Ok, gestern dann. Auf der Titelseite ist das auch nicht sofort zu erkennen. In meinen Augen liest sich das Statement außerdem nicht sonderlich klar. Es spricht lediglich von einem ineffizienten Dialog anstatt das Wort Krieg zu benutzen, der nunmal ausgebrochen ist und von einem hochrrangigen "Community-Member" maßgeblich mitverursacht wurde (viel vorsichtiger kann man das auch nicht formulieren). Durch zusammengepresste Lippen eben. Aber wollte Judo nicht so viel mehr sein? Sei es drum, immerhin kam was.
tutor! hat geschrieben: ↑26.02.2022, 06:53
Iran war ein vollkommen anderer Fall, da hier Judoka unmittelbar betroffen waren/sind. (Bei Mollaei war es eine Entscheidung in Minuten, weil Gefahr im Verzug war). Die IJF hat sich entgegen finanzieller Aspekte auch klar bei Konflikten zwischen Israel und (Teilen) der arabischen Welt positioniert, und sich auch in Afghanistan engagiert.
Nun ja, ich denke jeder Fall steht in der Tat für sich und ja, es gab Engagements. Abgesehen davon würde ich nicht behaupten, dass im aktuellen Konflikt keine Judoka unmittelbar betroffen sind. Auch wenn angesichts der Lage sicher absolut untergeordnet; werden ukrainische und russische Judoka miteinander/gegeneinander Judo betreiben können? Wie geschrieben, wollte Judo nicht so viel mehr sein...?
tutor! hat geschrieben: ↑26.02.2022, 06:53
Auf die Reaktion der EJU bin ich allerdings sehr gespannt. Hier ist Putin Ehrenpräsident und mit Sergey Soloveychik ein Russe Präsident. Ich gehe aber davon aus, dass analog zur IJF alle EJU-Veranstaltungen in Russland zeitnah abgesagt werden.
Hier die erste Absage:
https://www.sn.at/politik/weltpolitik/j ... -117622534
Ich denke, das sollten und werden wohl kaum die einzigen Konsequenzen bleiben. Hängt allerdings auch von den Entwicklungen ab. Ich erwarte eigentlich auch nicht viel. Die Fassade bröckelt schon länger, die Machtstrukturen kann jeder mit offenen Augen sehen. Ein Traum wäre es, wenn man sich in Zukunft (im gesamten Sport) darum kümmern würde, dass die Finanzierungsquellen einigermaßen auch den selbstgegebenen Idealen entsprechen müssen. Außerdem ist es fraglich, ob die Sportlerinnen und Sportler ganz unmittelbar dafür herhalten sollten, bestimmte politische Systeme mit "Ruhm" zu versorgen. Es gibt ja da auch im Rahmen des IOC die eine oder andere interessante Diskussion zurzeit.
EDIT: Es passiert was, allerdings nur in der echten Community. David Finch, der bekannte "Judo-Fotograf" hat eine Petition mit den Worten
Please join and sign this petition to remove Dictator Putin from his roles as Honorary President of the International Judo Federation and the European Judo Union.
gestartet.
Ein schwedischer Judoka hat folgendes beigetragen:
For one day I take off my black belt, this as a sign of dissaproval of the fact that a man with a black belt, a man who claims to be part of our judo family, a man who has received recognition from our international federation now clearly shows that he violates our entire common set of values. By doing this I want to show that my belt is a sign of my honour and respect of our moral code, and no one should ever disshonour this. A man who starts war is not a part of our family. I honour the moral code of judo - Courtesy, Courage, Friendship, Sincerity, Honour, Modesty, Respect, Self-control I invite you to follow our lead: take off your belt, regardless of its colour, to honour our moral code.
Quellen: Facebook, EJU-Seite. Will ich aber hier nicht verlinken.
Die EJU beließ es bisher lediglich bei einer Ankündigung der Absage von Turnieren.
PS: Die in Rede stehende Personalie in Verbindung mit den Ereignissen scheinen mir durchaus geeignet, die Community in Lager zu spalten.
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