französisch-japanische Koshiki no kata

Itsutsu-no-Kata, Koshiki-no-Kata
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französisch-japanische Koshiki no kata

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Viel Spass beim Erörtern ;-).
Cichorei Kano
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Re: französisch-japanische Koshiki no kata

Beitrag von Cichorei Kano »

I think that this is a recording from the second half of the 1980's with Murakami Kyoshi-sensei as tori and Jacques Séguin as uke. Murakami-sensei is at the Kôdôkan. Although a accomplished jûdôka, one does not meet him so often on the tatami these days, but he is still there, I think. He is, or at least was, a secretary to Uemura-kanchô, I believe. Jacques is a very nice and pleasant gentleman, very interested in all aspects of jûdô, and s very skilled in both tachi- and newaza. He is also an excellent teacher.

Before 1980, koshiki-no-kata was virtually unseen in Europe. Most of us grabbed any opportunity we had to see it, and get some idea about it. It is especially the Interet and YouTube which have brought this kata somewhat closer to all judo practitioners. With the first international judo kata tournament held at the Kôdôkan in 2007 and the first IJF World Cup Kata, the number of visitors to the Kôdôkan International Summer Kata Seminar started exponentially growing, which also meant that more and more Westerners became exposed to some basic mechanics of this exercise.

Thanks to people such as Henri Courtine and Bernard Pariset who were (among) the first Europeans to obtain jûdô ranks as high as 7th, 8th and 9th dan, France was one of the first countries outside of Japan, where this kata was practised. The country also benefitted early from the permanent presence of Japanese master's such as Kawaishi, Michigam, Mcchizuki, and Awazu, which is another reason why the country took the lead in getting acquainted with certain jûdô exercises.
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(italienische Aufbereitung) -> japanische Koshiki no kata

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... zum Vergleich.
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Re: französisch-japanische Koshiki no kata

Beitrag von tutor! »

Ich denke, man sollte Kata mehr praktizieren als diskutieren. Genau daran mangelt es leider.

Kodokan Koshiki-no-Kata geht auf Kito-ryu Kata zurück. Will man ernsthaft Koshiki-no-Kata diskutieren - insbesondere, wenn es um sichtbar unterschiedliche Ausführungen geht - darf man nicht unterschlagen, dass es unterschiedliche Zweige von Kito-ryu gegeben hat, die die Kata auch unterschiedlich ausgeführt haben.

Kano hat in Tokio Takenaka-ha Kito-ryu gelernt. Von diesem Zweig existiert nicht mehr viel. Streng genommen ist die Aufnahme von Kano praktisch das einzige filmische Zeugnis - und da ist auch unklar, wie weit es sich schon zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen vom Ursprung entfernt hatte.

Nagaoka hat in Okayama Noda-ha-Kito ryu gelernt. Das liegt von Tokio aus gesehen noch einmal deutlich „hinter“ Kyoto. Von Noda-ha Kito-ryu ist ein wenig mehr überliefert. Filmaufnahmen zeigen deutliche Unterschiede in der Ausführung der Techniken zwischen Kano/Yamashita und Noda-ha. Wer beides kennt, dürfte die Aufnahme von J. Sequin als Mischform wahrnehmen.

Wieder anders sind die Ausführungen, wie sie im „Kodokan Textbook“ beschrieben sind. Das offizielle Kodokan-Video zeigt die Aktionen aber auch nicht wirklich so, wie sie im Text beschrieben sind und Daigo-Sensei unterrichtet das ein oder andere auch wieder anders.

Auf der Ebene der Bewegungsausführung gibt es also ein munteres Nebenher verschiedener Variationen.

Seit etwas 15 Jahren gibt es am Kodokan unter Leitung von Daigo eine Gruppe, die sich „Kudenkai“ nennt und i.d.R. zweimal pro Woche zusammenkommt, um Koshiki-no-Kata zu praktizieren und zu studieren. Dort sind alle diese Varianten bekannt, man hat dort alle Materialien zu Koshiki-no-Kata und Kito-ryu gesammelt, derer man habhaft werden konnte, an umliegenden Universitäten wurden Studienarbeiten erstellt usw. Letzte Woche bei den alljapansichen Kata-Meisterschaften belegten Paare aus dieser Gruppe alle Podestplätze. Gewonnen hat BTW H. Nakanishi, Weltmeister 1983 -71kg.

Manchmal habe ich das Gefühl, als würden Leute, die in ihrem Leben noch nie wirklich ernsthaft Koshiki-no-Kata gemacht haben, glauben, dass herausragende Judoka (wie Nakanishi) zu blöd seien, diese alten Videoclips anzuschauen und das Gesehene nachzumachen. Genauso wie scheinbar einige Leute Lehrer wie Daigo für zu blöd halten, ihren Schülern diese Clips zu zeigen und sie dazu anzuhalten, das alles nachzumachen.

Leute, das Gegenteil ist der Fall. Es gibt gut Gründe, warum Koshiki-no-Kata von Daigo und seiner Gruppe so vermittelt wird, wie sie vermittelt wird. Niemand hat aber ein Interesse daran, Filmaufnahmen altgedienter Judoka auseinanderzupflücken.

Ist ist schon so, wie CK geschrieben hat: in den 1980ern war Koshiki-no-Kata in Europa so gut wie unbekannt. Ich habe sie Mitte der 1980er in Frankreich zum ersten mal gesehen und dann irgendwann Mitte der 1990er in Deutschland zum zweiten Mal. 2008 habe ich sie erstmals selbst praktiziert, seit 2010 dann sehr intensiv auch in Japan. Etwa 3-4 Jahre hat es für meine eigene Kata gedauert, den ganzen Quatsch wieder loszuwerden, der durch die deutsche Landschaft geisterte (und teilweise noch geistert).

Von daher komme ich noch einmal auf meinen Ausgangspunkt zurück: bitte erst praktizieren, dann diskutieren.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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(...)

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben:Von daher komme ich noch einmal auf meinen Ausgangspunkt zurück: bitte erst praktizieren, dann diskutieren.
Nicht reden, machen ...


#
Also' ich habe mich einfach nur über das Eingangsvideo gefreut - wenn jetzt aber Redeverbot erteilt wird ;),
na dann: "Mahlzeit".
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Fritz
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Re: französisch-japanische Koshiki no kata

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben: 26.10.2018, 12:53 Ich denke, man sollte Kata mehr praktizieren als diskutieren. Genau daran mangelt es leider.
tutor! hat geschrieben: 26.10.2018, 12:53 Von daher komme ich noch einmal auf meinen Ausgangspunkt zurück: bitte erst praktizieren, dann diskutieren.
Na wie stellst Du Dir denn vor, wie wir Judoka den Weg zum Praktizieren finden. Ideal wäre natürlich, wenn alle
direkt zu einem Tutor laufen können und alles in jeder Tiefe und selbstverständlich frei von individueller Interpretation / Irrtümern
dort erlernen können.

Leider ist die Welt nicht ideal und bevor man Zeit u. Aufwand investiert sich intensiv bspw. mit der Koshiki-no-Kata zu beschäftigen,
möchte man doch erst einmal sich rein intellektuell darüber informieren, was das wozu ist und wer einem da auch geeignet zu helfen vermag ...
Und wenn es dann ans praktische Üben geht, ist es natürlich auch hilfreich, im Gehirn erstmal eine Vorstellung darüber haben,
was der Zweck u. die Bandbreite bestimmter, uns befremdlich wirkender Bewegungen ist. Videos - gerade auch historische - sind da oft hilfreich.
Das ist im Großen und Ganzen so das "westliche" Herangehen an den Erwerb von Wissen u. Fertigkeiten - im Gegensatz zum oft Geschilderten
Ansatz der Asiaten, gerade auch der Japaner, wo man ja wohl gern auf stoisches Nachahmen u. Kopieren setzt.
Weiterhin unterstützt unser POen ja auch genau diesen Ansatz, bis auf das Bißchen Nage-no-Kata, kommt ja in der Kyu-PO nichts von den
Kodokan-Kata vor und dann im Dan-Programm, zack immer mind. eine Kata dabei ...
tutor! hat geschrieben: 26.10.2018, 12:53 Ist ist schon so, wie CK geschrieben hat: in den 1980ern war Koshiki-no-Kata in Europa so gut wie unbekannt. Ich habe sie Mitte der 1980er in Frankreich zum ersten mal gesehen und dann irgendwann Mitte der 1990er in Deutschland zum zweiten Mal. 2008 habe ich sie erstmals selbst praktiziert, seit 2010 dann sehr intensiv auch in Japan. Etwa 3-4 Jahre hat es für meine eigene Kata gedauert, den ganzen Quatsch wieder loszuwerden, der durch die deutsche Landschaft geisterte (und teilweise noch geistert).
Ich kann mich allerdings auch gut an Beiträg von CK erinnern, wo er doch recht kritisch sich mit dem Kodokan u. der Lehre dort - gerade auch im Zusammenhang mit der Übermittlung
von Kata - auseinandersetzt.
Insbesonders hab ich noch seine Aussagen vor meinem geistigen Auge, daß die allgegenwärtige Ausführungsform der Koshiki-no-Kata eigentlich eine Form für
alte gebrechliche Menschen ist ... Was dann zur Frage führt, wo man die Version für junge Gesunde findet ... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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... diskutieren, debattieren, lamentieren - all dieses wollen wir nicht (dafür bereitet mir Judo einfach zu viel Freude)
:eusa_shhh !

Ganz nebenbei bemerkt,
vielleicht findet sich im aktuellen Projekt "Daigo, Bd 3, in deutscher Übersetzung" etwas zu den "Sutemi-waza" dieser Ryu & ihrer Verzweigungen?
HBt.
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Koshiki no kata

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben:Na wie stellst Du* Dir denn vor, wie wir Judoka den Weg zum Praktizieren finden. Ideal wäre natürlich, wenn alle
direkt zu einem Tutor laufen können und alles in jeder Tiefe und selbstverständlich frei von individueller Interpretation / Irrtümern
dort erlernen können.
*tutor!, Einfügung stammt von mir

1) den Job aufgeben
2) Gleichgesinnte finden
3) nach Japan fliegen
4) einen Tutor /einen Mentor finden
5) endlich mit dem täglichen Übungsbetrieb beginnen
6) hoffen, dass der Meister mir viel (Gutes) beibringt ...

alternativ könnte man sich in Jahrhunderten auch "hochdienen".

Nein' mein Gott, ich verstehe den persönlichen Ärger - ist teilweise ja auch nachvollziehbar.

Zum Punkt 2 noch eine Anmerkung:
Gleichgesinnte (Üblinge / Partner) finde ich überall auf der Welt, in Schaaren sogar, auf den jeweiligen Seminaren / wöchentlichen Events u.s.w ---> man muss nur permanent fliegen und eine Hotelflat buchen, zur Elite gehören.

:eusa_doh .

#
"Wir Leute" sind auf vielfältige Informationen angewiesen. Punkt.
tutor! hat geschrieben:Leute, das Gegenteil ist der Fall. Es gibt gut Gründe, warum Koshiki-no-Kata von Daigo und seiner Gruppe so vermittelt wird, wie sie vermittelt wird. Niemand hat aber ein Interesse daran, Filmaufnahmen altgedienter Judoka auseinanderzupflücken.
Die Gründe (und die Gruppe um) von Daigo-san machen mich sehr neugierig. Jeder hat schließlich für sein Vorgehen Gründe, methodische, politische, gute, böse, egozentrierte ...
tutor!
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Re: Kyoto Form

Beitrag von tutor! »

HBt. hat geschrieben: 27.10.2018, 13:28

... diskutieren, debattieren, lamentieren - all dieses wollen wir nicht (dafür bereitet mir Judo einfach zu viel Freude)
:eusa_shhh !

Ganz nebenbei bemerkt,
vielleicht findet sich im aktuellen Projekt "Daigo, Bd 3, in deutscher Übersetzung" etwas zu den "Sutemi-waza" dieser Ryu & ihrer Verzweigungen?
Es finden sich einige Notizen und Anekdoten zu Nagaoka und Noda-ha Kito-ryu und seinen Problemen, sich von Noda-ha auf Kodokan-Judo umzustellen. Der Bezug ist allerdings das Randori, wobei dazu gesagt werden muss, dass sich das Randori des frühen Kodokan-Judo stark an Takenaka-ha Kito-ryu orientiert hat. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da Kano Takenaka-ha gelernt hat und sein Lehrer Ikubo Tsunetoshi nach Gründung des Kodokan dort auch unterrichtet hat. Letztlich geht es um die Entstehung von Shizentai als Grundhaltung für Randori, was eine Besonderheit von Takenaka-ha war, während Noda-ha z.B. Randori in Jigotai gemacht hat.

Ein paar Anmerkungen muss ich doch noch anfügen, nachdem Du den Clip von der Vorführung gepostet hast. Der Tori, der dort zu sehen ist, ist m.W. der einzige Mensch, der von seiner Kata behauptet, sie sei eine Kito-ryu Kata. Es gibt in Japan eine Kobudo-Vereinigung, in der sich viele verbliebenen Koryu zusammengeschlossen haben (nicht alle, aber viele). Dort ist er als Vertreter für Kito-ryu (aber er dürfte mittlerweile die 90 auch schon überschritten haben). Die Technikausführungen - lassen wir mal qualitative Details weg (der Uke ist ja „sehr kooperativ“) - entsprechen weitgehend dem, was ich von Noda-ha-Kito-ryu kenne. Das wiederum unterscheidet sich in vielen Punkten deutlich von dem, was Kano demonstriert hat.

Am Kodokan behauptet kein Mensch - und es ist auch nicht das Ziel - Kito-ryu-kata zu machen, zu rekonstruieren oder irgend etwas der Art. Am Kodokan geht es darum, die Lehre der Kodokan-Koshiki-no-Kata weiterzuentwickeln. Um nichts anderes! Oder mit anderen Worten: Kodokan-Koshiki-no-Kata basiert zwar auf Kito-ryu-kata, ist aber nicht Kito-ryu, sondern Kodokan-Judo.

In diesem Zusammengang wurde natürlich so gut es ging Kito-ryu und ihre Kata erforscht. Manches konnte geklärt werden, anderes nicht. Was nicht geklärt werden konnte, bleibt ungeklärt - und wird ungeklärt bleiben, bis jemand es klären kann. Damit hat auch niemand ein Problem, denn es geht eben gerade nicht um eine 1:1 Rekonstruktion oder um eine Wiederbelebung von Kito-ryu.

Es gab im Laufe dieser intensiven Studien mehrere Erkenntnisphasen. Zunächst wurde dem Punkt „Rüstung“ nachgegangen und dafür Rüstungen angefertigt. Schließlich heißt es in den Kodokan-Materialien - die letztlich überarbeitet werden sollen(!!!) - man solle sich vorstellen, eine Rüstung zu tragen. Das Ergebnis war sehr eindeutig: Verschiedene Techniken, wie sie in der Kodokan-Koshiki-no-Kata ausgeführt werden, lassen sich in Yoroi unmöglich so ausführen. Entweder wurden diese Techniken nicht für das Kämpfen in Rüstungen entwickelt, oder sie wurden im Laufe der aufgrund der Übungssituation in anderer Kleidung (schleichend) verändert, oder sie werden einfach schlecht gemacht/vermittelt.

Auch gibt es massive Zweifel daran, ob die Techniken jemals tatsächlich in Yoroi ausgeführt und trainiert wurden. Die Bezeichnung „Kito-ryu-yoroi-kumi-uchi“ legt das zwar nahe und in einer älteren Schrift der Kito-ryu wird die Wirksamkeit von Wurftechniken im Kampf gegen einen Rüstung tragenden Gegner erläutert - es bleibt aber die Frage, warum eine Schule, die Mitte des 17. Jahrhunderts - also nachdem Yoroi schon gar nicht mehr in Gebrauch waren - gegründet wurde, Techniken im Kampf gegen Gegner in Yoroi so zentral schulen sollte? Man kann - und aus historischer Sicht finde ich das auch sehr interessant - diesen Fragen nun weiter nachgehen und versuchen, sich in die Ziele, Trainingsmethoden und Inhalte von Kito-ryu einarbeiten. In der Relevanz für das Kodokan-Judo und seine Koshiki-no-Kata, die ja einen Stellenwert innerhalb der Judo-Ausbildung zugewiesen bekommen muss, bedeutet das jedoch, dass die „Rüstungsfrage“ zumindest nicht überbewertet werden darf.

Es gibt weiterhin eindeutige Belege dafür, dass die 14+7 Namen der Omote- und Ura-Serie - ich müsste genau nachschauen - aus dem 17. Jahrhundert stammen, also schon sehr alt sind. Die Zweige der Kito-ryu - soweit mit bekannt - verwenden dieselben Namen, diese sind jedoch mit unterschiedlichen Bewegungsausführungen verbunden. Es gibt m.W. auch keine Relevanz dafür, dass in Kito-ryu die konkrete Aktion so detailliert beschrieben ist und geübt wurde, wie das heute im Kata-Training beim Judo, oder in anderen Formen, allgemein üblich ist. Die Kata erfüllen vielmehr den Zweck, die Prinzipien der Schule zu entwickeln. Sobald man (sich) diese Prinzipien erschlossen hat, wurden sie mehr oder weniger überflüssig - sie waren Mittel zum Zweck, was nebenbei erklären würde, warum sie so variantenreich existier(t)en. Hierhinter steckt die klassische Entwicklung von Shu-Ha-Ri, nämlich dass man vom wiederholten Üben einer vorgegebenen Form, über das Variieren dieser Form zu einem tieferen Verständnis der zugrundeliegenden Prinzipien kommt, die es erlauben, eine eigene diesen Prinzipien gehorchende Form zu entwickeln. Eine Bewegungsnormung (Shu) dient also dem Einstieg in eine Entwicklung, die mit der Fähigkeit zur variablen und individuellen Anpassung endet.

Das Problem heutigen Kata-Training ist oftmals, dass die Frage nach ganz vielen Details - die meist etwas mit Bewertungskriterien (Dan-Prüfung/Kata-Meisterschaften) zu tun haben - die Fragen nach der Essenz dessen zurückdrängen, was durch die Kata eigentlich gelernt werden soll. Auf der Strecke bleibt also die Frage nach dem Zweck und dem dazu sinnvollen methodisch-didaktischem Setting. Wenn diese Frage nicht beantwortet wird, dann macht weder das Üben noch das Überprüfen/Bewerten von traditionellen Kata irgendeinen Sinn (außer dem vielleicht netten Partnererlebnis, was ja auch schon vielen reicht und BTW von Kano auch als Ziel des Judo formuliert wurde (Judo als ästhetisches Erlebnis).

Bezogen auf die Koshiki-no-Kata liegt dieser Übungswert auf der Entwicklung einer inneren und äußeren Haltung („Hontai“ also zentrales Element in Ruhe und Bewegung), Timing aller Aktionen, Dosierung der Körperspannung in der Interaktion (wann aufbauen, wann nachlassen vor allem in Relation zum Partner), Verlust und Erhalt des Gleichgewichts im Stand und in der Bewegung, Kraft- und Impulsübertragung und darauf aufbauend Theorie von Kuzushi/Tsukuri, Timing und (Nicht-)Rhythmus, Richtungen und natürlich Distanzen. Wenn man sich diese Punkte anschaut und ein wenig nachdenkt, kommt man darauf, dass es im Wesentlichen dieselben Prinzipien sind, die hinter allen anderen Kata stecken und natürlich auch hinter Randori.

Ziel aller Studien und Entwicklungen nicht nur zu Koshiki-no-Kata muss es also sein, die Praxis von allem überflüssigen „Popanz“ zu befreien und sie so zu praktizieren, dass sie im vorgenannten Sinn nützlich sind. Diese Nützlichkeit kann sich aber nur auf der Matte ergeben und muss sich individuell zeigen. An den meisten Kata-Demonstrationen - und auch bei den entsprechenden Lehrgängen/Seminaren - kann man jedoch sehen, dass versucht wird, sich an vermeintliche Beurteilungskriterien zu halten, jedoch große Defizite in den oben genannten Prinzipien bestehen. Ziel der Entwicklung der Lehre muss es sein, diejenigen, die Kata vermitteln und/oder bewerten, besser dafür zu qualifizieren, diese Dinge umzusetzen. Dazu ist der Weg noch sehr weit, was für praktisch alle Kata gilt, für Koshiki-no-Kata aber im Besonderen. Nur wenigen gelingt dies tatsächlich jetzt schon.

Der Grund, warum Omote in Koshiki-no-Kata so langsam ausgeführt wird, liegt nebenbei darin, dass dadurch verhindert werden soll, dass sehr feine Details (der oben genannten Prinzipien) durch zu zügige Bewegungsausführung verwischen und dadurch verloren gehen. Dies geht naturgemäß nur unter zumindest teilweisem Verlust des Bewegungsflusses. In Ura werden die Aktionen dann flüssiger ausgeführt. So einfach und doch so schwierig.
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Kodokan Kata "allgemein"

Beitrag von HBt. »

Lieber 'tutor!',
all Deine Punkte sollten (mittlerweile) selbstverständlich sein - ich stimme mit Dir erschreckend überein ;-).

Vielen Dank für Deinen Beitrag und die zusätzlichen Informationen.

Gruß,
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Re: französisch-japanische Koshiki no kata

Beitrag von Fritz »

Da reib ich mir jetzt verwundert die Augen ;-) :
tutor! hat geschrieben: 29.10.2018, 09:03 Das Problem heutigen Kata-Training ist oftmals, dass die Frage nach ganz vielen Details - die meist etwas mit Bewertungskriterien (Dan-Prüfung/Kata-Meisterschaften) zu tun haben - die Fragen nach der Essenz dessen zurückdrängen, was durch die Kata eigentlich gelernt werden soll. Auf der Strecke bleibt also die Frage nach dem Zweck und dem dazu sinnvollen methodisch-didaktischem Setting. Wenn diese Frage nicht beantwortet wird, dann macht weder das Üben noch das Überprüfen/Bewerten von traditionellen Kata irgendeinen Sinn (außer dem vielleicht netten Partnererlebnis, was ja auch schon vielen reicht und BTW von Kano auch als Ziel des Judo formuliert wurde (Judo als ästhetisches Erlebnis).
Ja und wieso ist das so ...?
tutor! hat geschrieben: 29.10.2018, 09:03 Es gibt m.W. auch keine Relevanz dafür, dass in Kito-ryu die konkrete Aktion so detailliert beschrieben ist und geübt wurde, wie das heute im Kata-Training beim Judo, oder in anderen Formen, allgemein üblich ist. Die Kata erfüllen vielmehr den Zweck, die Prinzipien der Schule zu entwickeln. Sobald man (sich) diese Prinzipien erschlossen hat, wurden sie mehr oder weniger überflüssig - sie waren Mittel zum Zweck, was nebenbei erklären würde, warum sie so variantenreich existier(t)en. Hierhinter steckt die klassische Entwicklung von Shu-Ha-Ri, nämlich dass man vom wiederholten Üben einer vorgegebenen Form, über das Variieren dieser Form zu einem tieferen Verständnis der zugrundeliegenden Prinzipien kommt, die es erlauben, eine eigene diesen Prinzipien gehorchende Form zu entwickeln. Eine Bewegungsnormung (Shu) dient also dem Einstieg in eine Entwicklung, die mit der Fähigkeit zur variablen und individuellen Anpassung endet.
Vor diesem Hintergrund ist doch die Frage, was kann / sollte grundsätzlich beim Thema Kata und Judo-Ausbildung geändert werden?
Du schreibst zwar dazu:
tutor! hat geschrieben: 29.10.2018, 09:03 Ziel aller Studien und Entwicklungen nicht nur zu Koshiki-no-Kata muss es also sein, die Praxis von allem überflüssigen „Popanz“ zu befreien und sie so zu praktizieren, dass sie im vorgenannten Sinn nützlich sind. Diese Nützlichkeit kann sich aber nur auf der Matte ergeben und muss sich individuell zeigen. An den meisten Kata-Demonstrationen - und auch bei den entsprechenden Lehrgängen/Seminaren - kann man jedoch sehen, dass versucht wird, sich an vermeintliche Beurteilungskriterien zu halten, jedoch große Defizite in den oben genannten Prinzipien bestehen. Ziel der Entwicklung der Lehre muss es sein, diejenigen, die Kata vermitteln und/oder bewerten, besser dafür zu qualifizieren, diese Dinge umzusetzen. Dazu ist der Weg noch sehr weit, was für praktisch alle Kata gilt, für Koshiki-no-Kata aber im Besonderen.
Aber warum sollte jemand, dessen Verständnis von Kata mit den Wörtern: Dan-Prüfung, Wettkampfdisziplin, Kodokan-Video, Fehlerpunkte u. Zeremoniell recht gut umreißen ließe,
nun unbedingt Qualifizierungsbedarf bei sich fühlen? ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: französisch-japanische Koshiki no kata

Beitrag von tutor! »

Fritz hat geschrieben: 29.10.2018, 11:47 Vor diesem Hintergrund ist doch die Frage, was kann / sollte grundsätzlich beim Thema Kata und Judo-Ausbildung geändert werden?
Das liegt doch auf der Hand: viele Leute machen zu wenig selbst und reden zu viel! Und dabei geben solche Leute auch noch gute Ratschläge und meinen, anderen etwas vermitteln zu können.... Damit schließt sich der Kreis zu meinem allerersten Statement.
tutor! hat geschrieben:Ich denke, man sollte Kata mehr praktizieren als diskutieren. Genau daran mangelt es leider.
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Selbst machen - DIY

Beitrag von HBt. »

Also Üben, üben und nochmals üben.

Mein Reden,
seit gefühlten Jahrhunderten -> doch ein Autodidakt benötigt oftmals viel Material, je nach Materie -> in unserem Fall muss eine Bewegungsvorstellung & ein grober Ablauf her, anschließend startet meistens die Entwicklungphase.

Mehr üben lassen, führt zu mehr Freiräumen -> mit dieser Kompetenz muss man umgehen können. Leider zeigt uns die Realität, dass oftmals "klare Ansagen" notwendig sind. Andernfalls wird gar nicht mehr gearbeitet (== geübt, gelernt, geliebt ...).

Doch was hat dieser Umstand (träge, Wohlstandsmasse) eigentlich mit der Koshiki-no-kata des Kodokan-Institutes zu tun?
Wieso stand /oder steht H. Nakanishi in der öffentlichen Kritik?
tutor! hat geschrieben: Manchmal habe ich das Gefühl, als würden Leute, die in ihrem Leben noch nie wirklich ernsthaft Koshiki-no-Kata gemacht haben, glauben, dass herausragende Judoka (wie Nakanishi) zu blöd seien, diese alten Videoclips anzuschauen und das Gesehene nachzumachen. Genauso wie scheinbar einige Leute Lehrer wie Daigo für zu blöd halten, ihren Schülern diese Clips zu zeigen und sie dazu anzuhalten, das alles nachzumachen.
#
Ich will mich hier einmal outen: momentan fehlt mir ein Partner/In zum täglichen Üben und dabei wünsch(t)e ich mir nichts sehnlicher, täglich üben, frei.

Jetzt stelle ich mir einmal die "Expertenrunde" vor, sie haben alle unendlich viel Zeit (Partner & Trainingsmöglichkeiten), verbessern ihre Rente /Pension durch Wochenend-Lehrgänge & Seminare ... und jetzt üben diese Knaller einfach nicht, sondern reden viel und geben Ratschläge ... leben ihre Phantastereien aus ... Rüstungen, Schlachtfelder, Schwerter, die Teezeremonie ... Jahressichtmarken, Workshops, Events ...
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Das Problem ...

Beitrag von HBt. »

ist hausgemacht.
Judo wird größtenteils (in der Öffentlichkeit) als "Ringkampfsport für Kinder & Jugendliche" wahrgenommen*, u.a. scheinen "bunte Gürtel" das Ziel zu sein. Aus den 1970er Jahren ist vielleicht auch noch ein esoterischer Touch hängen geblieben.

Bzgl. der "Kodokan-Kata & dem Selbstmachen":
steht sich Judo (als Konstrukt) irgendwie' permanent selbst im Weg. Was will der Konsument? Ich höre wiederholt: 'HBt.' "denke bitte daran, die Gruppe möchte sich austoben & und die Jugendlichen wollen kämpfen."

Für welche Zielgruppe stehen also die Kodokan-Kata (auch das Instrument Kata)?

a)
1. Dan, 2. Dan, 3. Dan, 4. Dan, 5. Dan -> für die tätschelnde Hand: " gut gemacht" -> für das Ego -> für die Außenwahrnehmung als "Meister aller Klassen" -> oder einfach nur für den Karriereaufstieg innerhalb einer Organisation (Struktur),
also um Macht.

b)
Für ganz wenige Ausnahmen, die sich entweder komplettieren wollen (Freude an einem Lernprozess empfinden) oder an Kata-Wettbewerben teilnehmen, um sich zu zerstreuen und abschließend ein gutes Gefühl zu haben (sie können etwas Außergewöhnliches, steigern ihr Selbstvertrauen, etc.pp.) ...

Hauptsächlich im Breitensportsektor.

#
Die interessanteste Frage lautet doch:
wann setze ich methodisch & didaktisch sinnvoll welche Kata im Übungsbetrieb ein. Geht das überhaupt?!

Möglicherweise sind die Kodokan-Kata ja gar keine Instrumente für den Massenunterricht, sondern pervertiert zur Spielwiese von Eitelkeiten. Will ich die Auseinandersetzung mit den Kata fördern, muss ich INTERESSE wecken /können.

Ach,
ich weiß es doch auch nicht :dontknow.

##
Mit Freiräumen & Freiheiten geht alles viel besser, doch unweigerlich geht (funktioniert) dann bald gar nichts mehr - mit dem Zuviel an Freiheiten. Freiräume sucht man eh schon vergeblich.

*sagt man
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Lehre, Wettbewerb & das Individuum

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben:Ziel aller Studien und Entwicklungen nicht nur zu Koshiki-no-Kata muss es also sein, die Praxis von allem überflüssigen „Popanz“ zu befreien und sie so zu praktizieren, dass sie im vorgenannten Sinn nützlich sind. Diese Nützlichkeit kann sich aber nur auf der Matte ergeben und muss sich individuell zeigen.

Das ist richtig, man muss ordentlich üben - wir tun dieses überdacht und auf einer Matte /ohne Fleiß kein Preis!
An den meisten Kata-Demonstrationen - und auch bei den entsprechenden Lehrgängen/Seminaren - kann man jedoch sehen, dass versucht wird, sich an vermeintliche Beurteilungskriterien zu halten, jedoch große Defizite in den oben genannten Prinzipien bestehen.
Ein hausgemachtes Dilemma.
Ziel der Entwicklung der Lehre muss es sein, diejenigen, die Kata vermitteln und/oder bewerten, besser dafür zu qualifizieren, diese Dinge umzusetzen.
Klar, Lehrerfortbildungen!
Dazu ist der Weg noch sehr weit, was für praktisch alle Kata gilt, für Koshiki-no-Kata aber im Besonderen. Nur wenigen gelingt dies tatsächlich jetzt schon.
Den Lehrern, den Lehrer Qualifizierenden, den Übenden ... ja wem denn? Den Firlefanz, also unnützen Popanz, lassen Menschen mit Verstand automatisch weg.
Schlichte Gemüter benötigen vielleicht den Rüstungsschmu oder ein Schwert, ein Schild, eine Geschichte, ein Märchen dazu ... wer will es ihnen verdenken?.

#
Ein weiteres Anliegen sollte "gutes, korrektes, allgemeines Lehrmaterial" sein. Der DJB müsste vielleicht ein paar Scheine für die Lehre (und die Entwicklung einer Lehre) im Breitensport locker machen?!

Gruß,
HBt.
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"Achtsamkeit" (& die Kineästhetik) ...

Beitrag von HBt. »

Feldenkrais, Yoga, Taijiquan (u.a. das Talou) u.s.w.
tutor! hat geschrieben:Der Grund, warum Omote in Koshiki-no-Kata so langsam ausgeführt wird, liegt nebenbei darin, dass dadurch verhindert werden soll, dass sehr feine Details (der oben genannten Prinzipien) durch zu zügige Bewegungsausführung verwischen und dadurch verloren gehen. Dies geht naturgemäß nur unter zumindest teilweisem Verlust des Bewegungsflusses. In Ura werden die Aktionen dann flüssiger ausgeführt. So einfach und doch so schwierig.
Gab es diesbezüglich jemals Zweifel?

#
Ich nehme an, die meisten Judoka befassen sich erst mit der Koshiki no kata wenn sie den fünften "Schwarzen Gürtel" anstreben - davon entscheiden sich die meisten Prüflinge wahrscheinlich eh für die Kime no kata (in Kombination mit der Itsutsu no kata) und nicht für "die Antike".

Vielfältiges Lehr-u. Übungsmaterial zur Bewegungslehre gibt es wie Sand am Meer. Wer sein eigenes Treiben nicht (progressiv & spannend) selbst gestalten kann, ist eigentlich selbst Schuld an der Misere (oder arm dran). Aber was treibt die Mehrheit in die Sportvereine?, sie wollen bedient werden - nichts weiter.
Im Tempel der Achtzigjährigen (der Vormittags/Fitnessbude), wollen sie AKTION und nicht beim Seniorentanz dahinsiechen ... auspowern. Auspowern steht dem "Omote-Teil" diametral entgegen.

Für das Üben einer Choreografie, einer Folge oder Singular, benötigt man einen besonderen Rahmen (und Ort, auch und vor allen Dingen' ungestörte Ruhe).

Ruckzuck & Wischiwaschi
erarbeitet man sich keine Kata - man profitiert nicht von ihr (ihren Inhalten).

Blicken wir gespannt in die Zukunft.
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Fritz
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Re: französisch-japanische Koshiki no kata

Beitrag von Fritz »

HBt. hat geschrieben: 29.10.2018, 15:24 Die interessanteste Frage lautet doch:
wann setze ich methodisch & didaktisch sinnvoll welche Kata im Übungsbetrieb ein. Geht das überhaupt?!

Möglicherweise sind die Kodokan-Kata ja gar keine Instrumente für den Massenunterricht, sondern pervertiert zur Spielwiese von Eitelkeiten. Will ich die Auseinandersetzung mit den Kata fördern, muss ich INTERESSE wecken /können.
Wenn man mal daran denkt, als die drei Nage-no-Kata-Gruppen in die Kyu-PO gefunden haben - wie wurde damals stolz verkündet, daß man die Reihenfolge
der Gruppen so gewählt habe, daß die Techniken dann ja schon bekannt seien ...
Also eigentlich ist es so ja völlig falsch herum ...

Komischerweise ist Interesse an den Kata-Gruppen durchaus da - einfach weil sie durch die Prüfungsanforderungen und die Aussicht auf den nächsten Gürtel durchaus motiviert sind ...
Ich denke, die Randori-no-Kata, Ju-no-Kata und einige Kime-no-Kata / Kodokan-Goshin-Jutsu könnte man sehr gut in die Kyu-PO integrieren,
auf der eine Stufe könnten die Üblingen halt immer einige Einzelkata ("Techniken") zeigen, in der nächsten Stufe dann deren Anwendung in Randori- bzw. SV-Situationen.

Und so wie es bei Einführung der Nage-no-Kata-Gruppen ins Prüfungsprogramm plötzlich auch mehr Interesse bei Trainer/Übungsleitern/Prüfern an diesem Thema gab, könnte ich mir gut
vorstellen, daß dies dann auch wieder passiert.
Und ich denke, wenn so auf ganz natürliche Art und Weise die Arbeit mit den von Kano erarbeiteten Kodokan-Kata da ihren Nutzen entfaltet, wofür diese offensichtlich gedacht waren, nämlich
bei der Anfänger-Ausbildung, als Handwerkszeugs, ist dann der Schritt zur den "ererbten" Kata also Koshiki-/Itsutsu-no-Kata evt. nicht so riesig.
Die könnte man gut in die Dan-Programme einbauen, bspw. mit solchen Aufgaben: Zeige x Techniken aus K-/I-n-K, erläutere diese aus individueller Sicht und setze sie in Zusammenhang mit dem Trainingsalltag / akt. Wettkampfentwicklung / SV-Umfeld / historischen Kontext / ... ;-)

Die "enbu"-artigen Gesamt-Vorführungen von Kodokan-Kata bei Dan-Prüfung können bzw. sollten aber unbedingt bleiben, sie sollten bei o.g. Verfahrens-/Herangehensweise
dann aber auch nicht mehr so einen großen Brocken bzw. "Krampf" bedeuten ...

Jedenfalls macht es nicht viel Sinn, erst bereits fortgeschrittenen Judoka die Kodokan-Kata zu vermitteln, die haben inzwischen ihre eigenen "Kata" für ihren Trainingsbetrieb ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Koshiki no kata Stage 2018

Beitrag von HBt. »

Cichorei Kano
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Re: Kyoto Form

Beitrag von Cichorei Kano »

HBt. hat geschrieben: 27.10.2018, 13:28

... diskutieren, debattieren, lamentieren - all dieses wollen wir nicht (dafür bereitet mir Judo einfach zu viel Freude)
:eusa_shhh !

Ganz nebenbei bemerkt,
vielleicht findet sich im aktuellen Projekt "Daigo, Bd 3, in deutscher Übersetzung" etwas zu den "Sutemi-waza" dieser Ryu & ihrer Verzweigungen?
It is great that people show an interest, but as you can imagine it is not possible to "teach" an art through simply answering questions online. It is not even possible or reasonable to provide proper answers in this way since it would require writing so much that it practically is not feasible. It also causes much misunderstandings.

As far as some basic updates are concerned ... the gentleman in this videoclip in this thread from Kyôto, unfortunately died earlier this week.


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HBt.
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Der Kreislauf des Lebens

Beitrag von HBt. »

It is great that people show an interest,
Ja, es ist überaus erfreulich wenn Menschen ein echtes Interesse oder auch nur ein Interesse an einer x-beliebigen Angelegenheit erkennen lassen.

Jetzt gilt es, diese Motivation zu unterstützen & zu befeuern.
but as you can imagine it is not possible to "teach" an art through simply answering questions online.
Selbstverständlich kann man keine "Kunst" 'alleine durch die Beantwortung einer oder mehrerer Fragen lehren /erlernen, selbstverständlich nicht.
Ein paar von uns Spießgesellen'
sind durchaus keine blutigen Anfänger mehr. Deshalb dreht sich unter UNS, alles nur (im Sinne von einfach, schlicht, ...) um die Beantwortung von Fragen.
It is not even possible or reasonable to provide proper answers in this way since it would require writing so much that it practically is not feasible. It also causes much misunderstandings.
Beide Punkte sind plausibel (durchaus auch bequem, denn alles im Leben ist mit einer gewissen Anstrengung Verbunden == Arbeit).
Missverständnisse kann man ausräumen, zumal die deutsche Schriftsprache sehr eindeutig ist, ebenso die englische Sprache.
As far as some basic updates are concerned ... the gentleman in this videoclip in this thread from Kyôto, unfortunately died earlier this week.
Beinahe jede Meldung ist willkommen, auch wenn sie von obiger Natur ist.

Mit Sicherheit ist dieser Tod ein weiterer Verlust, die Tragweite müssen andere Menschen beurteilen.

Gruß,
HBt.
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