Bewegt älter werden mit Judo

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
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tutor!
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von tutor! »

piti hat geschrieben:(...)Wie aber ein LV und der DJB eine Trainerausbildung mit Schwerpunkt "Judo für Ältere" für alle Vereine anbieten kann, ist mir nach wie vor nicht verständlich. (...)
Die LV und der DJB machen doch nicht eine Ausbildung für alle Vereine, sondern bieten allen Vereinen eine Vielzahl unterschiedlicher Ausbildungen zur Wahl an. Neben "Bewegt älter werden mit Judo" gibt es z.B. die (Sonder-)Ausbildungen "Gewaltprävention" und "Selbstverteidigung". Dazu kommen natürlich die "normalen" Ausbildungen für Trainer-C/B differenziert nach Breiten-/Leistungssport.

Die Vereine können/sollen sich die Ausbildungen herausgreifen, die am besten zu ihnen passen. Es gab vor dem Start der Ausbildung für "Bewegt älter werden" eine große Auftakt- und Informationsveranstaltung in Hennef, wo sich jeder ein Bild davon machen konnte, ob dieses Angebot für sich und seinen Verein passt. Viele scheinen das so empfunden zu haben und sich daraufhin angemeldet.

Gerade die Vielfalt unterschiedlich ausgerichteter Qualifizierungsangebote zeigt doch, dass die Verbände - zumindest NRW - den Vereinen für ihre unterschiedliche Ausrichtung entsprechend differenzierte Angebote machen. Das heißt zwar nicht, dass aus meiner Sicht schon alles perfekt wäre, aber vieles geht in eine gute Richtung.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Jupp
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Da gilt es zum Jahresende doch noch einige Dinge zu klären.

Fangen wir bei pitis letztem Post hinten an:
piti schreibt: " "Fallen ohne zu stürzen" ist etwas anderes wie "Werfen ohne hart zu fallen"
Vollkommen richtig!

"Fallen ohne zu Stürzen" ist ein Kapitel aus der Schulung älterer Menschen, die sturzgefährdet sind und sich dabei schwer verletzen können (wobei oft Hüftgelenksfrakturen oder Oberschenkelhalsbrüche passieren, die für viele "Hochalte" -d.h. über 80 Jahre - oft als "Anfang vom Ende" bezeichnet werden). Der derzeit einzige Judoka, den ich persönlich kenne, der sich mit diesem Thema intensiv vom Judo her beschäftigt ist der bayrische Lehrwart Jens Keidel. Während des "Judo-Festivals" in Köln hat er dazu eine sehr beeindruckende Stunde mit Vortrag und Praxisbeispielen gezeigt, von denen einige auch im letzten Judo-Magazin zu sehen sind, wie sie als Elemente während der Trainer-B-Ausbildung verwendet wurden.

Das Thema "Werfen ohne hart zu fallen" ist ein Versuch, einige Judotechniken so zu vermitteln, dass der Wurfablauf mit hohen Wiederholungszahlen geübt werden kann, ohne dass jeweils ein harter Aufschlag (Abschlag) erfolgt. Das geht nicht mit allen Würfen.
Diese Idee kann sowohl für junge Wettkämpfer verwendet werden, die während eines Trainings hohe Wiederholungszahlen ausführen müssen, um die Techniken präzise zu verstehen als auch für ältere Neueinsteiger oder Wiedereinsteiger ins Judo, für die eine "harte" Fallübung mit Abschlagen vor allem zu Beginn oft ein Kriterium ist, nach wenigen Stunden wieder mit Judo aufzuhören.

Es geht dabei nicht darum, die Falltechniken des Judo überhaupt nicht zu lernen, sondern um einen "sanfteren" Einstieg ins Erlernen des Judo bzw. einzelner Judotechniken/Technikgruppen.

Perfektes Fallen in alle Richtungen ist auf Dauer auch für ältere Judoka unerlässlich!

Aber: ab einem gewissen Alter wollen (oder können) auch Fortgeschrittene nicht allen Falltechniken nicht mehr so ausführen wie jüngere, was neben dem biologischen Alter auch am gefühlten Alter, dem Trainingszustand oder dem Trainingsalter im Judo liegen kann.

Viele der Teilnehmer, die auf Lehrgängen mit dieser etwas anderen Art zu fallen erstmals konfrontiert werden sind überrascht, wie gut man damit umgehen kann und wie leicht sich manche Judotechniken erlernen lassen, wenn Uke keine Angst davor haben muss, hart und unkontrolliert zu Boden geworfen zu werden.

Es bleibt bei der Vermittlung jedem Judoka selbst überlassen, mit welchem "Härtegrad" er die Techniken ausführen möchte - die weichere Art des Werfens gefällt den meisten älteren Anfängern im Judo gut, die fortgeschrittenen Braungurte oder Danträger hingegen wollen es auch mal richtig "krachen" lassen.
Piti schreibt: "Wir haben erst einmal alles analysiert. Und dann haben wir für unseren Verein eine Lösung gefunden: Wir haben den Verein demokratisiert. (auch im Judo, aber das ist ein anderes Thema) Senioren, ja alle Mitglieder, wurden um Rat gefragt, und sollten eine neue Ausrichtung des Vereines mit bestimmen.
Und Jupp, ......wie die eingestiegen sind, hallo; Kurz und einfach .........Wir haben alle Vereinsmitglieder mit ins Boot genommen. Das Angebot des Vereines richtet sich nach den Bedürfnissen und Vorstellungen der Mitglieder."
Diese Art, mit Erwachsenen umzugehen, erscheint mir auch die einzige Art zu sein, wie man dauerhaft ein erfolgreiches Angebot für "Senioren" aufrecht erhalten kann:
- alles analysieren, wenn es nicht klappt (aber auch, wenn es gut läuft!)
- Mitglieder um Rat fragen = regelmäßig ein Feedback über den eingeschlagenen Weg einholen
- das Angebot an den Bedürfnissen der Mitglieder ausrichten = die Bedürfnisse erkunden und die Angeboten danach ausrichten; bei älteren Judoka ein vielseitiges Angebot während jeden Trainings ermöglichen, damit möglichst jeder seinen Interessen folgen kann

Super, genau richtig!

So stelle ich mir ebenfalls ein Angebot für eine funktionierende Gruppe Erwachsender vor. So ähnlich geht das auch in meinem Verein, wo Aikidoka und Karateka an unserem Judotraining teilnehmen und immer wieder einmal auch neuen Input geben.

Wir haben in jedem Training ca. 25 min. "freies Training", wo alles geübt werden kann, was Einzelne üben wollen und höhere Danträger können um Rat gefragt werden.

Wir machen in jedem Training ca. 15-20 Minuten Randori, wobei die Übenden sich verständigen, ob Stand oder Boden, ob hart oder technisch orientiert oder, oder...

Wir haben in jedem Training eine Abschlussbelastung, die zumeist in Gruppen ausgeführt wird, wobei jedoch jeder der Übenden selbst bestimmen kann, mit wieviel Tempo/Energie er die Übungen angeht oder wie oft er sie durchführt.

Nach dem Training teffen wir uns oft noch in unserem Aufenthaltsraum zum gemeinsamen Biertrinken (oft alkoholfrei!) oder zu einem Besuch in unserer Sauna (vor allem am Freitag).

Zudem sind viele aus unseren "Oldiegruppen" auch am Samstagvormittag zwischen 10 und 12 Uhr wieder in unserem Dojo, bei Judo für "Groß und Klein", unserem erfolgreichsten Projekt, bei dem bis zu 50 Kinder mit ihren Eltern gemeinsam 75 Minuten sich mit Judo auf der Matte bewegen.
Piti schreibt: "Erfahrungen, die nur unseren Verein betreffen, teile ich mit."
Ja, genau darum geht es mir!

Positive Erfahrungen mit anderen zu teilen, dass ist der entscheidende Weg, wie wir das Thema "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" voranbringen können.

Und eine Trainer-B-Ausbildung zu diesem Thema ist ja auch nichts anderes: Gemachte positive Erfahrungen zu bündeln und an Interessierte in den Vereinen des NWJV und DJB weiter zu geben!

Vielseitig, abwechslungsreich, undogmatisch, motivierend, positiv und vieles andere mehr...

Wäre doch schön, wenn wir das in diesem Faden im kommenden Jahr noch besser hinbekommen könnten als in 2014, mit
weniger Missverständnissen
und
mehr wechselseitiger Unterstützung
zum gegenseitigem Wohlergehen -

so wie es Jigoro Kano mit "Jita-kyoei" formulierte.


Jupp
piti
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von piti »

Jita-kyoei


Ein schöner Vorsatz für 2015.
Danke für deine ausführlichen Antworten.


Gruß, Piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
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Fritz
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Fritz »

Hier gibt es einen schönen Aufsatz zum Thema (allerdings auf ausländisch):

https://www.jjgf.com/news/jiu-jitsu-and-mature-athlete

Ich denke, das paßt soweit ganz gut, nur daß man beim Judo vielleicht etwas eher "alt" ist... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von kastow »

Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Wieder hat der NWJV eine "Auftaktveranstaltung" zum Thema "Bewegt ÄLTER werden mit Judo in Hennef gemacht - die zweite nach 2013.

Und wieder wird der NWJV (in Zusammenarbeit mit dem DJB) in 2016 eine Trainier-B-Ausbildung zu diesem Thema anbieten - 2 x jeweils 15 Stunden in Hennef und 2 je 15 Stunden in der Sportschule in Hachen. Die Zusammenarbeit mit dem DJB ermöglicht es auch Teilnehmern aus anderen DJB-Landesverbänden an dieser Ausbildung teilzunehmen.

Ziel der Ausbildung ist es, den Teilnehmern sowohl Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man eine Gruppe mit Älteren im eigenen Verein aufbaut, als auch wie man eine solche, oft sehr stark gemischte Gruppe (hinsichtlich Alter, Ausbildungsstand, körperlicher Fitness, eigenen Leistungsansprüchen, Geschlecht, Trainingshäufigkeit usw.) in der Praxis unterrichten kann (Methodik, Differenzierung, Ansprache usw.).

Dabei wird natürlich auch darauf eingegangen, dass die Teilnehmer an dieser Ausbildung gleichzeitig auch Zielgruppe der Ausbildung sind - also zumeist ältere Judoka mit oft ziemlich unterschiedlichen Voraussetzungen (hinsichtlich Alter, Ausbildungsstand, körperlicher Fitness, eigenen Leistungsansprüchen, Geschlecht, Trainingshäufigkeit usw.).

Daher haben die Praxisstunden auch immer diesen zweifachen Aspekt: Beispiel gebend, wie man mit Älteren in der Praxis arbeiten kann und zugleich eine Praxiseinheit als Training für Ältere!

Über die Wirkung dieser Praxiseinheiten wird dann am Ende der jeweiligen Praxis diskutiert.

Mir erscheinen diese Hinweise zur Praxisvermittlung bei "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" deswegen wichtig, weil bei einigen der Weiterbildungen in den vergangenen Jahren gerade dieser Aspekt der "doppelten Wirkung der Praxis" (einerseits konkret auf die Teilnehmer als angemessene Judopraxis und gleichzeitig als Beispiel für die methodische Vermittlung der Inhalte für Ältere) von einigen Teilnehmern nicht in diesem Sinne verstanden wurde.

Die insgesamt 60-stündige Ausbildung umfasst selbstverständlich auch Theorie und Diskussion.

Jupp

P.S.: Ausschreibungen für diese Ausbildung findet man auf dem Homepage des NWJV
Jupp
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Mittlerweile stehen die Termine für die Trainer-B-Ausbildung "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" fest:

1. vom 8.-10. April 2016 in Hachen
2. vom 17. - 19. Juni 2016 in Hennef
3. vom 24.-26. Juni 2016 in Hennef
4. vom 19.-21. August 2016 in Hachen

Die Ausbildung wird vom NWJV durchgeführt, ist aber offen für Teilnehmer aus ganz Deutschland, soweit sie Mitglieder des DJB sind und die Voraussetzungen für eine Trainer-B-Ausbildung erfüllen.

Mehr dazu auf der Homepage des Nordrhein-Westfälischen Judo-Verbandes nwjv.de.

Jupp
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kastow
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von kastow »

Die Ausschreibung zur von Jupp genannten TR-B-Ausbildung kann unter http://www3.nwjv.de/qualifizierung/lehrgaenge/ abgerufen werden.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Beim Aufrufen des Fadens für meine folgenden Anmerkungen habe ich gesehen, dass ich 2007 diesen Faden eröffnet habe, schon ganz schön lange her...
Seit letztem Wochenende läuft der 2. Durchgang der Trainer-B-Ausbildung "Bewegt ÄLTER werden mit Judo". 2014 haben 24 Teilnehmer diese Ausbildung absolviert und diesmal sind es mit 18 (11 Männer, 7 Frauen) knapp 27 % weniger. In jeweils vier Wochenende von je 15 Unterrichtseinheiten werden die geforderten 60 Stunden absolviert. Dabei werden zwei Sportschulen genutzt: zum einen Haken im Osten von NRW und Hennef im Süden des Bundeslandes.

Die Ausbildung war für ganz Deutschland ausgeschrieben und diese Möglichkeit haben 7 Judoka aus Niedersachsen, Baden, Rheinland-Pfalz genutzt. Die jüngste Teilnehmerin ist 22 Jahre alt, der Älteste 60. Insgesamt stellt der Arbeitskreis "BÄWMJ" NRW 8 verschiedene Referenten, wodurch unterschiedlichste Aspekte des Themas abgedeckt werden können.

Für 2018 ist der nächste Lehrgang ins Auge gefasst.

Jupp
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kastow
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von kastow »

Kleine Aktionstage "Bewegt ÄLTER werden mit JUDO" im NWJV

Auch 2016 wirbt der Nordrhein-Westfälische Judo-Verband mit Kleinen Aktionstagen/Infoveranstaltungen für das Programm "Bewegt ÄLTER werden mit JUDO!".
Hier die genauen Daten. Beim Klick auf den jeweiligen Termin erhaltet ihr den vollständigen Flyer als Download (pdf-Datei).

13.11.2016 in Beckum
19.11.2016 in Köln
27.11.2016 in Essen
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Der Nordrhein-Westfälische Judo-Verband führt zum Thema "Bewegt ÄLTER werden" mit Judo nicht nur aktuell eine Trainer-B-Ausbildung durch (letztes von vier Wochenenden am 21.-23.10.16 in Hennef), sondern bietet darüber hinaus auch Lehrgänge an, die mit speziellen Themen das große Thema ("Bewegt ÄLTER werden...) ergänzen.

So findet am Sonntag, dem 30.10. 16 von 10.00 - 17.00 Uhr in Welver ein Lehrgang zum Thema "Judo für Groß & Klein" statt. Unter diesem Thema werden mittlerweile schon in einigen Vereinen Trainingsangebot gemacht, die Eltern mit ihren Kindern als Zielgruppe haben.

In Welver sollen Zielsetzungen, ausgewählte Inhalte und Methoden vorgestellt werden, wie man Eltern(teile) mit ihren Kids angemessen unterrichtet und möglichst beide (Eltern UND Kind) zu lebenslangem Sport treiben und nach Möglichkeit auch zum Judo üben "bewegen" kann. Der Lehrgang wird mit Begleitmaterialien unterstützt.

Anmeldungen sind für interessierte Judoka - nach Rücksprache mit dem NWJV - auch aus anderen Bundesländern möglich.

Jupp
Gomer
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Gomer »

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und stöbere gerade etwas durch die sehr interessanten und teilweise auch amüsanten Beiträge.

Gerade bin ich über diesen hier gestolpert und habe vom TE diesen Satz gelesen:
"Immer wieder gibt es hier im Forum Anfragen, ob man mit 30, 40 oder auch über 50 Jahren noch mit Judo anfangen könnte und worauf man dabei achten sollte.
Vielleicht können Forum-Leser in diesem Faden ihre positiven (auch negativen) Erfahrungen mitteilen, damit andere davon profitieren können - indem sie Erfolgreiches kopieren und nicht Erfolgreiches versuchen besser zu machen."


Da ich selbst erst vor rund 1,5 Jahren mit zarten 44 Lenzen angefangen habe möchte ich meine Erfahrungen teilen.

Angefangen habe ich weil ich meinen Sohn (damals 7) immer zum Training gebracht habe.
Beim zusehen wurde ich immer ein wenig neidisch da ich eigentlich auch immer gerne etwas in dieser Richtung getan hätte, aber irgendwie hat es sich nie ergeben.

Was war für mich Ausschlaggebend diesen Versuch zu starten?
Bei einem dieser Kindertrainings kam der Leiter der Judo-Abteilung vorbei und wir unterhielten uns ein bisschen.
Als ich ihm sagte, dass ich das als Kind auch gerne getan hätte, meinte er ich solle einfach mal zu einem Erwachsenentraining kommen und mir das ansehen.
Er machte mir Mut und zwar in einer Form die für mich sozusagen vertrauenserweckend war.

Wie läuft unser Training ab?
Die Erwachsenen-Gruppe in unserem Verein setzt sich zusammen aus Männlein und Weiblein zwischen 22 und 62 Jahren und zwischen 9. Kyu und 5. Dan ist alles dabei.
Wir sind alles keine aktiven Wettkämpfer und (fast) jeder hat bereits seine Blessuren. Angefangen über div. Bänderschäden der Knie über Schulterbrüche bis hin zur künstlichen Hüfte.

Für unseren Trainer ist das eine enorme Herausforderung, die er hervorragend meistert.
Jedes Training hat ein bestimmtes Thema z.B. einen Wurf und dieser wird systematisch über 2 Stunden aufgebaut.
Gegen Ende machen wir auf noch ein wenig Randori mit dem Ziel, das Erlernte einzusetzen.

Dabei passen wir alle gut aufeinander auf.

Negative Erfahrung!
Wenn Mann mit 44 Jahren mit Judo beginnt, zuvor 30 Jahre lang jedem Sport aus dem Weg gegangen ist und lieber zum Glimmstängel gegriffen hat, ist man KEIN Leistungssportler.
Auch wenn man sich nach den ersten Einheiten so fühlt.

Das führte bei mir zu übertriebenen Ehrgeiz und gnadenloser Selbstüberschätzung. Das Ergebnis war eine Bänderdehnung und ein gebrochener Mittelhandknochen.
Nein, nicht durch eine Judo-Technik. Alles bei Aufwärmen passiert. :eusa_clap

Positive Erfahrung!!
Ich habe durch meine Trainingspartner und vor allem durch unseren Trainer ein stark verbessertes Körpergefühl.
Ich kann meine Grenzen besser erkennen.
Ich gehöre nicht zum alten Eisen.

Mein Tipp für alle Spätberufenen!
Ein Verein mit einem Trainer, der in der Lage ist, euch zu motivieren ohne zu überfordern und das in einer Gruppe, bei der ihr euch wohlfühlt und ihr Trainingspartner findet, die aufeinander Rücksicht nehmen, war bei mir das A und O.
Traut euch was zu, ihr könnt mehr, als ihr meint.
Dennoch habt ihr ein paar Jahre in den Knochen und daher vermutlich anfälliger für Verletzungen als ein 20-Jähriger.
Zumeist habt ihr einen Job der euer Hobby finanziert und eure Rechnungen bezahlt, das sollte in euren Köpfen eine gewisse Priorität haben. ;)

persönliches Fazit:
Für Judo ist man nicht zu alt.
Das Judo ändert sich aber mit dem Alter.
Heute bin ich 45+ und bereite mich auf die Prüfung für den 6. Kyu vor. Das Ziel ist der Sommer 2017.
Ob ich es bis zu einem Dan bringe, weiß ich nicht. Das ist mir auch nicht wichtig.
Ich habe keine Rückenschmerzen mehr. Habe das Rauchen aufgehört und dabei noch 5 kg abgenommen.

Grüße aus Franken
Euer Gomer
icecool
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von icecool »

Glück Auf an alle....)))

Also..... "Bewegt älter werden mit Judo.... ist ein Themenkreis, der mich sehr interessiert.

Warum? Ganz einfach. Ich habe nach gut und gerne 25 Jahren Pause vom Judo (2. Kyu seit +/-30 Jahren) wieder mit dem Judo angefangen, nachdem ich in jüngeren Jahren recht aktiv war. Allerdings hat mich schon damals der Wettkampf weder interessiert noch gereizt. Für mich war Judo, und ist es auch heute noch, eher eine intellektuelle Angelegenheit. Aber dies ist eine Sache für sich und wäre vielleicht etwas für ein eigenes Posting.

Nun gut. Nach 25 Jahren wieder mit dem Judo losgelegt. Also....... 25 Jahre, das ist ein Vierteljahrhundert!!!!, gehen nicht spurlos an einem vorbei.

Vielleicht zu mir etwas vorab. Ich habe im Alter von 13 Jahren mit dem Judo angefangen in einem kleinen Verein. Dann ging es, damals war dort eher eine rauherer Tonfall angesagt, über die diversen Kyu-Stufen bis zum 2. Kyu. Aus privaten und beruflichen Gründen war es mir dann nicht mehr möglich, den 1. Kyu zu machen. Die Lust hatte ich allerdings auch verloren, da mir in diesem Verein das Aga-Uga (Poser) wahrlich auf den Geist ging. Ach ja. Eine Übungsleiterlizenz Breitensport hatte ich seinerzeit auch und war als Trainer unterwegs in diesem Verein.

Aber warum habe ich mit knapp 47 mit dem Judo wieder angefangen? Weil es mir Spaß macht und mir etwas Bewegung fehlt.
Der Neuanfang, der mir in einigen Punkten allerdings eher wie ein totaler Anfang erscheint, :D ist nicht einfach. Allerdings sind die Bewegungsabläufe dann doch noch gespeichert. Dies heißt, dass es mir sicherlich deutlich leichter fällt, mich einzufinden, als jemandem, der mit Mitte 40 erst mit dem Judo beginnt.

Die Falltechniken beherrsche ich immer noch, wobei mir dies heute als deutlich härter erscheint als als junger Mensch. Das ist aber auch normal. Die Knochen sind halt nicht mehr so beweglich wie früher. Ist eben so....)))

Schwierigkeiten habe ich, dass gebe ich unumwunden zu, mit den neuen Kyu-Graden, insbesondere den Zwischenstufen. Dies liegt aber daran, dass ich aus einer anderen "Zeit" des Judos komme. Da ich mich allerdings hiermit auseinandergesetzt habe, muss ich dann doch sagen, dass die Einführung der Zwischenstufen bei den Kyu-Graden, wie auch von Kataelementen bei höheren Graden, eine deutliche Erleichterung darstellen. Denn diese Segmentierung erscheint mir es leichter für die Anfänger zu machen, Judo zu lernen. Etwas fremd wird es mir trotzdem bleiben. Aber Neuerungen muss man nicht grundsätzlich ablehnen, denn "früher" war eben nicht alles besser.

Um es auf den Punkt zu bringen: Judo für ältere Menschen, insbesondere totale Anfänger, funktioniert. Bedingung ist jedoch ein Trainer, möglichst aus der gleichen Lebenserfahrungsstufe, der in der Lage ist, oft aus eigener Erfahrung, sich in Anfänger hineinzudenken. Verständnis und eigene leidige Erfahrung mit körperlichen Handicaps ist dort sicherlich von Vorteil. Judo ist nach meiner Meinung geeignet für Leute mit Einschränkungen. Auch Menschen mit Herz-Kreislauf Einschränkungen können Judo praktizieren. Bedingung ist nach meiner Meinung allerdings, dass der Spaß dabei ist, regelmäßige Pausen eingelegt werden, und vorsichtig und in kleinen Schritten eine Leistungssteigerung durchgeführt wird. Dann besteht eine reale Chance, alle Kyustufen zu durchlaufen und sicherlich auch einen Dangrad zu erwerben. Wenn man es denn möchte.

LG

icecool
Jupp
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Zunächst einmal "Danke an Icecool" für die Schilderung seiner Erfahrungen. Sie stimmen mit meinen eigenen Erfahrungen als Judotrainer dieser Altersgruppe überein. Auch die Schwierigkeiten, die Wiedereinsteiger (also diejenigen, die nach langen Jahren wieder mit dem Judo anfangen) mit dem Fallen haben, kann ich nachempfinden. Ich habe aus diesem Grund bei meinem Unterricht in den letzten Jahren immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass der Ausbildung von Uke (auch bei fortgeschrittenen älteren Judoka) ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Fallen soll auch für ältere Judoka durchaus angenehm sein, eine Erfahrung, die zumeist von "Hobbyjudoka" (solchen, die nicht oder selten an Wettkämpfen teilnehmen) oft nicht geteilt wird. Anfänger und Wiedereinsteiger sollten daher zunächst leicht veränderte Falltechniken ausführen, bei denen zunächst meistens nicht abgeschlagen wird. Diese Art des Fallens wird von vielen Judoka dieser (Alters-) Gruppen als überraschend angenehm empfunden und als eine Erfahrung erlebt, die das Üben der Judotechniken als freudvoll beschreibt.

Vielleicht lesen meine Anmerkungen einige meiner Schüler aus meinem Verein oder solche, die an Lehrgängen von mir teilgenommen haben und berichten hier darüber, damit ihre eigenen Erfahrungen von anderen geteilt werden können. Fallen muss nicht immer hart und unangenehm sein, ein wenig abgeänderte Falltechniken können älteren Neu- und Wiedereinsteigern das anfängliche Üben enorm erleichtern und die Freude am Trainieren deutlich erhöhen.

Ganz allgemein daher mein Tipp an die Trainer solcher Gruppen: legt besonders viel Wert auf die gute Ausbildung Eurer Übenden als Uke. Wer gerne und sicher fallen kann, ist immer ein beliebter Partner und hilft dabei, dass andere lange im Judo bleiben!

Jupp
HBt.
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@icecool

Beitrag von HBt. »

(...) eher eine intellektuelle Angelegenheit. Aber dies ist eine Sache für sich und wäre vielleicht etwas für ein eigenes Posting.

Hallo "Eiskalt",
Du mahnst das notwendige Einfühlungsvermögen eines Übungsleiters an -> ergänzen möchte ich:

"Es gibt kein absolutes und damit unumstößliches Kochrezept."


Selbstverständlich muss der TR/ÜL qualifiziert sein und jeden Schützling dort abholen wo dieser steht; es handelt sich also um keine leichte Aufgabe,
jedes Individuum hat spezielle Wünsche, Vorlieben, Vorstellung ... Grenzen.

Mit Sicherheit streben diese Bedingungen (u. Voraussetzungen) auseinander.

#
Ziele

Definiert Ziele, Ziele des Einzelnen, Ziele der Gruppe -> decken sie sich mit denen des ÜL/TR, sind sie im Einklang?!

u.s.w.

Viel Freude (Gesundheit -> progressiv) mit den Judosport
wünsche ich Dir,

HBt.

PS Die von Dir angesprochene "intellektuelle Geschichte" interessiert mich, eröffne dazu Doch einen eigenen Diskussionsfaden (einleitend mit Deinen eigenen Gedanken) ;-)
Jupp
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Zum 3. Mal organisiert der Nordrhein-Westfälische Judo-Verband eine Trainer-B-Ausbildung zum Thema "Bewegt ÄLTER werden mit JUDO". Die 60-stündige Ausbildung findet an vier Wochenenden zwischen April und September in den Sportschulen Hachen und Hennef statt. Zielgruppe sind ausgebildete Trainer in den deutschen Vereinen (es können auch Mitglieder der anderen deutschen Judo-Landesverbände teilnehmen!), die eine Zusatzausbildung zum Thema "Judo mit Älteren" suchen.

Dabei ist der Begriff "ÄLTERE" mittlerweile ziemlich weit gefasst und bezieht sich auch auf alle Judoka, die gerne in einer "Erwachsenengruppe" (so heißt das oft heute noch in unseren Vereinen) nicht wettkampforientiert Judo trainieren und üben möchten.

Die Referenten bei dieser Ausbildung sind vom Alter her Mitglieder der Zielgruppe und haben langjährige Erfahrungen zum Thema in ihren Vereinen und in der Ausbildung von Trainern.

Wer an einer solchen Ausbildung interessiert ist, kann sich über den Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband über die genauen Termine, die Kosten und freie Plätze informieren.

Jupp
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AUSSCHREIBUNG

Beitrag von HBt. »

Jupp hat geschrieben:
09.04.2018, 09:43
Zum 3. Mal organisiert der Nordrhein-Westfälische Judo-Verband eine Trainer-B-Ausbildung zum Thema "Bewegt ÄLTER werden mit JUDO". Die 60-stündige Ausbildung findet an vier Wochenenden zwischen April und September in den Sportschulen Hachen und Hennef statt. Zielgruppe sind ausgebildete Trainer in den deutschen Vereinen (es können auch Mitglieder der anderen deutschen Judo-Landesverbände teilnehmen!), die eine Zusatzausbildung zum Thema "Judo mit Älteren" suchen.

Dabei ist der Begriff "ÄLTERE" mittlerweile ziemlich weit gefasst und bezieht sich auch auf alle Judoka, die gerne in einer "Erwachsenengruppe" (so heißt das oft heute noch in unseren Vereinen) nicht wettkampforientiert Judo trainieren und üben möchten.

Die Referenten bei dieser Ausbildung sind vom Alter her Mitglieder der Zielgruppe und haben langjährige Erfahrungen zum Thema in ihren Vereinen und in der Ausbildung von Trainern.

Wer an einer solchen Ausbildung interessiert ist, kann sich über den Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband über die genauen Termine, die Kosten und freie Plätze informieren.
Vielen Dank 'Jupp',
bewegte Grüße eines "Älteren"!

HBt.
Jupp
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Nach dem ersten Wochenende (15 Unterrichtseinheiten in der Sportschule Hennef) der Trainer-B-Ausbildung "Bewegt ÄLTER werden mit Judo" haben sich als die wichtigsten Themen der 22 Teilnehmer herauskristallisiert:

- Fallen als Einstiegsproblem für Ältere (sowie Fallen der Älteren im Training überhaupt)
- Integration von Neueinsteigern in eine bestehende Gruppe
- Neuaufbau einer Gruppe "Älterer" in den Vereinen
- die Schwierigkeiten mit der teilweise unregelmäßigen Teilnahme Älterer am Training als Trainer umzugehen ("Wie kann man sein Training mit diesen Voraussetzungen planen?")

Vielleicht besteht in diesem Faden die Möglichkeit, dass Trainer, die regelmäßige Erfahrungen mit dem Training von Gruppen Älterer gemacht haben, hier ihre Erfahrungen im Hinblick auf diese Themen teilen oder eigene Erfolge oder Schwierigkeiten schildern.

Jupp
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Probleme (wir suchen ein REZEPT)

Beitrag von HBt. »

Arbeitsaufträge
Jupp hat geschrieben:(...)
- Fallen als Einstiegsproblem für Ältere (sowie Fallen der Älteren im Training überhaupt)
- Integration von Neueinsteigern in eine bestehende Gruppe
- Neuaufbau einer Gruppe "Älterer" in den Vereinen
- die Schwierigkeiten mit der teilweise unregelmäßigen Teilnahme Älterer am Training als Trainer umzugehen ("Wie kann man sein Training mit diesen Voraussetzungen planen?")

Lösen wir dieses Spektrum auf.


Als Erstes müssen wir den Begriff "ÄLTERE" definieren. Gehen wir von einem idealen genetischen Maximalalter (von 120 Lebensjahren) aus, würde ich in Jüngere & Ältere einteilen und von zwei
Altersklassen sprechen:

Klasse J < 60, vor ihrem 60sten Geburtstag
Klasse A > 60, nach ihrem 60sten Geburtstag

An ihrem Geburtstag dürfen sie leider kein Judo praktizieren, an diesem Tag geben sie Mettbrötchen für die Gruppenmitglieder aus. Wann zählt man denn nun wirklich zu den Älteren?
  • Wenn
    - man gebrechlich oder anderweitig eingeschränkt ist
    - man einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung nachgeht
    - man Rentner / Pensionär / Privatier ...
    - man die 8 Schulklasse der Volksschule besucht und abgeschlossen hat!?
INTEGRATION:

Wen willst Du denn integrieren???

Mir fehlt einfach eine Definition für den typischen NEUEINSTEIGER in eine bestehende Gruppe ... zeigt er auch den Willen zur Integration?

Jupps Punkte
sind mir zu pauschal & ebenso zu banal, um sie ernsthaft zu diskutieren. Eine derartige Seifenblase kann man gerne in die Ausbildung stecken und sich durch gekonntes Geschwätz, powerpointen und anderweitige Selbstlegitimation, eine Lizenz als Gütesiegel um den Hals hängen ... es ändert nichts. Temporär vielleicht, doch langfristig ganz bestimmt nicht.

Der NEUAUFBAU einer (noch nicht bestehenden Gruppe der Klasse A, Ältere!) Gruppe bedingt erst einmal einen Bedarf. Die lokale Nachfrage, dass Bedürfnis als Klasse-A Mensch Judo zu betreiben, muss gegeben sein. Zehn Ältere! sollten sich schon einfinden (einfangen lassen!) oder reichen auch fünf dieser Semester, dieser Güte, aus?

Wie rede ich also meinen Mitmenschen ein, sie müssten Judo betreiben? Ganz einfach, wir begründen eine neue RELIGION ... "kein Judo" ----> daraus folgt automatisch die ewige Verdammnis, es beginnt mit unheilbaren Krankheiten ...

Vielleicht könnte man unsere freundliche BundeskanzlerIn überzeugen ein Machtwort zu sprechen oder die EU - oder eine Steuerersparnis, irgend ein Bonuspass, ...
Jupp hat geschrieben:(...)
hier ihre Erfahrungen im Hinblick auf diese Themen teilen oder eigene Erfolge oder Schwierigkeiten schildern.
Das kannst Du nicht ernsthaft wollen :eusa_think

Kennst Du überhaupt die gesundheitlichen Einschränkungen "ÄLTERER" ? Und die sollen wir TRAINER jetzt hier ausbreiten ?

Ach,
Du möchtest es banal, schön oberflächlich also, ohne echte Probleme ... ok.
  • Ein
    - Mangel muss her, damit die Nachfrage steigt
    - Anreiz geschaffen werden, wir müssen etwas versprechen ... den sehnlichsten Wunsch aller Menschen ansprechen.
Gruß,
HBt.

Psst
'Jupp', bitte verstehe mich nicht automatisch wieder gleich falsch. Doch welchen fruchtbaren Gedankenaustausch versprichst Du Dir "von diesem Thema"; ein paar Binsenweisheiten oder eine neue bahnbrechende Erfindung, vielleicht willst Du den virtuellen Nobody motivieren, vielleicht willst Du auch nur Eigenwerbung betreiben ...?

Ich bin davon überzeugt, dass man positive Ergebnisse nur erzielen kann, wenn man lokal & spezifisch vorgeht.
Vereine haben eine Tradition (in Deutschland), wir sind nicht alle dumm - vielleicht macht uns das Internetz (ein Stellvertreter!) aber bald zu geistig sehr armen Lebensformen.

Bestehende Vereine bringen also schon von sich aus eine gewisse Kompetenz mit,
"Mitglieder schnitzen" können sie allerdings nicht und das Heil bringt bekanntlich nur die christliche Kirche ...

:dontknow

Ursachen muss man bekämpfen und nicht die Symptome.
HBt.
3. Dan Träger
3. Dan Träger
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Ein Mangel

Beitrag von HBt. »

ist übrigens schon da, wir fragen nach: nach "freier Zeit".

Gib uns "freie Zeit", verlängere den Tag auf 48 Stunden und verringere den minimalen Schlafbedarf auf 3 Stunden täglich, schaffe die "überbewerteten" Schlafphasen ab ... schenke uns das umweltfreundliche Reisen mit Lichtgeschwindigkeit ... schenke uns eine handvoll Androiden, Partner die immer zur freien Verfügung stehen.

Der COUNTDOWN für "uns Ältere" läuft. Los, belüge mich :love10.

Als Erstes sollten wir an unsere Kindern denken und ihnen eine ordentliche Perspektive /und Schutz bieten. Der "ältere Mensch" kann sich Judo leisten, als zusätzlichen Luxus. Ob das "dreißigjährige Kind" dazu Zeit & Lust hat, wage ich anzuzweifeln. Suchen wir es, um unser eigenes Bedürfnis nach Bewegung -/svorgabe zu stillen? Den dreißigjährigen Anfänger m/w! Der Fünfzigjährige m/w hat keine Zeit für Sport, er ist schon so gut wie tot ... 10, 9, 8, 7 ... 3, 2, 1, Null.
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