Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Fritz
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Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

So in Berlin hat man wieder eine gewaltigen Schritt für die Erhöhung der Attraktivität der Wettkämpfe, diesmal insbesonders bei
Trainern u. Betreuern u. Eltern gemacht, den ich Euch nicht vorenthalten möchte, kam gerade per Rund-Schreiben vom Verband:
Werte Sportkameradinnen, werte Sportkameraden,

der Judo-Verband Berlin e.V. (JVB) führt zur BEM u 11 / 13 personalisierte Ausweiskarten ein, um während einer Meisterschaft mittels Kontrollen neben den Teilnehmern nur einem notwendigen Personenkreis (Organisation, Trainer) den Zugang zum Innenraum der Wettkampfhalle zu gewähren.

Alle Zuschauer, insbesondere Eltern, haben sich ausschließlich auf den Zuschauerrängen aufzuhalten.

Für folgende Personen im JVB können die Berliner Vereine Ausweiskarten beantragen:

- Trainer und Übungsleiter mit gültiger Lizenz, die in der Datenbank des DOSB erfasst sind (Stützpunkt- , Landes- und Verbandstrainer)

- Sportassistenten des JVB (nur für 2 Jahre, ggf. Verlängerung bei Fortbildung)

- Prüfer des JVB mit gültiger Lizenz

- Kampfrichter des JVB mit gültiger Lizenz.

Den Personen mit Ausweiskarten wird temporär zur Betreuung eines Teilnehmers der Zugang zum Innenraum der Wettkampfhalle gewährt, insofern sie zur jeweiligen Veranstaltung registriert sind und als Akkreditierungsnachweis den zur Veranstaltung ausgegebenen farbigen Aufkleber auf die Ausweiskarte an vorgesehener Markierung aufgebracht haben.

Die Berliner Vereine können ab sofort online über ein Formular auf der Homepage des JVB Ausweiskarten beantragen.

Folgende Angaben werden im Formular abgefragt:

- Name und Vorname

- Verein

- Passfoto

- Grundlage für die Beantragung (siehe Personenkreise).
- bei Beantragung ist ein entsprechender Lizenznachweis vorzulegen !

Das Passfoto wird nach der Erstellung der Ausweiskarte gelöscht.

Die folgenden Daten werden in einer Kartei erfasst:

- Name

- Vorname

- Trainerkartennummer

- Grundlage der Erstellung

- Ablaufdatum der Trainerkarte

Mit der Beantragung wird der Datenschutzerklärung und der Einhaltung der Coaching-Regeln, der SPAN für alle Berliner Sporthallen, der Hausordnung des Sportforums, sowie Verhaltensgrundsätzen zur Sicherheit und Ordnung zugestimmt.

Die personalisierten Ausweiskarten sind zeitlich begrenzt auf 2 Kalenderjahre und kosten 10,- € für diesen Zeitraum. Danach müssen sie neu beantragt werden. Mit der Beantragung der Ausweiskarte bis spätestens 14 Tage vor der BEM u 11 muss zeitgleich auch die Gebühr in Höhe von 10,- € auf das JVB-Konto überwiesen werden.

Für Personen mit Ausweiskarten kann durch die Veranstaltungsleitung bei Verstößen gegen die Coaching-Regeln, gegen den Geist des Judo sowie gegen Verhaltensgrundsätzen zur Sicherheit und Ordnung

1. eine Ermahnung am Veranstaltungstag,

2. eine Verwarnung am Veranstaltungstag (Ausschluss aus dem Innenraum der Wettkampfhalle),

3. eine Disqualifikation (Entzug der Ausweiskarte, 1 Jahr Sperre vor Neubeantragung) bei wiederholter Verwarnung bei drei Veranstaltungen innerhalb eines Jahres

ausgesprochen werden.

Auch die Weitergabe der personalisierten Ausweiskarte ist nicht gestattet !!
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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guk
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von guk »

Für BEM u11???? :irre
Wenn die das bei uns anfangen, bin ich raus. :BangHead
JudoSakura
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von JudoSakura »

Wer hat denn soviel Zeit außerhalb des Arbeitslebens übrig, diesen ganzen super komplexen Kram auch noch durchzuführen?

Bleibt denn danach auch noch Zeit für das Judo auf der Matte übrig - sofern man es nach Erledigung aller aufgebauten Hürden überhaupt noch den Weg auf die Matte findet?

Mein Tipp: Ziviler Ungehorsam! Einfach kollektiv ignorieren und in Richtung Matte marschieren.
Lileu
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Lileu »

Fritz, weisst Du denn welche Missstände durch eine solche Reglementierung behoben werden sollten?
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Baumstamm
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Baumstamm »

:ironie3 Dazu benötigt man noch Bauzäune zur Absperrung, Türsteher um die Kontrolle durchführen, geht's noch?
welche Verschwendung von Gehirnschmalz :irre

Riecht nach Geldmacherei, die Aufkleber für die Ausweise sind wahrscheinlich nur über den Landesverband zu bekommen, mit Mindestabnahme
Ein Baumstamm wird nicht gefällt, indem Mann dagegen läuft, dazu braucht Mann Kuzushi, Tsukuri, Kake, oder notfalls eine Axt.
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Fritz
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

Lileu hat geschrieben: 16.05.2018, 08:16Fritz, weisst Du denn welche Missstände durch eine solche Reglementierung behoben werden sollten?
Es gibt ein paar Dinge, die da zusammenkommen.

a) die Halle wurde mal renoviert und hat einen neuen Bodenbelag bekommen. Seitdem heißt es, daß das Sportamt etwas "maulig" ist und keine Leute mit Straßenschuhen auf dem Belag haben will.
Mir kommt es dabei aber so vor, daß hier bei den Judo-BEMs besonders drauf geachtet wird. Interessanterweise gibt es Filzläufer, mit welchen sich die Nicht-Mattenbereiche abdecken lassen.

b) Es haben sich gelegentlich Eltern bei Veranstaltungen tätlich in die Haare bekommen, da sie Probleme hatten Entscheidungen der KaRis nachzuvollziehen.
Waren in der Regel keine Deutschen (bzw. deutschstämmige) Personen.

Letztlich könnten man es mit guten Ordnern und ggf. der Wahl einer anderen Veranstaltungsstätte problemlos in den Griff bekommen. Klappt bei jedem anderen Turnier ja in der Regel auch.
Baumstamm hat geschrieben: 16.05.2018, 10:10 :ironie3 Dazu benötigt man noch Bauzäune zur Absperrung, Türsteher um die Kontrolle durchführen, geht's noch?
welche Verschwendung von Gehirnschmalz :irre

Riecht nach Geldmacherei, die Aufkleber für die Ausweise sind wahrscheinlich nur über den Landesverband zu bekommen, mit Mindestabnahme
Absperrungen haben sie schon in der Halle, es gibt eine Barriere zwischen Innenraum und Tribüne, manchmal stellen sie im Innenraum auch ein paar Bänder ö.ä. so daß
neben der Matte ein Streifen frei bleibt - das ist ok.
Wachdienst / Türsteher - ja die gibt es jetzt wohl auch, irgendwer soll ja dann die Berechtigungen kontrollieren.

Fakt ist, anstelle die Mißstände konstruktiv u. verursacherorientiert abzustellen, werden diejenigen schikaniert,
welche schon ihre WE opfern, um diese Veranstaltungen mit Leben zu füllen.

Mindestabnahme ist nicht zu befürchten, eher Obergrenze, wäre ja nicht ausdenken, daß bei einem Wettkampf auf fünf Matten die Vereine sicherstellen könnten, daß notfalls auch fünf gleichzeitig
kämpfende Starter adäquat betreut werden können, sprich man einen Betreuer pro Matte abstellt.

Und außerdem stellt sich mir die Frage, warum nichtlizenzierte ÜL / Personen nun nicht mehr Sportler betreuen können dürfen sollen, ist irgendwie diskriminierend ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jupp
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Jupp »

Lieber Fritz,

bist Du ganz sicher, dass Dich mit dieser Info niemand verarschen will?

So, wie das da steht, kann das doch ernsthaft niemand wollen - es sei denn, dass man den Mitgliederschwund in unserem deutschen Judo mit Macht weiter steigern möchte.

Falls das alles echt ist - was ich nicht glauben möchte - halte ich es für eine der größten Schikanen, die sich in den letzten Jahren jemand ausgedacht hat, um die Stimmung bei Bezirksmeisterschaften der Kinder (um die handelt es sich ja wohl) auf ein Niveau abzusenken, was nur äußerst schwer zu unterbieten sein dürfte.

Ein äußerst entsetzter

Jupp

P.S.: Das heißt ja auch, dass Trainer in den Vereinen, die keine Ausbildung gemacht haben, ihre Kids nicht mehr am Mattenrand betreuen dürfen - eine Regelung, die gerade im Kinderbereich einige Vereinstrainer betreffen dürfte. Und Eltern, die - ohne offizielle Lizenzierung - ihre Kinder (mangels Coach) betreuen möchten, dürfen das auch nicht mehr, ganz besonders Eltern müssen auf die Tribüne!
Und außerdem verstehe ich das so, dass auch die Betreuer mit Ausweis, nur dann in den Innenraum dürfen ("temporär"), wenn sie dabei einen ihrer Vereinsmitglieder beim Kämpfen betreuen müssen. Danach geht´s dann wieder raus aus dem Innenraum und??? (wohin?). Und die Betreuer müssen sich (auch wenn sie einen Ausweis haben!) jeweils für die Veranstaltung, auf der sie betreuen wollen, vorher "registrieren lassen" (Bisher genügte es in NRW, wenn man neben den Meldungen der Kämpfer die Zahl der Betreuer nannte bzw. für eine bestimmte Anzahl Kämpfer einen/mehrere Betreuer frei hatte. Die bekamen dann einen Stempel/ein Märckchen oder etwas anderes, was sie als Betreuer kennzeichnete, das reichte bisher nahezu überall problemlos. Selbst bei Weltmeisterschaften sind die formalen Bestimmungen (z.B. für Fotografen) nicht so restriktiv, wie in dem eingangs vorgestellten Schreiben.
Jupp
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Jupp »

Ich kann überhaupt nicht aufhören, mich aufzuregen. Nicht nur über den Inhalt des Schreibens sondern auch über den Stil und die ungeheure Überheblichkeit, die an zahlreichen Formulierungen festzumachen ist.
Da heißt es:
"um mittels Kontrollen neben den Teilnehmern nur einem notwendigen Personenkreis (Organisation, Trainer) den Zugang zum Innenraum der Wettkampfhalle zu gewähren"
was ist ein "notwendiger Personenkreis"? wer legt diesen fest? und wer "gewährt" Zugang?

Sind Eltern ein "nicht notwendiger Personenkreis" und müssen daher "insbesondere" auf die Tribüne? ihnen wird "Zugang nicht gewährt". Da kommt einem doch die Wettkampffläche wie eine verbotene Zone vor -Achtung: "Schusswaffengebrauch"!

Ich würde mich als Trainer weigern, einen solchen Ausweis zu beantragen! Es kann doch nicht wahr sein, dass man sich bei einer (überwiegend ehrenamtlichen) Betreuertätigkeit am Wochenende so schikanieren lassen muss.

Liebe Berliner Judoka, lieber Vorstandsmitglieder des Berliner Judo-Verbandes, bitte überlegt Euch noch einmal ganz genau und in einem Gespräch miteinander, ob nicht weniger formale und schikanöse Alternativen denkbar sind, um bei einer Bezirksmeisterschaft der Kinder (wir sprechen nicht von einer Weltmeisterschaft!) Betreuung am Mattenrand für alle Beteiligten entspannt und freundlich zu gestalten!

Jupp

P.S.: Auch sollten Ihr von Verbandsseite nicht nur den Inhalte sondern auch den Stil und die Ausdrucksweise Eurer Ankündigung noch einmal diskutieren! Ich weiß, ich habe mit Eurem Verband nichts zu tun, mich geht das alles überhaupt nichts an, ich bin davon auch nicht persönlich betroffen - aber!!!!: ich kann mich (zum Glück) immer noch furchtbar aufregen, wenn ich im Zusammenhang mit meinem geliebten Judo, Dinge/Vorgänge erleben muss, die mein kleiner Verstand nicht fassen kann. Die hier veröffentlichte Ankündigung gehört zweifelsohne in diese Kategorie - wie man sehen/lesen kann!
caesar
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von caesar »

In Zeiten, in denen sich Eltern am Mattenrand prügeln, Eltern auf die Matte kommen und den Gegner ihres Kindes ohrfeigen und Kampfrichter auf und neben der Matte tätlich angegangen werden, braucht es vielleicht solche Maßnahmen, um Ordnung zu schaffen.
Sowas kommt nicht oft vor, aber in den letzten zwei Jahren habe ich das alles erlebt.

Sind die Maßnahmen in dem Schreiben überzogen? Natürlich
Sind die Maßnahmen in dem Schreiben zu hart? Natürlich
Sind die Maßnahmen in dem Schreiben falsch? Natürlich

Wird es einen Grund dafür geben? Wahrscheinlich, leider

Es ist an so vielen Ecken falsch gedacht, aber irgendwer wird einen Anstoß gehabt haben, sich so etwas auszudenken
Budokaner
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Budokaner »

Wenn das in Thüringen eingeführt würde, fahren wir keine Meisterschaften mehr an. In der Altersklasse sind die wenigen ehrenamtlichen Trainer auf die Unterstützung der Eltern und Übungsleitern ohne Schein angewiesen. Das bedeutet ja, immer wenn 4 Matten liegen, muss der Verein auch 4 lizenzierte Trainer mitschicken. Es könnte ja mal sein, dass alle gleichzeitig kämpfen. Kleine Vereine wie wir z.B. könnten das gewiss nicht stemmen. Für die ganz wenigen Eltern, die mit den Entscheidungen der Kampfrichter nicht zufrieden sind, ändert sich dadurch ja doch nichts. Ein in Rage Gebrachter klettert auch über eine Barriere. Wie oft passiert das. Ich habe als Trainer schon über 1000 Kämpfe meiner Sportler verfolgt, aber sowas habe ich noch nicht gesehen. Armes Berlin :(

Grüße aus dem Herzen Deutschlands
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Fritz
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

Jupp hat geschrieben: 16.05.2018, 15:55 bist Du ganz sicher, dass Dich mit dieser Info niemand verarschen will?
Verarscht fühlen wir uns, nicht destotrotz wurde es seitens des Verbandsgeschäftsführers über den offiziellen E-Mail-Verteiler verschickt.
Jupp hat geschrieben: 16.05.2018, 15:55 Und außerdem verstehe ich das so, dass auch die Betreuer mit Ausweis, nur dann in den Innenraum dürfen ("temporär"), wenn sie dabei einen ihrer Vereinsmitglieder beim Kämpfen betreuen müssen. Danach geht´s dann wieder raus aus dem Innenraum und??? (wohin?).
zurück auf die Tribüne natürlich ... das Spiel ist hier an sich nicht neu an dieser Stelle, kann man notfalls noch einsehen ...
Jupp hat geschrieben: 16.05.2018, 15:55Bisher genügte es in NRW, wenn man neben den Meldungen der Kämpfer die Zahl der Betreuer nannte bzw. für eine bestimmte Anzahl Kämpfer einen/mehrere Betreuer frei hatte. Die bekamen dann einen Stempel/ein Märkchen oder etwas anderes, was sie als Betreuer kennzeichnete, das reichte bisher nahezu überall problemlos
Ja so in etwa steht es auf der Ausschreibung der Meisterschaften. Und selbst damit war man seitens des Verbandes wohl überfordert, so mit Betreuerkarten ausgeben usw. usf. und hat damit Unmut
gesät. Also muß die nächste Zumutung her. Mal abgesehen, davon daß man sich im LV-Rahmen als Trainer eigentlich kennt, Trainer in der Regel mit ner Kladde und ein paar Unterscheidungsgürteln umherirren und
auf einen Betreuerstuhl auch nur einer Platz hat ... es sollte also für Ordner relativ einfach sein, zwischen aktiv betreuenden Personen und reinen "Anfeuerern" zu unterscheiden und die nicht aktiv betreuenden eben
aus dem Innenraum zu verbannen (was durchaus sinnvoll ist, wird so auch nicht die Sicht aufs Geschehen versperrt).
Jupp hat geschrieben: 16.05.2018, 16:33Ich würde mich als Trainer weigern, einen solchen Ausweis zu beantragen! Es kann doch nicht wahr sein, dass man sich bei einer (überwiegend ehrenamtlichen) Betreuertätigkeit am Wochenende so schikanieren lassen muss.
Darauf wird es bei mir (u.a.) wohl hinauslaufen. Würde mir auch da nichts vom Verein finanzieren lassen, denn ich möchte da auch den moralischen Druck nicht haben, dann immer für Betreuungsaufgaben verfügbar sein zu wollen ;-) Hoffen wir mal, daß es genug ÜL aus anderen Vereinen ebenso sehen. :-(
Budokaner hat geschrieben: 16.05.2018, 17:39In der Altersklasse sind die wenigen ehrenamtlichen Trainer auf die Unterstützung der Eltern und Übungsleitern ohne Schein angewiesen. Das bedeutet ja, immer wenn 4 Matten liegen, muss der Verein auch 4 lizenzierte Trainer mitschicken. Es könnte ja mal sein, dass alle gleichzeitig kämpfen. Kleine Vereine wie wir z.B. könnten das gewiss nicht stemmen.
Oh da ist keine Gefahr, natürlich wird es wohl trotzdem einen Schlüssel geben, wieviele tatsächlich akkreditierte Betreuer auf wieviele Sportler kommen dürfen. Erfahrung sagt hier, daß die Wahrscheinlichkeit von Parallelkämpfen der eigenen Sportler auf entfernt liegenden Matten nicht ganz zu vernachlässigen ist. Laut Ausschreibung wollten sie je ein Betreuer pro Geschlecht und je einen pro angefangenen 5 Leuten zulassen.
Bist Du also mit 5 Mädels od. Jungs da, hast Du 2 Betreuer, gekämpft wird auf 5 Matten ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Baumstamm
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Baumstamm »

Na sehen wir es doch mal aus der Sicht eines Betreuers
- Fitnessgewinn für mich durch die Lauferei (Innenraum, wenn gekämpft wird, Tribüne wenn nicht) geh ich mal von 5 Kämpfern aus, die jeweils in einem Fünferpool kämpfen, dann hab ich 5 x 4 Kämpfe, macht 40 x Treppensteigen (20x runter, 20x rauf) :riding
- Zeitgewinn durch die Lauferei nicht eingerechnet 😊
- Gewissensberuhigung, den Kinder kann nichts passieren, wenn ich auf der Tribüne sitze, sie können sich nur im Innenraum frei bewegen :jail
- Aufsichtspflicht hab ich ja notgedrungen an die Organisatoren und Türsteher abgegeben

Gut gemeint ist es vielleicht, aber durchdacht ist es wie so vieles nicht.
Ich möchte hier nicht alles schlecht reden.
Aber wenn der Fall so liegt, ist das ein wirklicher Gewinn für uns Judokas und die Attraktivität für unseren Judosport :blob
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben: 16.05.2018, 16:41 In Zeiten, in denen sich Eltern am Mattenrand prügeln, Eltern auf die Matte kommen und den Gegner ihres Kindes ohrfeigen und Kampfrichter auf und neben der Matte tätlich angegangen werden, braucht es vielleicht solche Maßnahmen, um Ordnung zu schaffen.
Sowas kommt nicht oft vor, aber in den letzten zwei Jahren habe ich das alles erlebt.

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Wird es einen Grund dafür geben? Wahrscheinlich, leider

Es ist an so vielen Ecken falsch gedacht, aber irgendwer wird einen Anstoß gehabt haben, sich so etwas auszudenken
So ähnlich waren auch meine ersten Gedanken.

Wenn Entscheidungen auf den ersten Blick besonders absurd erscheinen - so lehrt es mich meine Lebenserfahrung - steckt meist etwas dahinter, was mir in dem Fall noch nicht bekannt ist und sich bei näherer Betrachtung sich die vermeintliche Absurdität der Maßnahme dann deutlich relativiert. Denn so ganz verrückt sind die Leute in Berlin ja nun auch nicht...
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

Baumstamm hat geschrieben: 17.05.2018, 08:01Treppensteigen (20x runter, 20x rauf) :riding
Treppensteigen ist hier nicht so das Problem, da man als Betreuer ja zeitig da ist und sich einen Platz direkt unten ergattern kann. Es wird dann durch Klettern über die Brüstung ersetzt, alternativ gern auch Durchdrängeln zwischen andere Personen auf den restlichen Sitzen (Eltern (oft kaffeetrinkend),
Kämpfern, die gerade nicht dran sind, kleinen Geschwistern ebendieser, anderen Betreuern und derer allen rumstehenden/liegenden Gepäcks), um einen der wenigen Durchlässe zu erreichen.
Das natürlich unter Zeitdruck, da in der Regel die Tonanlage oft nur die Information hergibt, daß jemand aufgerufen wird, aber leider rein akustisch nicht zu verstehen ist,
wer (schon gar nicht auf der Tribüne, wenn alle um einen herum brabbeln und Geräusche machen). Da verpaßt man schon manchmal den Vorbereitungsruf (so er überhaupt erfolgt ist) ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

Es gibt Neuigkeiten:

Liebe Judoka,

mit unserem Beschluss, offizielle Ausweiskarten für Landesmeisterschaften zu kreieren, möchten wir, wie von vielen Mitgliedern gefordert, zur Sicherung eines reibungslosen Ablaufes beitragen. Da der Zeitraum für die Beantragung einer solchen Ausweiskarte sehr kurz ist, werden wir die Einführung verschieben.

Des Weiteren haben wir viele Gedanken bezüglich der Ausgestaltung zur Einführung solcher Ausweiskarten erhalten, die wir noch einmal in der nächsten Präsidiumssitzung einfließen lassen. Vielen Dank dafür !

Schreibt uns gern eure Ideen zur Umsetzung des oben genannten Zieles !

Wer bereits die Beantragung vorgenommen und somit auch die 10,- EUR überwiesen hat, bekommt erst einmal diese 10,- EUR wieder zurücküberwiesen. Eine eventuelle Ausstellung von Ausweiskarten erfolgt erst nach der Festlegung, wie wir diese Idee weiterverfolgen.

Zur BEM U 11 und U13 verfahren wir wie in der im Januar stattgefunden BEM U 15/18.

Wir freuen uns auf eine Berliner Meisterschaft der U 11 und U 13 mit vielen jungen Kämpferinnen und Kämpfern, die, wie auch alle weiteren Teilnehmer dieser Veranstaltung, mit Respekt und Wertschätzung diese Meisterschaft gestalten.

Mit sportlichen Grüßen
-Präsidium des JVB-
Mit freundlichem Gruß

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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

Also meine Idee wäre:
Jeder Verein erhält auf den Verein ausgestellte Betreuer-Karten,
jährlich gültig und nach Überweisung der Verbandsabgaben Anfang des Jahres (oder alle 2 oder 3 Jahre) zugeschickt, ohne Extra-Kosten.
Anzahl in Abhängigkeit von der Vereinsstärke, ruhig großzügig bemessen.
Die Karten sind ansonsten übertragbar, können gern auf der Rückseite die "Betreuungs-Regeln/Hinweise"
inklusive von weiteren wichtigen Infos (bzw. Handy-Nummern geeigneter Funktionäre) haben.

Benimmt sich ein Betreuer nicht, wird seine Karte ersatzlos eingezogen - da kostenfrei vom Verband gestellt,
könnte der Verband ja die Eigentumsrechte behalten und so juristisch sauber das Einziehen regeln.

Ansonsten werden die Dinger vom Verband unterschrieben und gestempelt, so daß niemand auf die Idee
des Nachmachens kommt. Oder der Verband klebt noch eine Jahrer-Sichtmarke unter den Stempel, dann würde
ein Fälschung auch gut erschwert. Kann mir nämlich gut vorstellen, daß eh einige Sichtmarken
im Verbandsschränken ungenutzt herumdümpeln ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jupp
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Jupp »

Das Präsidium des BJV schreibt u.a.: "Des Weiteren haben wir viele Gedanken bezüglich der Ausgestaltung zur Einführung solcher Ausweiskarten erhalten, die wir noch einmal in der nächsten Präsidiumssitzung einfließen lassen. Vielen Dank dafür !
Schreibt uns gern eure Ideen zur Umsetzung des oben genannten Zieles !"
Mir gefällt, wie das Präsidium des Berliner Judo-Verbanden reagiert. Man möchte diskutieren und dann "festlegen, wie man diese Idee weiter verfolgt."

Das ist ein guter Ansatz, denn die zunächst verkündete Vorgehensweise verschreckte doch viele Judoka, nicht nur in Berlin. Dabei steht außer Frage, dass man für die beteiligten Organisatoren, Kampfrichter, Sportler, Betreuer UND Eltern bestmögliche Bedingungen herstellen sollte, mit denen ein möglichst reibungsloser und konfliktfreier Ablauf ohne große bürokratische Hürden gewährleistet werden kann, der allen im Judo engagierten Personen die Freunde an unserem tollen Sport möglichst lange erhält oder gar noch befördert.

Ich wünsche den Verantwortlichen im Verband eine gute Diskussion und ein glückliches Händchen bei der Lösung der anstehenden Schwierigkeiten.

Jupp

P.S.: Ich bin von der schnellen, unbürokratischen Reaktion sehr angetan, damit war so nicht zu rechnen!
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Re: Judo-Attraktivitätssteigerungen für Berliner Meisterschaften

Beitrag von Fritz »

Jupp hat geschrieben: 17.05.2018, 17:56P.S.: Ich bin von der schnellen, unbürokratischen Reaktion sehr angetan, damit war so nicht zu rechnen!
Mich hat es auch im positiven Sinn überrascht.
:-)
Bleibt zu hoffen, daß in Zukunft gesunder Pragmatismus gelebt wird ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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