caesar hat geschrieben:Wenn die Aussage aber inhaltlich stimmt, bleibt bei mir die Frage, warum wurde die PO dann (ich glaube 1997, man möge mich auch hier berichtigen) erstmals geändert? Welchen Zweck sah man damals darin? Warum erfolgte 2005 eine erneute Änderung und warum sollte bei dem größten Einschnitt in den Regeln, dem kompletten Beingreifverbot, der letzten Jahre nicht wieder die PO geändert werden? In diesem Fall wäre es doch äußerst nötig. Mal davon abgesehen dass ich es nicht gut finden würde wenn bestimmte Leute damit wieder Geld verdienen, fände ich es doch äußerst inkonsequent.
Die erste Änderung an der PO gab es Anfang der 90er Jahre aus dem schlichten einfachen Grund, daß man aus zwei deutschen Prüfungsordnungen
eine machen wollte. Bis 2004 hat man dann gemerkt, daß diese neue Prüfungsordnung gewissen Schwächen hat, u.a. auch dadurch,
daß sie in jedem LV anders ausgelegt wurde, teilweise über reine Verfahrensweisen hinaus, von technischen "Fehlkonzepten"
Darum hat man sich entschieden, einen neue, DJB-weit einheitliche PO zu erfinden, selbstredend mit neuen Schwächen anstelle der alten...
Die damaligen "Regeländerungen" waren auch noch irgendwie zu verschmerzen, da sie halt nicht so gravierend in den judotechnischen Bereich
eingriffen wie neuerdings, wo etablierte, gesundheitlich unbedenkliche Judotechniken im Judowettkampf nach IJF-Regeln nicht mehr benutzt werden dürfen...
Ich hoffe jedenfalls, daß die Aussage von Peter Frese Bestand hat und würde einen Ausbau der PO hinsichtlich der Sachen, die im
Wettkampf nicht erlaubt sind (jetzt und in Zukunft) ausdrücklich befürworten. Damit hätte nämlich die PO wenigsten den Wert, etwas Judo
zu bewahren und den Leuten eindringlich vor Augen zu halten: Es gibt Judo und es gibt Judowettkämpfe...
Hofi hat geschrieben:@ Ronin: Ich denke schon, dass die Größe eine gewisse Rolle spielt. Denn je größer eine Organisation ist, desto leichter findet derjenige, der die Gürtel lieber schnell als gründlich macht, einen Trottel, der es ihm durchgehen lässt.
Und derjenige, der es ihm durchgehen lässt, setzt damit nämlich die Trainer/Prüfer unweigerlich unter Druck, die es gründlich haben wollen. Denn dessen Leute fragen sich dann doch irgendwann, warum ist der andere "weiter" als sie, obwohl er doch eigentlich schlechter ist.
Den Erwachsenen ist das noch einigermaßen klar zu machen, bei Kindern schon schwieriger
Jetzt kann man sagen, die, die es schnell und schlampig machen wollen, brauche ich nicht. Aber manchen kriegt man auf die richtige Schiene, wenn das schlechte Gegenbeispiel nicht da ist.
Meine Erfahrung ist, man kann mit den Kindern reden, man kann ihnen das durchaus so erklären...
Und wenn sie selbst sehen, daß jemand höher graduiert, aber "schlechter" ist, dann geht es um so leichter... Denn auf der anderen Seite haben "sie" nämlich
auch immer etwas "Angst" dafür, bei nem Wettkampf von niedriger Graduierten auf die Mütze zu bekommen...
Ein gutes Mittel um Fragen, der Art: "Wann kann ich meinen nächsten Gürtel machen" recht gut zu unterbinden, ist die interessierte Gegenfrage: "Los, sag schnell,
welche Techniken mußt Du dafür kennen?"