Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
caesar
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von caesar »

Hier das Zitat aus dem Judomagazin
Mit der Prüfungsordnung hat der DJB ein ausgezeichnetes Instrument in der Hand, Einfluss auf die Ausbildung in den Vereinen zu nehmen. Gelehrt wird im Allgemeinen, was bei den Prüfungen verlangt wird.
Durch Modifikation der Prüfungsinhalte kann der Verband somit (zumindest theoretisch) in kurzer Zeit die modernsten Tendenzen des internationalen Wettkampfjudos und der Trainingsmethodik bis an die Basis vermitteln.
Und er hat die Gewißheit, daß die Neuerungen nach bestem Wissen auch respektiert und umgesetzt werden.
Dies liegt daran, daß Dan-Träger als Vermittlungsinstanz und Prüfer gar nichts anderes kennen.
Sie haben als Judo-Schüler gelernt, sich an dieser Ordnung zu orientieren und genau das lehren sie nun ihren Schülern.
Judomagazin April 2004, Seite 8
Autor: Claus Rosenberg

Ist dies nun nicht mehr der Fall, wenn sich die Regeln so grundlegend ändern sollten?
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Hofi
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Hofi »

@ ceasar: Nein, ich fürchte nicht.
Die Frage nach den bunten Bändchen wird oft gestellt, teilweise von den Eltern noch intensiver als von den Kindern.
Bei uns im Verein haben wir da recht wenig Probleme, aber wir fahren auch eine recht einheitliche und stringente Linie.
Aber ich weiß nicht, ob das dann überall so wäre.
Und zumindest was den inhaltlichen Teil, also die Frage, was jemand für einen bestimmten Kyu können sollte, halte ich einen einheitlichen Standard für durchaus sinnvoll.
Die vorgeschriebene Vorbereitungszeit ist wiederum eher zu den Verfahrensregeln zu zählen. Könnte man sich sicher sein, dass der inhaltliche Teil tatsächlich überall gleich gehandhabt wird, könnte man die Bremse (mehr ist es ja nicht, denn wenn der Trainer gleichzeitig Prüfer ist und schlechte Sachen durchgehen lässt, dauerts nur ein bißchen länger bis einer mit schlechtem Judo sein nächstes buntes Bändchen kriegt) auch rauslassen.
Bis dann
Hofi
P.S.: Zum Zitat von 2004: Das ist 9 Jahre her, möglicherweise hat in dieser Zeit ein Umdenken stattgefunden, dass Wettkampf eben ein Teil und nicht das Ganze beim Judo ist
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben:Hier das Zitat aus dem Judomagazin
Mit der Prüfungsordnung hat der DJB ein ausgezeichnetes Instrument in der Hand, Einfluss auf die Ausbildung in den Vereinen zu nehmen. Gelehrt wird im Allgemeinen, was bei den Prüfungen verlangt wird.
Durch Modifikation der Prüfungsinhalte kann der Verband somit (zumindest theoretisch) in kurzer Zeit die modernsten Tendenzen des internationalen Wettkampfjudos und der Trainingsmethodik bis an die Basis vermitteln.
Und er hat die Gewißheit, daß die Neuerungen nach bestem Wissen auch respektiert und umgesetzt werden.
Dies liegt daran, daß Dan-Träger als Vermittlungsinstanz und Prüfer gar nichts anderes kennen.
Sie haben als Judo-Schüler gelernt, sich an dieser Ordnung zu orientieren und genau das lehren sie nun ihren Schülern.
Judomagazin April 2004, Seite 8
Autor: Claus Rosenberg

Ist dies nun nicht mehr der Fall, wenn sich die Regeln so grundlegend ändern sollten?
Abgesehen davon, dass Claus Rosenberg Autor des Judo-Magazins ist und kein Funktionär des DJB (und das mit Sicherheit nicht im Bereich Prüfungswesen), hat er mit der Aussage vollkommen recht, dass über die Veränderung von Prüfungsinhalten eine Anpassung des Vereinstrainings an äußere Umstände - welche auch immer - theoretisch möglich ist. Er schreibt nicht, dass man es immer und überall auch tun sollte.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von caesar »

Ich bitte um Entschuldigung, mich bei der Person des Artikels geirrt zu haben.
Wenn die Aussage aber inhaltlich stimmt, bleibt bei mir die Frage, warum wurde die PO dann (ich glaube 1997, man möge mich auch hier berichtigen) erstmals geändert? Welchen Zweck sah man damals darin? Warum erfolgte 2005 eine erneute Änderung und warum sollte bei dem größten Einschnitt in den Regeln, dem kompletten Beingreifverbot, der letzten Jahre nicht wieder die PO geändert werden? In diesem Fall wäre es doch äußerst nötig. Mal davon abgesehen dass ich es nicht gut finden würde wenn bestimmte Leute damit wieder Geld verdienen, fände ich es doch äußerst inkonsequent.
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Fritz
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Fritz »

caesar hat geschrieben:Wenn die Aussage aber inhaltlich stimmt, bleibt bei mir die Frage, warum wurde die PO dann (ich glaube 1997, man möge mich auch hier berichtigen) erstmals geändert? Welchen Zweck sah man damals darin? Warum erfolgte 2005 eine erneute Änderung und warum sollte bei dem größten Einschnitt in den Regeln, dem kompletten Beingreifverbot, der letzten Jahre nicht wieder die PO geändert werden? In diesem Fall wäre es doch äußerst nötig. Mal davon abgesehen dass ich es nicht gut finden würde wenn bestimmte Leute damit wieder Geld verdienen, fände ich es doch äußerst inkonsequent.
Die erste Änderung an der PO gab es Anfang der 90er Jahre aus dem schlichten einfachen Grund, daß man aus zwei deutschen Prüfungsordnungen
eine machen wollte. Bis 2004 hat man dann gemerkt, daß diese neue Prüfungsordnung gewissen Schwächen hat, u.a. auch dadurch,
daß sie in jedem LV anders ausgelegt wurde, teilweise über reine Verfahrensweisen hinaus, von technischen "Fehlkonzepten"
Darum hat man sich entschieden, einen neue, DJB-weit einheitliche PO zu erfinden, selbstredend mit neuen Schwächen anstelle der alten...
Die damaligen "Regeländerungen" waren auch noch irgendwie zu verschmerzen, da sie halt nicht so gravierend in den judotechnischen Bereich
eingriffen wie neuerdings, wo etablierte, gesundheitlich unbedenkliche Judotechniken im Judowettkampf nach IJF-Regeln nicht mehr benutzt werden dürfen...
Ich hoffe jedenfalls, daß die Aussage von Peter Frese Bestand hat und würde einen Ausbau der PO hinsichtlich der Sachen, die im
Wettkampf nicht erlaubt sind (jetzt und in Zukunft) ausdrücklich befürworten. Damit hätte nämlich die PO wenigsten den Wert, etwas Judo
zu bewahren und den Leuten eindringlich vor Augen zu halten: Es gibt Judo und es gibt Judowettkämpfe...
Hofi hat geschrieben:@ Ronin: Ich denke schon, dass die Größe eine gewisse Rolle spielt. Denn je größer eine Organisation ist, desto leichter findet derjenige, der die Gürtel lieber schnell als gründlich macht, einen Trottel, der es ihm durchgehen lässt.
Und derjenige, der es ihm durchgehen lässt, setzt damit nämlich die Trainer/Prüfer unweigerlich unter Druck, die es gründlich haben wollen. Denn dessen Leute fragen sich dann doch irgendwann, warum ist der andere "weiter" als sie, obwohl er doch eigentlich schlechter ist.
Den Erwachsenen ist das noch einigermaßen klar zu machen, bei Kindern schon schwieriger
Jetzt kann man sagen, die, die es schnell und schlampig machen wollen, brauche ich nicht. Aber manchen kriegt man auf die richtige Schiene, wenn das schlechte Gegenbeispiel nicht da ist.
Meine Erfahrung ist, man kann mit den Kindern reden, man kann ihnen das durchaus so erklären...
Und wenn sie selbst sehen, daß jemand höher graduiert, aber "schlechter" ist, dann geht es um so leichter... Denn auf der anderen Seite haben "sie" nämlich
auch immer etwas "Angst" dafür, bei nem Wettkampf von niedriger Graduierten auf die Mütze zu bekommen...
Ein gutes Mittel um Fragen, der Art: "Wann kann ich meinen nächsten Gürtel machen" recht gut zu unterbinden, ist die interessierte Gegenfrage: "Los, sag schnell,
welche Techniken mußt Du dafür kennen?" ;-)
Mit freundlichem Gruß

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Ronin
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Ronin »

Hofi hat geschrieben:.... Denn je größer eine Organisation ist, desto leichter findet derjenige, der die Gürtel lieber schnell als gründlich macht, einen Trottel, der es ihm durchgehen lässt....
da muss ich dir leider recht geben
Hofi hat geschrieben:.... Und derjenige, der es ihm durchgehen lässt, setzt damit nämlich die Trainer/Prüfer unweigerlich unter Druck, die es gründlich haben wollen. Denn dessen Leute fragen sich dann doch irgendwann, warum ist der andere "weiter" als sie, obwohl er doch eigentlich schlechter ist.....
Auch das ist in soweit richtig, als sich manche da unter Druck setzen lassen. Ich mache solche daraus dann eigentlich eher eine Tugend und versuche, den Kids zu erklären, dass die, die bei mir einen Gürtel kriegen, den eben zurecht haben und es beim anderen Trainer vielleicht nicht so ist. Und so lange meine dann die Kids vom andern Trainer verhauen können, setzt das den ganz gewaltig unter Druck (und das ist auch gut so, aber ich habe regelmäßig viele hässliche Diskussionen deswegen, sei versichert)
Hofi hat geschrieben:.... Ganz ehrlich, ich bin eigentlich immer ganz froh, wenn Kinder auf das Mindestalter auflaufen und so ihr Jahr Vorbereitungszeit zwingend haben. Ein Argument, gegen dass kein Elternteil etwas sagen kann .....
und das ist der eigentliche Punkt, weil du Angst hast, den Leuten ins Gesicht zu sagen, dass sie es nicht können (und es viele Eltern auch leider nicht verstehen wollen, dass ihr Kind momentan judomäßig noch nix taugt), aber da führt leider kein Weg drumherum, außer, ihr stellt im Verein sicher, dass der eigene Trainer nicht der Prüfer ist. Dann kann es der Prüfer lösen (wir machen das so)
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Fritz
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Fritz »

Ich habe immer mit der Argumentation leichte Probleme, die im Kern
so ist: Weil es einzelne Leute gibt, die Mist bauen, müssen
wir vorbeugend alle gängeln.
Korrekt wäre eher: Wer Mist baut wird bestraft.
Ronin hat geschrieben:und das ist der eigentliche Punkt, weil du Angst hast, den Leuten ins Gesicht zu sagen, dass sie es nicht können (und es viele Eltern auch leider nicht verstehen wollen, dass ihr Kind momentan judomäßig noch nix taugt), aber da führt leider kein Weg drumherum, außer, ihr stellt im Verein sicher, dass der eigene Trainer nicht der Prüfer ist. Dann kann es der Prüfer lösen (wir machen das so)
Wie soll das denn bitte helfen? Ein Fremdprüfer ist doch im Grunde genommen verpflichtet,
nur das Minimal-Programm abzuprüfen, außerdem ist es einfach schlechter Stil, den Fremdprüfer "vorzuschieben", um
zu sagen: Du bist noch nicht so weit - wenn ich es als Trainer eigentlich schon vorher weiß.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben:Warum erfolgte 2005 eine erneute Änderung (....)?
Zum Glück habe ich noch die offizielle Präsentation für die damalige Muiltiplikatorenschulung, erstellt von R. Lippmann und K. Kessler. dort heißt es unter "wesentliche Merkmale":
  • Betonung Beidseitigkeit
  • Mehr Go-Kyo-Techniken
  • Einbau Kata
  • Betonung der Rolle von Uke
Die Änderung hatte also gar nichts mit Wettkampfregeln o.ä. zu tun. Die deutlich erkennbare Zielsetzung war, dass das Training in den Vereinen vielseitiger werden sollte - und eben nicht nur auf den nächsten Wettkampf fixiert. Von daher auch die Beidseitigkeit, die Betonung traditioneller Inhalte wie (vernachlässigte) "Goyko-Techniken" und Kata und auch die "Erinnerung" dass man vermitteln muss, wie sich ein "guter" Uke zu verhalten hat.
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von CasimirC »

Fritz hat geschrieben:Wie soll das denn bitte helfen? Ein Fremdprüfer ist doch im Grunde genommen verpflichtet,
nur das Minimal-Programm abzuprüfen, außerdem ist es einfach schlechter Stil, den Fremdprüfer "vorzuschieben", um
zu sagen: Du bist noch nicht so weit - wenn ich es als Trainer eigentlich schon vorher weiß.
1. Wieso ist ein Fremdprüfer verpflichtet, nur das Minimal-Programm abzuprüfen? Meines Wissens sind die Prüfungsprogramme (zumindest die des DJB) nicht in Minimal-, Durchschnitts- und Maximal-Programm unterteilt, sondern es gibt recht eindeutige Vorgaben, was für die entsprechende Prüfung beherrscht werden muss. Ich kenne niemanden, der Fremdprüfer anweist, nicht das volle Prüfungsprogramm abzuprüfen.

2. Es geht ja darum, dass die Eltern vom Trainer bereits erfahren haben, dass ihr Kind noch nicht bereit für die nächste Prüfung ist, und sie es dann trotzdem antreten lassen möchten. Dann ist der Prüfer bei entsprechend schlechter Leistung des Prüflings die entsprechende Instanz, den Eltern (und dem Kind) zu bescheinigen, dass der Trainer Recht hatte. Wenn Trainer = Prüfer bleibt es nach wie vor bei einer Person, und da wird dann ganz gern mal unterstellt, dass der Prüfling 'mit Absicht' durchfallen gelassen wurde.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Kumamoto »

Der Fremdprüfer ist - so wie eigentlich jeder Prüfer -, meiner Meinung nach verpflichtet, die Basisausführung einer Technik zu akzeptieren, die nicht seiner Vorstellung der Technikausführung entsprechen muss, sondern nur den minimalsten Anforderungen.
Beispiel: Prüfer P nimmt bei Schüler S eine Prüfung ab. Bei einer Technik heißt es, man solle diese "aus einer sinnvollen Bewegungsform" heraus demonstrieren. S zeigt diese Technik aus der Seitwärtsbewegung, P meint aber, er solle sie aus einer Kreisbewegung zeigen. Hat er das Recht dazu, dies zu verlangen und davon u.U. das Bestehen der Prüfung abhängig zu machen? Ich denke, nicht - wenigstens solange wie S darlegen kann, dass die von ihm gewählte Bewegungsrichtung (auch) sinnvoll ist.
Anderes Beispiel: Bei einer Prüfung sollen zwei Arten von Kesa-Gatame vorgemacht werden. S macht Hon-Kesa-Gatame und dann Makura-Kesa-Gatame. P verlangt aber, dass S den Kuzure-Kesa-Gatame (auch noch) zeigt. Mit Recht? Ich glaube nicht, da die Auswahl der gezeigten und geübten Techniken dem Prüfling und dessen Trainer überlassen sind und der Prüfer nur eine objektive Prüfung auf Vollständigkeit der Prüfungskriterien vornehmen darf, nicht aber eine subjektive Wertung, ob das Gezeigte anders/ mit mehr Schwierigkeiten hätte präsentiert werden können. Genug muss genug bleiben (dürfen).
Judo-Prüfungen sind für mich in einem gewissen Sinne und ab einer bestimmten Graduierung auch Intelligenztests: Man soll beweisen, dass man eine gestellte Aufgabe einfach und dennoch richtig lösen kann. Die einfachsten Lösungen sind meistens die besten.
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Fritz
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Fritz »

CasimirC hat geschrieben:1. Wieso ist ein Fremdprüfer verpflichtet, nur das Minimal-Programm abzuprüfen? Meines Wissens sind die Prüfungsprogramme (zumindest die des DJB) nicht in Minimal-, Durchschnitts- und Maximal-Programm unterteilt, sondern es gibt recht eindeutige Vorgaben, was für die entsprechende Prüfung beherrscht werden muss. Ich kenne niemanden, der Fremdprüfer anweist, nicht das volle Prüfungsprogramm abzuprüfen.
Weil er sonst über kurz oder lang Ärger bekommen kann...
Das Prüfungsprogramm ist die Minimal-Anforderung. Wenn ich so an die ganzen "oder"-Geschichten denke, oder
die Fallschule. Bei den eigenen Leuten kann man verlangen u. begründen, daß sie zum 8.Kyu auch halbwegs vernünftig
vorwärts beherrschen, nach PO ist es nicht gefordert... Bei den eigenen Leuten kann man verlangen,
daß sie alle Techniken beidseitig zeigen, aber bei fremden...?
Und selbst bei den eigenen Leuten hat gelegentlich auch mal so eine Anwandlung, daß sie mit dem Zettel
winken und behaupten: "Aber da steht doch das und das und sie bräuchten doch gar nicht zu können...."
Irgendwann hat ich mal die Diskussion, wo mir jemand was bzgl. der Prüfungsaufgabe: "Fallschule über ein Hindernis"
einreden wollte - ich hab dann nur ganz trocken gefragt, ob auch drin steht, was u. wie hoch das Hindernis sein soll,
der erstaunte Blick war einfach goldig...
2. Es geht ja darum, dass die Eltern vom Trainer bereits erfahren haben, dass ihr Kind noch nicht bereit für die nächste Prüfung ist, und sie es dann trotzdem antreten lassen möchten. Dann ist der Prüfer bei entsprechend schlechter Leistung des Prüflings die entsprechende Instanz, den Eltern (und dem Kind) zu bescheinigen, dass der Trainer Recht hatte. Wenn Trainer = Prüfer bleibt es nach wie vor bei einer Person, und da wird dann ganz gern mal unterstellt, dass der Prüfling 'mit Absicht' durchfallen gelassen wurde.
Ja und? Das sollte man als Trainer schon "abkönnen".
Evt. bin ich da etwas rigoros, aber in dem Moment, wo Kind und Eltern das Wort des Trainers nicht akzeptieren,
hat der Übling eigentlich nichts mehr auf der Matte zu suchen. Das kann vorkommen, daß bestimmte Vorstellungen
nicht zusammenpassen, da muß man sich nicht die Mühe machen noch eine Prüfung zu organisieren, um im günstigsten
Fall jemand durchfallen zu lassen oder ungünsterweise besteht der Übling gar und glaubt am Ende noch, im Recht zu sein...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Ronin »

Fritz hat geschrieben:Wie soll das denn bitte helfen? Ein Fremdprüfer ist doch im Grunde genommen verpflichtet,
nur das Minimal-Programm abzuprüfen, außerdem ist es einfach schlechter Stil, den Fremdprüfer "vorzuschieben", um
zu sagen: Du bist noch nicht so weit - wenn ich es als Trainer eigentlich schon vorher weiß.
Fremdprüfer ist das falsche Wort, es ist einfach immer ein anderer Trainer aus unserem Verein, wir kennen uns alle (und die Kinder kennen auch die anderen Trainer) und machen das sehr konsequent um sicherzustellen, dass das Niveau im Verein langfristig gesichert wird. Und nehmen interne Diskussionen untereinander (aber auch mit Eltern) daher einfach in Kauf.

Die restlichen Argumentationen von wegen akzeptiert Prüfer dies und zeigt Prüfling das, überlasse ich den Spießern. Sind wir mal ehrlich, man sieht, ob es der Prüfling begriffen hat oder nicht. Und an so Kleinigkeiten, wie ihr euch hier jetzt meint, künstlich hochzuziehen, darüber reden wir also wirklich nicht mal. Aber ich erkenne aus der Art der Diskussion schon wieder ziemlich viel. In einem andern Faden wurde mal der Satz losgelassen, dass jeder der keine Ahnung hat, sich immer an der äußeren Form aufhängt. Yep, so isses.

Naja, sklavische Regeleinhaltung unter Ausschluss von eigener Denkleistung kennzeichnet offenbar schon das Prüfungswesen (und wahrscheinlich auch oft das Lehrwesen). Erfahrungsgemäß müsste jetzt noch einer kommen und fragen, warum das alles eigentlich nicht in der Satzung geregelt ist....
Ich tue mich zugegebenermaßen immer sehr schwer, solche Diskussionen ernst zu nehmen.
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Hofi
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Hofi »

Hi!
@ Ronin:
Ich glaube nicht, dass ich Angst habe, jemandem zusagen, dass es noch nicht reicht. Dafür schiebe ich zu oft Kinder, die mit "ausreichend" bestehen würden, auf ne spätere Prüfung.
Wer es nicht kann, tritt nicht an, egal ob am Ende ich, einer unserer anderen beiden Prüfer oder einer aus einem Fremdverein auf der offiziellen Liste steht.
Aber es vereinfacht einfach manche Diskussion, auf die man nach 20 Jahren als Trainer vielleicht einfach keine Lust mehr hat. Bei einem vom "Verband so vorgegeben" diskutiert keiner warum, bei einem "für ein ausreichend würde es schon reichen, aber er könnte es besser" evtl. schon.
Und es macht es, ja ich gebe es zu, auch teilweise einfach gemütlich, denn ich weiß, dass ich in dem Jahr alles mehrfach durchhaben werde, zusätzlich zu diversen "Extras", die nicht in der PO stehen. Das bedeutet, ich muss kaum extra "Prüfungstraining" machen, sondern kann nach nem 3/4-Jahr mal schauen, was denn eigentlich noch Feinschliff braucht. Bei nem halben Jahr wird das schon manchmal knackig.
Das ist auch etwas, was ich unter guten Gebrauch von der vorhandenen Energie machen verstehe. Unnötigen Streß vermeiden.

Und ja, eine PO ist eine Minimal-Anforderung. Und der Prüfer ist nicht berechtigt, etwas, das als korrekt anzusehen ist, als falsch zu bewerten, weil er eine andere Ausführungsform für schöner hält. Aufgabe erfüllt, ist Aufgabe erfüllt.
Andere Dinge wie Eltern lassen Kind entgegen der Aussage des Trainers zur Prüfung antreten, ist bei uns noch nicht vorgekommen und wird auch nicht vorkommen. Ob ein Kind zur Prüfung zugelassen wird, entscheidet bei uns einzig der zuständige Trainer und zwar dann, wenn das Kind bereit ist. Senkt die Durchfallquote enorm :D . Und wenn ein Kind bei einem Prüfungstermin auftaucht, zu dem es nicht vorher gemeldet war, wird beim Trainer nachgefragt. Wenn er nur vergessen hat, Bescheid zu geben, gut macht es mit. Hat er es für die Prüfung nicht vorgesehen, tritt es nicht an.
Bis dann
Hofi
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von caesar »

tutor! hat geschrieben:
  • Betonung Beidseitigkeit
  • Mehr Go-Kyo-Techniken
  • Einbau Kata
  • Betonung der Rolle von Uke
Die Änderung hatte also gar nichts mit Wettkampfregeln o.ä. zu tun. Die deutlich erkennbare Zielsetzung war, dass das Training in den Vereinen vielseitiger werden sollte - und eben nicht nur auf den nächsten Wettkampf fixiert. Von daher auch die Beidseitigkeit, die Betonung traditioneller Inhalte wie (vernachlässigte) "Goyko-Techniken" und Kata und auch die "Erinnerung" dass man vermitteln muss, wie sich ein "guter" Uke zu verhalten hat.
Ich habe jetzt nicht soviel Ahnung, aber warum hat man dann nicht das alte DDR-Programm übernommen?
Dort musste man, sofern ich das richtig verstanden habe, alle Gokyo-Techniken zeigen und zu jedem neuen Gürtel auch die vorherigen wiederholen. Dazu hätte man ohne weiteres noch Kata einbauen können.

Ich kenne die aktuellen Ansätze nicht, aber es macht mir den Eindruck als sitze da jemand, der sich denkt "wir dürfen bloß keinen durchfallen lassen". Die Anforderungen sinken m.M.n. immer weiter. Es ist mit den Vorgaben und dem Bewertungssystem schwer, eine Prüfung nicht zu bestehen. Gewissenhafte Prüfer finden ihren eigenen Weg, nur ist leider nicht jeder Prüfer so gewissenhaft, wie ich mir das wünschen würde. Das ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz. Es heißt nicht, dass mehr durchfallen sollen, sondern dass die Anforderungen so gestellt werden, dass die Prüflinge schon besser vorbereitet antreten müssen.
Aber es bleibt ja alles Wunschdenken
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Jupp »

Hallo Caesar,

damit Du Deine "Ahnungslosigkeit" ändern kannst, empfehle ich Dir, den Faden "Gokyo als Richtschnur für langfristigen Unterrichtsaufbau?" einmal genauer durchzulesen.

Dort stehen viele Sachauskünfte und auch bemerkenswerte Meinungen, mit denen auch "die aktuellen Ansätze" der DJB Kyu-PO begründet wurden/werden können und die deutlich machen, dass der Ruf nach der "Gokyo als Heilmittel" für alle Prüfungsprobleme schon bei ihrer Installation 1920 nicht gerechtfertigt war.

Jupp

übrigens: die Gleichsetzung der 5 Kyu-Grade mit den fünf Stufen der Gokyo ist eine europäische "Erfindung", die gibt es in Japan nicht (und gab es auch nie!)
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben:Ich kenne die aktuellen Ansätze nicht, aber es macht mir den Eindruck als sitze da jemand der sich denkt "wir dürfen bloß keinen durchfallen lassen". Die Anforderungen sinken m.M.n. immer weiter. Es ist mit den Vorgaben und dem Bewertungssystem schwer eine Prüfung nicht zu bestehen.
Es ab noch nie eine Kyu-Prüfungsordnung, bei der mehr Inhalte geprüft wurden als bei der derzeitigen. In der Trainingspraxis geht dann leider mitunter Quantität vor Qualität. Das ist aber ein Problem beim Duo Trainer/Prüfer.

Qualität kann jedoch nicht über Formulierungen in einer Prüfungsordnung herbei verordnet werden. Das geht ja auch im Schulsystem mit den Lehrplänen schief. Würde ich heute den Auftrag bekommen, eine neue PO zu gestalten, würde sie eine vollkommen andere Struktur haben, wie die derzeit gültige.
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Fritz »

caesar hat geschrieben:Ich habe jetzt nicht soviel Ahnung, aber warum hat man dann nicht das alte DDR-Programm übernommen?
Dort musste man, sofern ich das richtig verstanden habe, alle Gokyo-Techniken zeigen und zu jedem neuen Gürtel auch die vorherigen wiederholen. Dazu hätte man ohne weiteres noch Kata einbauen können.
Hätte man machen können. Man hätte sogar in ein gokyo-basiertes Programm die "halben" Gürtel etablieren können,
in dem man für 'nen halben Gürtel dem Prüfling überläßt, aus der jeweiligen Stufe nur 4 Würfe seiner Wahl zu demonstrieren und
beim "vollen" Gürtel dann halt alle (plus Wiederholung der vorherigen Stufen in beiden Fällen)...
Jupp hat geschrieben:damit Du Deine "Ahnungslosigkeit" ändern kannst, empfehle ich Dir, den Faden "Gokyo als Richtschnur für langfristigen Unterrichtsaufbau?" einmal genauer durchzulesen.

Dort stehen viele Sachauskünfte und auch bemerkenswerte Meinungen, mit denen auch "die aktuellen Ansätze" der DJB Kyu-PO begründet wurden/werden können und die deutlich machen, dass der Ruf nach der "Gokyo als Heilmittel" für alle Prüfungsprobleme schon bei ihrer Installation 1920 nicht gerechtfertigt war.
Guter Hinweis, es stehen dort auch entsprechende gegenteilige
Meinungen, so daß man durchaus ein bissel was zum drüber Nachdenken hat.
Jupp hat geschrieben:übrigens: die Gleichsetzung der 5 Kyu-Grade mit den fünf Stufen der Gokyo ist eine europäische "Erfindung", die gibt es in Japan nicht (und gab es auch nie!)
Eben, genauso wie die Idee, eine Prüfungsordnung für Kyu-Grade
haben zu müssen ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von Ronin »

Ansonsten finden sich ja auch jede Menge Informationen darüber, warum etwas so ist, wie es ist z.B. hier: http://www.judobund.de/media/ausbildung ... B_2012.pdf
Ich denke immer, man sollte sich das erst durchlesen, um in einem halbwegs interessanten Gespräch über die Kyu-PO mitreden zu können. Es ist ja in der Tat so, dass nicht jeder Gedanke an der KYU-PO blöd ist aber ganz viele Menschen schlichtweg nicht begriffen haben, was und warum etwas gefordert wurde und das sind nach meiner Erfahrung immer genau die, die hier am lautesten rumschreien.

Das macht mich dann zwar immer noch nicht zum Fan dieser PO, aber hebt vielleicht das Diskussionsniveau ein wenig.
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von caesar »

Jupp hat geschrieben:Hallo Caesar,

damit Du Deine "Ahnungslosigkeit" ändern kannst, empfehle ich Dir, den Faden "Gokyo als Richtschnur für langfristigen Unterrichtsaufbau?" einmal genauer durchzulesen.

Dort stehen viele Sachauskünfte und auch bemerkenswerte Meinungen, mit denen auch "die aktuellen Ansätze" der DJB Kyu-PO begründet wurden/werden können und die deutlich machen, dass der Ruf nach der "Gokyo als Heilmittel" für alle Prüfungsprobleme schon bei ihrer Installation 1920 nicht gerechtfertigt war.
Gelesen, Ahnungslosigkeit beseitigt und festgestell, dass es auch in der PO noch Probleme gibt, wenn man die Meinung liest. Viele der Probleme ließen sich mit einem leicht umgebauten Konzept der DDR-PO lösen. Ich habe die DDR-PO nicht in der Praxis erlebt, doch gefällt mir das Konzept. Die Gokyo soll ja kein Allheilmittel sein, aber wenns hilft.

Desweiteren wurde noch nicht auf meine Frage eingegangen, warum nicht das alte DDR-Programm übernommen wurde.
Ich möchte sie noch einmal etwas anders formuliert stellen und hoffe, dass auch du dich dazu äußerst.

Warum wurde nicht auf dem Modell der alten DDR-PO ein Programm geschaffen?

In der von dir eingebrachten Diskussion haben Fritz und tutor! sehr schön ihre Meinungen dargestellt. Du hast dich bis auf einen unsachlichen Kommentar aus der weitergehenden Diskussion rausgehalten, ich hoffe, das wird hier nicht der Fall sein.
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Re: Wartezeit 1. Kyu nach Ausfall

Beitrag von kastow »

caesar hat geschrieben:Desweiteren wurde noch nicht auf meine Frage eingegangen, warum nicht das alte DDR-Programm übernommen wurde.
Ich möchte sie noch einmal etwas anders formuliert stellen und hoffe, dass auch du dich dazu äußerst.

Warum wurde nicht auf dem Modell der alten DDR-PO ein Programm geschaffen?
Die DDR-PO hat Fritz ja mal beschrieben. Im Stand war es ähnlich wie im Westen, nur dass im Westen noch Kombinationen und Konter abgefragt wurden, im Osten wohl statt dessen SV. Die Hauptunterschiede in beiden PO sehe ich im Bodenprogramm. Letztendlich waren sich die PO Ost und West gegenseitig aber ähnlicher, als sich beide zur 1994er PO unterschieden. Von daher erklären die damaligen Erläuterungen, wieso die alten PO West mit welchen Überlegungen überarbeitet wurde, auch deine Frage. Ganz kurz zusammengefasst: Statt blinder Technikpaukerei sollte mehr Anwendungsbezug unterrichtet und geprüft werden. Ausführlicher findest du das Ganze in dem besagten Methodikfaden beschrieben, den du ja bereits gelesen hast.
caesar hat geschrieben:Gelesen, Ahnungslosigkeit beseitigt und festgestellt, dass es auch in der PO noch Probleme gibt, wenn man die Meinung liest. Viele der Probleme ließen sich mit einem leicht umgebauten Konzept der DDR-PO lösen. Ich habe die DDR-PO nicht in der Praxis erlebt, doch gefällt mir das Konzept.
Da du die PO Ost ja nicht erlebt hast, ist das natürlich eine sehr 'theoretische' bis 'ostalgische' Diskussion. Aber ich frage trotzdem mal nach: Welche Probleme ließen sich denn deiner Meinung nach konkret beseitigen? Da die PO Ost ja ähnlich wie die PO West aufgebaut war, würden sich doch nur die Probleme (technisches Sammel-Jutsu statt funktionierender Anwendungen) wiederholen, die durch die PO 1994 bereits gelöst wurden. Die neuen Probleme wurden dann mit der PO2005 nachjustiert. Anders gefragt: Wie willst du die Probleme von heute (PO2005) mit Methoden von vorgestern (PO Ost/West) lösen können? Wahrscheinlicher würden wir doch nur die gleichen Probleme erneut durchkauen.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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