Atemi MODERNISIEREN

[IKKZ]

Einige sehen ja traditionelle Atemi-techniken als Wunderwaffe der Selbstverteidigung.
Da geübte Boxer und Straßenkämpfer das jedoch schnell gegen uns verwenden (Counterpunch->klassischer 1-hit-KO) ist "Deckung oben-Clinch-Wurf-Submission" sicher in 95% der Fälle die bessere Taktik. Die Atemi-Ansätze, die ich bisher gesehen habe, vernachlässigen unsere spezifischen Stärken und bringen uns schnell in ein Spiel, in denen uns Boxer weit überlegen sind.
Wo sind Atemi also wirklich sinnvoll, und wie?

Meine bisherigen Entdeckungen von für Judoka sinnvolle Atemi:

Offensiv:
Stand:
1. Casting Punch aus dem Combat Sambo: Falls aus irgend einem Grund doch mal Schläge im Stand nötig sein sollten, halte ich diesen für sinnvoll. Die Idee des Schlages ist, falls der Gegner nach vorn kommt und man ihn nicht trifft, man direkt in Clinch/Wurfposition kommt. Quasi DER Schlag für Grappler!

2. Oblique Kick als Set-up für Morote-gari: Royce Gracie gewann fast all seine Kämpfe auf die gleiche Weise - Führarm gerade ausstrecken wegen Distanz, dann Obliquekick zum Knie des Gegners als set-up, danach direkt Morote-gari. Anschließend Würge/Hebel. Klappte gegen sämtliche "Atemi-Spezialisten" Alle abgeklopft.

Boden:
3.Hook als Set-up für Hadaka-jime: Tori auf Ukes Rücken! Erster Kampf Nate Diaz gegen Conor McGregor. McGregor lässt Diaz nicht in Hadaka-jime. Diaz benutzt einen EINZIGEN taktischen Schlag um Conors Kopf in die Hadaka-Jime zu zwingen und damit zu besiegen. Genial! Anschauen!

4. Hooks aus Kesa-gatame: Ronda Rousey vs Alexis Davis - T.K.O. - Anschauen!

5. Ellenbogen/Schläge aus Tate-shio-gatame position(Mount): Vorallem die Ellenbogen können selbst von Judoka in der Position verheerend sein. Wichtiger aber: Gegner zwingen sich auf den Bauch zu drehen -> dabei Armhebel oder Würge ansetzen.

Defensiv:
1. Low-kicks checken: Wie man von low-kicks aggressiver Fußballer nicht verletzt wird! evtl sogar als Wurfeingang nutzen!

2. Kinn runter!!!: Wer in der Dan-Prüfung SV macht und sein Kinn oben hat darf bitte nie wieder bestehen! Schlimmster Fehler!

Niemand weiß besser wie man boxt als heutige Profiboxer, Oder wie man Ellenbogen einsetzt als Muay-Thai-Kämpfer. Das Knifflige ist, die für Judoka sinnvollsten Techniken herauszufiltern. Als beste Quelle dient meiner Meinung nach Combat Sambo und das MMA von Grapplern (Judo, BJJ, evtl Ringer). SV Training von BJJlern und Streetfight videos sind auch interessant.

Zum Trainieren von Schlägen und Kicks eignen sich aufgestellte Weichbodenmatten (falls keine Boxsäcke vorhanden) und für Boden natürlich Judopuppen.
Schnelle Liegestütz auf Fäusten für Stabi im Handgelenk.


Also: Ideen für weitere Techniken und/oder Situationen/deren Trainingsmöglichkeiten?

[HBt.]

AmateurfußballSPIELER werden mehr gefeiert als Krieger bei der Judo-WM..Das muss sich ändern, schaut Judo!

Krieger. "Krieger" finde ich klasse - lustig.

Ich denke nicht, dass man die Ate-waza des Kodokan Judo modernisieren muss.

Du kannst doch all die feinen Sachen (oben aufgeführt) trainieren / lernen und im Ring oder auf der Straße anwenden - mach.

Wahrscheinlich wird es keine, erneut neue Form oder Kata oder Kihon (nenne es wie Du möchtest),Kodokan goshin jutsu "no kata" geben.

Ich glaube auch nicht, dass J. Kano (wenn er denn von den Toten auferstehen würde) gutheißen würde, was wir hier so treiben und äußern.


Eine gute Frage ist für mich die nach der grundsätzlichen Einbindung von ATEMI in ein System / eine Schule oder einen Sport. SV in und für eine Dan-Prüfung halte ich nach wie vor für Schwachsinn (nach wie vor!).


Gruß,
HBt.


PS
In einer echten Auseinandersetzung (auf der Straße) gelten ganz andere Gesetze als im Ring oder auf der Matte (beim Üben von (?) ) / Graduierungsprüfung . Fast jeder Dan-Prüfling ,der den SV-Weg geht, wählt den Weg des geringsten Widerstandes - das hat mir nie gefallen und schon gar nicht zugesagt. Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird dieses unterstreichen. Wer partout die Auffassung vertritt, er hat die Option(en) gewählt weil ... ist ein Träumer. Jemanden emotionslos töten zu wollen, ist eine 'erschreckende Nummer' und eine andere Ebene des SV-Gequassel. Ich halte nichts von dem MMA-Hype und auch nicht von dem DJB-SV-Zeugs. Sparring ist cool, wenn man jung ist - aus sportlicher Sicht. Alles andere ist dumm.
Eine gute Frage ist also, was willst Du lernen und / oder was willst Du lehren (auch wie!) (?).

[IKKZ]

In einer echten Auseinandersetzung (auf der Straße) gelten ganz andere Gesetze als im Ring oder auf der Matte (beim Üben von (?) ) / Graduierungsprüfung . Fast jeder Dan-Prüfling ,der den SV-Weg geht, wählt den Weg des geringsten Widerstandes - das hat mir nie gefallen und schon gar nicht zugesagt. Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird dieses unterstreichen. Wer partout die Auffassung vertritt, er hat die Option(en) gewählt weil ... ist ein Träumer. Jemanden emotionslos töten zu wollen, ist eine 'erschreckende Nummer' und eine andere Ebene des SV-Gequassel. Ich halte nichts von dem MMA-Hype und auch nicht von dem DJB-SV-Zeugs. Sparring ist cool, wenn man jung ist - aus sportlicher Sicht. Alles andere ist dumm.
Eine gute Frage ist also, was willst Du lernen und / oder was willst Du lehren (auch wie!) (?).

Mit dem Weg des geringsten Widerstandes stimme ich dir absolut zu. Diejenigen, die bei meiner Danprüfung den SV-Teil gewählt haben, wirkten nicht, als hätten sie überhaupt eine Tokui-waza oder jegliches taktisches Wissen.

Auf der Straße gelten in der Tat andere Gesetze, aber die spielen uns Judoka in die Karten. Von dem, was ich in unzähligen Videoclips und auch im echten Leben gegen mich und andere beobachtet habe, ist folgendes Muster: Nackt sind die Angreifer nur in einem vorher abgesprochenen "lass prügeln" -> nicht unsere Adresse! D.h. unsere Gegner haben mit hoher Wahrscheinlichkeit Klamotten an, starten mit einem sog. Haymaker, gehen immer vorwärts, landen im Clinch, landen im Boden.
So sieht fast jeder Straßenkampf aus. Perfekt für Judoka und einfach dafür zu trainieren. Eine Modernisierung der SV-Ausbildung wäre einfach und sehr effizient.

[HBt.]

D.h. unsere Gegner haben mit hoher Wahrscheinlichkeit Klamotten an, starten mit einem sog. Haymaker, gehen immer vorwärts, landen im Clinch, landen im Boden.
So sieht fast jeder Straßenkampf aus. Perfekt für Judoka und einfach dafür zu trainieren. Eine Modernisierung der SV-Ausbildung wäre einfach und sehr effizient.

Stimmt. Doch das ist dann ein Drill ... und ein SV-basiertes System erfordert irgendwann offene Situationen und den echten (überlebens)Kampf. Das kann der VERBAND nicht vorgeben
und das WIE auch nicht.

Die allgemeine Schublade SV, "wir bedienen SV", du kannst einen SV-Dan machen, du kannst einen Modul-Dan machen ... machen, ablegen, kaufen, erringen ... Davon sollte sich
der DJB und seine Untergliederungen trennen / oder bessermachen! Und das tun sie glaube ich auch, sie wollen Qualität (unterstelle ich). Sie wissen aber nicht wie sie dieses anstellen sollen - um dem allgemeinem
Wunsch nach Selbstschutz nachzukommen.

Aber wer ist "sie" dabei. Ein Verband ist eine ORGA-Geschichte, eine Verwaltung Oder eine Interessengemeinschaft


#
Die Atemi des heutigen Kodokan-Judo sind cargo-kultig. Um den Umstand zu verbessern, ist auch hier wieder die Lehre gefragt und eben die Vermittlungsmethodik. Dazu muss ich wissen was ich schulen will und wie, zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

Ein Beispiel, schlage ich die Veröffentlichungen auf und sehe mir die Unaussprechliche an - SZKT - muss ich bei der Tandokurenshu-Gruppe weinen. Weinen, weil es sich dabei nur um ein (teilweise) lustiges Gehampel handelt. Es fehlen essentielle Informationen, Details
und auch die Liebe zum Detail ---> es ist viel zu oberflächlich. Ich erkenne keine Struktur. Eine Struktur innerhalb des Gezappel schon, darüber könnte man auch schmunzeln oder herzhaft lachen.

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Vorbereitet muss man sein. Ja!
Doch darauf hat J. Kano immer wieder hingewiesen: sei auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Vorbereitet sein - bedeutet aber: einen vernüftigen Lebensstil zu pflegen ... gesund und munter muss man sein. Ist man dieses nicht, ist man auch nicht vorbereitet - "angemessen reagieren, agieren, handeln, denken ..." zu können.

Alleine damit ist
das Ziel des Kodokan-Judo und J.Kanos Intention(en) und Moral klar erkannt.

Was er als Budo-Romantiker oder junger Stürmer gemacht hat, welches Bild uns in den Wogen der Zeit auch immer wieder neu vermittelt werden wird - niemand wird es je erfahren, wie es sich tatsächlich verhält.


Gute SV benötigt bestimmt gute Simulationen und auch den Praxistest - vom Praxistest (als Test und Trainingsmittel) ist glaube ich abzuraten, oder?

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Judo sollte seine Finger von derlei Dingen lassen. Das Individuum ist davon unberührt.


Gruß,
HBt.

PS
Es ist und bleibt eine Spielerei / ist nicht ernst. Es gibt gute Simulationen und es gibt schlechte Simulationen. Will ich ein Goshinjutsu-System (heute, in der Moderne, im Jetzt) - eine Simulation - ist Judo die letzte Adresse, eigentlich gar keine Adresse

[HBt.]

http://www.njv.de/aktuelles/news.php?id=7454
@IKKZ,
ich fand gerade auf "unserer Homepage" eine passende Ausschreibung.

Motivation:
- Aurich ist eine schöne Stadt
- die Ostfriesen sind sehr angenehme und freundliche, dabei kernige, Zeitgenossen
- der Referent ist HÖCHSTGRADUIERT und scheinbar offen für VIELES

- erst wird geübt
und dann kommt der Gedankenaustausch ... mit und / ohne "Ostfriesische Köstlichkeiten"


Hau rein



Gruß,
HBt.


PS
Dojo Yaburi ist bestimmt nicht gewünscht, ergo gleich von derlei Gedankengut trennen.