katana hat geschrieben:Dann dürfen wohl nun alle Prüflinge (Dan), die bei der "Technisch Taktischen" reihenweise bis zu 45 Minuten traktiert wurden, auf Entschädigung hoffen?
Sagen wir es so: Es ist doch ein Entgegenkommen der Prüfer, wenn sie jenseits der
10-15min etwas Nachfragen, anstelle nur zu befinden, daß die Leistung nicht ausreichend
war
Oder die Prüflinge, die grundsätzlich und umfangreich in Vorkenntnissen geprüft werden, obwohl...
"1. Vorkenntnisse
• Nur in ganz besonderen Fällen sollten die Prüfer Vorkenntnisse beurteilen. Das richtige (Fall-)Verhalten von Uke kann auch rückwirkend beurteilt werden"
???
Wieso wird eigentlich auf das Fach Vorkenntnisse (natürlich nur im Stand) grundsätzlich mehr Wert gelegt, als auf ein einigermaßen vernünftiges Verständnis der Kata, obwohl diese doch einen repräsentativen Querschnitt durch die Nage-Waza darstellen sollte ???
Bleiben wir mal im Kyu-Bereich und führen Deine beiden Punkte Kata und Vorwissen zusammen:
Rein von der Logik ergibt es doch Sinn - unter der Voraussetzung, daß der Zweck der
Nage-No-Kata-Gruppen im Kyu-Programm der ist, die Üblinge langsam an diese Kata heranzuführen, damit es für den Dan nicht so ein "Schock" ist - wenn ein Braungurt dann
die ersten drei Gruppen so halbwegs kann. In Berlin haben sie einen Zettel erfunden, wo
draufsteht, was an "Vorwissen" in der zentralen Braungurt-Prüfung abgefordert werden
darf - Kata steht explizit nicht drauf. Halte ich für völligen Schwachfug ...
Ansonsten lege ich bei meinen eigenen Üblingen durchaus sehr Wert auf das
Fach Vorkenntnisse - für mich ist es sozusagen immer ein ganz besonderer Fall,
wenn jemand eine Prüfung ablegen möchte.
Warum? - ich möchte sichergehen, daß die Kameraden wenigsten etwas lernen -
hab zu oft erlebt, daß für Prüfungen etwas ganz toll eingeübt wird und 'ne Woche später,
wissen sie nicht mal mehr, wie die Technik heißt... Und andersrum - wenn sie sich ordentlich
vorbereiten, auch zu Hause mit dem Stoff beschäftigen, dann haben sie m.M.n. auch
das Recht, davon möglichst viel darbieten zu dürfen.
Und man kann gegebenenfalls im Training schön einen "Gürtel" nach dem anderen abhandeln,
ohne daß es den "Fortgeschritteneren" langweilig wird, da sie ja wissen - es
kommt relativ sicher in der Prüfung dran
Desweiteren gehe ich bei meinen Leuten auch immer davon aus, daß sie "oder" in der PO als
"und" verstehen und "beidseitig" implizit immer mit dabei steht.
Als Ausgleich wird das Fach Randori (wie allgemein üblich ) auch von mir sehr
stiefmütterlich behandelt - m.M.n. ist einfach nicht möglich, bei mehreren Paaren auf
der Matte jeden einzelnen entsprechend der geforderten Aufgabenstellung
zu beobachten ... Und die Randoris einzeln durchzuführen würde - bei Einhaltung
der Zeitvorgaben ab einer gewissen Anzahl von Prüflingen sich doch etwas "hinziehen".