HBt. hat geschrieben: ↑12.06.2023, 10:36
Ich bin der Ansicht, wir sollten noch deutlicher trennen, abgrenzen sowie ausgrenzen - jedes Geschlecht erhält seinen /ihren /es maßgeschneiderten Text!
Wäre mit der einen oder anderen Konfiguration oder sogar KI-Technologie möglich, zumindest bei Online-Texten. Die entsprechenden Texte könnten sich aufgrund des persönlichen Aufrufprofils anpassen. Wenn das mit personalisierter Werbung funktioniert, dann sollte das auch mit nützlicheren Inhalten funktionieren.
Sprache entwickelt sich und es setzt sich am Ende das durch, was
in der Praxis Zustimmung findet. Mich beruhigt, dass zahlreiche Regelungsvorstöße Sprache betreffend schon historisch gesehen letzten Endes nahezu immer zum Scheitern verurteilt waren.
Eine Folge zunehmender (scheinbarer) Individualisierung scheint irgendwann Ausgrenzung zu sein, die aus Abgrenzung hervorgeht. Dass die Gesellschaft sich zumindest in ökonomischer Hinsicht und damit zwangsläufig auch sozial zunehmend individualisiert, kann man wohl als Tatsache ansehen und hat viele Ursachen. Meiner Meinung nach käme es auf die Balance an, um soziale Netze nicht zu zerstören.
"Gendern" soll ja geschlechtergerecht repräsentieren. Allerdings geschieht das nicht selten wohl eher aus der Angst heraus, jemanden zu unterrepräsentieren und den "Shame" zu kassieren, als mit dem Vorsatz, dass sich ausnahmenslos alle nun miteinbezogen fühlen können.
Oft wirkt es einfach unbeholfen. Wenn ich selbst was beitragen muss, verwende ich bei hochdiversen Gruppen in der Tat häufig solche Ansprachen wie "...Menschen" oder einfach das Femininum und das Maskulinum.
Aber: Ich nehme auch einen Wandel der Diskussionskultur wahr, ein schwieriges Thema. Milde ausgedrückt, scheint es immer häufiger allein um die Deutungshoheit zu gehen, nicht mehr um den Austausch von Argumenten. So gibt es einige Themen, rezipiert in sozialen Medien und auch im "real life", bei denen man in den Augen der Themengeber nicht für Äußerungen qualifiziert erscheint, weil man bestimmte biologische oder soziale Merkmale aufweist...obwohl "man" als Individuum oder angeblicher Teil einer Gruppe teilweise sogar Gegenstand des Themas ist...ich formuliere das mal mit Absicht so abstrakt und sehr vorsichtig...habe ich alles am eigenen Leib erlebt und nicht nur einmal...
Was wird hier eigentlich gespielt und wer spielt mit wem?
Im Übrigen kommen die Entwicklungen auch (bei mir) auf der Matte an. Noch subtil, aber man merkt es. Ich bin noch nicht sicher, ob das bei mir und anderen nachhaltige Befangenheiten auslöst. Aber es gibt bestimmte Zwischentöne...
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