Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

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Donald
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Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von Donald »

Hallo,
bei mir wurde eine Hüftarthrose diagnostiziert.

Symptome sind Dauerschmerzen.
Die Beweglichkeit kann ich mir durch das Judo-Training einigermaßen erhalten, Judo hilft hier also, zumindest bei mir in meinem Stadium.
Irgendwann werde ich nicht darum herumkommen, mir eine künstliche Hüfte einsetzen zu lassen.

Da ich vor der Entscheidung stehe: "Wie lange soll ich die OP hinauszögern?" ist meine Frage:
Kann man mit der Prothese Judo machen?
Hat jemand praktische Erfahrungen damit?
Wie sind die Einschränkungen?

Eure Antworten würden mir helfen einzuschätzen, wann und wie ich mich am besten auf eine OP einlasse.

Viele Grüße,
Donald
tutor!
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Re: Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von tutor! »

Ich kenne einige Leute, bei denen es nach einer Hüft-OP deutlich besser geworden ist. Wenn man es nicht weiß, dann fällt es bei diesen Leuten gar nicht auf!
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Fritz
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Re: Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von Fritz »

Einer unserer ältesten Trainingskameraden (inzwischen über 70) hat vor ein paar Jahren so ein Teil eingebaut bekommen.
Resultat ist, daß er danach deutlich besser laufen konnte als vorher.
Obwohl viele vor der Op orakelt hatten, daß er danach mehr kein Judo mehr machen kann oder dürfte, steht er immer noch
auf der Matte und arbeitet mit. Klar muß man etwas Rücksicht nehmen.

Sein Trick war, daß er vor der Op gezielt Muskeln am Bein / Hüfte trainiert, gefestigt u. aufgebaut hatte, soviel, daß die
Operateure ordentlich zu tun hatten, an den Knochen ran zu kommen. Damit ist er danach dann gut durch die Reha gekommen
und die Muskeln sorgen auch dafür, daß das künstliche Gelenk nicht "herausspringt" - was bei einigen Operierten zu Problemen
und weiteren Ops führt.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Cichorei Kano
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Re: Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von Cichorei Kano »

When considering hip joint surgery as a result of arthrosis, I would strongly recommend that you discuss with your physician the option to undergo what in English is called "hip resurfacing surgery" rather than "hip replacement surgery". The differences are explained here:

http://www.affinityhealth.org/Services/ ... urface.htm

I know and know of many jûdôka even in their 40's who successfully underwent hip resurfacing surgery and are so happy with it that they wish they had done it sooner. I am not suggesting that they are still planning on competing in the Olympics or training 8 hours per day, but they engage in normal judo activity including randori. Again, I am not saying they constantly test their limits doing nage-komi of yoko-gake, but neither does any normal person with 100% perfect hips of his own.

Hip replacement is a different and more extensive type of surgery. The result depends on many factors such as quality of the bone, age, surgeon skills, activity and overall health. It's difficult to provide a generalization about the outcome. With today's medical advances and considering you are in good health the result should be such that you can engage in normal daily activity. However, giving an answer beyond that point is difficult and cannot be summarized in an "Oh I know someone ...".

A study from Harvard University warns that a hip replacement joint is a mechanical device, not a biological one, and can therefore wear out. Any activity that puts more stress on it than normal will make the artificial joint wear out sooner. In other words, while an activity such as running is not prohibited, it WILL make the joint wear out sooner. At present there is insufficient evidence to make a hard comparison. According to one study of 600 people who underwent hip surgery, afterwards only 23 among them took up running again. Because this number is so low, it is not possible to draw reliable conclusions.

A 2014 study which appeared in the International Journal of Sports Physical Therapy similarly concluded that there remains too little evidence of clinical outcomes with higher levels of sporting activity after total hip replacement, but that there indeed is some evidence to suggest that wear may be related to activity level (see: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4223292/)

In these studies, general sports activities were considered such as running, swimming, etc. Considering that these general sports activities may increase the wear on a hip prosthesis, it is likely that a comparatively brutal contact sports such as judo with frequent falling impact and most dôjô these days not possessing a tatami that rests on a sprung floating floor, impact forces are insufficiently dissipated and likely to increase wear to an even larger extent.

What I am trying to say, is that likely the effects of general judo activity may be worse than of many sports, but also that it depends on what your choice of judo includes. Obviously, if you exclude all falling and only engage in practicing sei-ryoku zen'yô kokumin taiiku or jû-no-kata or tandôku-renshû, the picture will be quite different, but that is also not "general jûdô activity", but a small part of jûdô.

Just a couple of weeks a fellow jûdôka younger than me had to undergo his second total hip replacement surgery. He was a jûdô instructor and had been feeling ill and in pain for months due to his artificial hip, which had worn out due to his jûdô activity. The hip prosthesis was fractured and spread toxic components in his blood stream. This person had previously been in good health and also was not engaging in randori anymore, just teaching general judo to adults, and practicing kata.

In other words, as you can see, it depends on the type of surgery, your activity, your health, the material, and luck. If indeed, as most evidence suggests, that increased stress caused by sports is likely to wear out the prosthesis, than jûdô will likely be a much worse sport for your hip than, for example, swimming ...

Donald hat geschrieben: 20.08.2018, 14:10 Hallo,
bei mir wurde eine Hüftarthrose diagnostiziert.

Symptome sind Dauerschmerzen.
Die Beweglichkeit kann ich mir durch das Judo-Training einigermaßen erhalten, Judo hilft hier also, zumindest bei mir in meinem Stadium.
Irgendwann werde ich nicht darum herumkommen, mir eine künstliche Hüfte einsetzen zu lassen.

Da ich vor der Entscheidung stehe: "Wie lange soll ich die OP hinauszögern?" ist meine Frage:
Kann man mit der Prothese Judo machen?
Hat jemand praktische Erfahrungen damit?
Wie sind die Einschränkungen?

Eure Antworten würden mir helfen einzuschätzen, wann und wie ich mich am besten auf eine OP einlasse.

Viele Grüße,
Donald
Donald
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Re: Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von Donald »

Hi Cichorei,

I greatly appreciate your very comprehensive answer to my question about hip-arthrosis.

While it still leaves a lot of pros and cons for me to consider, it does give me a good guideline on what eventualities can arise and on what to watch out for.

Sincere thanks,
Donald
Donald
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Re: Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von Donald »

Hallo Fritz,

danke für den Bericht - das macht einem doch Mut und gibt etwas Hoffnung!

Viele Grüße,
Donald
HBt.
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Arthron

Beitrag von HBt. »

Hallo Donald,
kannst Du den "Dauerschmerz" beschreiben! wie fühlt er sich an? wo spürst Du ihn im Körper (Lokalisierungen)? wann spürst Du ihn? welche Belastungen oder Bewegungen sind dafür auslösende Faktoren /Ursachen! ?

Magst Du deinen Dauerschmerz detailliert beschreiben?


Gruß,
HBt.
HBt.
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Und?

Beitrag von HBt. »

Donald hat geschrieben: 20.08.2018, 14:10 Hallo,
bei mir wurde eine Hüftarthrose diagnostiziert.

Symptome sind Dauerschmerzen.
Die Beweglichkeit kann ich mir durch das Judo-Training einigermaßen erhalten, Judo hilft hier also, zumindest bei mir in meinem Stadium.
Irgendwann werde ich nicht darum herumkommen, mir eine künstliche Hüfte einsetzen zu lassen.

Da ich vor der Entscheidung stehe: "Wie lange soll ich die OP hinauszögern?" ist meine Frage:
Kann man mit der Prothese Judo machen?
Hat jemand praktische Erfahrungen damit?
Wie sind die Einschränkungen?

Eure Antworten würden mir helfen einzuschätzen, wann und wie ich mich am besten auf eine OP einlasse.

Viele Grüße,
Donald

Kann man nun mit der künstlichen Hüfte Judo machen, oder kann man es nicht?


Welches Produkt schlägt der OP-Assistent vor,

fragt HBt.
HBt.
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Endoprothese

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben: 20.08.2018, 23:32 Einer unserer ältesten Trainingskameraden (inzwischen über 70) hat vor ein paar Jahren so ein Teil eingebaut bekommen.
(...)
Sein Trick war, daß er vor der Op gezielt Muskeln am Bein / Hüfte trainiert, gefestigt u. aufgebaut hatte, soviel, daß die
Operateure ordentlich zu tun hatten, an den Knochen ran zu kommen.

(...)
Ok,
ich bin sehr skeptisch und frage deshalb "wie geht das denn?". Man schlage ein Anatomiebuch auf, zum Beispiel: ISBN 3-7043-6057-0, Seite 66, und fragt sich:

Mit welchen Übungen hat Dein Trainingskamerad seine Muskulatur gezielt (vor der Totaloperation) aufgebaut? Welche Muskeln?, da sind ja auch noch Faszien und anderer Kram im Spiel ---> unter Umständen sehr heftige Schmerzen /verbunden mit Schmerzen und heftigen Verspannungen.


So eine OP ist kein leichtes Unterfangen, obwohl es mittlerweile auch "schonende, neue Techniken" gibt.




#
Das UKE war einmal führend ;-)
https://www.uke.de/kliniken-institute/k ... index.html

hier oder anderorts -> würde ich einen EXPERTEN befragen' ob der JUDOSPORT förderlich ist.
Donald
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Re: Hüftarthrose - kann man mit der künstlichen Hüfte Judo machen?

Beitrag von Donald »

Nach langer Zeit kann ich nun vermelden, dass ich mir im Juni ein Hüft-Totalendoprothese (TEP) habe machen lassen (ich bin jetzt 73 Jahre alt).

Über die Jahre hinweg bin ich in verschiedenen Kliniken vorstellig geworden (Vilsbiburg, Vogtareuth, München, Ebersberg) und habe mich untersuchen und beraten lassen. Deren Fazit war immer „Mit der TEP kannst Du kein Judo mehr machen“. Schwimmen und Nordic Walking waren das höchste der Gefühle. Mein Bedürfnis, weiterhin meinen Sport ausüben zu wollen, wurde schlichtweg als abwegig abgetan.
Auch die Beratungsgespräche waren nicht sehr ermutigend, eher in der Form „machen wir doch gleich einen Termin und setzen die Prothese ein“.
Deshalb habe ich unter Schmerzen (Schmerzmittel schafften etwas Linderung) weiterhin Judo ausgeübt. Immerhin ist so eine Hüft-TEP ja ein irreversibler Vorgang und will gut überlegt sein.

Die Erlösung kam dann mit dem endogap-Klinikum Garmisch-Partenkirchen, das eines der drei besten Kliniken für Hüft- und Knieersatz in Deutschland sein soll, neben Hamburg und München.
Hier in Garmisch wurde mir beschieden, dass ich selbstverständlich auch mit deren TEP weiterhin Judo machen kann. Das endogap-Klinikum hatte offenbar genügend Vertrauen in ihre eigene Expertise, ihre Technologien und Materialien. Zudem kennt ein befreundeter Judoka den Materiallieferanten des Klinikums, der gesagt haben soll, dass die endogap-Klinik nur die besten Materialien bestellt.

So habe ich mich dort zur OP entschieden und es bis heute nicht bereut. Nach einer dreimonatigen Einheilung nehme ich wieder schrittweise am Training teil, nur das Fallen vermeide ich aktuell noch. Ansonsten fühlt es sich an wie mit der ehemals gesunden Hüfte.

Da es sicher etliche ältere Judoka gibt, die unter Hüft- oder Kniearthrosen leiden, mache ich hier gerne Werbung für das endogap-Klinikum Garmisch-Partenkirchen.
Der Service war einmalig gut.

Schon für das erste Beratungsgespräch hat man sich eine Stunde Zeit genommen. Auch für Kassenpatienten, so hat man mir versichert, gibt es bei der Auswahl der Materialien keinen Unterschied zu Privatpatienten.
Die Betreuung in der Klinik war ausgezeichnet und ich kann nur dazu raten, im Anschluss die Reha in der Beger-Klinik in Garmisch zu machen.
Hierhin kommen die Ärzte von der endogap-Klinik zur Visite und Kontrolle. Auch das Reha-Programm an sich ist sehr gut.

Die Patienten kommen aus allen Teilen Deutschlands in die endogap-Klinik.
Hypothetisch gesprochen würde ich jederzeit wieder eine Hüft-OP dort machen lassen. :D

Ich hoffe, dass ich allen Leidensgenossen etwas Mut machen konnte und dass sie weiterhin ihr Judo betreiben können.
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