kann nicht die ganze Zeit mit der Vermutung durch die Stadt gehen, dass der nächste Passant auf ihn einstechen könnte.

Und wenn ich einen einigermaßen heftigen Schlag an den Kopf bekomme, dann spielt es wohl keine Rolle mehr, wieviel SV ich trainiert habe. Das ist dann einfach Lebensrisiko.
...dann stelle ich dir mal eine Frage: "Warum beschäftigst du dich dann mit SV?"
Grüße
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von theodor »

...dann stelle ich dir mal eine Frage: "Warum beschäftigst du dich dann mit SV?"
Ich betreibe Sportjudo. Dies kann man auch zur Selbstverteidigung einsetzen.
Das Grundproblem JEDER Selbstverteidigungstechnik sehe ich hier :
Wirklich das Schwein sein, das dem anderen dann einen Knochen bricht, oder mit dem Knie das Nasen- oder Jochbein zertrümmert oder eben bis zur Bewusstlosigkeit würgt. Ob man dazu in der Lage ist, wird man halt erst im Ernstfall feststellen können.
Ein Bekannter von mir, der in Jugendzeiten auch mal Mitglied im Nationalkader seiner Kampfsportart war, hat mir mal "gestanden", dass er gegen einen richtigen Straßenschläger Bedenken hätte, diesen wirklich fertig zu machen. Also diese "Steh-auf"-Männchen, die erst Ruhe geben, wenn Du sie wirklich fertig gemacht hast.

Da mag es den einen geben, der mit wenig Training das kann und den anderen, Hochgraduierten, dessen Hemmschwelle ihm im Wege steht. Es wurde ja schon diskutiert, dass beim Judo ein Haltegriff im richtigen Straßenkampf eher nutzlos ist, bzw- der Gegner bei einem Hebel wohl nicht abklatscht und dann aufgibt.

Ich habe Judo nie aus Sicht der SV betrieben, sondern weil mir der Sport einfach sehr zusagt. Karate fand ich dagegen langweilig (soll aber keine Wertung der Effektivität sein). Rein mein persönliches Empfinden.
Gruß
Theodor
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Re: Judo als Selbstverteidigung geeignet?

Beitrag von Holger König »

Man kann einen Gegner mit einer Würge kontrolliert bewußtlos würgen, um ihm anschließend z.B. die Hände mit einem Hosengürtel zu fesseln oder an der Schmerzgrenze ggf. auch länger im Hebel halten (ohne deswegen jemanden die Knochen zu brechen).
Leicht modifizierte Techniken (z.B. Gegner nach dem Wurf in Bauchlage bringen und mit Arm-/Schulterhebel von hinten kontrollieren / Transportgriffe) sind auch eine Möglichkeit, eine Auseinandersetzung zu beenden bzw. einen Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei zu kontrollieren.
Bei beengtem Raum (Verkehrsmittel/Fahrstuhl o.ä.) bieten sich auch Standwürgen und -hebel an. Dabei muß eine "Kontrollposition" nicht im Zubodenbringen bestehen, man kann einen Gegner auch gegen ein Hindernis (Bank, Geländer o.ä.) festlegen.
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