Risiken bei Würgegriffen
- Tori
- 2. Dan Träger
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- Verein: TV Mengen
Ich war mal Kampfrichter, ist aber schon ein paar Tage her.
Einmal ist mir auch so eine ähnliche Situation vorgekommen. Ich habe dann den Kampf selbständig abgebrochen. Der Trainer von Uke meinte zwar, das nicht abgeschlagen worden ist, aber als er sah wie torkelig der Judoka hochkam, hat er meine Entscheidung, Ippon zu geben, eingesehen.
Denn mir ging es bei meinem Einsätzen immer zuerst um das wohl beider Kämpfer.
Einmal ist mir auch so eine ähnliche Situation vorgekommen. Ich habe dann den Kampf selbständig abgebrochen. Der Trainer von Uke meinte zwar, das nicht abgeschlagen worden ist, aber als er sah wie torkelig der Judoka hochkam, hat er meine Entscheidung, Ippon zu geben, eingesehen.
Denn mir ging es bei meinem Einsätzen immer zuerst um das wohl beider Kämpfer.
MM
2. Dan Judo
1. Dan Jiu Jitsu
2. Dan Judo
1. Dan Jiu Jitsu
Wackelig hochkommen reicht eigentlich nicht für Ippon, der Kämpfer muss schon weg sein.
Ich hatte es mal, dass der Kämpfer nach einem Würger aufgestanden ist und dann 1 sec. später wieder umgekippt ist und kurz weg war. Wenn er aber aufsteht, zwar ein bischen wackelt, aber sofort weiter kämpfen kann, dann geht der Kampf weiter.
Wenn ein Kämpfer auf der Matte kurzzeitig bewusstlos wird, egal aus welchen Grund, dann ist der Kampf für ihn zu Ende. Außer wenn ein Arzt da ist der feststellt, dass er weiter kämpfen kann.
Das ist mir auch schon passiert, nach einer harten Landung (kein Ippon), war der Kämpfer für 2 sec. weg, ich habe ihn nur weiter kämpfen lassen weil der Wettkampfarzt da war, der sagte er habe keinerlei Bedenken.
Bei Würgegriffen, wenn man wirklich nicht weiß ob der Kämpfer weg getreten sein könnte, und der Würger schon eine Weile läuft dann ist es das beste Mate zu geben. Entweder der Kämpfer steht auf, weil der Würger nicht gut genug war, oder er bleibt liegen dann ist Ippon.
Bei gleichzeitigen Haltegriffen muss man dann natürlich sono-mama geben und gucken ob der Kämpfer noch da ist, wenn man es so nicht erkennen kann.
Da gibt es ja auch die berühmte Situation mit dem Doppel-Ippon
Es war bei einem großen Turnier ich glaube in der +-Klasse. Der eine Kämpfer hält den anderen im Haltegriff, der Gehaltene würgt, nach (damals noch) 30 sec. geben die KR Ippon für den Haltegriff. Als dann der Haltende nicht aufsteht merken sie, dass er abgewürgt worden ist. Da keiner wusste wann er abgewürgt worden ist haben beide Ippon erreicht. Der Kampf musste wiederholt werden.
Ich hatte es mal, dass der Kämpfer nach einem Würger aufgestanden ist und dann 1 sec. später wieder umgekippt ist und kurz weg war. Wenn er aber aufsteht, zwar ein bischen wackelt, aber sofort weiter kämpfen kann, dann geht der Kampf weiter.
Wenn ein Kämpfer auf der Matte kurzzeitig bewusstlos wird, egal aus welchen Grund, dann ist der Kampf für ihn zu Ende. Außer wenn ein Arzt da ist der feststellt, dass er weiter kämpfen kann.
Das ist mir auch schon passiert, nach einer harten Landung (kein Ippon), war der Kämpfer für 2 sec. weg, ich habe ihn nur weiter kämpfen lassen weil der Wettkampfarzt da war, der sagte er habe keinerlei Bedenken.
Bei Würgegriffen, wenn man wirklich nicht weiß ob der Kämpfer weg getreten sein könnte, und der Würger schon eine Weile läuft dann ist es das beste Mate zu geben. Entweder der Kämpfer steht auf, weil der Würger nicht gut genug war, oder er bleibt liegen dann ist Ippon.
Bei gleichzeitigen Haltegriffen muss man dann natürlich sono-mama geben und gucken ob der Kämpfer noch da ist, wenn man es so nicht erkennen kann.
Da gibt es ja auch die berühmte Situation mit dem Doppel-Ippon

Es war bei einem großen Turnier ich glaube in der +-Klasse. Der eine Kämpfer hält den anderen im Haltegriff, der Gehaltene würgt, nach (damals noch) 30 sec. geben die KR Ippon für den Haltegriff. Als dann der Haltende nicht aufsteht merken sie, dass er abgewürgt worden ist. Da keiner wusste wann er abgewürgt worden ist haben beide Ippon erreicht. Der Kampf musste wiederholt werden.
Das hab ich noch nie erlebt. Aber wenn der Haltende bewustlos ist, muss der Gehaltene doch rauskommen können oder war der andere so schwer???Da keiner wusste wann er abgewürgt worden ist haben beide Ippon erreicht. Der Kampf musste wiederholt werden.
Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Moin,
nein, hätte sie nicht. Wenn ich in Osae-Komi-Waza liege, oder Shime-Waza ausführe, dann freue ich mich allerhöchstens, wenn von unten kein Widerstand mehr geleistet wird! Da fange ich bestimmt nicht an, nachzusehen, ob alles in Ordnung ist bei Uke! Solange von da keine Schmerzensschreie kommen, mache ich doch wohl dicht, oder?
Wenn überhaupt, wäre das Sache des KaRi.
Das abgewürgt werden gehört nunmal zu den Risiken unseres Sports!
Grüsse,
Jan
nein, hätte sie nicht. Wenn ich in Osae-Komi-Waza liege, oder Shime-Waza ausführe, dann freue ich mich allerhöchstens, wenn von unten kein Widerstand mehr geleistet wird! Da fange ich bestimmt nicht an, nachzusehen, ob alles in Ordnung ist bei Uke! Solange von da keine Schmerzensschreie kommen, mache ich doch wohl dicht, oder?
Wenn überhaupt, wäre das Sache des KaRi.
Das abgewürgt werden gehört nunmal zu den Risiken unseres Sports!
Grüsse,
Jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."
Kann ich bestätigen, denn, wenn der nicht mehr rumzappelt, denke ich, dass er mich nur täuschen will und wenn ich unaufmerksam bin, sich befreien möchte oder dass er aufgegeben hat.Wenn ich in Osae-Komi-Waza liege, oder Shime-Waza ausführe, dann freue ich mich allerhöchstens, wenn von unten kein Widerstand mehr geleistet wird!
Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
So wie ich gehört habe war das wohl so weil der Haltende so schwer war, in der +-Klasse können das ja auch locker mal 30 kg mehr sein als der Gegner. Und wenn der Gehaltenen sich dann mehr auf den Würger konzentriert als aufs Befreien.Judomax hat geschrieben:Das hab ich noch nie erlebt. Aber wenn der Haltende bewustlos ist, muss der Gehaltene doch rauskommen können oder war der andere so schwer???
Halli Hallo,
ich möchte folgendes dazu sagen.:
1. Wie schon bemerkt wurde betreiben wir einen Kampfsport, bei dem es darauf ankommt, den anderen zu besiegen. (Nonnen-Hockey
)
Also wird der oder die Haltende niemals loslassen, bevor der Kampfrichter nicht entsprechendes sagt. Wir sind schließlich nicht in der U11, wo die Kinder beim Ansagen von Osae-komi wieder aufstehen.
2. Wie kann es Schuld vom Uke sein, der salopp gesagt, hingefetzt wird, davon benommen ist, in einen Sankaku-Haltegriff/Würger genommen wird und das Bewußtsein verliert???
3. Kampfrichterschuld?!
Ich bin selber Kari und habe ähnliche Situationen selbst erfahren und miterleben müssen.
Meine Meinung dazu:
Es gibt Situationen, in denen ein Kämpfer bewußtlos wird und keiner merkt was. Das ist ziemlich selten.
Meistenteils gibt es "Schlüssel"anzeichen für so etwas.
Es sind nicht immer die Beine die schlaff werden oder zu zucken anfangen.
Anzeichen sind auch die im Video zu sehenden reflexartigen Zuckungen, wie DerViki schon schrieb, geschlossene Augen können auch ein Anzeichen sein.
Es gibt sehr viele Sachen, die natürlich in dieser Extremsituation von Mensch zu Mensch differieren.
Ich glaube der Kampfrichter im Film hat den Kampf und das Geschehen nicht gefühlt und ist geistig nicht mitgegangen.
Man erkennt Handlungen und Anzeichen, die für die jeweilige Situation atypisch sind.
Vielleicht war der Kari nicht in der Lage das Geschehen richtig einzuordnen, aber einige der Anzeichen hätten ihn zumindest stutzig machen MÜSSEN, und ihn die Position wechseln lassen.
So viel dazu, Halleluja...LaberLaber
ich möchte folgendes dazu sagen.:
1. Wie schon bemerkt wurde betreiben wir einen Kampfsport, bei dem es darauf ankommt, den anderen zu besiegen. (Nonnen-Hockey

Also wird der oder die Haltende niemals loslassen, bevor der Kampfrichter nicht entsprechendes sagt. Wir sind schließlich nicht in der U11, wo die Kinder beim Ansagen von Osae-komi wieder aufstehen.
2. Wie kann es Schuld vom Uke sein, der salopp gesagt, hingefetzt wird, davon benommen ist, in einen Sankaku-Haltegriff/Würger genommen wird und das Bewußtsein verliert???
3. Kampfrichterschuld?!
Ich bin selber Kari und habe ähnliche Situationen selbst erfahren und miterleben müssen.
Meine Meinung dazu:
Es gibt Situationen, in denen ein Kämpfer bewußtlos wird und keiner merkt was. Das ist ziemlich selten.
Meistenteils gibt es "Schlüssel"anzeichen für so etwas.
Es sind nicht immer die Beine die schlaff werden oder zu zucken anfangen.
Anzeichen sind auch die im Video zu sehenden reflexartigen Zuckungen, wie DerViki schon schrieb, geschlossene Augen können auch ein Anzeichen sein.
Es gibt sehr viele Sachen, die natürlich in dieser Extremsituation von Mensch zu Mensch differieren.
Ich glaube der Kampfrichter im Film hat den Kampf und das Geschehen nicht gefühlt und ist geistig nicht mitgegangen.
Man erkennt Handlungen und Anzeichen, die für die jeweilige Situation atypisch sind.
Vielleicht war der Kari nicht in der Lage das Geschehen richtig einzuordnen, aber einige der Anzeichen hätten ihn zumindest stutzig machen MÜSSEN, und ihn die Position wechseln lassen.
So viel dazu, Halleluja...LaberLaber

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