TAISO

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
HBt.
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TAISO

Beitrag von HBt. »

Einen (Neu)Anfang wagen:

https://djb-taiso.dokume.net/index.php


gefällt mir ;-).
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nur_wazaari
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Re: TAISO

Beitrag von nur_wazaari »

Also, wenn ich mir die Übungen und das "Konzept" so anschaue, sofern ich es richtig erkannt haben möge, dann ist das bekannter Wein in neuen Schläuchen. Klingt abgedroschen, ist aber so: Das gabs während meiner Juniorenzeit und auch bei mir im Training in jeder Einheit. Hieß nur anders, sind aber exakt die gleichen Übungen.

Scheint Teil einer der Situation angepassten Marketingstrategie des DJB zu sein. Oder so ähnlich. Naja, was sollen sie machen, wenn sich aktuell sonst nichts Substanzielles produzieren lässt, um die Leute bei der Stange zu halten.

https://www.judobund.de/fuer-aktive/akt ... judo-4162/

Sollense mal machen.
.
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Fritz
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Re: TAISO

Beitrag von Fritz »

nur_wazaari hat geschrieben:
21.08.2020, 16:03
Also, wenn ich mir die Übungen und das "Konzept" so anschaue, sofern ich es richtig erkannt haben möge, dann ist das bekannter Wein in neuen Schläuchen. Klingt abgedroschen, ist aber so: Das gabs während meiner Juniorenzeit und auch bei mir im Training in jeder Einheit. Hieß nur anders, sind aber exakt die gleichen Übungen.
Ja irgendwo in einem der Texte wird das auch so frei zu gegeben. Die exotische Komponente sind die Judohosen und das jap. Zählen ;-)

Erinnert mich mal an einen Nihon-JuJutsu-Lehrgang, dem ich vor Ewigkeiten mal beiwohnte. Im wesentlichen waren es mehr- oder weniger altbekannte gymnastische Übungen, bei denen hektisch auf Japanisch
von 1 bis 8 gezählt wurde. War mir aber wirklich zu hektisch ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: TAISO

Beitrag von tutor! »

nur_wazaari hat geschrieben:
21.08.2020, 16:03
Also, wenn ich mir die Übungen und das "Konzept" so anschaue, sofern ich es richtig erkannt haben möge, dann ist das bekannter Wein in neuen Schläuchen.
Das ist sogar der Plan. Es geht bei diesem Projekt nicht darum, das Rad zum x-ten mal neu zu erfinden.

Ziel ist es, den Vereinen eine Idee an die Hand zu geben, wie sie zusätzliche Angebote neben dem Judo machen können, um Menschen - insbesondere Erwachsene - für den Verein zu gewinnen. Vielleicht sogar als Türöffner für Judo.

Wenn das gelingen soll, dann muss man auf dem aufbauen, was man hat, wo Kompetenzen vorhanden sind. Also Altbekanntes zu einem Angebot für die Zielgruppe der Erwachsene zu schnüren, ohne dass die Übungsleiter sich mit allzu viel Neuem auseinandersetzen müssen. Es geht nach dem Motto "Wir bieten traditionelles körperliches Training aus dem Judo für alle Interessierten an".
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Re: TAISO

Beitrag von nur_wazaari »

Ziel ist es, den Vereinen eine Idee an die Hand zu geben, wie sie zusätzliche Angebote neben dem Judo machen können, um Menschen - insbesondere Erwachsene - für den Verein zu gewinnen. Vielleicht sogar als Türöffner für Judo.
Ok, verstanden. Man versucht dann halt in den Markt mit irgendwelchen anderen Körperertüchtigungsystemen inkl. einer Prise "Philosophie" einzusteigen:
Mithilfe von Taiso soll die individuelle Leistung stufenweise gesteigert werden, um beispielsweise bestmöglich vorbereitet in das anschließende Judo-Training einzusteigen oder um das psycho-physische Wohlbefinden zu verbessern.
Dabei wünsche ich viel Erfolg.
.
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Re: TAISO

Beitrag von tutor! »

nur_wazaari hat geschrieben:
22.08.2020, 10:11
Ok, verstanden. Man versucht dann halt in den Markt mit irgendwelchen anderen Körperertüchtigungsystemen inkl. einer Prise "Philosophie" einzusteigen:
Ganz so einfach ist es nicht. Kodokan-Judo IST (unter anderem) ein Körperertüchtigungssystem, nur ist der Blick darauf und das Bewusstsein hierfür in den letzten Jahrzehnten etwas in den Hintergrund geraten. Das Judotraining beinhaltet seit Urzeiten auch eine "judospezifische Zweckgymnastik", die unterschiedlich bezeichnet wird, teilweise aber auch in der Trainingspraxis durch Spiele ersetzt wurde.

Wir bezeichnen BTW nahezu alle Trainingsinhalte mit japanischen Bezeichnungen: Kata, Randori, Uchi-komi, Tandoku-renshu usw. Nur bei der "Aufwärmgymnastik" hat sich das nicht so durchgesetzt. In Japan nennt man es (meist) schlicht "Taiso", obwohl der Begriff natürlich viel offener verstanden werden kann. Dem kann man sich doch anschließen, oder? Zum Begriff Taiso und zu seiner Bedeutungsgenese wird es demnächst nach meinen Informationen noch ausführlichere Informationen geben. Auch wird man sich nicht nur Gedanken darüber machen, wie ein nahtloser Übergang zum Judo im engeren Sinn aussehen kann: Stichwort Taiso-no-Kata, Tai-sabaki, Ukemi usw.

Ich gehe heute auch davon aus, dass dies ein Anfang ist, Kodokan-Judo in größerer Breite als derzeit ins Bewusstsein der Vereine und der Vereinstrainer zu bringen. Weitere Entwicklungsfelder werden sicherlich zumindest mittelfristig in Angriff genommen werden.
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Re: TAISO

Beitrag von nur_wazaari »

Danke tutor! für deine Ausführungen. Ich will auch keineswegs verlachen, dass man versucht Mitglieder zu gewinnen oder zu halten und deshalb andere Wege geht. Nur steht für mich eben die Frage im Raum, was man dann genau (Neues) anbietet oder ob man nicht einfach die Kommunikationsstrategie ändert. Die ist beim DJB sowieso alles andere als optimal. Welcher Qualität das Ganze eben wirklich ist...Aber wenn da noch was kommen soll, bin ich ja mal gespannt. Rein praktisch gesehen bietet "TAISO" ja für alle Ansprüche wunderbare Übungsformen - egal wie man sie nun klassifiziert, sie zusammenfasst oder woher sie ursprünglich stammen.

Parallel dazu aber wird die Bedeutung des Judo-Leistungssports, gerade im hiesigen Sportsystem, wohl auch etwas überschätzt. Auch wenn sich der Verband immer noch sicher ist, dass wirklich alle fieberhaft nur auf die nächsten Events warten:
„Ich freue mich darauf, Wettkampfstimmung zu spüren“...Theresa Stoll spricht aus, was ganz Judo-Deutschland und die weltweite Judo-Community denkt. Endlich wieder Judo auf höchstem Niveau!
https://www.judobund.de/aktuelles/detai ... eren-4205/

Die allermeisten wären froh, wenn sie wieder wie gewohnt in Gruppen trainieren können. Gerade für die Jüngeren werden ja sehr aufwendige Konzepte mit Rücksicht auf die aktuellen Bedingungen geschaffen, dies ist aber lange nicht überall möglich. Was ich sagen will: Die sog. Basis ist gerade ganz weit weg von dem, worauf angeblich "endlich" alle warten. Und sie will nicht zuschauen, auch der Hobbysport will selbst auf die Wettkampfmatte oder Veranstaltungen durchführen. Und wird gleichzeitig lediglich mit Basisübungen "bespaßt" - was fieser klingt, als ich es meine. Die Situation hat die gefühlte Distanz zwischen sog. Breitensport und Leistungssport in Deutschland noch weiter erhöht. Das kann auch ein mehr oder weniger neues Programm für die Vereine nicht allzu viel ausrichten derzeit.

Deshalb sind die Alternativen, die zur Identifikation mit dem Judo/Sport beitragen, zwar sicherlich der richtige Weg. Ob sie die Motivation hochhalten? Ob das wirklich auch Kodokan-Judo hier zu etablieren hilft, ob das ein Sich-mit-anderen-messen (nicht etwa gegeneinander kämpfen) zu kompensieren hilft? Ich könnte mir vorstellen, dass das Trainieren ohne wirkliches Ziel, ohne Höhepunkt so einige mürbe machen wird und die quasi gesundheitlichen Aspekte gerade für die Jüngeren kein ausreichendes Ziel sind - und dieses Trainieren ins Ungewisse haben Basis und Leistungssport dann doch gemeinsam.
.
tutor!
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Re: TAISO

Beitrag von tutor! »

Ich verstehe, was Du zum Spannungsfeld Basis vs Spitzensport und zur aktuellen Situation sagen möchtest. Das Projekt Taiso ist aber nicht den aktuellen Einschränkungen geschuldet. Von der Ideen und den ersten Planungsüberlegungen habe ich im Frühsommer letzten Jahres erfahren, als von Corona noch überhaupt keine Rede war.
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Fritz
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Re: TAISO

Beitrag von Fritz »

nur_wazaari hat geschrieben:
26.08.2020, 19:29
Nur steht für mich eben die Frage im Raum, was man dann genau (Neues) anbietet oder ob man nicht einfach die Kommunikationsstrategie ändert. Die ist beim DJB sowieso alles andere als optimal. Welcher Qualität das Ganze eben wirklich ist...Aber wenn da noch was kommen soll, bin ich ja mal gespannt. Rein praktisch gesehen bietet "TAISO" ja für alle Ansprüche wunderbare Übungsformen - egal wie man sie nun klassifiziert, sie zusammenfasst oder woher sie ursprünglich stammen.
Die Qualität steht und fällt natürlich mit den Übungsleitern vor Ort. Wir hatten mal im Verein eine Gymnastik-Gruppe, welche eine engagierte Vereinskameradin ins Leben gerufen hat, da waren dann so die Omas der Judokinder fleißig mit dabei.
War also eine gute Sache u. ging solange, wie die Übungsleiterin es durchführen konnte, danach war die Gruppe dann auch weg ...

Die spannenden Frage, welches sich stellt: Wenn ein Judoverein es schafft, eine "Taiso-Übungsstunde" anzubieten und dort neue Leute, die aber ansonsten nicht wirklich Judo betreiben wollen, versammelt - ist doch sicherlich ein Judopaß nicht nötig?
Hoffen daß ist mit den LV geklärt, daß es da eine Diskrepanz zwischen der Stärkemeldung an den LV und der an den LSB gibt?
nur_wazaari hat geschrieben:
26.08.2020, 19:29
Deshalb sind die Alternativen, die zur Identifikation mit dem Judo/Sport beitragen, zwar sicherlich der richtige Weg. Ob sie die Motivation hochhalten? Ob das wirklich auch Kodokan-Judo hier zu etablieren hilft, ob das ein Sich-mit-anderen-messen (nicht etwa gegeneinander kämpfen) zu kompensieren hilft? Ich könnte mir vorstellen, dass das Trainieren ohne wirkliches Ziel, ohne Höhepunkt so einige mürbe machen wird und die quasi gesundheitlichen Aspekte gerade für die Jüngeren kein ausreichendes Ziel sind - und dieses Trainieren ins Ungewisse haben Basis und Leistungssport dann doch gemeinsam.
Na die gute Nachricht ist: da hat doch die "Wettkampfmüdigkeit" der Jüngeren dann doch einen Sinn ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: TAISO

Beitrag von caesar »

Die Spitzensportler hatten jetzt auch ihren Auftritt im Taiso https://www.judobund.de/aktuelles/detai ... afky-4213/
Die Idee finde ich persönlich sehr gut, Integration zwischen Breitensport und Leistungssport, Identifikation mit den deutschen "Stars", Nachahmung der Jugend.

Ebenso wurde Karate eingebunden. https://www.judobund.de/aktuelles/detai ... rate-4206/
Hier bin ich doch zwiegespalten. Zwar sehe ich hier die Möglichkeit einer Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen in Vereinen oder auch insgesamt gemeinsame Trainingsideen zwischen unterschiedlichen Budo-Disziplinen, allerdings gibt es gerade im Bereich Atemi ja eine direkte Judoübung dafür.

Hätte man hier nicht die Seiryoku-zenyo-kokumin-taiiku-no-kata aufgreifen und weiter verbreiten können?
Einfach um beim Judo zu bleiben und die Information und das Interesse weiter zu streuen? Warum hier aufs Karate ausweichen, wenn es doch noch judospezifische Übungen gibt. Habe kein Problem damit, über den Tellerrand zu schauen und da sich auch was abzugucken und den Breitensportbereich weiter aufzustellen und so zu versuchen, mehr Mitglieder zu fangen. Finde, dass das aber der falsche Ansatz ist. Auch wenn es bei der Seiryoku-zenyo-kokumin-taiiku-no-kata schwer wird, bis 8 zu zählen, aber eventuell reicht eine 5 auch mal aus, oder man erweitert bis 10 für beide Seiten.

Insgesamt finde ich die Strategie durch Taiso die Mitgliedergewinnung/Mitgliedererhalt auch seltsam. Das Programm scheint eher auf ältere Breitensportler abzuzielen. Jetzt hat der DJB, wenn ich die Mitgliederzahlen richtig interpretiere, aber kein Problem damit ältere Mitglieder zu aktivieren oder zu erhalten, sondern eher ein Problem, die Kinder über die Jugend in den Erwachsenenbereich zu führen. Hier habe ich das Gefühl, dass weder die Judosafari noch das Sportabzeichen irgendwie Erfolg bringen und in diesem Bereich ein griffiges Konzept fehlt. Hatte der DJB 2012 in der Altersgruppe 7-14 Jahre noch ca. 72000 Mitglieder, so hatte er 7 Jahre später im etwas weiter gefassten Bereich 15-26 Jahre nur noch knapp 30000 Mitglieder. Haben viele Verbände in diesem Altersübergang Probleme? ja. Zeichnet sich der DJB hier mit einer geringeren Austrittsquote aus? nein. Liegt es auch an den Trainern, die eventuelle Konzepte des DJB nicht umsetzen? ja. Tut der DJB jetzt auch nicht unbedingt wahnsinnig viel, um es den Trainern einfacher zu machen? ja.

Ich verstehe, dass das oberste Ziel des DJB Medaillen bei Olympia sind, wegen Förderung vom BMI und DOSB, aber nur aus einer breiten Basis erwächst eine hohe Krone, zumindest hier in Deutschland.
Gibt es eigentlich Statistiken zum Mitgliederverbleib im DJB? Ich hatte da vor Jahren mal etwas von 2,5 Jahren gehört, allerdings ohne Quelle.

Möchte Taiso hier nicht komplett verurteilen, finde neue Ansätze und Ideen immer gut und mache selber auch mal Taiso. Könnte man da noch an der Umsetzung feilen? Definitiv. Mehr Judo wagen.
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kastow
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Re: TAISO

Beitrag von kastow »

caesar hat geschrieben:
22.09.2020, 22:33
Ebenso wurde Karate eingebunden. https://www.judobund.de/aktuelles/detai ... rate-4206/
Hier bin ich doch zwiegespalten. Zwar sehe ich hier die Möglichkeit einer Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen in Vereinen oder auch insgesamt gemeinsame Trainingsideen zwischen unterschiedlichen Budo-Disziplinen, allerdings gibt es gerade im Bereich Atemi ja eine direkte Judoübung dafür.

Hätte man hier nicht die Seiryoku-zenyo-kokumin-taiiku-no-kata aufgreifen und weiter verbreiten können?
Einfach um beim Judo zu bleiben und die Information und das Interesse weiter zu streuen? Warum hier aufs Karate ausweichen, wenn es doch noch judospezifische Übungen gibt. Habe kein Problem damit, über den Tellerrand zu schauen und da sich auch was abzugucken und den Breitensportbereich weiter aufzustellen und so zu versuchen, mehr Mitglieder zu fangen. Finde, dass das aber der falsche Ansatz ist. Auch wenn es bei der Seiryoku-zenyo-kokumin-taiiku-no-kata schwer wird, bis 8 zu zählen, aber eventuell reicht eine 5 auch mal aus, oder man erweitert bis 10 für beide Seiten.
Du sprichst mir aus der Seele. Deshalb habe ich für das intensivere Erarbeiten einzelner Techniken sowie für die Techniken, die mir persönlich in der SZKTnK fehlen (beispielsweise Mawashi-geri), einige an sie angelehnte Übungen für 'mein' Taiso entwickelt. So bleibe ich nah am Judo.

Zur "Zähl-Problematik": im Taiso-Konzept werden ja extra auch die Zahlen bis Zehn aufführt. Du kannst also für die drei Goho-Techniken bis Fünf / Zehn zählen und bei den restlichen Tandoku-renshu-Techniken dann wieder auf die Vierer- oder Achter-Zählung zurückgreifen. Ich persönlich habe damit gute Erfahrung gemacht. Probiere es einfach mal aus.

Alles in allem sehe ich in Taiso eine gute Möglichkeit, unser Training zu erweitern, so lange wir nah am Judo bleiben.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: TAISO

Beitrag von Julian »

Puh... Gut, als großer Konzern mit genug Geld kann man halt irgendwie alles erfinden und vermarkten. Erinnert mich an die Selbstverteidigungs-Ausbildung im DKV :D

Durch die Macht des Verbandes wird man sicherlich eine gewisse Anzahl sowohl an bereits Aktiven wie auch Neulingen da reinziehen können. Aber im Moment kann ich nichts im Konzept und den Videos erkennen, weshalb ich das auch nur ansatzweise ernst nehmen (oder jemanden empfehlen) könnte. Als mittelmäßige Gymnastik okay, und da die Ansprüche beim Großteil der Breitensport Betreibenden gering sind (nicht nur im Judo, sondern überall), letztlich auch ausreichend.

Aber als Alternative zu echten und bewährten alten oder neueren Bewegungslehren - no Chance, so mein Eindruck bisher.
HBt.
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Auch ...

Beitrag von HBt. »

"Mehr Judo wagen"

"nah am Judo bleiben."

"- no Chance, so mein Eindruck bisher."
[caesar, kastow, Julian]

Auch das neue Taiso-Programm wird das Sportjudo nicht mehr retten (können) - es wird alter & gepanschter Wein in neuen Schläuchen angepriesen. Grundsätzlich finde ich die Erinnerung an TAISO allerdings nicht dumm, ein Markt benötigt Werbung, ebenso wie das/ ein Produkt ... :dontknow

Wir sollten uns die Angelegenheit nicht schönreden.

HBt.
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Re: TAISO

Beitrag von caesar »

Der DJB hat ein Interview mit Taiso-Initiator Erik Goertz gemacht.


https://www.judobund.de/aktuelles/detai ... ertz-4368/

Sehr sympathisch, auch wenn der Frankreichvergleich natürlich hinkt wie ein Tausenfüßler mit kaputten Knöcheln, aber ansonsten kann man dem Projekt natürlich nur Erfolg wünschen.

Einige Fragen werfen sich mir allerdings auf

Wenn ich jetzt eine Taiso-Gruppe in meinem Verein aufmache und dadurch Mitglieder gewinnen sollte, die kein "normales" Judo machen, sondern nur zum Taiso kommen, dann besteht für die ja an keiner Stelle eine Notwendigkeit für einen Judopass und ich wäre schön blöd, die durch zusätzliche, für sie sinnlose, Kosten noch zu verschrecken.
Aber wie läuft das dann mit der Meldung. Mein Verein hat dann ja eine Anzahl X an Mitglieder die sich zusammensetzt aus Judomitgliedern + Taisomitgliedern. Da ich ans System meine kompletten Mitglieder melde, wird beim DJB ein Unterschied zwischen gemeldeten Mitgliedern in meinem Judoverein und abgenommenen Jahressichtmarken. In einem Mehrspartenverein sollte das Problem nicht unbedingt auftreten, da kann man das bestimmt irgendwie schieben. Ich könnte auch eine zweite Abteilung im Verein aufmachen, aber das bringt auch wieder mehr Probleme für mich bzw den Verein in der Organisation.
Ich könnte auch einfach nur die Judomitglieder melden, aber wenn dann mal wer über die Finanzen und Meldungen guckt. Naja alles etwas problematisch, oder sehe ich das nur zu kompliziert?
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Re: TAISO

Beitrag von kastow »

Im NWJV kannst du sie einfach als passive Mitglieder melden. Das spart Einiges. Ohne JSM können die entsprechenden Mitglieder dann zwar nicht am offiziellen Sportbetrieb teilnehmen, aber in deinem beschriebenen Fall wollen sie das ja auch nicht.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: TAISO

Beitrag von caesar »

ich setze mich mal mit der Idee auseinander, ob das auch in meinem LV geht. Die Mitglieder als passiv an den LV zu melden erscheint mir als gute Lösung wenn das machbar ist aktive Mitglied im Verein als passive Verbandsmitglieder zu melden.

Vielen Dank für den Tipp.
Holger König
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Re: TAISO

Beitrag von Holger König »

Jegliche Gruppen, die kein Judo betreiben, können über andere Verbände gemeldet werden. Um diese Gruppen allerdings in den DJB zu holen, sollten die Landesverbände per Antrag an die MV dazu bewegt werden, eine Regelung für Mitglieder in asiatischen, kontaktlosen Sportarten (neben Tasio auch Tai Chi usw.) für eine Mitgliedschaft ohne Paß in die Satzung aufzunehmen. Wie sieht es eigentlich mit unseren "Bogenschützen" (Kyudo) mit dem Paß aus?
HBt.
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Für die Nachwelt ...

Beitrag von HBt. »

Holger König hat geschrieben:(...)für Mitglieder in asiatischen, kontaktlosen Sportarten (neben Tasio auch Tai Chi usw.)
eine kleine Korrektur:

'Tai Chi'
heutzutage besser Taiji und/oder Taijiquan, ist weder kontaktlos, noch eine Sportart (also mein Zeugs nicht) ;-).

(...) für eine Mitgliedschaft ohne Paß in die Satzung aufzunehmen.
Das Kürzel 'DJB'
steht für: Deutscher Judo-Bund (e.V.) und nicht für dies und das, welches und jenes, sondern für alle Belange des Sportjudos in Deutschland.

#
Taiso,
kann jeder Mensch durchführen - ganz ohne Mitgliedschaft im DJB, in dem man als Einzelperson eh nicht Mitglied oder MitgliederIn* werden kann.

* ist dieser Begriff korrekt gegendert?
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Fritz
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Re: TAISO

Beitrag von Fritz »

Holger König hat geschrieben:
12.12.2020, 02:12
Jegliche Gruppen, die kein Judo betreiben, können über andere Verbände gemeldet werden. Um diese Gruppen allerdings in den DJB zu holen, sollten die Landesverbände per Antrag an die MV dazu bewegt werden, eine Regelung für Mitglieder in asiatischen, kontaktlosen Sportarten (neben Tasio auch Tai Chi usw.) für eine Mitgliedschaft ohne Paß in die Satzung aufzunehmen. Wie sieht es eigentlich mit unseren "Bogenschützen" (Kyudo) mit dem Paß aus?
In Berlin sind einige asiatische Kampfkünste innerhalb des DJB angesiedelt:
http://wp.jvb.berlin/fachbereiche/anges ... budo-arten
Beim Kendo kenne ich es aus meinem Verein, daß deren Stärkemeldung über die Judoabteilung mit abgewickelt wird.
HBt. hat geschrieben:
07.03.2021, 18:12
der MitgliederIn* werden kann.

* ist dieser Begriff korrekt gegendert?

Die Frage ist nicht, ob irgendein Begriff korrekt "gegendert" ist.
Den Hinweis, daß diese den Lesefluß und die Texterfassung störende Einstreuung von Sternchen und anderen Konstrukten zu unterlassen ist,
habe ich bereits vor einer Weile im Rechtschreibungsfaden gegeben:
viewtopic.php?p=84608#p84608
Also mit anderen Worten, sobald es mir vorkommt, daß diese sprachlichen Unschönheiten bewußt verwendet werden, betrachte ich es als persönlichen Affront
gegen meine Anstrengungen, Beiträge in gut lesbare Form mit möglichst wenig Rechtschreibfehlern zu bringen ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: TAISO

Beitrag von Holger König »

Im übrigen ist DAS Mitglied (sächlicher Artikel gemäß dem, was ich in der Schule zur deutschen Grammatik gelernt habe) als geschlechtsneutral und damit gendergerecht zu betrachten. Einer explizit weiblichen Wortneuschöpfung müsste also auch eine explizit männliche Form gegenübergestellt werden.
Im übrigen sind auch vermeintlich männliche Mehrzahlformen in Wirklichkeit neutral. Dem bei der Mehrzahl- (Plural-) Bildung generisch männlichen Form des Substantivs wird der generische weibliche Artikel "die" zugeordnet und somit eine neutrale Form zusammengesetzt.
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