Nage Ura no Kata

Nage-no-Kata, Katame-no-Kata, Gonosen-no-Kata und verwandte Kata
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Jobi
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von Jobi »

blücher hat geschrieben:So ein langes Posting und trotzdem nichts gesagt. ...

Jetzt hat hier mal einer von denen selber geschrieben die Verantwortung haben dafür was mit den Katas gemacht wird. Rausgekommen ist aber nichts.
Also, so empfinde ich das nicht, ist für mich sehr aufschlußreich und auch nachvollziehbar. Den allermeisten Freizeit-Judoka (und nichts anderes ist man mit 2. oder 3. Dan) ist diese Art, sich eine Kata zu erarbeiten, gar nicht möglich, da sie ja nicht nach Japan kommen. Wo sonst, bitte schön, wenn nicht von einem Kodokan-Lehrer 8. oder 9. Dan, soll man denn Kodokan-Kata lernen?
Mit freundlichen Grüßen
Jobi


Wer das Ziel kennt, kann entscheiden.
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Wer Ruhe findet, ist sicher.
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st.gregor

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von st.gregor »

Entweder ist das eine schamlose Beleidigung Eurer Lehrer oder diese können schon weder Laufen noch Stehen noch Werfen.
Hallo califax,
was meinst Du in diesem Zusammenhang mit "oder"? Wenn das wirklich der Kodokan-Standard ist, dann sagt das sehr, sehr viel über diese Organisation aus. Aber nichts Gutes...
Es gibt zu diesen Darbietungen in Italien eine ausführliche Debatte im judoforum.com, in der auch kein gutes Haar an dieser Vorführung gelassen wird und das von Leuten, die wohl als recht beschlagen im Bereich der Judo-Kata gelten dürften.
Wolfgang Dax-Romswinkel hat diese Kritik dort angenommen und wird sicher seine Lehren daraus ziehen können.
Und ja, es stimmt: Im direkten Vergleich mit der Koshiki no kata bei Kano ist dieser Versuch eine Katastrophe. Und wenn auf die in Italien gezeigte Weise Kata in den LV des DJB vermittelt wird, dann bedarf es keiner Debatte mehr darüber, warum Kata im Sportjudo keinen Stellenwert mehr hat, von der eines Wettkampfturnierpokalpaartanzes abgesehen.
Da sollte man vielleicht mal dran arbeiten... :angry4
Geht mich ja zum Glück nichts an.

Grüße

Stephan
califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Jobi hat geschrieben:
blücher hat geschrieben: Den aller meisten Freizeit-Judoka (und nichts anderes ist man mit 2. oder 3. Dan) ist diese Art, sich eine Kata zu erarbeiten, gar nicht möglich, da sie ja nicht nach Japan kommen. Wo sonst, bitte schön, wenn nicht von einem Kodokan-Lehrer 8. oder 9. Dan, soll man denn Kodokan- Kata lernen?
Wenn das gezeigte der Standard ist und wirklich der Lehre des Kodokan entspricht, gibt es überhaupt keinen Grund, "Kodokan-Kata" zu lernen. Dieses peinliche disfunktionale Rumgestolper hat keinen Nutzen außer dem, die Tanzpartner öffentlich zu blamieren.
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yamamoto

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von yamamoto »

Gast hat geschrieben:Vielleicht hast du einiges überlesen.

Er hat doch klar gesagt, dass er keine Verantwortung für Kata im DJB hat, sondern um Hilfe gebeten wurde, und er hat uns alle zum Randori- und zum Kata-Training eingeladen und angeboten, die Dinge zu erklären und zu demonstrieren.

Was willst du denn noch mehr?

Ich möchte meinen Vorschlag, sich mit dieser Kata auf dem Forumstreffen zu befassen, noch einmal wiederholen.
Jemand, der sich wie Sauerbier anbietet, diese Kata zu unterrichten, übernimmt damit Verantwortung :D
yamamoto

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von yamamoto »

califax hat geschrieben:Wenn das gezeigte der Standard ist und wirklich der Lehre des Kodokan entspricht, gibt es überhaupt keinen Grund, "Kodokan-Kata" zu lernen. Dieses peinliche disfunktionale Rumgestolper hat keinen Nutzen außer dem, die Tanzpartner öffentlich zu blamieren.
Jûdô tut Deutschland eben gut :D
califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

st.gregor hat geschrieben: Und ja, es stimmt: Im direkten Vergleich mit der Koshiki no kata bei Kano ist dieser Versuch eine Katastrophe.
Dazu braucht man diesen direkten Vergleich gar nicht. Man erkennt doch, was in der Kata gelehrt werden soll: Würfe, Angriffe, Verteidigungen, Shizen Tai, Paßgang und das alles mit möglichst ökonomischem Einsatz der Anatomie. Und man sieht, daß nichts davon erbracht wird, ja daß es den Tänzern teilweise völlig unbekannt zu sein scheint, daß man stattdessen kläglich daran scheitert, unverstandene Bewegungen zu kopieren.
Das erinnert alles sehr an den Cargo Cult auf einer Pazifikinsel...
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Makikomi Kid
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von Makikomi Kid »

Ok, das Problem ist doch, das beschlossen wurde diese Kata zu unterrichten/ prüfen. So wie ich das sehe, hat Herr Dax-Romswinkel sich dann ein Bein ausgerissen, um dafür zu sorgen, dass dies so gut wie unter diesen Umständen möglich umzusetzen.

Das ist die eine Ebene der Diskussion.
Die andere Ebene scheint zu sein, dass die Judo Kata nicht verstanden worden sind, und leblos gelehrt werden (wobei hier der Bezug zu den Videos aus Italien hergestellt wird). Aus dem Thread im US Forum entnehme ich, dass diese Einstellung zumindest auch von einigen Japanern (und anderen) geteilit wird. Was mich wiederum zu dem Schluss bringt, dass es wohl noch Leute gibt, die meinen es richtig/anders/besser (sucht euch eure präferierte Variante aus) können.

Was ja wiederum hoffen lässt, dass dieses Wissen geteilt wird.


Die Frage die sich mir jetzt stellt ist: Wie können wir dafür sorgen, dass die Kata wieder besser verstanden werden?
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yamamoto

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von yamamoto »

Bei allem Spaßfaktor, den dieser Faden mittlerweile bietet: Es sind noch Fragen offen:
yamamoto hat geschrieben:Was hat es denn mit Shu-ha-ri zu tun, daß man die Inhalte nicht mehr (so) unterrichtet, wie Kanô es getan hat? Kannst du das bitte erschöpfend erklären? Du musst eine völlig andere Bedeutung des Prozesses kennen, der mit Shu-ha-ri beschrieben wird.
Makikomi Kid hat geschrieben:Die Frage die sich mir jetzt stellt ist: Wie können wir dafür sorgen, dass die Kata wieder besser verstanden werden?
Es scheint Bedarf an einer Lösung des deutschen Kata-Problems zu geben. Die Videos im Internet sind es ja wohl nicht.

Wie schaut's aus?
califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Gneisenau hat geschrieben:
califax hat geschrieben:Nicht die erbärmlichen Leistungen der Leistungselite und Trainerausbilder sind also das Problem sondern die Kritik daran.
DDR-Kommunismus in Reinstform.
Ja, wenn du unbedingt eine "Leistungselite" haben willst, dann bist du wieder auf dem Weg zum DDR-Kommunismus. Wenn es dich glücklich macht.
Eigentor, klassisches. :alright
Diese Leistungselite nennt der DJB Kader. Wie in der DDR. Und gleichzeitig wird versucht, jede Kritik an diesem Kader mit sehr durchschaubarem Argumentierem ad hominem, Trollflutungen, Gastaccounts und Moderationsmißbrauch zu unterbinden. Wie in der DDR. Bonzen und ihre Kettenhunde sind doch überall gleich.
Und BTW, schlechtes Ablenkungsmanöver. Um den Punkt, um Du so ungeschickt herumredest, noch einmal zu wiederholen:
In Euren Augen, eure multipel identitätsgespaltene Generalität, ist scheinbar nicht das (sogar freiwillig öffentlich demonstrierte) mangelnde Können der Ausbilder und Wettkampfkader das Problem sondern die Kritik daran.
Und das freilich sagt sehr viel aus.
Gneisenau hat geschrieben: Die große Masse der Leute hier üben aber doch wohl für sich selbst. Und da hat es jeder selbst in der Hand, die Sachen so zu machen, wie er sie für richtig hält, und vor allem auch so lange zu üben, bis er sie richtig kann.

Wer zum Üben zu faul ist, sondern sich nur in alter DDR-Manier von der Obrigkeit bedienen lassen will, dem sei das unbenommen. Aber eins ist sicher: so jemand wird Judo nie richtig lernen.
Und was genau haben diese Binsenweisheiten mit diesem Thread zu tun?
Was, außer einem weiteren durchsichtigen Versuch, vom Problem abzulenken, bringt das jetzt? :dontknow

Also erneut ein Versuch, zum Thema zurückzukommen:
Wie ist die Überlieferungskette der Nage Waza ura no Kata?
Wer kann sie kompetent lehren aufgrund welcher jahrelangen Ausbildung darin?
Wenn sie heute anders gelehrt wird, als zu Mifunes Zeiten: Sind die heutigen Lehrer besser oder wenigstens ebenso gut wie Mifune? Haben sie also die Fachkompetenz, die nötig wäre, um diese Kata ohne großen Informationsverlust zu verändern?
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Gast

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von Gast »

califax hat geschrieben:Wenn sie heute anders gelehrt wird, als zu Mifunes Zeiten: Sind die heutigen Lehrer besser oder wenigstens ebenso gut wie Mifune? Haben sie also die Fachkompetenz, die nötig wäre, um diese Kata ohne großen Informationsverlust zu verändern?
Das steht doch indirekt da oben!
Wolfgang Dax-Romswinkel hat geschrieben:Abgesehen davon, dass oben richtigerweise geschrieben wurde, dass die Darstellungen im Film und im Buch bei Mifune teilweise abweichend sind, gibt es eine ganze Reihe von Unterschieden zwischen Mifune, Ochiai und Sugata (die beiden letzteren allerdings sehr ähnlich), die ich teils geringfügig, teil gravierend einschätze. Bei meinen Lehrgängen gehe ich übrigens sehr detailliert auf diese Unterschiede ein, wenn es die Zeit zulässt.
Daraus geht doch hervor, dass sie heute anders gelehrt wird als von Mifune und dass die Abweichungen zum Teil als gravierend eingeschätzt werden. Merkwürdigerweise scheinen die Unterschiede niemanden zu interessieren.

Bessere Lehrer gibt es in Japan wohl nicht mehr und Mifune ist auch schon lange tot. Deshalb ist ein Vergleich mit Mifune erstens sinnlos, zweitens gar nicht möglich und drittens würde sich sicher kein halbwegs seriöser Judoka anmaßen, sich mit Mifune zu vergleichen.

Man kann die Kata ganz sterben lassen oder sein Bestes tun. Mehr geht nicht.
califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Scharnhorst hat geschrieben: Die Fragen, die du stellst, beziehen sich ja fast nur auf organisatorische Dinge (wer? wo? bei wem? etc.), haben aber ja inhaltlich nichts mit der Kata zu tun.
Das ist falsch. Es ist eben genau die Frage nach den Inhalten der Kata und ob sie in dem, was man jetzt als NWunK verkaufen möchte, überhaupt noch enthalten sind.
Wenn mir jemand ein Säbelzahntigersteak anbietet, frage ich auch nicht, wie man das grillt, sondern woher auf einmal der Säbelzahntiger kommen soll.
Ein seriöser Anbieter wird dann die Herkunft und Echtheit des Fleisches belegen, statt krampfhaft von diesen Fragen abzulenken.
Scharnhorst hat geschrieben: Also: was genau willst du wissen?
Das hier möchte ich wissen:

Wie ist die Überlieferungskette der Nage Waza ura no Kata?
Wer kann sie kompetent lehren aufgrund welcher jahrelangen Ausbildung darin?
Wenn sie heute anders gelehrt wird, als zu Mifunes Zeiten: Sind die heutigen Lehrer besser oder wenigstens ebenso gut wie Mifune? Haben sie also die Fachkompetenz, die nötig wäre, um diese Kata ohne großen Informationsverlust zu verändern?

In anderen Worten: Sind die Anbieter dieses Produktes, die sich hier so große Mühe geben, Fragen nach der Echtheit und Qualität des Produktes zu bekämpfen, ein Fall für den Verbraucherschutz?
Euer Verhalten legt dies mittlerweile nahe. :angry4
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califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Gast hat geschrieben: Daraus geht doch hervor, dass sie heute anders gelehrt wird als von Mifune und dass die Abweichungen zum Teil als gravierend eingeschätzt werden. Merkwürdigerweise scheinen die Unterschiede niemanden zu interessieren.
Mich würden diese Unterschiede sehr interessieren. Um diese Unterschiede auf Seminaren erläutern zu können, müßte man aber die alten originalen Inhalte kennen.
Deshalb noch einmal: Wie ist die Überlieferungskette? Wer hat wann warum welche Änderungen vorgenommen?
Wer kennt die ursprünglichen Inhalte, um sie mit den heutigen vergleichen zu können?
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st.gregor

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von st.gregor »

Mifune --> direkte Schüler von Mifune (z.T. noch lebend) --> direkte Schüler der direkten Schüler von Mifune (z.T. auch in Deutschland)

So etwas nennt man eine "Traditionslinie" - und die ist in diesem Fall sehr kurz.
Kurze Verständnisfrage: Verstehst Du "Schüler von" hier im japanischen Sinne ("Ich trainiere seit 25 Jahren im Dojo von Sensei XY") oder im westlichen Sinne ("Ich hab da mal ein Video von xy gesehen, kenne auch vieeeeele Bücher von und über xy und durfte als ich eine Woche in Japan war mal bei xy ins Dojo reinschauen")?
Denn relevant wäre in dem hier diskutierten Zusammenhang nur die erste Variante und falls Du das so gemeint haben solltest - wovon ich ausgehen muss - dann hätte ich doch gerne die Namen der deutschen Schüler - und nein, WDR gehört deutlich nicht in diese Kategorie...

Grüße

Stephan
califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Scharnhorst hat geschrieben:
califax hat geschrieben:Das hier möchte ich wissen:

Wie ist die Überlieferungskette der Nage Waza ura no Kata?
Mifune --> direkte Schüler von Mifune (z.T. noch lebend) --> direkte Schüler der direkten Schüler von Mifune (z.T. auch in Deutschland)
Wer waren diese direkten Schüler von Mifune und warum werden dann von WDR so große Unterschiede zwischen Mifunes Variante und seiner Variante attestiert?
Scharnhorst hat geschrieben: Die direkten Schüler von Mifune haben die Kata nicht verändert. Sie haben sie so weitergegeben, wie Mifune sie gezeigt hat. Und so wird sie bis zum heutigen Tag weiter unterrichtet.
Du behauptest also, daß Dax-Romswinkel (immerhin derjenige, der für den DJB diesen Karren zieht) in diesem Punkt öffentlich in diesem Forum lügt? Kannst Du diese Behaupung belegen?

WDR hat heute in diesem Thread geschrieben:
Abgesehen davon, dass oben richtigerweise geschrieben wurde, dass die Darstellungen im Film und im Buch bei Mifune teilweise abweichend sind, gibt es eine ganze Reiche von Unterschieden zwischen Mifune, Ochiai und Sugata (die beiden letzteren allerdings sehr ähnlich), die ich teils geringfügig, teil gravierend einschätze. Bei meinen Lehrgängen gehe ich übrigens sehr detailliert auf diese Unterschiede ein, wenn es die Zeit zulässt.
Kannst Du bitte belegen, daß sich WDR diese teils gravierenden Unterschiede (und eine ganze Reihe davon) nur einbildet?
Denn irgendwie müssen diese Änderungen ja in die Kata hineingekommen sein.
Ohne Belege glaube ich da eher WDR, der seine Behauptung schließlich öffentlich unter Nennung seiner Identität und seiner Rolle in der Sache gemacht hat.
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Scharnhorst hat geschrieben:Lieber califax,

du versuchst schon wieder abzulenken und von der inhaltichen Diskussion wegzukommen.
Ich stelle nach wie vor dieselben Fragen nach dem Ursprung und der Qualität der in den Seminaren verkauften Inhalte.
Scharnhorst hat geschrieben: Wir wollen dir ja gerne helfen
Herrje, "Ihr" kennt ja offensichtlich nicht einmal die Aussagen von Dax-Romswinkel, dem offiziellen DJB-Mann!, zu den Inhalten dieser Kata und bezichtigt diesen en passant, er würde über die Inhalte dieser Kata Lügen verbeiten.
Wie wollt "Ihr" denn da helfen?
Und wem vor allem? :irre

Vielleicht kann sich ja WDR selbst noch einmal näher zu den Änderungen im Inhalt der Kata äußern.
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Makikomi Kid
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von Makikomi Kid »

Ich glaube Califax hat in dem Sinne keine konkreten Frage zur Kata. Er möchte glaube ich eher wissen, wie ein Debakel wie mit den anderen Kata ausgeschlossen werden kann. Und er möchte wissen auf welcher Grundlage gelehrt wird.
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st.gregor

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von st.gregor »

Lieber Scharnhorst,
wenn ich die Weisheit des DJB in Frage stelle, eine (übrigens nach offizieller Kodokan-Lesart) "tote" Kata zum Gegenstand der offiziellen Dan-PO zu machen, so hat dies nichts mit technischen Detailfragen zu tun, die ich im Zweifel gar nicht an dich richten könnte, da Du ja diese Kata ja auch nicht kennst - und noch viel weniger kannst. Woher ich das weiss? Weil selbst derjenige, der bei der Vermittlung dieser Kata im DJB (gegen seine eigene Einsicht) federführend mitarbeitet (WDR) diese Kata nach seinem eigenen, hier vertretenen Kataverständnis, nicht beherrscht. Wenn Du nicht über Erkenntnisquellen verfügst, die allen anderen hier fehlen, hast Du - mit Verlaub - im Sinne der Kampfkunst Judo keine Ahnung von dieser Kata.
Also versuch bitte nicht die Debatte über Sinn und Unsinn dieser Kata durch dein insistieren auf Punkte, die hier niemanden interessieren (zumal diese Fragen hier auch gar nicht beantwortet werden könnten) zu torpedieren, das ist ein dann doch zu billiges Blendmanöver und soll wahrscheinlich die Kritiker dazu verleiten, gegen dich ausfallend zu werden, damit dieser Faden dann wegzensiert werden muss. Nö, machen wir einfach mal nicht...
Diese Fragen tragen - genau wie die von califax - absolut nichts zur inhaltlichen Diskussion bei, sondern sollen offensichtlich nur vom Thema wegführen.
Wer hat dich eigentlich dazu berufen, hier zu entscheiden, was Inhalt einer Diskussion ist? Wer hat dich befugt, festzustellen, was hier Thema ist und was nicht? Bist du hier etwa Moderator? Nein? Dann diskutier doch einfach mal mit und lass sich den Faden einfach dahin entwickeln, wohin auch immer er führt - ja, das kann auch mal wehtun...
Könntest du dir also bitte mal die Mühe machen, einfach auf die Fragen zu antworten, die gestellt wurden und nicht auf die, auf die du aus unerkennbaren Gründen die Antwort zu kennen behauptest? Geht das?
Danke...

Grüße

Stephan
califax
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von califax »

Makikomi Kid hat geschrieben:Ich glaube Califax hat in dem Sinne keine konkreten Frage zur Kata.
Doch schon. Diese konkreten Fragen habe ich ja gestellt. Wäre die NWunK unverändert in geschlossener Abstammung auf Kano oder Mifune (den ersten :) ) zurückzuführen, wäre ein Studium dieser Kata m.E. uneingeschränkt für alle an Kampfkunst interessierten zu empfehlen, egal, welche Kampfkunst man jeweils ausübt.
Diese Kata wäre sehr wahrscheinlich ein Schatz an Inhalten von der oberflächlichen Form (den "Techniken") über die Schulung von Körper und Kampfpsychologie bis zu den didaktischen Verknüpfungen in andere Kata und Drills.

Meine Fragen zielen eigentlich darauf ab, wieviel von diesem Wissensschatz, auf den sich der Name der Kata ja bezieht, noch überliefert ist. Oder ob es sich nicht möglicherweise um eine bloße Technikansammlung handelt, die den Ansprüchen von Sportfunktionären genügen mag, aber inhaltlich eben NICHT mehr die Nage Waza ura no Kata ist.
Da winkt jemand mit einem Paket italienischer Käse, auf dem ein berühmer Name prangt. Ich möchte wissen, ob der Inhalt des Paketes wirklich der berühmte Italiener oder einfach moderner Analogkäse ist.

Das ist sehr konkret. Da geht es sehr konkret um den Inhalt und um nichts anderes.
Makikomi Kid hat geschrieben: Er möchte glaube ich eher wissen, wie ein Debakel wie mit den anderen Kata ausgeschlossen werden kann. Und er möchte wissen auf welcher Grundlage gelehrt wird.
Richtig. Die Grundlage, auf welcher gelehrt wird, legt nämlich den Inhalt fest. Man kann bei einer Kata nur erklären und korrigieren, was man selbst sehr gründlich gelernt hat.
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Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von Makikomi Kid »

Gast hat geschrieben:
Makikomi Kid hat geschrieben: Was für ein "Debakel" meinst du denn?
Mit Debakel meine ich ein inhaltsleeres Vorturnen.

Ich verweise auf die oben verlinkten Kata von der EC. Die Zeigen, dass der SInn der Kata nicht verstanden wurde.
Zuletzt geändert von Makikomi Kid am 02.01.2011, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Wolfgang Dax-Romswinkel

Re: Nage Ura no Kata

Beitrag von Wolfgang Dax-Romswinkel »

califax hat geschrieben:Vielleicht kann sich ja WDR selbst noch einmal näher zu den Änderungen im Inhalt der Kata äußern.
Ich habe nichts über Änderungen der Inhalte geschrieben, sondern sondern über Unterschiede in der Ausführung auf den mir zur Verfügung stehenden Filmaufnahmen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. (Jetzt abgesehen von der anderen Kontertechnik gegen o-uchi-gari, die ja bei Mifune selbst im Buch gegenüber dem Film ausgetauscht ist).

Ganz offensichtlich wird im (Mifune-)Film, der vor dem (Mifune-)Buch erschienen ist, entweder eine ältere Fassung der Kata gezeigt oder Mifune selbst variierte die Kata nach Bedarf/Belieben. Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob es Unterschiede bei seiner eigenen Ausführung gegenüber den Ausführungen gab, die er unterrichtet hat. Dies liegt allerdings bei einigen der sichtbaren Unterschiede nahe. Wir wissen auch nicht, ob er die Kata nach Erscheinen seines Buches noch weiter entwickelt hat.

Weiterhin steht die Aussage eines seiner direkten Schüler (9. Dan), dass Mifune die Kata nie als Ganzes fertig gestellt hat. Den Namen dieses Schülers werde ich aber nicht nennen, da ich mir nicht vorstellen, kann, dass er zum Gegenstand dieser Forumsdiskussion werden möchte).

Die Budoin Kokusai, eine Organisation mit Hauptsitz in Tokyo, die Mifune mit gegründet hat, gibt an, dass diese Kata von K. Ito, einem engen Schüler und erstem Generalsekretär der Organisation "verfeinert" wurde. Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen, die die Kata dort trainiert haben (auch teilweise schon über einen längeren Zeitraum) und habe mir das Buch von Ito angeschaut. Hier sind in der Tat Veränderungen vorgenommen worden, die ich als Veränderung der Inhalte bezeichnen würde. Ich werde hoffentlich Gelegenheit habe, bei meinem nächsten Besuch in Japan dort zu trainieren und mir das life anzuschauen, rein aus Interesse.

Japaner betrachten "ihre" Kata als Kulturgüter, die sie zu Ehren ihren Vorgänger weitergeben. Dies wurde mir in diesem ganzen Prozess noch einmal deutlich bewusst. Die alten Männer wissen, dass die Leistungen der Vorfahren auf ewig verschwinden werden, wenn sie sei nicht weitergeben. Derzeit ist Tenjin-shinyo-ryu bedroht und ich habe hautnah mitbekommen, wie es um diese Ryu steht, aber das ist ein anderes Thema.

Ich kann unmöglich aus eigenem Urteil sagen, wie authentisch das ist, was ich vermittle. Ochiai-sensei kann es sicherlich und er hat sich alle Beine ausgerissen, mir so gut es geht zu helfen. Ich weiß, dass er sehr glücklich über die Entwicklung und das Interesse an der Kata in Deutschland ist. Deshalb halte ich es zwar aufgrund der logistischen Probleme für eine Schnapsidee, die Kata in das Prüfungsprogramm aufzunehmen, bin aber trotzdem froh darüber, dass sie nun weiter gepflegt wird.

Die Koshiki-no-Kata ist im Vergleich dazu ein ganz, ganz anderes und viel schwierigeres Problem. Sie stammt zwar aus der Kito-ryu, war aber dort nicht einheitlich formalisiert, da Kito-ryu kein Iemoto/Soke-System hatte. Es gab eine ganze Reihe Leute von Kito-ryu, die zum Judo "gewechselt" sind und die ihre unterschiedlichen Varianten der Kito-ryu-Kata sozusagen mitbrachten. Von Kano sind mir keine Aktivitäten bekannt, dass er die Koshiki-no-kata je beschrieben oder vereinheitlicht hätte. Die einzige Kata, die er komplett beschrieben hat, war Ju-no-Kata. Auf diese Art und Weise gab es nie einen wirklichen Standard für Koshiki-no-Kata und niemand wäre hergegangen, z.B. H. Nagaoka (der aus einem anderen Zweig der Kito-ryu stammte als Kano) zu sagen, dass er die Kata nun anders machen müsste.

Der letzte Menkyo-Kaiden von Kito-ryu (Kanemitsu) verstarb aus dem Kopf 1969 und war mit dem Kodokan regelrecht verfeindet. So hat er zum Beispiel die Graduierung zum 9. Dan Judo durch den Kodokan abgelehnt und den Gesandten wieder nach Hause geschickt. Später hat er die Graduierung aber akzeptiert (muss man sich mal vorstellen!).

Als Nagaoka nach dem Krieg merkte, dass es bald zu Ende gehen würde, wollte er noch einen jungen Nachfolger ausbilden, der ein wenig von Kito-ryu herüber retten kann: Toshiro Daigo, damals Anfang 20, alljapanischer Meister und nicht wirklich an Kito-ryu und Koshiki-no-Kata interessiert. Das hat er vor einigen Jahren so erzählt und ergänzt, dass er heute bedauern würde, nicht mehr von Nagaoka mitgenommen zu haben. Heute ist Daigo derjenige, der weiß, dass er Mitte 80 ist und es an ihm liegt, das verbleibende zu erhalten und zu überliefern und deshalb die Kata wie ein Verrückter unterrichtet (zweimal die Woche am Kodokan) und eine große Veröffentlichung plant. Er hat eine Gruppe von Schülern um sich geschart, die aber auch schon alle im Rentenalter sind. Einer von diesen ist ein Freund und Lehrer für mich - jemand der auch ganz genau weiß, dass er schon 70 Jahre alt ist und jüngere Leute die Kata lernen müssen, wenn sie überleben soll.

Ich hoffe, damit ist auch die Frage von weiter oben beantwortet, warum die Kata heute anders unterrichtet wird, als sie Kano damals demonstriert hatte. Ich schrieb, dass dies unter anderem mit shu-ha-ri zu tun habe. Ja, Kano hatte zu diesem Zeitpunkt schon rund 50 Jahre Menkyo-Kaiden in Kito-ryu und Yamashita eine ähnlich lange Karriere. Sie hatten längst die Phase der strengen Form überwunden.

Es gibt noch eine Koshiki-no-Kata-Aufnahme von Samura, 10. Dan, die mir noch viel besser gefällt als Kanos (http://judoforum.com/index.php?/topic/4 ... by-samura/). Uke ist dabei T. Okaki (der von Otaki/Draeger).

Je tiefer man Koshiki-no-Kata studiert, desto mehr Fragen tauchen auf. So wie sich Samura bewegt, bewegt sich z.B. niemand, der eine 30kg schwere Rüstung an hat....

Ich bin, was diese Kata betrifft ganz am Anfang und zwar in aller Bescheidenheit. CK hat uns bescheinigt, dass wir in der relativen Wertung hätten besser abschneiden müssen, als wir es getan haben. Das ist aber vollkommen irrelevant. (Kann man beides im englischen Forum nachlesen). Für mich zählt nur eines, was diese Kata betrifft: wenn ich in 20 Jahren 70 bin, will ich in der Lage sein, sie so gut als möglich weiterzugeben.
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