Lustige Geschichte: Die Arche

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Christian
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Lustige Geschichte: Die Arche

Beitrag von Christian »

Hab gestern zufällig einen lustigen Geschichte gefunden, genannt "Die Arche":


Die Arche

Nach vielen Jahren sah Gott wieder einmal auf die Erde. Die Menschen waren verdorben und gewalttätig und er beschloss, sie zu vertilgen, genau so, wie er es vor langer langer Zeit schon einmal getan hatte.
Er sprach zu Noah: "Noah, bau mir noch mal eine Arche aus Zedernholz, so wie damals:
300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch. Ich will eine zweite Sintflut über die Erde bringen. Die Menschen haben nichts dazu gelernt. Du aber gehe mit deiner Frau in die Arche und nimm von allen Tieren zwei mit, je ein Männchen und ein Weibchen. In sechs Monaten werde ich den großen Regen schicken."

Noah stöhnte auf; musste das denn schon wieder sein? Wieder 40 Tage Regen und 150 unbequeme Tage auf dem Wasser mit all den lästigen Tieren an Bord und ohne Fernsehen! Aber Noah war gehorsam und versprach, alles genau zu tun, wie Gott ihm aufgetragen hatte.

Nach sechs Monaten zogen dunkle Wolken auf und es begann zu regnen. Noah sah in seinen Vorgarten und weinte und, da war keine Arche. "Noah", rief der Herr, "Noah, wo ist die Arche"? Noah blickte zum Himmel und sprach: "Herr, sei mir gnädig und verstummte." Gott fragte abermals: "Wo ist die Arche, Noah"?

Da trocknete Noah seine Tränen und sprach: "Herr, was hast du mir getan?

Als Erstes beantragte ich beim Landkreis eine Baugenehmigung. Die dachten zuerst, ich wollte einen extravaganten Schafstall bauen. Die kamen mit der ausgefallenen Bauform nicht zurecht, denn an einen Schiffbau wollten sie nicht glauben. Auch deine Maßangaben stifteten Verwirrung, weil niemand mehr weiß, wie lang eine Elle ist. Also musste mein Architekt einen neuen Plan entwerfen. Die Baugenehmigung wurde mir zunächst abgelehnt, weil eine Werft in einem Wohngebiet planungsrechtlich unzulässig sei. Nachdem ich dann endlich ein passendes Gewerbegrundstück gefunden hatte, gab es nur noch Probleme. Im Moment geht es z.B. um die Frage, ob die Arche feuerhemmende Türen, eine Sprinkleranlage und einen Löschwassertank benötige. Auf einen Hinweis, ich hätte im Ernstfall rundherum genug Löschwasser, glaubten die Beamten, ich wollte mich über sie lustig machen.
Als ich ihnen erklärte, das Wasser käme noch in großen Mengen, und zwar viel mehr als ich zum löschen benötige, brachte mir das den Besuch eines Arztes vom Landeskrankenhaus ein. Er wollte von mir wissen, was ein Schiffbau auf dem Trockenen, fernab von jedem Gewässer solle.

Die Bezirksregierung teilte mir daraufhin telefonisch mit, ich könnte ja gern ein Schiff bauen, müsste aber selber zusehen, wie es zum nächst größeren Fluss käme. Mit dem Bau eines Sperrwerkes könnte ich nicht rechnen, nachdem der Ministerpräsident zurückgetreten sei. Dann rief mich noch ein anderer Beamter dieser Behörde an, der mir erklärte, sie seien inzwischen ein kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen und darum wolle er mich darauf hinweisen, dass ich bei der EU in Brüssel eine Werfthilfe beantragen könne; allerdings müsse der Antrag achtfach in den drei Amtssprachen eingereicht werden.

Inzwischen ist beim Verwaltungsgericht ein vorläufiges Rechtsschutzverfahren meines Nachbarn anhängig, der einen Großhandel für Tierfutter betreibt. Der hält das Vorhaben für einen großen Werbegag ? mein Schiffbau sei nur daraus angelegt im Kunden abspenstig zu machen. Ich habe ihm schon zwei Mal erklärt, dass ich gar nichts verkaufen wolle. Er hört mir nicht zu und das Verwaltungsgericht hat offenbar auch viel Zeit.

Die Suche nach dem Zedernholz habe ich eingestellt. Libanesische Zedern dürfen nicht mehr eingeführt werden. Als ich deshalb hier im Wald Buchenholz beschaffen wollte, wurde mir das Fällen von Bäumen ? unter Hinweis auf das Landeswaldgesetz verweigert. Dies schädige den Naturhaushalt und das Klima. Außerdem sollte ich erst eine Ersatzaufforstung nachweisen. Mein Einwand, in Kürze werde es gar keine Natur mehr geben und das Pflanzen von Bäumen an anderer Stelle sei deshalb völlig sinnlos, brachte mir den zweiten Besuch des Arztes vom Landeskrankenhaus ein.

Die angeheuerten Zimmerleute versprachen mir schließlich, für das notwendige Holz selbst zu sorgen. Sie wählten jedoch erst mal einen Betriebsrat. Der wollte mit mir zunächst einen Tarifvertrag für den Holzschiffbau auf dem flachen Lande ohne Wasserkontakt aushandeln. Weil wir uns aber nicht einig wurden, kam es zu einer Urabstimmung und zum Streik. Herr, weißt du eigentlich, was Handwerker heute verlangen? Wie soll ich denn das bezahlen?

Weil die Zeit drängte, fing ich schon einmal an, Tiere einzusammeln. Am Anfang ging das noch ganz gut, vor allem die beiden Ameisen sind noch immer wohlauf. Aber seit ich zwei Tiger und zwei Schafe von der Notwendigkeit ihres gemeinsamen und friedlichen Aufenthalts bei mir überzeugt hatte, meldete sich der örtliche Tierschutzverein und rügte die artwidrige Haltung. Und mein Nachbar klagt auch schon wieder, weil er auch die Eröffnung eines Zoos für geschäftsschädigend hält.

Herr, ist dir eigentlich klar, das ich auch nach der Europäischen Tierschutztransportverordnung eine Genehmigung brauche? Ich bin schon auf Seite 22 des Formulars und grüble im Moment darüber, was ich als Transportziel angeben soll. Und wusstest du, dass z.B. Geweih tragende Tiere während der Brunftzeit überhaupt nicht transportiert werden dürfen? Und die Hirsche sind ständig am Schnackeln, wie Fürstin Gloria sagen würde und auch der gemeine Elche und Ochse denken an nichts anderes, besonders die südlicheren!

Herr, wusstest du das? Übrigens, wo hast du eigentlich die Callipepia caliconica ? du weißt schon, die Schopfwachteln und den Lethamus Discolor versteckt? Den Schwalbensittich habe ich bisher auch nicht finden können. Dir ist natürlich auch bewusst, dass ich die 43 Vorschriften der Binnenmarkt-Tierschutzverordnung bei dem Transport der Kaninchen strikt beachten muss. Meine Rechtsanwälte prüfen gerade, ob diese Vorschriften auch für Hasen gelten.

Übrigens: wenn du es einrichten könntest, die Arche als fremdflaggiges Schiff zu deklarieren, das sich nur im Bereich des deutschen Küstenmeeres aufhält, bekäme ich die Genehmigung viel einfacher. Du könntest dich doch auch einmal für mich bemühen. Ein Umweltschützer von Greenpeace erklärte mir, dass ich Gülle, Jauche, Exkremente und Stallmist nicht im Wasser entsorgen darf. Wie stellst du dir das eigentlich vor? Damals ging es doch auch!

Vor zwei Wochen hat sich das Oberkommando der Marine bei mir gemeldet und von mir eine Karte der künftig überfluteten Gebiete erbeten. Ich habe ihnen einen blau angemalten Globus geschickt.

Und vor zehn Tagen erschien die Steuerfahndung; die haben den Verdacht, ich bereite meine Steuerflucht vor.

Ich komme so nicht weiter Herr, ich bin verzweifelt! Soll ich nicht doch lieber meinen Rechtsanwalt mit auf die Arche nehmen"?
Noah fing wieder an zu weinen. Da hörte der Regen auf, der Himmel klarte auf und die Sonne schien wieder. Und es zeigte sich ein wunderschöner Regenbogen. Noah blickte auf und lächelte. "Herr, du wirst die Erde doch nicht zerstören"?

Da sprach der Herr: "Darum sorge ich mich nicht mehr, das schafft schon eure Verwaltung!"
schöne Grüße
Christian
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Coole story!!
Särs,
Dirk

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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Gibts dafür auch ne Zusammenfassung? Is voll lang der Text und mir fehlt gerade die Motivation ihn zu lesen. :wink:
Grüßle
Speedy :dancing
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micha
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Beitrag von micha »

@Christian,
danke für die Story, hab´ köstlich abgelacht.

Die Geschichte ist mir fast identisch passiert.Beruflich habe ich auch mit Bauämtern und der Unteren Denkmalspflege zu tun.
Aber voriges Jahr macht ich mir eine fachmännische Bauzeichnung um meine überdachte Terrasse mit 4 Fenster und eine Tür zu umbauen. Der kleine Wintergarten hätte mir ganz gut zu Gesicht gestanden, wäre da nicht Das Bauamt!
Ein Wintergarten bis 40 m2 ist Baurechtlich genehmigungsfrei, aber da bei mir schon ein festes Dach vorhanden ist muß ein vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren eingeleitet werden.
Frohen Mutes bin ich mit meiner Zeichnung zur Bauaufsichtbehörde gegangen und wollte den Bauantrag in vereinfachter Form vor Ort ausfüllen.
Als die Sachbearbeiterin meine Zeichnung sah und feststellte das ich der Verfasser bin , hat sie die Hände über den Kopf zusammen geschlagen.Ich müßte mir einen zeichnungsbefugten Architekten nehmen.( Kosten ca. 500 € ).Beruflich werden meine Zeichnungen von allen Ämtern akzeptiert. Ebenso muß ich einen Nachweis erbringen das mein Grundstück frei ist von Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg ( Kosten ca. 1200 € ). Auch der Bezirksschornsteinfegermeister müßte meine Brennstellen kontrollieren und die Emissionen prüfen ( Kosten: unbekannt )
Auch meine Nachbarn sollten ihr Einverständnis geben, daß sie keine Belästigung in meiner Baumaßname sehen ( Kosten: evtl. ein Grillabend ).Hinzu würden dan selbstverständlich noch die Genehmigungsgebühren des Bauamtes, .....Entschuldigung, ich wollte sagen... der zuständigen Bauaufsichtsbehörde, kommen.
Dabei wollte ich doch nur 4 Fenster und eine Tür einbauen!
Fazit: Ich werde bis zum Dach 20 cm frei lassen, das ganze Ding als Windschutz deklarieren und von sämtlichen Anträgen Abstand nehmen. Im Winter die 20 cm Baulücke mit einer passgenauen Plane schließen und fertig ist mein Bauvorhaben. Bei mir fängt der Winter dann eben am 1. September an und endet am 31. August....Basta 8)
Schöne Grüße Micha
ralf
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Beitrag von ralf »

Ich kenne auch jemaden, dem sowas mal passiert ist. Er wollte über seinem Kellereingang ein Vordach anbringen.
Das Problem: Er hatte das Grundstück nicht an einem Stück gekauft, sondern als drei schmale Streifen. Als er das ganze Haus draufegstellt hat, hat deshalb keiner gemeckert. Aber als er das Vordach beantragt hat, ist denen im Bauamt aufgefallen, dass das Vordach dann genau über einer der zwei "Grundstücksgrenzen" stehen würde. Aber das ist natürlich nicht zulässig. Wenn er das Dach nicht über die Tür, sondern zwei Meter daneben gehängt hätte, wäre die Genehmigung kein Problem gewesen. Ergebnis: Er musste erst veranlassen, dass die drei Grundstücke auch offiziell zu einem gemacht werden (Kosten ca. 500€).
Ich hätte an seiner Stelle stattdessen zwei weitere Hausnummern beantragt (für jedes Grundstück eine) und das Vordach auf Rollen gestellt. :P
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Der Mensch macht einen Plan -

er ist ein grosses Licht -

dann macht er noch nen Plan -

dann funktionieren beide nicht.

:sad3
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