Fragen an den Kampfrichter

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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juergen
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Fragen an den Kampfrichter

Beitrag von juergen »

Vielleicht lesen ja ausgebildete KampfrichterInnen in diesem Forum und können einem ÜL, der beim Training schiedst einige kniffelige Sachen erklaeren.


Beide sind im Boden, Uke von der Beinseite wird zwecks Vermeidung von Osae- Komi auf den Fuß geladen und akkurat mit Tomoe- nage auf den Rücken gelegt. Nur dass dies aus einer Bodensituation entstanden ist.

Was ist mit Würfen, wo Uke kniet und Tori steht. Wird m. M. nach gewertet, oder?
Schöne Grüße vom juergen
1.Kyu
der_Uke
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Beitrag von der_Uke »

Hallo Jürgen,

also laut den Regeln des DJB ist der Tomoe Nage aus der Bodenlage nicht bewertbar.

Die zweite Vermutung ist korrekt.

Judo Wettkampfregel der internationalen Judo-Föderation mit DJB Kommentar

Stand 1.Mai 1998
(...)

ARTIKEL 16 - Übergang zu Ne-waza (Bodenarbeit)

(...)
d. Wenn ein Kämpfer seinen Gegner durch die geschickte Anwendung einer Bewegung, die nicht als Wurftechnik zählt, in Ne-waza (Bodenarbeit) bringt.
(...)

DJB - KOMMENTAR

Zu (d): Eine gültige Wurftechnik muß aus dem Stand erfolgen und beabsichtigt sein. Wenn sich Uke mit einem Knie auf dem Boden befindet, kann Tori eine bewertbare Wurftechnik ausführen, falls er sich in der Standposition befindet. Würfe aus der Bodenlage werden nicht bewertet.
Die Regeln gibt´s auch beim DJB (sind sehr gut versteckt und nicht verlinkt). Diesen Auszug habe ich vom Judo Verein Langen (http://www.jvl-online.de/judo/wettkampf ... egeln.html)[/b]
Viele Grüße
Ralf

1. DAN Judo
1. Bruchsaler Budo Club e.V.

..:: Versuche nicht besser zu sein als dein Gegner. Sei besser als gestern! ::..
Pet

kleine korrktur

Beitrag von Pet »

Wenn Uke sich auf beiden Knieen befindet, Toi im Stand ist, wir eine Wurfaktion nicht gewertet. Sobald Uke sich nur auf einem Knie befindet , zählt die Wurfktion und entsprechend zu bewerten. Bin KR.
Gruß, Pet : :winken
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Senator
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Beitrag von Senator »

Hallo...
Ich habe mal eine Frage. warum ist eigentlich, der waki-gatame als Übergang Stand-Boden verboten. Oder auch Kani basami als Wurf?
Mit Freundlichem Gruß
Senator
(3. Kyu- Judo)
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Kani-Basami ist wohl deshalb verboten, weil wohl
zu viele Knie kaputtgingen,
(wenn das untere Bein in die Kniekehlen rutscht und der Uke nicht nach
hinten umklappt sondern gegenzuhalten versucht und sozusagen
die Füße nicht mehr von der Matte wegkommen, können ein paar
Bänder reißen).
Waki-Gatame als Übergang ist wohl deshalb nicht mehr erlaubt,
da bei nem halbwegs zügigem Übergang die Möglichkeit fehlt,
die Technik abzubrechen und der Arm sehr gut kaputtgehen kann...
Ne zeitlang hieß es, Waki-Gatame als Übergang ist nur "kontrolliert"
erlaubt, nicht aus Harai-Goshi o.ä. Wurfbewegung,
aber nen halbwegs "kontrollierten" Übergang gibt es da eh kaum...
So hab ich es gehört, keine Ahnung, was die tasächlichen
("politischen"?) Gründe für die Verbote sind...

Persönlich halte ich das Verbot von Kani-Basami für sehr unglücklich,
mit erlaubter Sprungschere, könnte man sich die ganzen Verbote
und Regeln bzgl. einseitiger Faßart usw. wohl sparen... ;-)

Nebenbei: wer zeigt eigentlich seinen Leuten im Training noch
solch Techniken wie Kani Basami, Kawazu-Gake, Do-Jime oder
auch mal nen Beinhebel?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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micha
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Beitrag von micha »

@Fritz,
hast du meiner Meinung nach gut erklärt.

Hinzu kommt noch bei Waki-Gatame, sollte Ukes Schulter noch in Ordnung sein und er sich bei einem rasanten Übergang in die Bodenlage mit dem anderen Arm nicht abstützen können, taucht er mit vollem Schwung mit dem Kopf in die Matte. Aus eigener Erfahrung ....das gibt ein komisches Geräusch. Zu Zeiten meiner Wettkamfphase waren beide Techniken sehr beliebt und erlaubt.Kami-Basami war der Renner bei den unteren Gewichtsklassen.
Schöne Grüße Micha
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Mein Trainer macht solche Techniken noch sehr gern. Wir trainieren die aber nur zu zweit in der Ecke und nicht mit Allen. Da würden sich wahrscheinlich einige Bänder und Knochen verabschieden....
Grüßle
Speedy :dancing
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Monsti
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Beitrag von Monsti »

Vestehe ich sowieso manche Regel nicht z.B mit dem Kopfaufsetzen das muss doch echt jeder selbst entscheiden. Das man dann sofort disquafiziert wird ist doch echt komisch. Ja ich weiß was passieren kann, aber das ist doch bei anden Sportarten nicht anders.
1 Kyu (Braungurt)
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Senator
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Beitrag von Senator »

@ Speedy: ich kenne die techniken nur aus dem jiu! und habe beim ersten mal auf der judo matte ordentlich an Schiss bekommen als ich diese beiden techniken machte... eigentlich schade drum, denn es sind sehr schöne techniken, die man schon mal zeigen kann...
Mit Freundlichem Gruß
Senator
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@Monsti:
Die Sache mit dem Verbot der Kopfaufsetzdinger finde ich
100%ig richtig...
a) auch der Uke kann böse verletzt werden, nehmen wir z.B. nen
Kopfaufsetz-Uchi-Mata, da ist die Chance schon sehr hoch, daß
es auch den Uke mit erwischt, insbesondere dann, wenn es etwas an
der Rotation mangelt...
b) Das sind meines Erachtens keine "vernünftigen" Techniken in
dem Sinne, daß (zumindestens) der Tori eigentlich keine Matte dafür
benötigt, was ich damit sagen will: irgendwo sollte ne Judotechnik
zur Not auch außerhalb vom Training/WK funktionieren (können ;-) )

Was ich zum Beispiel aber auch für verbotswürdig halte, sind
diese im Kinderbereich sehr "beliebten" schlecht angesetzten
Koshi-Gurumas/Kubi-Nages wo dann mangels Drehbewegung der
Uke gleich mal mit den Kopf in die Matte geschoben wird, also
diese Schwitzkästen mit Hinfallen...
Eigentlich müßte da der Kampfrichter sofort Hansoku-Make geben,
den es ist entweder ein absichtlicher Angriff auf die Wirbelsäule
oder der Kämpfer ist von technischen Niveau noch nicht wettkampftauglich...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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MCS
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Beitrag von MCS »

@Pet: Bin kein Kari mit Lizenz, aber in diesem Bereich nicht unbeleckt: Wenn Tori im Stand ist (und vorher war!) und Uke im Boden, dann kann Tori in werfen/umdrehen und das wird auch bewertet. Es ist unerheblich, ob wie viele Knie Uke dabei schon unten hatte. Ich sehe morgen den Gruppenkarichef NO, wenn da Fragen sind, kann ich gerne noch mal explizit nachfragen.

Zu den verboteten Techniken: Sie sind deshalb verboten, weil Uke u.U. keine Chance hat, einer bösen Verletzung zu entkommen. Beim Kani-basami gilt das vor allem für den Reflex sich zu Tori zu drehen. Dann ist das Knie fixiert und es macht knicke-knacke. Gleiches gilt für Waki-gatame. Durch das Runtergehen/stürzen zum Boden kann Tori nicht mehr ausschliessen, das Uke seinen fixierten Arm verletzt (Waki-gatame im Stand (ausser im Kinderbereich natürlich) ist erlaubt!). Kawatsu-gake und das Fegen des Standbeines von Innen sind aus dem gleich Grund verboten: Es mag sein, das es mal gut geht, aber es kann eben auch daneben gehen. Denn oft hat Uke kaum eine Chance, dem fixierten Gelenk außer mit einem Bruch davonzukommen.

Zum Kopfaufsetzen ist eingentlich alles gesagt. Dem Schutz der Wirbelsäule zuliebe ist es eigentlich auch sehr einleuchtet. Konsequenterweise ist auch das eintauchen jeglicher Art verboten worden.

Trotzdem zeige ich im Training diese verbotenen Sachen, erkläre das es und warum es verboten ist!

Gruß,
MCS
Ein gesunder Geist lebt auch in einem gesunden Körper!
Jano

Beitrag von Jano »

@ monsti

Du willst wissen, warum das Eintauchen mit dem Kopf in die Matte bei Uchi verboten ist?

Ganz einfach:
Weil wegen dieser Mode innerhalb eines Jahres 7 Judoka tot von der Matte getragen werden mussten. Deshalb ist es meiner Meinung nach auch richtig, das bereits der Versuch strafbar ist.

Wettkampfregeln sind in erster Linie Sicherheitsbestimmungen. Solltest Dir vielleicht nochmal bissl Zeit zum drüber nachdenken nehmen.[/b]
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juergen
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Beitrag von juergen »

@ Fritz:
Was ich zum Beispiel aber auch für verbotswürdig halte, sind
diese im Kinderbereich sehr "beliebten" schlecht angesetzten
Koshi-Gurumas/Kubi-Nages wo dann mangels Drehbewegung der
Uke gleich mal mit den Kopf in die Matte geschoben wird, also
diese Schwitzkästen mit Hinfallen
Meines Wissens sind "Schwitzkastentechniken", wobei Tori nicht die Jacke greift verboten. So wird es zumindest bei uns im Kreis gehandhabt.
Durch das Greifen von Stoff wird verhindert, daß Uke der Kopf abgeschraubt wird.
Hilf mir bitte bei einer Wissenslücke: Was ist "Kubi- nage"?
Schöne Grüße vom juergen
1.Kyu
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Christian
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Beitrag von Christian »

Bei uns ist es auch so geregelt, dass der Kämpfer (Kinder) in die Jacke fassen muss und nicht nur um den Kopf. Macht er das nicht, wird die Aktion abgebrochen und der Kämpfer wird darauf hingewiesen (bestraft), das diese Art der Technik nicht erlaubt ist.

Wettkampfordnung des Deutschen Judo-Bundes e. V.

§ 12 Sonderregelungen Jugend

5. Tachi-waza

Bei der U11 und U13 sind verboten:
Beinfasser-Techniken wie z.B. Kata-ashi-dori und Rio-ashi-dori
Techniken, die auf beiden Knien angesetzt werden
Der Griff um den Nacken (insbesondere zur Ausführung von Kubi-nage), ohne dabei den Judogi zu greifen
Bei Zuwiderhandlungen zu a) und b) erfolgt lediglich Matte, Zuwiderhandlungen zu c) werden mit Shido bestraft

Kubi-nage:
Ist es nicht ein Hüftwurf, wobei direkt um den Nacken gepackt wird?
schöne Grüße
Christian
Stephan
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Kubi Nage

Beitrag von Stephan »

Hallo zusammen,

Kubi Nage ist ein Tai-Otoshi, bei dem wie bei Koshi-Guruma um den Nacken gefaßt wird.
http://www.judoinfosite.nl/NL/pages/heu ... binage.htm
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Kubi-Nage ist ne Koshi-Guruma-Variante, wo in der Rechtsform das rechte
Bein nach hinten gestellt wird und damit die Wurfbewegung unterstützt
wird. Die Erklärung mit Tai-Otoshi könnte es also fast treffen (wenn man
Tai-Otoshi nach dem "Geesink"-System ausführt ;-) )

Stoff greifen oder nicht, die Köpfe landen trotzdem unten...
Ich denke Verbote von Techniken sind hier Blödsinn, der Fakt des Kopf-in-die-Matte-Stauchens kann durchaus schon nem U11ling
begreiflich gemacht werden (spätestens nach dem ersten
Selbstversuch, weiß es auch warum ;-) ) und bestraft werden.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
BadenIkkyu

Beitrag von BadenIkkyu »

äm Jürgen... ich hab zwar nur die KR-Information, aber in der Praxis gilnach meinen Informationen ein Tomoe-nage nicht wenn der Werfenwollende schon auf dem Rücken liegt =wertung für den Gegner.
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