Judo - ein Lebensstil...

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nur_wazaari
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Judo - ein Lebensstil...

Beitrag von nur_wazaari »

Ich habe das Forum durchsucht und nicht viel dazu gefunden. Es gibt hier und da mal ein Werk, dass sich belletristisch mit dieser philosophischen Frage auseinandersetzt. Dass Judo weit über mechanische Aufarbeitunen und die Marketingstrategien hinausgeht, die sehr viel rezipiert werden, ist klar. Dass es der Muße bedarf, um die elementaren Dinge in Worte zu fassen, leuchtet ein. Dass Kano keine Bibel(n), keinen Religionsersatz verfasst hat, sollte auch klar sein.

Mich zieht es an mattenfreien Tagen immer wieder unter die große Autobahnbrücke, auf die riesige Betonfläche mit Ausblick auf Gewässer. Lauf ABC, Uchi-Komi, Tandoku renshu, K.O..

In knappen Zeitfenstern, an wenigen Tagen auf der Matte ist es meinem ständig aktiven Kopf möglich, mich nur auf Judo zu konzentrieren. Der ununterbrochene Gedankenfluss scheint hier wohltuend in den Hintergurnd zu rücken. Man ist mit sich allein, im Üben, unter anderen vielleicht. Klingt esoterisch, ist aber praktische Realität.

Was bedeutet das, Judo als Lebensstil? Und warum entfaltet das bei einigen so einen Sog, bei einigen nicht? Was ist der eigentliche Kern des Judotreibens, geistig und / oder körperlich?

Gibt es überhaupt eine geeignete Fragestellung zu diesem Thema?
.
HBt.
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Mein Leben, mein Stil - deins

Beitrag von HBt. »

nur_wazaari hat geschrieben:(...) Gibt es überhaupt eine geeignete Fragestellung zu diesem Thema?
Ich vermute' es existiert keine sinnvolle Annäherung. Also ein NEIN als Antwort. Du füllst oder leerst Deine Lebenszeit, mit mehr oder weniger befriedigenden Momenten ... zu Deiner Lebensführung gehört die Leibes- u. Geistesertüchtigung. Unter anderem bereibst Du den Judosport (mit Passion) ... Mehr ist dort nicht zu finden!

LG,
HBt.
Joerch
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Re: Judo - ein Lebensstil...

Beitrag von Joerch »

nur_wazaari hat geschrieben: 21.03.2023, 23:53 In knappen Zeitfenstern, an wenigen Tagen auf der Matte ist es meinem ständig aktiven Kopf möglich, mich nur auf Judo zu konzentrieren. Der ununterbrochene Gedankenfluss scheint hier wohltuend in den Hintergurnd zu rücken. Man ist mit sich allein, im Üben, unter anderen vielleicht. Klingt esoterisch, ist aber praktische Realität.
Den Satz kann ich vollkommen nachvollziehen!

Ein Training in der Woche ist es besonders wohltuend, für ein bis zwei Stunden komplett abschalten, ich konzentriere mich auschließlich auf das Training mit meiner Partnerin. Alleine in der Halle, absolute Ruhe, keine Störung. Jede Bewegung, jeder Ablauf wird fokussiert,wunderbar.
Diese Ruhe nehme ich im Anschluss mit in den Alltag, draußen ist es wieder laut, hektisch, nur dass es mich dann nicht stört, ich bin entspannt.
HBt.
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Die RUHE

Beitrag von HBt. »

Joerch hat geschrieben:Ein Training in der Woche ist es besonders wohltuend, für ein bis zwei Stunden komplett abschalten, ich konzentriere mich auschließlich auf das Training mit meiner Partnerin. Alleine in der Halle, absolute Ruhe, keine Störung. Jede Bewegung, jeder Ablauf wird fokussiert,wunderbar.
Ja, das kenne ich auch sehr gut. Den phantastischen Zustand innerer Ruhe und eben der Kontemplation, kann man ebenfalls ganz alleine (am besten in der ungestörten Natur) erzielen. Zum Beispiel mit Taijiquan, den Formen. Für das eigentliche Judotraining gilt allerdings: nicht nur mit dem Weibchen üben, sondern viele entspannte Randoris mit wechselnden Partnern [ (männlich, Hautfarbe und Herkunft ist egal) und gelegentlich auch mit Partnerinnen (weiblich, Hautfarbe und Herkunft ist egal) ].
Diese Ruhe nehme ich im Anschluss mit in den Alltag, draußen ist es wieder laut, hektisch, nur dass es mich dann nicht stört, ich bin entspannt.
Ist dieser Zustand anhaltend oder verfliegt er am nächsten Arbeitstag wieder?

Gruß,
HBt.
Joerch
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Re: Judo - ein Lebensstil...

Beitrag von Joerch »

Ich trainiere nicht nur mit dem „Weibchen“, beim Erlernen, wie auch beim Festigen und Verbessern einer Kata hat es sich als Vorteil erwiesen, wenn man jemand hat, der dieses Training auch mitmacht. ;)

Die Ruhe hält leider meistens nicht bis zum nächsten Tag, Job und Alltag sind durchaus belastend. Ja, er verfliegt.
HBt.
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Gleichgesinnte

Beitrag von HBt. »

Danke Joerch für Deine ehrliche Antwort; denn, ganz genauso verhält sich (das Leben) der Alltag. Ruhe finden wir nur, wenn wir uns aus der täglichen Gleichung für ein paar Momente herausnehmen können. JUDO steht hier also als Stellvertreter für eine temporäre Rückzugsmöglichkeit, dabei beinhaltet der großgeschriebene Begriff JUDO auch sämtliche zu erfüllende Rahmenbedingungen. Wobei die Rahmenbedingungen selbstverständlich individuell gewichtet werden ...

Was stört eigentlich (grundsätzlich) unser aller Wohlbefinden? Mich persönlich stört massiv die mittels LED betriebene Ausleuchtung unseres Raumschiffes, der Erde - aber auch die Omnipräsenz der mobilen Endgeräte und die Lautheit jeglichen Broadcast's. Vieles ist über jegliches Maß verzerrt und unnatürlich.

Ob die Verbreitung des Judosportes zu einem besseren (gesünder, natürlicher) Lebensstil führen könnte?, würde ich mir wünschen - und gerne auch ein bißchen daran glauben.

HBt.
Zuletzt geändert von HBt. am 28.03.2023, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
HBt.
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Kooperation

Beitrag von HBt. »

joerch hat geschrieben:(...)es sich als Vorteil erwiesen, wenn man jemand hat, der dieses Training auch mitmacht.
Eben; kooperieren muss der Uke, jenes ist eine grundlegende Bedingung für den gezielten Lernerfolg. Uke ermöglicht Tori die ersten Schritte einer geschlossenen Situation zu gehen. Punkt.
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