Sport oder Politik?

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Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

Sehr geehrte Forenteilnehmer,

stimmen Sie mir zu, das Sport dazu beiträgt unsere Gesundheit, körperlich wie geistlich, zu erhalten und bei Länder übergreifenden Wettkämpfen zur Völkerverständigung beitragen soll.

Mit Entsetzen stelle ich jedoch immer wieder fest, wie der völkerverbindende Gedanke mit Füssen getreten wird, indem Länder diskriminiert oder ausgeschlossen werden. Sei es bei olympischen Spielen oder sonstigen Veranstaltungen.
Aktuell geschieht dies gerade zum Judo Grand Slam in Abu Dhabi.

Vom 26.-28.10.2017 findet in Abu Dhabi der "Judo Grand Slam" statt, unter den 12 israelischen Teilnehmern auch Ori Sasson, Gewinner der Bronzemedaille an den Olympischen Spielen in Rio.

Die Organisatoren haben den israelischen Judoverband darüber informiert, dass die israelische Flagge auf den Tenues nicht erlaubt sei, die Athleten nicht als Vertreter von "ISR", sondern von "IJF" (International Judo Federation) auftreten dürfen und bei einem Sieg die israelische Hymne nicht gespielt würde.

Miri Regev hat sich in einem Brief an Marius Vizer, president@ijf.org, Präsident der International Judo Federation, Österreicher, gewandt. Weitere Funktionäre: https://www.ijf.org/ijf

Ich habe Herrn Vizer - Präsident des IJF - gerade eine Mail geschrieben. Es wäre schön, wenn er viele Mails erhielte. Es kann doch nicht sein, dass der Sport von der Politik korrumpiert wird.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von tutor! »

Skyskippy hat geschrieben: 17.10.2017, 09:10Die Organisatoren haben den israelischen Judoverband darüber informiert, dass die israelische Flagge auf den Tenues nicht erlaubt sei, die Athleten nicht als Vertreter von "ISR", sondern von "IJF" (International Judo Federation) auftreten dürfen und bei einem Sieg die israelische Hymne nicht gespielt würde.
Woher stammt diese Information?
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Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

So lange Israel die von der UNO für die Gründung eines Staates Palästina vorgesehenen Gebiete besetzt hält und die Palästinenser diskriminiert, muß man sich bei den arabischen Staaten über ein solches Vorgehen nicht wundern. Gerechter Frieden in Nahost, entweder mit einer Zweistaatenlösung entsprechend der von der UNO 1948 festgelegten Grenzen oder Einstaatenlösung für zwei gleichberechtigte Völker!
caesar
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von caesar »

tutor! hat geschrieben: 17.10.2017, 15:39 Woher stammt diese Information?
Ich hatte es hier: https://www.haaretz.com/israel-news/sports/1.817595 gelesen.

2015 war dies auch schon der Fall
2016 verzichtete Israel auf einen Start in Abu Dhabi.
Anton_D1
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Anton_D1 »

Holger König hat geschrieben: 17.10.2017, 15:44 So lange Israel die von der UNO für die Gründung eines Staates Palästina vorgesehenen Gebiete besetzt hält und die Palästinenser diskriminiert, muß man sich bei den arabischen Staaten über ein solches Vorgehen nicht wundern. Gerechter Frieden in Nahost, entweder mit einer Zweistaatenlösung entsprechend der von der UNO 1948 festgelegten Grenzen oder Einstaatenlösung für zwei gleichberechtigte Völker!
Darüber kann man trefflich streiten und diskutieren, aber der Wunschgedanke ist, daß sich die Politik aus dem Sport raus hält und umgekehrt. Weil das eine mit dem anderen einfach nichts zutun hat.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von HBt. »

Sport (Vergleiche in Form eines Wettkampf /Wettstreites)

losgelöst von der Tagespolitik zu sehen ist reines Wunschdenken - eine Illusion.

(...)
Es kann doch nicht sein, dass der Sport von der Politik korrumpiert wird.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung
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Anton_D1 hat geschrieben: Weil das eine mit dem anderen einfach nichts zutun hat.
Wirklich?
Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Der Sport sollte sich nicht aus der Politik heraushalten, sondern im Gegenteil einmischen. Und zwar im Sinne des olympischen Gedankens für Frieden und Gleichberechtigung, aber auch gegen Unterdrückung und Ausgrenzung.
Im Einzelfall muß man dabei allerdings auch Ausgrenzer selbst ausgrenzen. Ein gutes Beispiel ist der Sportboykott gegen Südafrika während der Apartheid.
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Fritz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Fritz »

Holger König hat geschrieben: 17.10.2017, 15:44 So lange Israel die von der UNO für die Gründung eines Staates Palästina vorgesehenen Gebiete besetzt hält und die Palästinenser diskriminiert, muß man sich bei den arabischen Staaten über ein solches Vorgehen nicht wundern. Gerechter Frieden in Nahost, entweder mit einer Zweistaatenlösung entsprechend der von der UNO 1948 festgelegten Grenzen oder Einstaatenlösung für zwei gleichberechtigte Völker!
Hmm, Du solltest Dich mit der Geschichte Israels etwas näher befassen, insbesonders wer die Kriege, welche dort zu Gebiets-Besetzungen führten, begonnen hat und
ganz nebenbei die Chartas der Palästinenser-Organisationen mal ansehen, was diese in Bezug auf Israel zu vermelden haben und mal schauen, wer in schönster Regelmäßigkeit
dort bisher jeden Waffenstillstand gebrochen hat ...
Von daher möchte ich hier im Forum keine israel- bzw. judenfeindliche Propaganda lesen ...
Holger König hat geschrieben: 21.10.2017, 00:58 Der Sport sollte sich nicht aus der Politik heraushalten, sondern im Gegenteil einmischen. Und zwar im Sinne des olympischen Gedankens für Frieden und Gleichberechtigung, aber auch gegen Unterdrückung und Ausgrenzung.
Im Einzelfall muß man dabei allerdings auch Ausgrenzer selbst ausgrenzen. Ein gutes Beispiel ist der Sportboykott gegen Südafrika während der Apartheid.
Sport, insbesonders Sportler sollten m.M.n. nicht zum Spielball von Politikern werden. Bisher hat doch bspw. jeder Olympia-Boykott den betroffenen Athleten doch nur geschadet -
denen, welche Zeit, Gesundheit, berufliche Karriere opferten für die dann verwehrte Teilnahme und auch denen, welche teilnehmen durften und dann eine Medaille holten mit dem Makel, daß ja ein Großteil der Konkurrenz gar nicht antrat ... :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Sport & Politik (die Wirklichkeit)

Beitrag von HBt. »

↑ vielen Dank 'Fritz' für Deinen Kommentar.

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Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Von Israel (bzw. den Politikern, die Israel regieren) zu verlangen, daß dem palästinensichen Volk Menschenrechte zugebilligt werden, sowie daß Israel UN-Resolutionen einhält, ist nicht israel-feindlich. Es ist das selbe, was z.B. auch israelische Friedensgruppen fordern, nicht jeder israelische Staatsbürger ist ein Zionist, der den Palästinensern das Recht auf ihren Staat bzw. das gleichberechtigte Leben in einem gemeinsamen Staat abspricht.
Und Terroristen hat es auf beiden Seiten gegeben, der Staat Israel ist de facto der britischen Mandatsmacht mit Terror abgerungen worden.
Deshalb fordere ich einen gerechten Frieden und lasse mich nicht in eine faschistische Ecke stellen.
Dass ein Volk, welches nur Gewalt erdulden mußte, sich wehrt (bzw. aus diesem Volk Gruppen hervorkommen, die sich gegen Besatzung und Unterdrückung wehren, mit Gewalt wehren), ist nur verständlich.
Hätten 1972 junge Palästinenser ebenfalls ein Mannschaft unter eigener Flagge bei den olympischen spielen stellen können, dann hätten keine Radikalen ein Terrorkommando bilden können, welches die Spiele in München angreifen konnte. Deshalb will ich einen gerechten Frieden, kein Volk wird Frieden geben, wenn der Frieden ein "auf den Knien rutschen" bedeutet.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

Holger König hat geschrieben: 22.10.2017, 02:04Von Israel (bzw. den Politikern, die Israel regieren) zu verlangen, daß dem palästinensichen Volk Menschenrechte zugebilligt werden, sowie daß Israel UN-Resolutionen einhält, ist nicht israel-feindlich. Es ist das selbe, was z.B. auch israelische Friedensgruppen fordern, nicht jeder israelische Staatsbürger ist ein Zionist, der den Palästinensern das Recht auf ihren Staat bzw. das gleichberechtigte Leben in einem gemeinsamen Staat abspricht.
Und Terroristen hat es auf beiden Seiten gegeben, der Staat Israel ist de facto der britischen Mandatsmacht mit Terror abgerungen worden.
Deshalb fordere ich einen gerechten Frieden und lasse mich nicht in eine faschistische Ecke stellen.
Dass ein Volk, welches nur Gewalt erdulden mußte, sich wehrt (bzw. aus diesem Volk Gruppen hervorkommen, die sich gegen Besatzung und Unterdrückung wehren, mit Gewalt wehren), ist nur verständlich.
Hätten 1972 junge Palästinenser ebenfalls ein Mannschaft unter eigener Flagge bei den olympischen spielen stellen können, dann hätten keine Radikalen ein Terrorkommando bilden können, welches die Spiele in München angreifen konnte. Deshalb will ich einen gerechten Frieden, kein Volk wird Frieden geben, wenn der Frieden ein "auf den Knien rutschen" bedeutet.
Zunächst einmal: Es gibt keine Palästinenser. Dies ist ein Kunstbegriff um den Araber, die aus den Israel umgebenden Ländern und dem Magreb stammen, ein Nationalgefühl zu vermitteln.
Es gab nie einen palästinensischen Staat, Regierung, Sprache, Kultur oder sonstiges, was einen Staat ausmacht. Die Araber dort haben immer unter Fremdherrschaft gelebt. Vor den Engländern waren es die Osmanen. Aber ganz gleich ich kann verstehen, dass sie jetzt ein eigenes Land haben möchten. Nur, sie haben es nie wirklich versucht. Was hindert sie daran, einen Staat zu proklamieren?
Ich möchte hier wirklich keine Politik betreiben und empfehle Ihnen einfach mal diese Seite, wo ein Teil der Hintergründe ganz gut beschrieben ist: https://spiritofentebbe.wordpress.com/2 ... ment-13805
Es ist nur ein kleiner Ausschnitt dieses komplexen Themas, das seit 80 Jahren niemand lösen konnte, so das beide Seiten gerecht wird.
Zuletzt geändert von Skyskippy am 22.10.2017, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Skyskippy »

tutor! hat geschrieben: 17.10.2017, 15:39
Skyskippy hat geschrieben: 17.10.2017, 09:10Die Organisatoren haben den israelischen Judoverband darüber informiert, dass die israelische Flagge auf den Tenues nicht erlaubt sei, die Athleten nicht als Vertreter von "ISR", sondern von "IJF" (International Judo Federation) auftreten dürfen und bei einem Sieg die israelische Hymne nicht gespielt würde.
Woher stammt diese Information?
Sorry, das ich jetzt erst antworte. Da Caesar ja bereits einen Link eingestellt hat, hat sich die Antwort ja auch erübrigt.
Danke für Deine Kommentare.
michael_norwich
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von michael_norwich »

Holger König hat geschrieben: 22.10.2017, 02:04 Von Israel (bzw. den Politikern, die Israel regieren) zu verlangen, daß dem palästinensichen Volk Menschenrechte zugebilligt werden, sowie daß Israel UN-Resolutionen einhält, ist nicht israel-feindlich. Es ist das selbe, was z.B. auch israelische Friedensgruppen fordern, nicht jeder israelische Staatsbürger ist ein Zionist, der den Palästinensern das Recht auf ihren Staat bzw. das gleichberechtigte Leben in einem gemeinsamen Staat abspricht.
Und Terroristen hat es auf beiden Seiten gegeben, der Staat Israel ist de facto der britischen Mandatsmacht mit Terror abgerungen worden.
Deshalb fordere ich einen gerechten Frieden und lasse mich nicht in eine faschistische Ecke stellen.
Dass ein Volk, welches nur Gewalt erdulden mußte, sich wehrt (bzw. aus diesem Volk Gruppen hervorkommen, die sich gegen Besatzung und Unterdrückung wehren, mit Gewalt wehren), ist nur verständlich.
Hätten 1972 junge Palästinenser ebenfalls ein Mannschaft unter eigener Flagge bei den olympischen spielen stellen können, dann hätten keine Radikalen ein Terrorkommando bilden können, welches die Spiele in München angreifen konnte. Deshalb will ich einen gerechten Frieden, kein Volk wird Frieden geben, wenn der Frieden ein "auf den Knien rutschen" bedeutet.
Für einige ist Israel eben der Jude unter den Staaten.

Du übersiehst in deinem wahnhaften Israel-Hass (Juden-Hass?), dass der israelische Staat es auf palästinensischer Seite mit einem Gegenüber zu tun hat, das nichts sehnlicher wünscht, als die Vernichtung des Staates Israel. Unter dieser Prämisse zu handeln oder gar zu verhandeln, ist überaus schwierig für die Handelnden in Israel. Und wenn du dir anschaust, wer die Versorgung der palästinensischen Autonomiegebiete mit frischem Wasser, Strom, Medizin und anderen Versorgungsgütern sicherstellt, dann sind das nicht die glorreichen arabischen Nachbarländer, die schon drei Angriffskriege gegen Israel begonnen haben, sondern der Staat Israel.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von michael_norwich »

Skyskippy hat geschrieben: 17.10.2017, 09:10 Sehr geehrte Forenteilnehmer,

stimmen Sie mir zu, das Sport dazu beiträgt unsere Gesundheit, körperlich wie geistlich, zu erhalten und bei Länder übergreifenden Wettkämpfen zur Völkerverständigung beitragen soll.

Mit Entsetzen stelle ich jedoch immer wieder fest, wie der völkerverbindende Gedanke mit Füssen getreten wird, indem Länder diskriminiert oder ausgeschlossen werden. Sei es bei olympischen Spielen oder sonstigen Veranstaltungen.
Aktuell geschieht dies gerade zum Judo Grand Slam in Abu Dhabi.

Vom 26.-28.10.2017 findet in Abu Dhabi der "Judo Grand Slam" statt, unter den 12 israelischen Teilnehmern auch Ori Sasson, Gewinner der Bronzemedaille an den Olympischen Spielen in Rio.

Die Organisatoren haben den israelischen Judoverband darüber informiert, dass die israelische Flagge auf den Tenues nicht erlaubt sei, die Athleten nicht als Vertreter von "ISR", sondern von "IJF" (International Judo Federation) auftreten dürfen und bei einem Sieg die israelische Hymne nicht gespielt würde.

Miri Regev hat sich in einem Brief an Marius Vizer, president@ijf.org, Präsident der International Judo Federation, Österreicher, gewandt. Weitere Funktionäre: https://www.ijf.org/ijf

Ich habe Herrn Vizer - Präsident des IJF - gerade eine Mail geschrieben. Es wäre schön, wenn er viele Mails erhielte. Es kann doch nicht sein, dass der Sport von der Politik korrumpiert wird.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung
Sky
Dass die IJF keine völlig korruptionsfreie und vor allem keine besonders altruistische Organisation ist, ist nun keine Neuigkeit.

Hier würde ihr aber etwas Haltung mal gut stehen. Die Gleichbehandlung aller Mitgliedsverbände wäre m. E. dringend gegenüber allen Ausrichtern durchzusetzen. Wer sich nicht daran halten mag, dem wird eben die Ausrichtung entzogen. Ende vom Lied.
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Fritz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Fritz »

Skyskippy hat geschrieben: 22.10.2017, 09:46
Holger König hat geschrieben: 22.10.2017, 02:04Von Israel (bzw. den Politikern, die Israel regieren) zu verlangen, daß dem palästinensichen Volk Menschenrechte zugebilligt werden, sowie daß Israel UN-Resolutionen einhält, ist nicht israel-feindlich. Es ist das selbe, was z.B. auch israelische Friedensgruppen fordern, nicht jeder israelische Staatsbürger ist ein Zionist, der den Palästinensern das Recht auf ihren Staat bzw. das gleichberechtigte Leben in einem gemeinsamen Staat abspricht.
Und Terroristen hat es auf beiden Seiten gegeben, der Staat Israel ist de facto der britischen Mandatsmacht mit Terror abgerungen worden.
Deshalb fordere ich einen gerechten Frieden und lasse mich nicht in eine faschistische Ecke stellen.
Dass ein Volk, welches nur Gewalt erdulden mußte, sich wehrt (bzw. aus diesem Volk Gruppen hervorkommen, die sich gegen Besatzung und Unterdrückung wehren, mit Gewalt wehren), ist nur verständlich.
Hätten 1972 junge Palästinenser ebenfalls ein Mannschaft unter eigener Flagge bei den olympischen spielen stellen können, dann hätten keine Radikalen ein Terrorkommando bilden können, welches die Spiele in München angreifen konnte. Deshalb will ich einen gerechten Frieden, kein Volk wird Frieden geben, wenn der Frieden ein "auf den Knien rutschen" bedeutet.
Zunächst einmal: Es gibt keine Palästinenser. Dies ist ein Kunstbegriff um den Araber, die aus den Israel umgebenden Ländern und dem Magreb stammen, ein Nationalgefühl zu vermitteln.
Es gab nie einen palästinensischen Staat, Regierung, Sprache, Kultur oder sonstiges, was einen Staat ausmacht. Die Araber dort haben immer unter Fremdherrschaft gelebt. Vor den Engländern waren es die Osmanen. Aber ganz gleich ich kann verstehen, dass sie jetzt ein eigenes Land haben möchten. Nur, sie haben es nie wirklich versucht. Was hindert sie daran, einen Staat zu proklamieren?
Ich möchte hier wirklich keine Politik betreiben und empfehle Ihnen einfach mal diese Seite, wo ein Teil der Hintergründe ganz gut beschrieben ist: https://spiritofentebbe.wordpress.com/2 ... ment-13805
Es ist nur ein kleiner Ausschnitt dieses komplexen Themas, das seit 80 Jahren niemand lösen konnte, so das beide Seiten gerecht wird.
Weiterhin kommt da noch dazu, daß es ja bereits einen für die Araber vorgesehenen eigenen Staat gibt: Jordanien. Außerdem sind wohl ca 20% der israelischen Einwohnerschaft ebenfalls Araber und bisher konnte ich noch nirgends etwas lesen, daß diese in Israel keine Bürgerrechte hätten .
Jedenfalls bleibe ich dabei: Wer angesichts der Fakten-Lage fordert, daß das israelische Staatsgebiet geteilt werden soll - für eine weitere 2-Staaten-Lösung, dem liegt nichts am Existenz-Recht der Israelis. :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Nach dem Völkerrecht (incl. Kriegsvölkerrecht) ist eine Besatzungsmacht verpflichtet, die Versorgung der Bevölkerung des besetzten Gebietes zu versorgen. Insofern also keine Wohltat bzw. kein Geschenk. Sondern Israel zieht Steuern von den Palästinensern ein und erhebt Zölle auf deren Ein- und Ausfuhren. Dennoch werden Handel und Versorgung behindert. Im übrigen verbietet das (Kriegs-)Völkerrecht die Ansiedelung eigener Zivilbevölkerung, sowie die Enteignung von Privatbesitz/Vertreibung von Bewohnern.
Hilfsgüter von dritter Seite (die tatsächlich ein Geschenk bzw. eine wohltätige Spende sind, darunter sogar Medikamente anerkannter Hilfsorganisationen) werden z.T. solange zurückgehalten bzw. unsachgemäß zwischengelagert, bis diese verdorben sind.
Es entspricht auch nicht der Politik eines demokratischen Rechtsstaates, wenn Soldaten den Befehl bekommen, auf Steine werfende Kinder mit scharfer Munition zu schießen (ein solches Verhalten wäre wohl auch für einen privaten Waffenbesitzer, z.B. Jäger, nicht vom Notwehrrecht gedeckt), unterschiedliche Strafmaße und Verfahrensregeln je nach Nationalität von Täter und Opfer zu haben oder Familienstrafen (Wohnungszerstörung) zu verhängen.
Und im übrigen sind Israel und Juden beileibe nicht dasselbe. Gerade Teile der orthodoxen Juden lehnen den Staat Israel ab, weil ihrer Meinung nach dieser als weltlicher Staat nicht von Gott gegeben ist. Progressive Teile der Bevölkerung lehnen die Besatzungspolitik und den Wehr-/Kriegsdienst ab (den man dort nicht durch Ableistung eines Zivildienstes verweigern kann), so daß nur mit Tricks (z.B. Gefälligkeitsattesten über Untauglichkeit für das Militär) verweigern kann.
Wenn ich jemanden hasse, dann Kriegstreiber und Unterdrücker, also bestimmte Politiker und Militärführer, aber keine Staaten, Völker oder Religionen.
Und Israel wird auf Dauer nur bestehen können, wenn es den Ausgleich mit seinen Nachbarn, aber auch der palästinensischen Bevölkerung findet. Diesen Weg hatte der frühere Ministerpräsident I. Rabbin begonnen zu gehen, weshalb er von einem israelischen Rechtsextremisten ermordet wurde.

Deswegen hoffe ich, einst bei olympischen Spielen die Flaggen Israels und Palästinas nebeneinander im Winde wehen zu sehen und deren Mannschaften gemeinsam beim Einmarsch der Teilnehmer zu erleben.
Jemandem zu helfen, einem Dritten Schaden zuzufügen, ist keine Solidarität, sondern Komplizenschaft und die Lieferung von Waffen keine Wiedergutmachung, sondern eine Form, neue Schuld auf sich zu laden.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von michael_norwich »

Holger König hat geschrieben: 22.10.2017, 16:59Nach dem Völkerrecht (incl. Kriegsvölkerrecht) ist eine Besatzungsmacht verpflichtet, die Versorgung der Bevölkerung des besetzten Gebietes zu versorgen. Insofern also keine Wohltat bzw. kein Geschenk. Sondern Israel zieht Steuern von den Palästinensern ein und erhebt Zölle auf deren Ein- und Ausfuhren. Dennoch werden Handel und Versorgung behindert. Im übrigen verbietet das (Kriegs-)Völkerrecht die Ansiedelung eigener Zivilbevölkerung, sowie die Enteignung von Privatbesitz/Vertreibung von Bewohnern.
Hilfsgüter von dritter Seite (die tatsächlich ein Geschenk bzw. eine wohltätige Spende sind, darunter sogar Medikamente anerkannter Hilfsorganisationen) werden z.T. solange zurückgehalten bzw. unsachgemäß zwischengelagert, bis diese verdorben sind.
Es entspricht auch nicht der Politik eines demokratischen Rechtsstaates, wenn Soldaten den Befehl bekommen, auf Steine werfende Kinder mit scharfer Munition zu schießen (ein solches Verhalten wäre wohl auch für einen privaten Waffenbesitzer, z.B. Jäger, nicht vom Notwehrrecht gedeckt), unterschiedliche Strafmaße und Verfahrensregeln je nach Nationalität von Täter und Opfer zu haben oder Familienstrafen (Wohnungszerstörung) zu verhängen.
Und im übrigen sind Israel und Juden beileibe nicht dasselbe. Gerade Teile der orthodoxen Juden lehnen den Staat Israel ab, weil ihrer Meinung nach dieser als weltlicher Staat nicht von Gott gegeben ist. Progressive Teile der Bevölkerung lehnen die Besatzungspolitik und den Wehr-/Kriegsdienst ab (den man dort nicht durch Ableistung eines Zivildienstes verweigern kann), so daß nur mit Tricks (z.B. Gefälligkeitsattesten über Untauglichkeit für das Militär) verweigern kann.
Wenn ich jemanden hasse, dann Kriegstreiber und Unterdrücker, also bestimmte Politiker und Militärführer, aber keine Staaten, Völker oder Religionen.
Und Israel wird auf Dauer nur bestehen können, wenn es den Ausgleich mit seinen Nachbarn, aber auch der palästinensischen Bevölkerung findet. Diesen Weg hatte der frühere Ministerpräsident I. Rabbin begonnen zu gehen, weshalb er von einem israelischen Rechtsextremisten ermordet wurde.

Deswegen hoffe ich, einst bei olympischen Spielen die Flaggen Israels und Palästinas nebeneinander im Winde wehen zu sehen und deren Mannschaften gemeinsam beim Einmarsch der Teilnehmer zu erleben.
Jemandem zu helfen, einem Dritten Schaden zuzufügen, ist keine Solidarität, sondern Komplizenschaft und die Lieferung von Waffen keine Wiedergutmachung, sondern eine Form, neue Schuld auf sich zu laden.
In jeder anständigen Debatte zum Nahost-Konflikt ist es stets nur eine Frage der Zeit, bis ein Israel-Hasser die ultraorthodoxen Juden "auspackt", die den Staat Israel ablehnen. Diese Leute von der Gruppe "Neturei Karta" sind nicht mehr als eine Hand voll Spinner, wie man sie vermutlich überall findet. Vermutlich gibt es mehr Menschen, die glauben, dass Angela Merkel ein Reptiloid ist und wir von der Regierung mit Chemtrails vergiftet werden, als diese Organisation Mitglieder hat.

Wenn du hoffst, dass irgendwann die israelische Fahne und die Fahne des sog. Staates Palästina bei Olympia nebeneinander gehisst werden, dann wird das niemals mehr als ein naiver Traum bleiben. Solange die in den palästinensischen Autonomiegebieten herrschenden Terrororganisationen Hamas und Fatah die Vernichtung des Staates Israel zum Ziel haben, wird es in Israel keinen Frieden geben.

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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Ich habe schon mehrmals gesagt, daß ich nicht Israel hasse, sondern allenfalls bestimmte reaktionäre Politiker. Wer dagegen die Unterdrückung der Palästinänser gut heißt und die Hamas und Fatah gleich setzt. Die Fatah hat sich schon längst von der Forderung einer wie auch immer gearteten Beseitigung Israels abgewandt.
Palästinänser sind keine Jordanier, auch wenn sie Araber sind. Denn Araber sind kein einheitliches Volk.
Deshalb ist diese Forderung genau so ein Blödsinn, als wenn jemand fordern würde, z.B. die Bayern auf die restlichen 15 Bundesländer zu verteilen oder Österreicher bzw. Deutsch-Schweizer in die BRD umzusiedeln, um deren Länder einem anderen Volk zuzuteilen, welches z.B. durch den steigenden Meeresspiegel seine Heimat verliert.

Unterlasse es also, Deinen Araber-, Islam- oder sonstigen Haß hinter einer vorgetäuschten Sympatie für Israel zu verbergen.
Niemand ist ein Feind oder Hasser, weil er nicht in das Haß-Geschrei gegen die jeweils andere Partei einstimmt, sondern Ausgleich und Frieden fordert.
Und das es in Israel andere Stimmen als die Forderung nach einer Vertreibung der Palästinänser gibt, habe ich angeführt, um zu zeigen, daß nicht alle Krieg und Gewalt wollen. Allerdings bist du nicht darauf eingegangen, etwas zum Mord an I. Rabin zu sagen bzw. über weltliche Friedengruppen zu sprechen.
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von tutor! »

Man kann zwar Sport und Politik nicht trennen, aber man kann es sich vielleicht verkneifen, in einem Sportforum über Politik zu debattieren, die nicht originär mit Judo zu tun hat.

Ich habe eine sehr lange und teilweise auch sehr intensive Historie mit Israel, aber auch mit Judoka aus arabischen Ländern. Ich meine, dass es allmählich damit vorbei sein muss, dass Israelis und Judoka aus arabischen Ländern nicht ordnungsgemäß miteinander Sport treiben. Genauso muss es damit vorbei sein, dass internationale Sportveranstaltungen von politischen Vorgängen in der Weise überschattet werden, dass Sportler aus bestimmten Ländern gegenüber anderen Sportlern diskriminiert werden.

In diesem Fall trifft es Israelis, aber es ist in der Vergangenheit schon öfters vorgekommen, dass Sportler nicht in das Wettkampfland einreisen durften - mit unterschiedlichen Konsequenzen der Veranstalter.

1977 wurde die WM in Barcelona abgesagt, weil die spanischen Behörden den Teilnehmern aus Taiwan die Einreise verweigerten.
2012 wurde den TN an der Kata-WM aus dem Iran von den italienischen Behörden die Einreise verweigert. Die Meisterschaft fand statt. (Dieses Jahr sind die Iraner komplett in Olbia angetreten)
2016 wurde einigen TN aus dem Iran die Einreise zur Kata-WM nach Malta verweigert.

Dass Kämpfer aus arabischen Ländern nicht gegen Kämpfer aus Israel antreten und stattdessen lieber kampflos verlieren, habe ich zum ersten mal (ca.) 1983 durch einen in Deutschland lebenden Kuweiti erlebt, später war ich noch einige male Zeuge derartiger Vorkommnisse.

Ich kenne zwei Japaner, die in Syrien und Jordanien als Nationaltrainer gearbeitet haben - wundervolle Judoka!!!!!

Auch kenne ich eine Israelin, die ein israelisch-palestinesisches Judoprojekt mit Mädchen (!) durchführt.

DAS ist der Weg, den Judo gehen sollte....

------
PS: ich war in Israel und habe das Land, die Leute und Judokas gesehen. Niemand, der nicht selbst dort war, sollte sich ein Urteil darüber erlauben, wie die Situation von Ort ist.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben: 22.10.2017, 20:21 Ich habe eine sehr lange und teilweise auch sehr intensive Historie mit Israel, aber auch mit Judoka aus arabischen Ländern. Ich meine, dass es allmählich damit vorbei sein muss, dass Israelis und Judoka aus arabischen Ländern nicht ordnungsgemäß miteinander Sport treiben. Genauso muss es damit vorbei sein, dass internationale Sportveranstaltungen von politischen Vorgängen in der Weise überschattet werden, dass Sportler aus bestimmten Ländern gegenüber anderen Sportlern diskriminiert werden.
Das kann man, glaube ich, einfach mal so unterschreiben ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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