neue Kyu-Prüfung ab 2022

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nur_wazaari
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von nur_wazaari »

Fritz hat geschrieben: 22.12.2022, 14:46
Mal von der jeweils dargebotenen Technik-Darstellung abgesehen...

Jedes dieser Videos beginnt ca 10 Sek. lang mit einem hektischen Geflacker...

Und warum ist man nicht in der Lage als Deutscher Judobund, über die Video-Schnipsel "Technik-Dienstag" zu schreiben?
Warum muß da unbedingt ein englisches "Tuesday" unterbracht werden?...
Warum nicht wenigstens 火曜日 (kayobi) von wegen Japanisch als Judo-Fachsprache?
Sprache unterliegt halt auch immer Entwicklungen, kann man gut oder schlecht finden. Aber die übrige Kritik halte ich für absolut berechtigt, ich finde die Videos auch nicht besonders gut gelungen. Ich frage mich auch, wer die Zielgruppe sein soll. Kinder bis 12 Jahre? Dann mit Ausnahme des unerträglichen Vorspanns noch in Ordnung*.

*Oder eigentlich auch nicht, bin unentschlossen.
.
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Der (Technik)Dienstag ...

Beitrag von HBt. »

ist ein nerviger Schnellschuss ohne echtes Konzept - typisch für unser aktuelles Zeitgeschehen, ob dieser Kanal weiter gefüttert wird, bezweifele ich.

Mal sehen, was das kommende Jahr uns noch beschert, jetzt da das Marketing /die Problemfindung /die Lösungsfindung sich in professioneller Hand der ZEBRA-Gruppe befindet:
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Der (Technik)Dienstag ...

Beitrag von HBt. »

ist ein nerviger Schnellschuss ohne echtes Konzept - typisch für unser aktuelles Zeitgeschehen, ob dieser Kanal weiter gefüttert wird bezweifele ich.

Mal sehen was das kommende Jahr uns noch beschert, jetzt da das Marketing /die Problemfindung /die Lösungsfindung sich in professioneller Hand der ZEBRA-Gruppe befindet: https://www.dasjudoforum.de/forum/viewt ... f=4&t=9824

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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von nur_wazaari »

Ein Landesverband startet einen Aufruf, um Rückmeldungen zu erhalten:,
Hallo liebe Prüfer des...,

ich melde mich heute bei Euch mit der Bitte, mir Eure Erfahrungen mit der neuen Kyu-Ordnung mitzuteilen.

Wir sind aufgefordert, mögliche Probleme oder Unklarheiten zu sammeln und ... weiterzuleiten. Dafür wurde eine Online-Plattform installiert, in der ich Eure Zuarbeiten...eintragen kann.

Es geht nicht darum, das neue System in Frage zu stellen, sondern das bestmögliche Ergebnis in der finalen Phase zu erreichen. Ich freue mich auf Eure Zuarbeit und hoffe auf rege Teilnahme.
Meine Rückmeldung wäre: Macht doch was ihr wollt. In den Vereinen, in denen ich trainiert habe, wurden schon bei den alten Programmen etwaige Probleme halt umgangen. Schlechter geworden ist dadurch niemand. Abgesehen davon handelt es sich m.E. mitnichten um ein "System", allenfalls um ein Programm. Die Unterscheidung ist insbesondere für die Analyse und Identifizierung von Problemen von Bedeutung. So wird man hier und da wieder irgendwas innerhalb des Programms verschieben, neu anordnen, vielleicht streichen, vielleicht hinzufügen. Das Spiel kann man dann ewig treiben, ohne einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, ohne dass jemals irgendein Programm die Chance hat, sich einigermaßen zu bewähren.

Aber sei es drum, das Programm wird abgespult, die Lernziele werden vielleicht erreicht, es gibt einen verbindlichen programmatischen Standard. Geändert hat sich aber nun wirklich nichts, schon gar nicht systematisch.
.
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Ist das so? (Systeme & Programme, Effekte ...)

Beitrag von HBt. »

Meine Rückmeldung wäre: Macht doch was ihr wollt.
Zustimmung (Resignation?)
In den Vereinen, in denen ich trainiert habe, wurden schon bei den alten Programmen etwaige Probleme halt umgangen. Schlechter geworden ist dadurch niemand. Abgesehen davon handelt es sich m.E. mitnichten um ein "System", allenfalls um ein Programm.
Zustimmung (abhängig von der Perspektive?!)
Die Unterscheidung ist insbesondere für die Analyse und Identifizierung von Problemen von Bedeutung.
Jetzt wird es interessant, denn:
So wird man hier und da wieder irgendwas innerhalb des Programms
  • verschieben,
  • neu anordnen,
  • vielleicht streichen,
  • vielleicht hinzufügen.
Das Spiel kann man dann ewig treiben, ohne einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, ohne dass jemals irgendein Programm die Chance hat, sich einigermaßen zu bewähren.
So betrachte ich den Umstand ebenfalls (spielbezogen). Als "nachhaltigen Effekt" würde ich mir tolles Judo als endgültige Ausgabe wünschen, doch was ist "tolles Judo"?.
Aber sei es drum,
  • das Programm wird abgespult,
  • die Lernziele werden vielleicht erreicht,
es gibt einen verbindlichen programmatischen Standard.
Du bringst es (so nüchtern) auf den Punkt.
Geändert hat sich aber nun wirklich nichts, schon gar nicht systematisch.
Und schon platzt die Blase, und das ist doch ziemlich traurig.

@nur_wazaari
In welche Richtungen kann (könnte) sich das SYSTEM ändern und wo durch tut (täte) es dieses? Können wir dem SYSTEM einen Namen geben, können wir es zufriedenstellend beschreiben? ... u.s.w.

Gruß,
HBt.
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Re: Ist das so? (Systeme & Programme, Effekte ...)

Beitrag von nur_wazaari »

HBt. hat geschrieben: 12.05.2023, 12:22 @nur_wazaari
In welche Richtungen kann (könnte) sich das SYSTEM ändern und wo durch tut (täte) es dieses? Können wir dem SYSTEM einen Namen geben, können wir es zufriedenstellend beschreiben? ... u.s.w.
Nur meine Ansicht/Meinung/Überlegungen etc. aus dem Hut:

Gesamtsystematisch:
Es kommt darauf an, was man mit einem System erreichen will. Zumindest für Judo schafft sich das nicht selbst. Zurzeit ist klar, was der DJB und die meisten Landesverbände, als Dachorganisationen mit vielen beherbergten Vereinen, erreichen wollen: Mitglieder gewinnen, halten, reaktivieren - den Haushalt ins Plus bringen und finanziell absichern, die Statistiken in Ordnung bringen, konsolidieren, die Außendarstellung auf dem Papier und in den Medien positiv konnotieren. Die Entscheidungsträger überzeugen. Darauf sind die allermeisten Aktionen derzeit ausgerichtet. Daran besteht ein öffentliches Interesse, es gibt in Deutschland eine historisch gewachsene, gesellschaftlich relevante Funktion der Vereine und ihre Gründung bzw. ihr Bestehen sind zum Beispiel in unserer Rechtsordnung gesondert geschützt, z.B. Art.9 GG, §§26 ff. BGB etc..

Aktueller Zustand:
Um eine möglichst niedrigschwellige Angebotssituation zu schaffen, müssen auch entsprechende Entwicklungs- und Ausbildungsprogramme dementsprechend ausgerichtet sein. Was heißt niedrigschwellig? Jeder sollte (a) die Anforderungen für eine (b) belegbare Weiterentwicklung erreichen können. Nicht zuletzt deshalb, um (c) neue Multiplikatoren auszubilden. Alle drei Punkte werden aufgrund von gesellschaftlichen Veränderungen usw. derzeit diskutiert, sprich man erzielt nicht die Erfolge, die es bräuchte, um auch zukünftig die Qualität zu sichern, um überhaupt genügend Multiplikatoren zu finden. Man hat also gehandelt, angepasst, den Einstieg erleichtert, den Wiedereinstieg beworben, führt Veranstaltungen durch und sorgt dafür, dass irgendwie jeder individuellen Erfolg haben kann. Vom Kleinkind bis zum Greis (zum Beispiel durch ein großes, vollumfängliches Judo-Festival).

Leistungssport:
Dann gibt es den Leistungssport. Dieser untersteht, wenn man das so sagen kann, der "Schirmherrschaft" der jeweiligen Innenministerien. Leistungssport ist in Deutschland eine Angelegenheit, die sich an internationalen Vergleichen misst. Internationale Vergleiche erfordern hohen finanziellen und wissenschaftlichen Aufwand, erfordern Geduld, eine eingewachsene und gleichzeitig flexible Struktur, kompetente Entscheidungsträger. Wohlgemerkt, im Hinblick auf den sportlichen Erfolg, die Anzahl an Medaillen, das Prestige und die jeweils nationale Wertschätzung.

Das einzige relevante Kriterium für Erfolg ist im internationalen Vergleich der Erfolg, der sportliche Output, die Medaille samt Medaillenspiegel. Alles andere ist aus dieser Sicht Kokolores, nicht relevant - die Zielvorgaben dabei sind erfüllt oder eben nicht, für jeden Wettkampf, für die Qualifikationsperioden, für die Olympiazeit. Das muss man sich leisten können, als Nationalstaat, als Gesellschaft, als Gesamtsystem. Die Risiken sind hoch, für alle am Leistungssport Beteiligten, für die Funktionäre. Läuft es nicht, werden vielleicht zwei Olympiaperioden lang die Zielvorgaben nicht erreicht, dann fällt dieser Arbeitsmarkt und damit auch das System zusammen. Es wird nicht weiter gefördert. Das ist die deutsche Situation für den Leistungssport. Judo ist hinsichtlich der Finanzierung und der Wertschätzung durchaus "gefährdet".

Leistungssport und Breitensport - eine meiner Meinung nach für Judo unzulässige Differenzierung - hängen in Deutschland eng zusammen. Da ist eine Binsenweisheit, alle Beteiligten wissen das. Judoka fangen im Verein an, nicht im Stützpunkt. Aber sobald sie im Stützpunkt sind, sind sie so gut wie nicht mehr im Verein präsent. Und sie multiplizieren nur noch spärlich.

Ist man im "Kader" angekommen, dann konzentriert sich alles auf den Leistungssport, auf die Erfolge, auf den Output. Im Übrigen kann man diese ökonomische Logik auch in den Graduierungsprogrammen finden - es zählen vor allem der Output, die Gürtelfarbe, die Bahnschranke, die Lizenz, die Stempelchen im Pass. Man hat noch ein paar sogenannte Judowerte dazu erfunden. Hinzu kommen Nadeln und Anstecker von diversen Sportbünden, hinzu kommen vielleicht hier und da mal im Lokalteil der Stadtzeitung erwähnte Urkunden. Das alles rahmen sich 90% aller Trägerinnen und Träger gerne ein. Ich habe auch genug von dem Zeug herumliegen, es interessiert mich persönlich nicht, auch nicht am Rande. Eher befremdet es mich - bin ich jetzt zwangsweise Teil des Systems, obwohl ich einfach nur das machte, was ich eben gerne mache?

Letztlich sind das alles weniger allgemein qualifizierte Nachweise, sondern eher Relikte, mehr Artefakte einer bestimmten Art von Organisation, innerhalb eines Tiegels und nicht etwa eines System, in jedem Fall aber einer Daseinsform, die langsam aber sicher aus der Zeit fällt. Das aktuelle System, nennen wir es mal so, gibt sehr viel auf Artefakte. Es handelt sich um eine Organisation, deren einziges relevantes Kriterium eine bestimmte Art des Erfolgs ist - der sportliche Erfolg, der im Judo ganz, ganz selten auch finanziellen Erfolg nach sich zieht. Es gibt hinreichend berühmte Ausnahmen, die ich nicht missgünstig betrachte, aber im Hinblick auf Judo doch mit einiger Skepsis wahrnehme.

Welche Kriterien könnte ein System also noch zugrunde liegen, abgesehen vom Erfolg? Diese Frage ist in unserer allgemeinen kapitalistischen und marktorientierten Logik (neutral und nicht wertend zu verstehen) sehr schwer zu beantworten. Paradoxerweise werden eben alle Systeme, die nicht einen gewissen Output oder einen gewissen Erfolg zugrunde legen, es sehr schwer haben sich durchzusetzen. Das ist nun mal so und in ein Stück weit sogar akzeptabel.

Allerdings muss dan ebenso akzeptabel sein, dass jede Entwicklung auch irgendwann stagniert - auch die neuer Systeme, Programme etc. Ich persönlich würde das zum Maßstab machen - wie entwicklungsfähig ist ein Programm, ein System? Wie kann auf neue Umstände reagiert werden? Wie wird gesichert, dass auch die Qualität nicht leidet, unter allen Bedingungen?

Das aktuelle Programm ist auf Sicherung ausgelegt, auf Schadensbegrenzung, nicht aber auf Innovation(!). Es ist eine Revision von weiteren, vorangegangenen Revisionen. Das muss nicht schlimm sein, das ist kein Beinbruch. Aber eine Progression ist nicht zu erkennen, im Gegenteil - sie ist nur bis zu dem Punkt vorgesehen, an dem eine mögliche Progression erst anfängt. Plakativ, der "schwarze Gürtel". Was wäre darüber hinaus progressiv? Zum Beispiel das gesellschaftliche Engagement, das Einzelnen ganz sicher zuzusprechen ist, aber nicht dem System, dem was ich unter Kanos Judo verstehen würde.

Um weitere Gürtelfarben, Nadeln und Urkunden mit einer offiziellen Anerkennung zu gewinnen, ist das aktuelle Kyu-Programm wohl alternativlos. Es bietet inhaltlich hier und da Spielräume, Angebote, ein frohes Gutdünken - das aber nicht systematisch. Es bietet einen Konsens an, den alle irgendwie umsetzen dürfen und müssen. Es ist einigermaßen basisdemokratisch entstanden und spiegelt den aktuellen, offiziellen Erkenntnisstand wieder. Zumindest innerhalb Deutschlands. Ich bin soweit dann nicht im Bilde, ob man sich auch international Expertise hinzugeholt hat oder zumindest mal über die Grenzen schielte. Ich weiß nur aus anderen Bereichen, dass das als fast unerlässlich angesehen wird, wenn man zukunftsträchtig agieren will. Auch im Judo wird zunehmend international gearbeitet, auch zum Beispiel mit Personal-Training im Leistungssport.

Ich vermute nach einiger Erfahrung mir dem angebotenen Programm wird sich jeder, der tatsächlich ambitioniert ist, selbst ein System geben müssen, während die Programme nur insoweit helfen können, dass zumindest hier und da Mindeststandards erfüllt werden.

Alles kann, nichts muss.
.
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Re: Ist das so? (Systeme & Programme, Effekte ...)

Beitrag von tutor! »

nur_wazaari hat geschrieben: 17.05.2023, 21:50 (...)
Ich persönlich würde das zum Maßstab machen - wie entwicklungsfähig ist ein Programm, ein System? Wie kann auf neue Umstände reagiert werden? Wie wird gesichert, dass auch die Qualität nicht leidet, unter allen Bedingungen?
(...)
Es wird von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe immer wieder betont, dass mit den Anforderungen für Kyugrade nur ein erster Baustein des neuen Graduierungssystems vorläufig in Kraft gesetzt wurde. Es werden in Kürze die Anforderungen für Dangrade folgen, die sich derzeit in einer intensiven Rückmeldeschleife mit den Landesverbänden befinden.

Alle Fragen, die in der derzeitigen Grundsatzordnung geregelt sind, werden derzeit zwischen Arbeitsgruppe und Vorstand/Präsidium abgestimmt. Erst wenn auch dieser Teil finalisiert ist, wird die systemische Entwicklung erkennbar werden.

Dabei wird es im Wesentlichen darum gehen, den Fokus von Prüfungen (mit all den damit verbundenen Formalia und Randerscheinungen) hin zur Unterstützung der persönlichen Entwicklung (also zu Ausbildung und Kompetenzerweiterung) zu verschieben.

Stay tuned
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systemisch

Beitrag von HBt. »

Vielen Dank nur_wazaari, ein herzliches Dankeschön für Deine umfangreichen Erläuterungen und Gedanken.

Mit tutors letztem Beitrag kann ich recht wenig anfangen, es klingt nach dem allgegenwärtigen Blabla um mich herum, auch wenn ich ihn selbstverständlich zu 100% verstehe. Inhaltlich gibt er einfach nichts her (nicht viel) ...

Es grenzt zum Teil ans Paradoxe.

Neuschreibung, Fortschreibung, ... die Revision der Revision! Und dabei liegt das Kernproblem auf der Hand, nämlich "der Wandel".

Bleiben wir / sie dran,
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(und zwar: hart am Wind)
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Re: Ist das so? (Systeme & Programme, Effekte ...)

Beitrag von nur_wazaari »

tutor! hat geschrieben: 18.05.2023, 06:18 ...Stay tuned
Ja in der Tat, man darf gespannt sein.
HBt. hat geschrieben: 19.05.2023, 10:40
Es grenzt zum Teil ans Paradoxe.

Neuschreibung, Fortschreibung, ... die Revision der Revision! Und dabei liegt das Kernproblem auf der Hand, nämlich "der Wandel".
Der unkontrollierbare und wenig analysierte Wandel ist wohl in der Tat eines der Kernprobleme. Hat man begriffen, wo die Reise wirklich hingeht? Ist man in der Lage, das zu berücksichtigen? Konkret, wird man die immer knappere Zeit durch immer knappere Anforderungen effizienter nutzen können, zur Ausbildung unserer Judoka? Denn dem immer größer werdenden Alltagsrahmen steht eine inhaltliche Reduktion der Tätigkeiten und Anforderungen gegenüber, weil dieser Alltagsrahmen ansonsten vollends gesprengt werden würde. Ein Mensch lebt nur mit einem Gehirn und der Tag hat 24 Stunden.

Ich will auch nicht falsch verstanden werden - es ist eine gewaltige Aufgabe, selbst nur ein neues Programm zu entwickeln, dass den (vermuteten) Anforderungen gerecht wird. Allerdings ist fraglich, ob man hier wirklich die Möglichkeiten ausgeschöpft hat und sich mehr um das Etikett kümmert, als um tatsächliche Inhalte. Und nur weil man viele Leute fragt, heißt das nicht, dass man auch die richtigen Leute fragt...zumal es auch überhaupt nicht transparent ist, wer denn nun Expertise beisteuert. Mir persönlich ist das relativ egal, aber es gibt sehr viele Leute, die genau das interessiert, fast noch mehr, als die eigentlichen Inhalte (die an sich sowieso dieselben sind, wie bisher).

Es werden daher mutmaßlich wohl dieselben Personen beteiligt sein, die auch schon die gefühlt letzten 10 Revisionen abgehalten haben. Man gibt dem Ganzen noch einen leicht mystischen Anstrich und versteckt sich (frei nach John Rawls) hinter einem Schleier des Nichtwissens, ohne das aber selbst zu merken. Das ist im Übrigen eine meiner Beobachtungen aus diversen anderen Tätigkeiten; frischer Wind bedarf frischer Personen. Das ist einfach nur menschlich, keine böse Feststellung. Man kann sich selbst nur bis zu einem gewissen Grad selbst überkommen.

Dass es so läuft wie gerade, ist nicht nicht weiter verwunderlich oder gar das Ende von Judo in Deutschland. Die Mittel sind eben begrenzt und irgendjemand mit bestimmten Marketingvorstellungen hat eben beraten, dass man die Leute "heiß" halten soll, indem man Einbindung suggeriert oder hier und da tatsächlich durchführt, "easy" kommuniziert und das ganz große Ding und eine möglichst hohe Wahlfreiheit, maximale Flexibilität verspricht.

Das was bisher als Ergebnis geliefert wurde, kann der Maximalankündigung - es läge ein neues System vor - aber nicht entsprechen. Ich bleibe dabei, es ist kein neues System, nicht mal ansatzweise, vielleicht sogar im Gegenteil - eher wurde das bestehende "System" durch die hohe Wahlfreiheit weiter zerlegt, vollends zum Programm reduziert. Mindestens aber wurden dieselben Inhalte neu angeordnet, alles ok. Aber mehr ist es nicht.

Und nebenbei wird aus taktischen Gründen Kritik weggelobt, es wird inhaltlich abgelenkt oder je nach Medium gar nicht darauf eingegangen. Manchmal wird vertröstet oder es wird irgendein Generikum angeboten. Diese Phänomen kann man allerdings innerhalb der gesamten DJB-Komunikation wiederfinden. "Wir nehmen das mal mit". Letztlich, niemand soll vergrätzt werden: Friede, Freude Eierkuchen.

Niemandem wird wehgetan und das ist durchaus auch ein Erfolg, ganz unironisch. Das Programm wird einen Rahmen liefern und es wird je nach Trainingskultur und Zielstellung ein individuelles Programm daneben geben - mit etwas Glück gibt es sogar Überschneidungen.

Edit, Ergänzung:

Judo ist ein Produkt (geworden?). Judo muss sich als eine von unzähligen wählbaren Alternativen präsentieren, mit der man die knappe Zeit verbringt - Judo muss sich auf Konsumentenseite lohnen, die Dachorganisation als Anbieter muss Marge machen, die Preise kalkulieren, dabei die Nachfrage ankurbeln. Daneben wird das Produkt differenziert, in der Palette soll für jeden etwas dabei sein. Damit das Konzept aufgeht, müssen alle Vertriebsstellen - vom Landesverband bis hin zum Verein - mitziehen. Die Multiplikatoren müssen dieses Judo nach außen hin vertreten, es wird umfangreich geschult, überzeugt, fast schon missioniert, mit großen Veranstaltungen, hier und da verhaltenem Bohei. Man lockt mit diversen Vorteilen bei Besuch der Veranstaltungen. Immer wieder wird dabei betont, dass das Konzept großartig sei und man letztlich einfach nur positiv gespannt sein dürfe - nüchtern betrachtet ist das Programm derzeit lediglich noch nicht fertig, befindet sich eigentlich noch in der ersten Phase, die man Konzeptionierung nennen könnte. Es gibt ein paar Eingeweihte, die in voller Kenntnis des inhaltlichen Arbeitsstandes sind. Es gibt aber schon Materialien, die natürlich fleißig interpretiert werden, das Programmheft steht, man darf schnuppern und verkosten. Die Interpretationen, Gerüchte und Skeptiken werden mit einigem Aufwand von den Verantwortlichen eingeordnet, weil man u.a. an Begleitmaterialien arbeitete, die man abwarten solle.

Vorbestellungen sind ab jetzt möglich, seien sie gespannt, freuen Sie sich, lassen Sie sich begeistern. Stayen Sie tuned.
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Kritik (Analyse) auf den Punkt gebracht

Beitrag von HBt. »

... wir bleiben gespannt, auch wenn es mir persönlich bereits ziemlich schwerfällt.
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Re: Ist das so? (Systeme & Programme, Effekte ...)

Beitrag von tutor! »

nur_wazaari hat geschrieben: 19.05.2023, 15:44 Es werden daher mutmaßlich wohl dieselben Personen beteiligt sein, die auch schon die gefühlt letzten 10 Revisionen abgehalten haben. (...) frischer Wind bedarf frischer Personen.
Mutmaßlich, also Du weißt es nicht...

Ich kann gerne die Fakten liefern. Von den acht ingesamt in der Arbeitsgruppe mitarbeitenden (einer, Erik Goertz als Jugendvertreter, ist nach dem Kyu-Programm ausgestiegen, ein anderer - Kata-Referent Sebastian Frey - ist zum Dan-Programm hinzugekommen) waren nur zwei an vorigen Überarbeitungen beteiligt (Ralf Lippmann und Jan Schröder). Keiner der anderen sechs war an den vorigen Programmen auch nur ansatzweise beteiligt. Hinzu kommen tatsächlich noch zwei beratende Judoka, die aber ebenfalls nicht an den vorigen Programmen beteiligt waren.
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Danke und viel Erfolg

Beitrag von nur_wazaari »

tutor! hat geschrieben: 22.05.2023, 06:52
nur_wazaari hat geschrieben: 19.05.2023, 15:44 Es werden daher mutmaßlich wohl dieselben Personen beteiligt sein, die auch schon die gefühlt letzten 10 Revisionen abgehalten haben. (...) frischer Wind bedarf frischer Personen.
Mutmaßlich, also Du weißt es nicht...

Ich kann gerne die Fakten liefern.
Vielen Dank für diesen (exklusiven?) Einblick. Der Schleier des Nichtwissens gilt auch für mich, aus meiner Perspektive, der Vogelperspektive, aber eher als halbflugfähiger Bodenvogel, der sich ab und an mal mühsam auf einen Ast quält, um vielleicht etwas mehr zu sehen. Ansonsten:
nur_wazaari hat geschrieben: 19.05.2023, 15:44 Mir persönlich ist das relativ egal...
Mich überzeugt der aktuelle, latent intransparente sowie großspurige Duktus in der Kommunikation des DJB und seiner Verantwortlichen neben der inhaltlichen Ausrichtung in der Summe und hinsichtlich des angestrebten Niveaus nicht. Muss es aber auch nicht (mehr). Kann auch einfach an mir liegen - liegt eben an mir. Alle meine weiteren Gedanken dazu habe ich einigermaßen abschließend geäußert und begründet. Judo kann ich auch so betreiben, weitergeben, leben. Persönlich bin ich nicht auf ein neues Programm angewiesen - denn es gibt bekanntermaßen oder auch weniger bekannt längst taugliche, bewährte Programme, die sich ebenfalls gut zuschneiden und erweitern lassen.

Wir wünschen viel Spaß und Erfolg, für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen...
.
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Die Mitarbeiter (m/w/d)

Beitrag von HBt. »

Darf man die mitarbeitenden Menschen der Arbeitsgruppe, bzw. der Arbeitsgruppen, nicht frei heraus mit ihrem Namen nennen? Wer sind die geheimnisvollen' beratenden zwei (externen) Judoka? Mann oder Frau? Über wie viele Mitarbeiter:innen sprechen wir?
Von den acht ingesamt in der Arbeitsgruppe mitarbeitenden (...)
  • Wolfgang Dax-Romswinkel
  • Ralf Lippmann
  • Jan Schröder
  • Sebastian Frey (bzw. Erik Goertz)
Jetzt fehlen noch vier weitere Personen' plus die unbekannten zwei Externen! Ist das richtig?
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Re: neue Kyu-Prüfung ab 2022

Beitrag von M. Olinero »

HBt.
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Die Arbeitsgruppe namentlich

Beitrag von HBt. »

Dankeschön M. Olinero!
DJB hat geschrieben:Die Arbeitsgruppe besteht aus ausgewiesenen Experten. Unter der Leitung von (...)
  • Ralf Lippmann
    &
    Andreas Kleegräfe
"haben besonders"
  • Wolfgang Dax-Romswinkel
    &
    Erik Goertz
"die neuen Graduierungsinhalte mitentwickelt."


Assistenten:
  • Sven Keidel
  • Frank Nitzel
  • Jan Schröder
Berater:
  • Frank Wieneke
  • Richard Trautmann
Ich zähle in der Summe nur neun Männer und null Frauen. Gut, Herr Goetz wird ab sofort durch Herrn Frey ersetzt. Trotzdem bleibt es bei neun Personen. 8 plus 2 sind allerdings 10 und nicht 9. Wir zählen insgesamt 18 Landesverbände als Mitglieder, warum sind diese nicht komplett beratend oder auch ausführend beteiligt?
Bei Rückfragen zum „modernen Graduierungssystem“ steht DJB-Ausbildungsleiter Ralf Lippmann beratend zur Seite (...)
Der Hutträger ist und bleibt Der Ausbildungsleiter - und deshalb könnte man dem Programm unterstellen' nichts weiter als eine weitere Revision darzustellen. Vor exakt 20 Jahren wurde ebenfalls (eigenlobend) von einem modernen System gesprochen ... (welches sich andere Länder der Erde sogar zum Vorbild nehmen werden!).

Gruß,
HBt.

Psst, wie geht es jetzt inhaltlich weiter?
HBt.
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Ergänzung (zu meinen Gedanken)

Beitrag von HBt. »

Es stimmt mich doch sehr nachdenklich, dass kein einziges weibliches Wesen Zugang zur Arbeitsgruppe fand. Gerade in der heutigen Zeit finde ich diesen Umstand nicht passend. Findet sich in 18 Landesverbänden etwa keine weibliche (& männliche - ausgewogene) Kompetenz? Ein bisschen sprachlos bin ich nun doch ...

Die gesamte Last* kann einfach nicht auf die Schultern des engagierten Mitentwicklers Dax-R. alleine abgewälzt werden. Nun ist es allerdings wie es nunmal ist - bei der kommenden Revision des modernsten Systems der Welt, kann Die Leitung endgültig alles richtig machen ...

HBt.

* sind die neuen Inhalte /der Graduierung (siehe Textbaustein innerhalb des DJB-Zitates)

@ Nur ein Wazaari
nur_wazaari hat geschrieben:Mich überzeugt der aktuelle, latent intransparente sowie großspurige Duktus in der Kommunikation des DJB und seiner Verantwortlichen neben der inhaltlichen Ausrichtung in der Summe und hinsichtlich des angestrebten Niveaus nicht. Muss es aber auch nicht (mehr). Kann auch einfach an mir liegen - liegt eben an mir.
Es liegt nicht an Dir, denn mein Gefühl ist ganz ähnlich ausgeprägt.
Alle meine weiteren Gedanken dazu habe ich einigermaßen abschließend geäußert und begründet. Judo kann ich auch so betreiben, weitergeben, leben. Persönlich bin ich nicht auf ein neues Programm angewiesen - denn es gibt bekanntermaßen oder auch weniger bekannt längst taugliche, bewährte Programme, die sich ebenfalls gut zuschneiden und erweitern lassen.
Stimmt :D.

Auch das aktuellste Programm wird individuell zugeschnitten, bis es zu den lokalen Gegebenheiten passt. Mir ist das alles herzlich egal, insbesondere wenn ich das durchschnittliche Niveau (auf der allgemeinen Vereinsebene) beobachten und analysieren darf. Wahrscheinlich divergieren hier nur die Interessen, der Anspruch und die Perspektive ... (auch [und eben] innerhalb der Lehre) der Protagonisten?!
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Was ist mir wichtig?

Beitrag von HBt. »

  • Qualität
    &
    Bewegungsökonomie

Mit den sonstigen Inhalten kann ich sehr gut leben. Es wird sich zeigen, wie die ÜL/TR an der Basis sich in einigen Jahren äußern werden - und ob sie von einem System sprechen oder nur von den abzuarbeitenden Punkten, den "Graduierungsinhalten".
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Hochschule für Sport in Köln (und der DJB)

Beitrag von HBt. »

... forscht
Andreas K. noch? Eine Publikation finde ich nicht, allerdings ist er als Promotionsstudent weiterhin gelistet: Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten (Abteilung für Trainingspädagogik und Martial Research).

https://www.judobund.de/aktuelles/detai ... -djb-5306/
"(...) seine wichtigen Impulse, die er seit Beginn des Jahres gegeben hat, und freuen sich darüber, dass Andreas sich weiterhin im Bereich des Graduierungssystems für den DJB engagieren wird." [Zitat DJB]

Bem.:
Was ist das hier eigentlich? Ein Personalkarussell?! Ok, der Initiator wird in den kommenden Jahren (im neugeschaffenen Ressort / Institut) forschen. Die Päsidenten Sachsens und Brandenburg haben andere, bindende Verpflichtungen, Richard T. wird in Baku glücklich werden, es bleiben NRW, Bayern (Sven Keidel) & NDS in der Kommission übrig.

Ich zähle jetzt nur noch drei aktive Mitarbeiter :? .
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nur_wazaari
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Re: Ergänzung (zu meinen Gedanken)

Beitrag von nur_wazaari »

HBt. hat geschrieben: 22.05.2023, 12:55 Es stimmt mich doch sehr nachdenklich, dass kein einziges weibliches Wesen Zugang zur Arbeitsgruppe fand. Gerade in der heutigen Zeit finde ich diesen Umstand nicht passend. Findet sich in 18 Landesverbänden etwa keine weibliche (& männliche - ausgewogene) Kompetenz? Ein bisschen sprachlos bin ich nun doch ...

Die gesamte Last* kann einfach nicht auf die Schultern des engagierten Mitentwicklers Dax-R. alleine abgewälzt werden. Nun ist es allerdings wie es nunmal ist - bei der kommenden Revision des modernsten Systems der Welt, kann Die Leitung endgültig alles richtig machen ...
Genauso ist das. Es handelt sich offenbar um eine Männer-Arbeitsgruppe aus NRW(+), mit einer scheinbar losen Aufgabenverteilung. Jemand im Hauptamt muss halt auch den größten Hut aufhaben.

Jede aufgebaute Struktur ist am Ende auch nur so gut, wie ihre (personelle) Planung es ist. Und das hat noch nichts mit der persönlichen Kompetenz zu tun, die ich keinesfalls anzweifeln will. Vereinfacht, es geht mehr um Aufgabenverteilung, Beteiligung relevanter Gruppen, nachvollziehbare Analysen - vielleicht sogar Vorstudien und Studien, deren Ergebnisse in die Arbeit einfließen. Wissen wir ja alles nicht so ganz genau.

Vielleicht ist die Arbeit in einer solchen Arbeitsgruppe auch einfach nicht sonderlich attraktiv.

Man könnte auch noch weitermachen. Wie sieht es mit der Beteiligung von ID-Judoka aus? Ich finde, dass der Bereich des sogenannten ID-Judo einer der wenigen Punkte ist, wo ich die Gestaltung, Kommunikation und auch Inhalte im DJB bzw. der Landesverbände fast vollständig hervorhebenswert finde. Das aktuelle Prüfungsprogramm für diesen "Bereich" ist übrigens klar und nachvollziehbar strukturiert. Vielleicht sollte man auch hier ein paar mehr Ressourcen konzentrieren, Synergien nutzen.
HBt. hat geschrieben: 22.05.2023, 13:38
  • Mit den sonstigen Inhalten kann ich sehr gut leben. Es wird sich zeigen, wie die ÜL/TR an der Basis sich in einigen Jahren äußern werden - und ob sie von einem System sprechen oder nur von den abzuarbeitenden Punkten, den "Graduierungsinhalten".
Schließlich vermute ich, dass bei der Erarbeitung vor allem die kulturellen Unterschiede für die Vermittlung von Judo innerhalb Deutschlands nur schwer in einem einzigen Programm (mehreren Unterprogrammen) abgebildet werden können.

Dazu exemplarisch nochmal so was wie eine Ausgangssituation, anhand derer man eine Zielstellung erarbeiten könnte:
Lernfortschritt erfolgt in der Praxis weder linear noch in exakt definierbaren Stufen. Vieles ist von gruppendynamischen Prozessen und den individuellen Konzepten der Lehrenden abhängig, die wiederum miteinander korrelieren. Bescheinigungen über gemachte Lernfortschritte – nichts anderes sollen Graduierungen sein – müssen daher immer vor dem Hintergrund der Gesamtentwicklung der Lernenden in allen oben genannten Facetten gesehen werden. S.6, Kyuprogramm 2022.
Also eine Einteilung, Differenzierung für etwas, das man als nicht differenzierbar erkannt wurde. Diese konzeptionellen Widersprüche sind es, was mich die Akte offen halten lässt. Man soll ja mit und für andere schließlich damit arbeiten, multiplizieren, verinnerlichen, auch wenn man selbst nicht mehr allzu betroffen ist.

Eine Zielformulierung findet man auf der Homepage (andere habe ich nicht gefunden):
Mit dem neuen System sollen viele sich scheinbar widersprechende Gegensätze wie größere Flexibilität und verbindlichere Standards, Wissenschaftsfundierung und übersichtliche Struktur, Tradition und Moderne u.v.a.m. unter einen Hut gebracht werden.
Bei aller Liebe, das ist keine Zielstellung für ein Vorhaben mit einer gewissen Tragweite. Es fehlt schon allein das "Wozu", es fehlen überhaupt Einlassungen zum Status Quo. Dazu findet sich auch in den Hintergrundmaterialien nichts Erhellendes - hier formuliert man lediglich die aus vor allem sportwissenschaftlicher Sicht nötigen Elemente aus. Wie kommt man überhaupt darauf, etwas "neu" machen zu wollen? Was ist die Initialzündung, abgesehen von einem Beschluss auf der DJB-Mitgliederversammlung? Muss man das Judomagazin kaufen, um hier mehr zu erfahren? Kein Wunder, dass man durchs Land fahren muss und etliche Veranstaltungen abhalten muss, um die Ergebnisse nicht mal nur zu präsentieren, sondern auch umfassend zu erläutern - im Nachhinein.

Hier entlang zur Bestellung...
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HBt.
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Beitrag von HBt. »

Je tiefer ich in die gesamte Materie eintauche, desto merkwürdiger und fragwürdiger finde ich die scheinbar ablaufenden (und nichtablaufenden) Prozesse, Prozeduren und Methoden. Ich verspüre ein Unbehagen.

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nur_wazaari hat geschrieben:(...) Man könnte auch noch weitermachen. Wie sieht es mit der Beteiligung von ID-Judoka aus? Ich finde, dass der Bereich des sogenannten ID-Judo einer der wenigen Punkte ist, wo ich die Gestaltung, Kommunikation und auch Inhalte im DJB bzw. der Landesverbände fast vollständig hervorhebenswert finde. Das aktuelle Prüfungsprogramm für diesen "Bereich" ist übrigens klar und nachvollziehbar strukturiert. Vielleicht sollte man auch hier ein paar mehr Ressourcen konzentrieren, Synergien nutzen.
Es ist sehr gut (wichtig!) das Du diesen Punkt - diese Punkte - aufzählst; das ID-Judo oder ehemals G-Judo, wird meistens ausgeblendet. Auch ich habe dieses getan, bzw. unterlassen.

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Alle zehn Jahre eine Revolution.
Wahrscheinlich war eine Neuformulierung des Programms und der Ordnung, vielleicht des Systems*, einfach an der Zeit - überfällig(?).

*fraglich, da zu viele Definitionsabhängigkeiten vorhanden sind
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