Judo in der Schule - Judo zu gefährlich für Anfänger?

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
Benutzeravatar
Trax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 309
Registriert: 07.10.2006, 18:51

Beitrag von Trax »

Christian hat geschrieben: Das mag auf den "normalen" Lehrplan zutreffen, aber es schreibt keiner vor, dass jede Schule Judo anbieten muss. Ich denke, das geht alles intern nach dem Motto:
Person1: "Sie haben doch mal Judo gemacht, hätten Sie nicht Lust einen Kurs zu leiten, uns fehlt noch ein Modul"
Person2:" Ich weiß nicht, dass ist schon so lange her, aber hmmm.."
Person1:" Ach kommen Sie schon, das muss ja nichts tiefgehendes sein, nur zur Beschäftigung, damit die Schüler einen Einblick bekommen"
Person2:" Nagut, wenn Sie meinen...."
Sorry Christian, wenn ichs so hart ausdrücke aber vergiss es. Ich kenne zwei Lehrerinnen (zwar nicht für Sport) aus meinem Freundeskreis, das läuft anders. So nach dem Motto friß oder stirb. Entweder du machst was von Rektor, Schulamt, Kultusministerium oder sonstwem gesagt wird, egal ob du dafür eine Ausbildung hast oder nicht. Oder du kannst dir sicher sein, das ein paar Monate später jemand anders deine Job macht. Ist leider die harte Realität. :alright

Grüße
Tobias
Wer andere neben sich klein macht, ist selbst nicht groß.
Benutzeravatar
Oberon
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 303
Registriert: 29.09.2004, 07:57
Kontaktdaten:

Beitrag von Oberon »

So weit ich informiert bin, werden die Inhalte der Oberstufenkurse (in NDS) nicht vorgeschrieben.

In Niedersachsen müssen (so weit ich informiert bin) in der Oberstufe 2 Individual- und 2 Mannschaftssportarten angeboten werden.
Vorgeschrieben sind die Sportarten meines Wissens nicht.
Wie soll ich Rudern unterrichten, wenn in der Nähe der Schule kein Gewässer ist?

Aber das Fach SPort ist schon etwas Anders als die anderen Fächer.
Von anderen Kollegen wird übrigens verlangt, dass sie sich in sämtliche Inhalte einarbeiten (Stichwort Zentralabitur) Bei Sportlehrern war es bislang in NDS nicht so. Warum wohl nicht???

Die Lehrpläne für die einzelnen Länder findet ihr hier
http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=400

Wer Lust hat, kann es für sein Bundesland ja mal nachlesen.

Mir fehlen Zeit und Muße dazu

Gruß Oberon
Roland
Benutzeravatar
aki
Gelb - Orange Gurt Träger
Gelb - Orange Gurt Träger
Beiträge: 28
Registriert: 14.11.2006, 20:41

Beitrag von aki »

wenn es denn lediglich um den lehrkörper gehen würde... aber wir haben ja noch nicht mal ne tatami. :angry4
Wie eine Mutter ihr eigenes Kind, ihren einzigen Sohn selbst mit ihrem Leben beschützt, also hege der Jünger Buddhas grenzenlose Liebe zu allen Wesen.

Pali-Kanon
Benutzeravatar
judoka50
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1491
Registriert: 06.11.2006, 13:09
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kontaktdaten:

Beitrag von judoka50 »

Für den Anfang - zumindest für die Lehrinhalte Ringen und Raufen - reichen auch die in den Hallen vorhandenen Turnmatten.
Es werden da ja nur innerhalb eines kurzen Zeitraumes Grundbegriffe vermittelt, wobei man halt ein wenig von dem uns bekannten Randori pp. ein wenig Abstand nehmen muss.
Halt wegen der Verletzungsgefahr und der damit verbundenen Haftung.
So mussten schon manche Vereins-Abteilungen ihre ersten Schritte machen. (Ganz zu schweigen von früher - ich habe so manche Schulsport AG improvisieren müssen.)

Sollte sich aus dem "Unterrichtsfach" mal eine AG entwickeln lässt sich in den meisten Schulen auch im Bezug auf die Matten etwas machen.
Viele Grüße
U d o
Benutzeravatar
Christian
Administrator
Administrator
Beiträge: 2099
Registriert: 08.10.2003, 01:38
Bundesland: Niedersachsen
Verein: MTV Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Beitrag von Christian »

Also das man am Anfang keine Judomatten hat, sollte eigentlich nicht so das Problem sein, man kann auch auf den Turnermatten fürs erste wunderbar üben.
Habe es selbst schon öfters gemacht, wenn in den Hallen wo ich einige Projekte geleitet habe, keine richtigen Judomatten lagen (selbst ein freier Fall ist darauf machbar ;) )
schöne Grüße
Christian
Benutzeravatar
Oberon
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 303
Registriert: 29.09.2004, 07:57
Kontaktdaten:

Beitrag von Oberon »

Nachtrag:

Es ist in der Tat so, wie ich es geschildert habe. Auch im Fach Sport müssen sich die Sportlehrer nach den Rahmenrichtlinien richten (Nicht nach dem Schulleiter) Dort werden Fächer aufgelistet, von denen die Lehrer aussuchen können, was an ihrer Schule sinnvoll erscheint. Wichtig ist das gewährleistet, dass alle Schüler die Möglichkeit haben 2 Individual und 2 Mannschaftssportarten kennen zu lernen. Die Entscheidung über die Angebote wird in der Fachkonferenz Sport getroffen.

Oberon
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

Eine Frage direkt an dich aki, hat deine Lehrerin nen Anzug oder nimms du einen mit oder alle einfach in Sportklamotten??? ( Mir ist schon klar, dass die andern keinen Anzug haben) Ich meine jetzt auch damit, dass es gut so zur Einführung in die Sportart kommt oder nicht???

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Maki-Komi
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 190
Registriert: 13.03.2006, 18:29
Bundesland: Niedersachsen

Beitrag von Maki-Komi »

Judomax hat geschrieben:Eigentlich kann man sich die Finger im Judo gar nicht verletzen, ausser man betreibt Leistungssport oder stellt sich einfach nur doof an.
Moin Max,

... nee, kann man nicht??? Dann habe ich mich vermutlich nur zu blöd angestellt. Vor zwei Wochen, im Golden Score, versucht einen Eingang meines Gegners mit Hüftblock zu verhindern. Habe den Hüftblock mit der rechten Hand zu unterstützen versucht und....krrracks. Kleiner Finger rechte Hand an allen drei Gelenken verrenkt. Kann schonmal passieren, gelle?
Generell kann man sich beim Judo fast alles verletzen. Es kommt denke ich nur auf die Häufigkeit der Verletzungen an...

Gruss,
Jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

ausser man betreibt Leistungssport
Mit Leistungssport mein ich doch auch auf Wettkämpfe gehen und so. Ich meine es wird sich doch keiner beim O-Goshi Eingang den Finger brechen oder? Hab mich auch schon genüge verletzt, bei Wettkämpfen und Wettkampftraining. Allerdings noch nie wärend dem Prüfungsüben und ich bin mir sicher, dass man in der Schule kein Wettkampftraining macht oder???

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Clonk
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 438
Registriert: 30.07.2006, 20:29

Beitrag von Clonk »

Dann sieh's mal so, Judomax: Tori wirft O Goshi. Nun ist Uke nicht gut darauf vorbereitet, und prompt wird seine Hand gegen Gelenke gegen Toris Körper gedrückt. Kann passieren - ist's auch schon.
Gruß,
Clonk
Benutzeravatar
ctjones
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1034
Registriert: 19.02.2004, 08:08
Bundesland: Niedersachsen
Verein: VfB Langenhagen

Beitrag von ctjones »

Das ist dann auch entweder nur im Wettkampf so, oder Uke hat Angst zu fallen (im Prüfungstraining).
Bzw. wenn Ukes nicht drauf vorbereitet ist, dann hat der Trainer was falsch gemacht und Tori auch. Ich mache den Wurf doch nicht mit jemandem der ihn noch nie gemacht hat, das wäre dann nämlich Unsinn.

Ich schreibe jetzt von Wurf, gilt natürlich auch für allen anderen Techniken.
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

Genau ctjones und das meine ich auch mit dem von mir Gesagten.

Gruß Max :D
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Trax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 309
Registriert: 07.10.2006, 18:51

Beitrag von Trax »

Also, verletzen kann man sich überall. Aber was nütz es mir wenn ich darauf konzentriere was alles passieren kann? Das führt nur zu mehr Unsicherheit und imho letztlich zu einem größeren Risiko. Ich steig ja auch nicht in Auto und denke mir, das man damit gegen Baum donnern kann, oder?

Aber worum es hier geht...Leuten die Grundlagen vom Judo in der Schule zu zeigen.
Und da ist es nun mal wichtig zuerst eine ordentliche Falltechnik für einen Wurf zu beherrschen bevor man den versucht, weil geanau das Ursache von Verletzungen sein kann. Und deshalb sollte aki erstmal versuchen ein paar Falltechniken zu zeigen um denen die davor Angst haben, diese zu nehmen. Angst ist schließlich bei Anfängern der Hauptgrund für Fehler und damit letztendlich für Verletzungen.

Das größte Problem finde ich ist das die Lehrerin es falsch zeigt und der Rest es nachmacht. Dann fühlen sich einige bestätigt das es gefährlich ist (weils weh tut) und haben noch mehr Angst und machen wieder meher Fehler was zu nem größeren Verletzungsrisiko führt.

@ctjones: Wieso willst du mit jemanden keine Würfe machen der die nicht kennt? Wie soll man da was lernen? Ich meine, ich werde auch mit Würfen geworfen, wo ich mich als Anfänger hinterher frage, was das ist und die ich noch nie gesehen hab und wohl auch erst in ein paar Jahren lernen werde.

Grüße
Tobias
Wer andere neben sich klein macht, ist selbst nicht groß.
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

Ich glaube ctjones meint, dass man nicht jemand rumwerfen soll, der garkeine Ahnung hat von Fallen und so. Sonst ist das ja auch kein Problem und das ist eben in der Schule so das Problem.

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Christian
Administrator
Administrator
Beiträge: 2099
Registriert: 08.10.2003, 01:38
Bundesland: Niedersachsen
Verein: MTV Wolfenbüttel
Kontaktdaten:

Beitrag von Christian »

Irgendwo fängt man immer an,
habe vor den Sommerferien ein Schulprojekt über eine Woche geleitet, wo ich jeden Tag eine Schulklasse hatte, welche bei mir Judo gemacht haben.
Am Ende waren die kleinen Kinder (5. Klasse) dann soweit, dass sie Tomoe-nage werfen konnten. Also nicht übervorsichtig werden ;)
Mit entsprechender Vorbereitung ist das alles kein Problem und es ist auch niemandem etwas passiert.
schöne Grüße
Christian
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

Klar kommt halt immer darauf an, wie viele Stunden Sport sie haben und wie lange das geht. In 3 Wochen kann das nichts werden aber wenn sie es 1/4 Jahr machen dann ist da schon was dran zu machen.

Gruß MAx
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Trax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 309
Registriert: 07.10.2006, 18:51

Beitrag von Trax »

Judomax hat geschrieben:Ich glaube ctjones meint, dass man nicht jemand rumwerfen soll, der garkeine Ahnung hat von Fallen und so. Sonst ist das ja auch kein Problem und das ist eben in der Schule so das Problem.

Gruß Max
Hast recht, jetzt versteh ichs auch so. Ich hatte nur vorhin keine Zeit in Ruhe zu lesen. Sieht man wieder mal, wer erst liest, dann denkt und zum Schluss schreibt ist klar im Vorteil. :angel4

Grüße
Tobias
Wer andere neben sich klein macht, ist selbst nicht groß.
Benutzeravatar
ctjones
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1034
Registriert: 19.02.2004, 08:08
Bundesland: Niedersachsen
Verein: VfB Langenhagen

Beitrag von ctjones »

Ich sehe, wir verstehn uns doch ! :D
Was ich damit auch sagen will ist, das wenn man einen Anfänger wirft, daß man ihm erklären sollte, was man da macht und nicht einfach in die Matte dreschen. Wenn er weiß, was warum passiert, hat er garantiert weniger Angst.
(Klar, unbelehrbare Härtefälle gibt es immer. Eine kleine Annekdote dazu: Wir hatten ein Mädchen, das mit weiß-gelb nach den Ferien behauptete, die Fallschule vorwärts nicht mehr zu können. Nach ein paar mal Üben, wurde es immer schlechter statt besser, weil sie sich in Ihrer Angst vorm Fall immer höher puschte. So machte sie dann eine Fallübung so sch... bzw. wollte zu spät abbrechen, das sie sich selbst das Schlüsselbein brach!!!!)

Aber das sind die Ausnahmen, hoffentlich!!
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Judomax
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 540
Registriert: 21.10.2006, 20:47
Bundesland: Baden-Württemberg

Beitrag von Judomax »

Ich glaube auch gefährlich wird es, wenn dann einer da ist der nur Quatsch macht und es nicht ernst nimt und dann *klatsch* ist was kaputt.

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Benutzeravatar
Clonk
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 438
Registriert: 30.07.2006, 20:29

Beitrag von Clonk »

Da ist wohl ein Problem, aber da kann man sie einfach warnen. Dann entsteht vielleicht ein neues Problem: Angst. Und damit muss man auskommen, die Tatsache, dass sie etwas völlig Neues ausprobieren, verursacht sie größtenteils. Also: LANGSAM antasten, dann geht's bestimmt.
Gruß
Antworten