Jupp hat geschrieben:Ich weiß zu wenig über den damaligen Mitgliederbestand, die Zielsetzungen und die Ausbildungsstrukturen, um mir ein Urteil erlauben zu können, in wie weit "Breitensportler" oder Kinder, die nicht wettkampforientiert waren überhaupt eine Chance hatten, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Da kann ich Dir "aushelfen"

In der Regel haben auch die "breitensportlichen" Kinder
ihre Prüfungen durchaus bestanden, es hat halt nur je nach Trainingsintensität mal mehr oder
weniger lange gedauert und die Leistungen waren mal mehr oder weniger gut.
Allerdings waren Prüfungen bei uns auch immer ziemliche Höhepunkte,
immerhin mußte ja ein Prüfer organisiert werden (so "paradiesische" Zustände, wie heutzutage,
daß nahezu jeder Verein einen oder mehrere Prüfer hat, gab es damals bei uns nicht).
Es war auch immer recht vernünftig, vor Prüfungen den Prüfer bzgl. der Techniken zu konsultieren...
Ein realistischer Abstand (bei uns in der Sportgemeinschaft

) zwischen zwei Prüfungen
waren ein, zwei Jahre, minimal ein halbes Jahr Abstand war wohl Vorschrift.
Und innerhalb eines Jahres kann man bei zweimaligen Training die Woche (d.h. ca 100 Trainingseinheiten)
durchaus weitere acht Würfe erlernen...
Zum Thema "Ausbildungsstrukturen":
Die Masse der Judoka hat in Sportgemeinschaften (meist Betriebssportgemeinschaften = BSG) trainiert,
diese waren in der Regel breitensportlich orientiert.
Talente wurden bei Wettkämpfen gesichtet und bei Eignung an
die Sportschulen und Sportklubs (hier weiterlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sportclub_%28DDR%29) delegiert.
(Diese Klub-Leute waren bei Wettkämpfen meist recht unbeliebt, da sie gewöhnlich a) gut und b) ziemlich brutal u. unfair waren...)